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Windsor Mods und kalte Lötstellen beheben

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Offline snyder80

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Windsor Mods und kalte Lötstellen beheben
« am: 1.04.2009 01:26 »
Hallo zusammen!


Ich habe mir nen peavey windsor gegönnt und mich gewundert, dass alle meine röhren in V1 mikrofonisch sind.
Habe mir den Amp dann mal angeschaut, da ich den eh verbasteln wollte (Splawn Quickrod) und mir sind die schlechten lötstellen im amp aufgefallen.
Die sind alle matt mit vereinzelt mit weißlichem kranz um das Zentrum der Lotstelle.

Habe das an einigen stellen mit der Lötpumpe weggesaugt, Bauteil entfernt, Bauteil "verzinnt", doch ich bekomme an vielen Stellen trotzdem nur eine matte Lötstelle (ich nutze noch das "böse" verbleite 60Pb39Cu1 vom C und nen ersa 30W Kolben).

Auch an den Röhrensockeln sind einige Verbindungen nicht glänzend lötbar! Habe da zum fixieren der Fassungslote eine eh defekte 12ax7 reingesteckt. War aber erfolglos.

Der Amp klingt schon sehr dynamisch mit den Mods, clean und crunch bis metal sind ´möglich und klingen auch echt gut. Aber bei Master voll auf und Gain zu hab ich nen klopfempfindlichen Wasserfall um die beiden ersten Röhren herum!

Gibts hier Tipps zum erfolgreichen "reparieren" von kalten Lötstellen ? Da gibts ja auch diese Teflon-Reinigungsbürsten / Radierer für die Lötpunkte. Bringen die was?


Schönen Abend noch und Gruß an das hilfreiche Forum,

Snyder80


PS: Nein, das ist hier KEIN Aprilscherz..... :angel:
« Letzte Änderung: 1.04.2009 01:48 von snyder80 »

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Offline bluesfreak

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Re: Windsor Mods und kalte Lötstellen beheben
« Antwort #1 am: 1.04.2009 08:08 »
Servus,

matte Lötstellen können auch durch Überhitzung des Lotes hervorgerufen werden, also aufpassen daß ihr nicht zu lang brutzelt und der Lötkolben nicht zu heiß ist. Am besten mal Bilder machen und hier einstellen, dann kann man genau sagen ob das normal ist oder nicht...

just my 2c

bluesfreak  8)

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Offline snyder80

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Re: Windsor Mods und kalte Lötstellen beheben
« Antwort #2 am: 1.04.2009 17:32 »
Hi bluesfreak !

Aaaalso, ich habe mich nochmal mit meiner "Löttechnik" beschäftigt. Hatte anstatt ein feuchtes schwämmchen zum reinigen der Lötspitze immer "Küchenkrepp" genommen, da ich dachte, dass feuchtigkeit für die heiße/warme sptze nicht gut ist.

Mit feuchtem Lappen zum Abwischen der spitze habe ich dann die "relevanten" lötstellen nochmal nachbehandelt - und  ich sah, es war gut !!!!  :danke:


Problem:        V1 noch immer mikrofonisch und ab und dann auch V2 !!!

Lösung:         Also nochmal Blick in den Schaltplan und auf die Platine (die leider äußerst dünn und wabbelig ist. Qualität ansonsten echt ok. Die Trafos sind von der gleichen Firma wie die bei dem Randall
                      RM100, obwohl einige die wohl gegen heyboer austauschen. Klar besser geht immer!).

                      Es lag/liegt an den "Alu(?)-Hohlpfosten" die die Widerstände im Netzteil halten. Mann wie nervig! Die waren nicht sauber verlötet und darum waren auch die Netzteilelkos der V1 und
                     manchmal V2 genauso wie die Entkoppelkondensatoren klopfempfindlich und mikrofonisch !!!!
                     Habe dann die Netzteilwiderstände hochstehend ohne die Hohlpfosten direkt an die Platine gelötet. Müsste eigentlich auch halten !!!!

Ist echt super nervig, wenn man sich tagelang mit dem nem tragbaren Wasserfall auseinander setzt, und letztlich alles nur an einem "nicht "optimal" gefertigten" Produkt liegt.


Da fällt mir gerade ein: war "Hohlpfosten" nicht anno dazumal einst ein Schimpfwort ?!?

Ich könnte evtl. bei Bedarf mal den Schaltplan mit den Mods anhängen.

