So - das war ein sehr witziger Testlauf.
Der Amp ist auf jeden Fall akrtikulierter geworden. D.h. Palm-Mute Achtel kommen jetzt - wenn ich will - extrem knackig rüber. Präsenz am Poweramp brauch ich nicht mehr. Dreh ich im Amp die Mitten leicht raus und wähle einen kleinen Widerstand am Schleifer der Gain-Potis bin ich ruck zuck im Bereich NewMetal. Klingt fast schon produziert :-) Das ist zwar nicht ganz so meine Musik, aber nett ist's trotzdem mal..
Dafür ist der Lead-Sound jetzt nicht mehr so, wie er vorher war. Ich möchte es mal so beschreiben: Mit der alten Schaltung war der Lead Sound unglaublich dick und hatte was von Öko-Deluxe Honig. Jetzt ist es nur noch Ja!-Honig aus dem Supermarkt. Immernoch süß, aber nicht mehr ganz so delikat. Hätt ich den Sound vorher nicht gehört, würd ich jetzt wohl nichts vermissen. Tja - die Jagt nach der eierlegenden Wollmichsau.. Man kann wohl nicht alles haben.
So - und bei welchem Widerstand bin ich angekommen? Bei keinem.
Ich finde für die drei Gitarren, die ich im Proberaum habe jeweils andere Sweet-Spots, und je nach Stil variieren diese auch noch.
Eine normale Strat ist bei ca. 200k am Optimum für Rythmus-Arbeit der härteren Art. Eine andere Strat mit 18db Clapton-Boost (ca. 900Hz) will etwas weniger. So 150k bis 180k. Dort knüppelt sie allerdings heftigst (Publikum bestrafen!
).
Und meine PRS SE Soapbar (P90 Abnehmer) verliert den Mulm garnicht, gewinnt aber dennoch an Artikulation. (Ok, das ist zu erwarten, da es von vorn herrein ein Instrument mit einem sehr weichen Klang ist. Macht keinen Sinn die zu einem Klang zu zwingen, den sie nicht kann). Die ist eindeutig mit einem viel höheren Widerstand besser bedient. Da ist sie schön voll im Klang. Tolles Mittenbrett.
Drehe ich bei allen Instrumenten den Widerstand auf 370k hoch, dann verschwindet der Attack wieder und das Dicke, volle kommt in den Sound zurück. Prima für Background-Riffing, Textures und singende Solos.
Fazit: Da ich eh noch zwei Löcher in der Frontblende frei hatte lass ich das Test-Poti einfach drin und nenne es Präsenz-Regler. Der Regler macht zwar was völig anderes, aber der gehörte Effekt ist ähnlich.
Demnächst ist wieder die Meinug meines Bandkollegen gefragt. Ich glaube es macht wirklich Sinn bei solchen Tweaks mit vier Ohren zu hören.
Ohja - bevor ich das vergesse: Eins hat die Änderung in allen Einstellungen gebracht: Der Preamp kompensiert jetzt den leicht wummerigen Grundcharakter meiner Synrics-Box. Ich denke mal, den Koppel-Kondensator so drastisch zu senken hat das bewirkt. Das ist natürlich nett, weil das Gerät ja auch mit meinem Equipment optimal klingen soll.
Gruß,
Nils