Hallo Leute!
In Silizium Halbleiter-Technik arbeitet man am Signal Input mit Spannungen um die 30mV (damit es nicht allzusehr zerrt). Ob ich die jetzt von 1V oder 100V runterspanne macht keinen allzugroßen Unterschied. Rauschen holt man sich so oder so in die Schaltung hinnein. Bei High-Gain Schaltungen ist das thermische Rauschen des V1-Anoden-Widerstandes eh dominierend. Da sollte man keine Angst haben.
Das mag stimmen, aber man sollte dennoch die Zweckmäßigkeit hinterfragen, sowas in einem Röhrenamp zu verbauen - Netzteil usw müssen ja auch vorhanden sein. Und einen normalen VCA zu benutzen dürfte daran scheitern, dass die Dinger praktisch nirgends in kleinen Stückzahlen zu bekommen sind. Oder kennst du da evtl eine Quelle?
Was man für einen qualitativ hochwertigen VCA braucht ist im Grunde nur ein blödes, gematchtes Transistor-Paar. Und: es gibt aus dem TV-Bereich einiges an Transistoren, die auch mit 500V klarkommen (Matched Pairs gibt es in dem Bereich leider nicht).
Mit der Idee hast du Recht, die simplen VCAs bestehen ja normalerweise aus einem Transistor-Differenzverstärker mit einer Konstantstromquelle im Fußpunkt. Normalerweise hat man hinter dem VCA nochmal einen Differenzverstärker, der verhindert, dass die Steuerspannung am Ausgang auftaucht. Die Frage ist jetzt, ob man sich den hier sparen kann - eigentlich sollte das möglich sein, denn die Anstiegsgeschwindigkeit der Steuerspannung ist bei einem Pedal ja nicht hoch - ganz im Gegensatz zu einem Noise Gate oder einem Kompressor. Aber man sollte das dennoch beachten, damit es beim "Voll drauflatschen" am Ausgang nicht "BAAAAM" macht.
Zum Thema Kosten: Eine "100 Stück kaufen, ein Paar rausholen und 98 Transen wegwerfen"-Nummer ist immernoch billiger, als sich ein fertiges Matched-Pair Transitor-Paar im Niedervolt-Bereich zu kaufen (MAT-02 oder MAT-04 z.B).
Man kann das tun, aber man braucht wie gesagt eigentlich zwei Differenzverstärker bzw einen diskret aufgebauten und einen OP. Wenn man das Konstrukt dann richtig abgeglichen hat und die Auswirkungen der Steuerspannung auf das Signal (control voltage feedthrough) minimal sind, dann kann einem der thermische Drift der Transistoren aber immer noch den Abgleich versauen.
Daher würde ich dazu raten, hier ein Transistorarray zu benutzen, also so ein Blechding mit zwei Transistoren drin. Das kostet um die vier Euro und man spart sich die Arbeit mit dem Selektieren. Und das Ganze funktioniert dann auch tendenziell besser. Der OP an sich mag die +300V sowieso nicht, also macht man sich eben eine Hilfsspannung von +24V oder so und betreibt die Schaltung komplett damit. Es ist auch beruhigender, wenn man weiß, dass an der Pedalbuchse sicher keine 300V anliegen können
Oder man nimmt gleich ein VCA-IC ala THAT4301 (kostet um die 9€ wenn ich mich nicht irre, liegt also auch nicht nennenswert über den Gesamtkosten der anderen Schaltung) oder dbx1252 (Bezeichnung aus dem Kopf, keine Garantie!) und spart sich die Arbeit
Aber wie gesagt - ich halte den VCA an der Stelle für etwas "overkill".
ich glaube nicht das hier jemand bei Larry abschaut, wie auch wenn die Schaltung nicht offenliegt?
Naja, aber es gibt offensichtlich einige, die die Schaltung gern haben würden - das wäre auch bequemer anstatt sich selber was zu überlegen...
Und dass die Schaltung nicht offenliegt, das ist kein Wunder, denn es gibt Leute, die mit ihren (genialen) Ideen ihren Lebensunterhalt bestreiten und diese Ideen sicher nicht offenlegen werden. Das mache ich ja nicht anders.
Denkt nicht, dass ich was gegen Selbstbau-Communities und Gedankenaustausch habe, aber ich verstehe es auch, dass man sowas für sich behält. Wer den Thread damals gelesen hat, der weiß auch, dass ich über seine Schaltung Stillschweigen vereinbart habe, also bitte ich die Leute, die mir gerade wieder Emails schreiben (oder bereits geschrieben haben...) davon abzusehen, weil sie keine Antwort bekommen werden.
Zu der LDR Idee, hast du mal ausprobiert wie linear das ganze wird? Ich hätte da bedenken und wenn dann möchte man ja auch den Regelweg ausnutzen können sonst tuts ja auch ein zweiter Master oder Boost, je nach Schaltungsvorliebe.
Ich habe das vor Jahren mal ausprobiert, allerdings mit einstellbarer Stromquelle vor der LED. Wenn man die Beleuchtung nie ganz ausschaltet, dann bekommt man ein ganz brauchbares Verhalten hin.
Wenn man sich diese Seite mal ansieht
http://www.doepfer.de/a100_man/Vactrol.htm dann findet man rechts unten diese Grafik, die ich gefühlsmäßig bestätigen kann:
Der Widerstandsverlauf sollte in Verbindung mit einem Festwiderstand zu einem brauchbaren Ergebnis führen. Dass man für den LED-Strom einen logarithmischen Verlauf braucht, das sollte kein Problem sein - es gibt ja logarithmische Potis...
Wie gesagt, ich habe das mal vor langer Zeit getestet und fand es nicht so schlecht. Ich würde es einem VCA vorziehen, wenn es nur leiser und lauter machen soll.
MfG Stephan