Gruß und Dank,


Snyder80




« Letzte Änderung: 1.04.2009 19:34 von snyder80 »

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Offline Hans

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Re: Windsor Mods und kalte Lötstellen beheben
« Antwort #3 am: 1.04.2009 21:00 »
Hallo

vermute mal da ist Bleifreies Lot zum Einsatz gekommen. Für Consumer Geräte eh Vorschrift im EU Raum seit 2004. Der Quatsch nennt sich RoHS (Restriction of the use of certain hazardous substances „Beschränkung der Verwendung bestimmter gefährlicher Stoffe“) konform und verursacht unter anderem solche Lötstellen.

Salu Hans

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Offline snyder80

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Re: Windsor Mods und kalte Lötstellen beheben
« Antwort #4 am: 1.04.2009 21:42 »
Nabend Hans!

JA, das hatte ich mir auch schon gedacht. Das mit bleifreiem Lötzinn ist mir grundsätzlich schon bekannt.
Problem ist halt nur, dass anscheinend das NEtzteil nicht sorgfältig gearbeitet/gelötet wurde und man die fehler bei diesem Lötzinn ja kaum sieht.

Habe auch nur auf der Vorstufen / Netzteilplatine gearbeitet, NACHDEM der Fehler mit mikrofonie/klopfempfindlichkeit vorhanden war.

Irgendwo ist aber noch murks drin. Wenn master voll auf und gain zu, dann höhre ich ein höhenlastiges cleanes gitarrensignal. Wenn master aber zu und gain voll auf ist, dann gibts keinen Laut - soweit ich nicht den Loop (den ich wie beim 5150/6505) seriell verschaltet habe. Mit der Loop geptcht höhre ich noch ganz leise Töne (also Übersprechen von Gain auf Master).

Des Weiteren ist ein Kabel, das auf der einen Seite im Amp, auf der anderen Seite aber nicht an der Gitarre angeschlossen wird am MAntel, also der Masse berührungsempfindlich und mikrophonisch !!!

Könnte das an der Verschaltung der INputbuchsen liegen, oder eher an noch immer unsauberen Lötstellen um V1 herum?
V2 ist es jedenfalls nicht, da bei gezogener V1 der Amp angenehm ruhig ist und eigentlich kaum rauscht.


Grüße in die Schweiz,

Snyder80
« Letzte Änderung: 2.04.2009 08:43 von snyder80 »

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Offline casanoverdrive

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Re: Windsor Mods und kalte Lötstellen beheben
« Antwort #5 am: 12.04.2009 14:05 »
Hallo

vermute mal da ist Bleifreies Lot zum Einsatz gekommen. Für Consumer Geräte eh Vorschrift im EU Raum seit 2004. Der Quatsch nennt sich RoHS (Restriction of the use of certain hazardous substances „Beschränkung der Verwendung bestimmter gefährlicher Stoffe“) konform und verursacht unter anderem solche Lötstellen.

Salu Hans

Das Problem existiert vor allem bei Bleifrei-Lötstellen, welche nicht unter gasförmiger Atmosphäre gelötet wurden. Ich nehme mal an die Produktionstrasse von Peavey kann die Röhrensockel nicht automatisiert auf den PCBs einlöten, die müssen von Hand eingelötet werden und da passieren dann halt solche unschönen Dinge.

Für Reparaturzwecke darf aber weiterhin das bekannte 60/40er Lot eingesetzt werden.

Gruss
Paco
Bei jeder Streitfrage gibt es zwei Standpunkte - Meinen und den Falschen ;-))

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Offline mac-alex_2003

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Re: Windsor Mods und kalte Lötstellen beheben
« Antwort #6 am: 12.04.2009 21:40 »
Hallo Paco,

was Du/man privat einsetzt an Lot ist völlig egal, bei gewerblichen Reparaturen darf aber ebenfalls nur mehr bleifreies Lot verwendet werden.
Es ist eine Restverschmutzung mit Blei erlaubt, die sich auf die gesamte Baugruppe bezieht. Insofern macht eine einzelne verbleite Lötstelle jedoch nichts aus.

Das Problem existiert vor allem bei Bleifrei-Lötstellen, welche nicht unter gasförmiger Atmosphäre gelötet wurden.

Du meinst (vermutlich) ein inertes Gas wie Stickstoff, den Luft ist auch nur ein Gas (bzw. ein Mix). Dieses verhindert eine Oxidation beim Löten und somit
eine schlechtere Benetzung der Lötstellen. Eine Handlötung ist aber völlig unkritisch, auch mit bleifreiem Lot, wenn diese ordentlich ausgeführt ist.

Bleifreies Lot kann je nach Typ eine matte Erscheinung haben. Dies kommt v.a. bei stark zinnhaltigen Loten wie Sn99Xxx vor. SAC-Lote haben eine glänzendere Oberfläche, jedoch nicht so stark wie bei Sn60Pb40. Für sämtliche Handlötungen kann ich SAC nur empfehlen, da der Liquidus mit 217°C zwar höher (Sn60Pb40=185°C) jedoch nicht so hoch wie bei Sn99 (ca. 230°C) und auch das Benetzungsverhalten besser ist. Dabei den Lötkolben aber nicht zu heiß stellen, 320-340°C sollten im Normalfall reichen bei einer ordentlichen Lötspitze.

Viele Grüße,
Marc

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Offline casanoverdrive

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Re: Windsor Mods und kalte Lötstellen beheben
« Antwort #7 am: 13.04.2009 10:54 »
Hallo Marc

Mir war dabei folgendes bekannt:
Zitat
Der Einsatz "verbotener" Stoffe (Blei, Quecksilber, Cadmium, sechswertiges Chrom, polybromierte Biphenyle und polybromierte Diphenylether) ist in Ersatzteilen zur Reparatur zulässig, falls die reparierten Geräte vor Juli 2006 auf den Markt gebracht wurden. Für Neugeräte ist er nicht zulässig. Obwohl dies noch von den Regierungen diskutiert und vereinbart werden muss, könnten nicht zugelassene Produkte unbegrenzt für Reparaturen weiterverwendet werden.
Quelle: http://www.ge.bradyeurope.com/bradyeurope/cms/contentView.do?contentId=1204

Vielen Dank für Deinen Tipp bezüglich SAC, ich mach mich da mal schlau...... :bier:

Viele Grüsse
Paco
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Offline mac-alex_2003

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Re: Windsor Mods und kalte Lötstellen beheben
« Antwort #8 am: 13.04.2009 12:20 »
Das ist schon richtig, bei Altprodukten wäre es theoretisch zulässig. Wie gesagt für den Privatbereich aber egal.

Viele Grüße,
Marc

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Offline kubinsky

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Re: Windsor Mods und kalte Lötstellen beheben
« Antwort #9 am: 31.05.2009 00:48 »
Zitat
Ich könnte evtl. bei Bedarf mal den Schaltplan mit den Mods anhängen.
wäre nett! :)

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Offline bluesfreak

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Re: Windsor Mods und kalte Lötstellen beheben
« Antwort #10 am: 6.06.2009 22:05 »
Servus,

also seit gerade eben steht hier ein Windsor und harrt dem gemoddet werden aber wo bleiben die Pläne?  >:D
Feuer hat das Biest und so wie ich gesehen hab kann man den sowohl mit EL34 als auch mit 6L6 betreiben, zumindest steht das so in den offiziellen Diagrammen...

Gruß
Stefan  8)

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Offline snyder80

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Re: Windsor Mods und kalte Lötstellen beheben
« Antwort #11 am: 22.06.2009 23:54 »
Hi bluesfreak!

Also ich hatte letzte Zeit einiges zu tun, von daher gibts erst jetzt ein paar pläne...

Wenn beimm modden die coupling-caps überbrückt werden sollten, dann unbedingt auf die spannungsfestigkeit der übrig gebliebenen kondenastoren achten. insbesondere im tonestack-bereich!

leider sind einige meiner jj-ecc83 bzw 803 im windsor mit splawn-style-mod immer mikrophonisch. Abhilfe brachte mir nur eine Sovtek 12ax7A (5751). der amp wird wohl von der vorstufe eher zu einem peavey classic 30 werden.

Clean war mit den splawn-style-mods bei geringem gain im low input gut und dynamisch möglich. der amp hatte mir aber letztlich doch zu viel gain, also schon kategorie metal und nicht mehr unbeding blues- und hardrock.


WICHTIG: um den amp von nebengeräuschen leiser zu bekommen unbedingt die sperrgitter widerständeauf gängige werte (z.B. 1k) ändern. Ausserdem 1 ohm biaswiderstände einbauen und  etwas wärmer einstelln. bei mir war der amp auf nahezu class b. mit angepasstem bias ist einiges von dem fizz und dem starren verhalten verschwunden. für mehr preampheadroom noch das netzteil ändern (470 ohm -10k - 10k).

pläne sind aus anderen foren und daher ohne gewähr...

wenn du nach dem umbau kein oszillieren im amp hast, wäre ich über ne rückmeldung dankbar.

viel Spaß,

Snyder80

ps: originalen windsor schaltplan gibts massig mit links über google. ich konnte den wegen der größe (3.1 MB) nicht anhängen
« Letzte Änderung: 23.06.2009 00:05 von snyder80 »

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Offline darkbluemurder

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Re: Windsor Mods und kalte Lötstellen beheben
« Antwort #12 am: 23.06.2009 16:24 »
Hi Snyder,

kein Wunder hat Dein Windsor Splawn massig Gain. Auf dem Splawn-Plan sieht man nämlich vor dem 470k/1n-Filter nach der ersten Stufe einen 47k-Widerling, der bei Deinem Amp fehlt. Der 47k wird im Gain- und More Gain-Betrieb gegen Masse geschaltet, was sowohl Gain als auch Bass vermindert. Im Cleansound wird er abgeschaltet, damit es wieder voller klingt. Also würde ich empfehlen, den erst einmal einzubauen, bevor Du daraus einen Classic machst.

Viele Grüße
Stephan
Bauten
Chieftain, HoSo56, Cleartone, Dirty Shirley, CJ 11, Junior Chief, Peggy 40

Conversions
Marshall 1959 SLP RI zu Minimalist HRM, Fender Bassman zu Mark Overdrive Special, Marshall 100W JMP zu Fat BE100, Marshall JTM 45 Reissue zu Dirty Daisy; Guyatone Bassman zu Basstonemaster

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Offline snyder80

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Re: Windsor Mods und kalte Lötstellen beheben
« Antwort #13 am: 16.07.2009 11:55 »
Öch nöööö   :P


ich habe nach langem rumtesten endlich herausgefunden wo die mikrofonie der V1 ihren Ursprung hatte:

weil ich mher höhen im amp wollte hatte ich den R14 rausgenommen und ne kurze kabelbrücke eingebaut. NAch langem suchen habe ich mich dran erinnert, dass man die grid-widerstände ja besser nah an der röhre dranlötet, wenn davor eine hochohmige quelle sitzt (bei mir die typischen 470p und 470k nach decoupling-cap von V2B) und man eine längere kabelführung hat.

Die bahn nach dem 470p//470k auf dem pcb war gute 3cm lang und kreuzte noch andere leiterbahnen. Also kurzerhand die 470p//470k vebindung an den Sockel gelötet und voila: die störgeräusche sind nahezu weg.

Mich wundert nur, warum die V1 mikrofonisch wurde und nicht die V2...aber egal. Hauptsache es hat geklappt!

manchmal liegen die probleme doch so nah....

Grüße,

Snyder80

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Offline snyder80

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Gelöst: Mein SplOrange-Amp aka. "Øre"
« Antwort #14 am: 22.07.2009 12:01 »
also hier nun meine (vorläufigen) mods in meinem windsor, die ich nach viel rumbastelei als die vielseitigsten erachtet habe.... zusätzlich noch larrys ppimv und PI ähnlich wie in einem orange or120-amp, aber ohne die spule, sondern original peavey!


Mein Ziel:  
Von brilliantem Clean (mit dennoch viel bauch und druck) über bluesy retro-rock crunch bis saftigen mittenbetonten 80´s metal - und alles nur mit dem gainpoti des AMPS regelbar. Sozusagen ein classic-amptone-timeshift-regler... O0


Ich denke mit den mods habe ich mein ziel erreicht. Mit ner maple neck und häussel-pickup strat eher crunchy und mit LP fetter und direkter klang.
Mit den ursprünglichen splawn mods war es mir zu sehr "over the top"-verzerrt (insbesondere wegen dem kathoden-kondensator an der 4. gainstufe-evtl. blocking distortion??!!), so wie bei youtube´s aint talking bout love von vh. also brizzlig-fizzlige verzerrte höhen...  

evtl. kommen von mir noch ein paar aufnahmen über eine framus 2x12 box...

Viel spaß beim nachbau!!!
« Letzte Änderung: 22.07.2009 12:19 von snyder80 »