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Rauschen bei Kohlepress-Rs abhängig von der Belastung - wer hat Erfahrung damit?

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Offline Firebird

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Hallo zusammen,

ich habe mal gelesen (finde die Stelle leider nicht mehr), daß Kohlepresswiderstände umso mehr rauschen, je näher sie an der Belastungsgrenze betrieben werden.
Dazu habe ich mal ein paar Fragen, vielleicht hat hier ja jemand von euch Erfahrung damit:
- gilt das nur für Kohlepress oder auch für andere Typen
und vor allem:
- ist der Effekt eher klein oder groß

Hintergrund ist, daß ich einen Amp mit High-Gain-Kanal gebaut habe (SLOesk  ;D), bei dem ich zuerst Metall- und dann Kohlepress-Rs drinnen hatte. Ergebnis war (sonst wurden keine Änderungen am Amp gemacht, aber zugegeben, Bauteiltoleranzen habe ich dabei nicht beachtet): Metall -> kaum Rauschen, Klang etwas harsch und relativ hart; Kohle -> ziemliches Rauschen, dafür Klang wärmer und runder.

Da mir der Klang mit den Kohle-Rs deutlich besser gefällt, aber das Rauschen doch zu laut ist um es zu ignorieren, stellt sich für mich jetzt die Frage, ob es sich lohnen würde, die 0,5 Watt Typen durch 1 Watt-Kohlepress zu ersetzen um sie weiter von ihrer Belastungsgrenze entfernt zu betreiben.

Danke für die Antworten!  :bier:

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Offline Bierschinken

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Hallo,

meine Erfahrungen sind, dass Kohlepress-Rs keine hohen Ströme mögen.
Da ist das Rauschen größer und vor allem der Wertedrift recht groß.

Im Übrigen lohnen sich Kohlepress-Rs nur an Stellen mit großen Spannungsschwankungen, sodass der (leichte) induktive Effekt zum Tragen kommt.

Grüße,
Swen

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Offline Duesentrieb

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Ich habe mich neulich, als ich für einen Freund ein TAD 18 Watter Kit zusammen geschraubt habe, gefragt, warum man diesen nostalgischen Kiki überhaupt in Erwägung zieht. Kein einziger R hatte die Specs/Werte, die er haben sollte. Keiner.

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Offline OneStone

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Hallo Leute!

meine Erfahrungen sind, dass Kohlepress-Rs keine hohen Ströme mögen.
Da ist das Rauschen größer und vor allem der Wertedrift recht groß.

Dass der Wertedrift da größer ist, wo der Strom (im Verhältnis zum Widerstandswert) höher ist, das erklärt sich schon alleine dadurch, dass die Dinger dann einfach heißer werden :)

Im Übrigen lohnen sich Kohlepress-Rs nur an Stellen mit großen Spannungsschwankungen, sodass der (leichte) induktive Effekt zum Tragen kommt.

Induktivität? Du meinst eher VDR-Charakteristik, also eben das, dass der Widerstandswert spannungsabhängig ist. Einen induktiven Anteil sollte man bei den Dingern eigentlich nicht bemerken, das sind ja keine Drahtwiderstände...das würde mich irgendwie wundern.

Ich habe mich neulich, als ich für einen Freund ein TAD 18 Watter Kit zusammen geschraubt habe, gefragt, warum man diesen nostalgischen Kiki überhaupt in Erwägung zieht. Kein einziger R hatte die Specs/Werte, die er haben sollte. Keiner.

Mich würden dabei die ungefähren Abweichungen (Toleranzen) interessieren. Kannst du dazu kurz was sagen? Danke :)

MfG Stephan
Und schon oft hat es gekracht,
weil man zuvor nicht nachgedacht.

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Offline Firebird

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...
Mich würden dabei die ungefähren Abweichungen (Toleranzen) interessieren. Kannst du dazu kurz was sagen? Danke :)

MfG Stephan

Ich messe bei mir grundsätzlich alle Widerstände vor dem Einlöten, schon mal weil ich keine Lust habe, mir die Farbcodes zu merken  ;D, aber auch weil mir aufgefallen ist, daß Kohlepress scheinbar immer deutlich vom Sollwert abweichen (wobei das jetzt vielleicht an der Herstellungscharge lag, waren alle auf einmal bestellt) und daß die Toleranzangabe meist nicht eingehalten wird. Meine sind nominell +/- 5%, ich schätze mal 70-80% der Widerstände die ich für mein Projekt gemessen hatte waren da drüber (bis zu 10%).

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Offline Bierschinken

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Kein einziger R hatte die Specs/Werte, die er haben sollte. Keiner.
Möönsch, das is doch der Trick bei den Dingern  ;)

Zitat von: OneStone
Induktivität? Du meinst eher VDR-Charakteristik, also eben das, dass der Widerstandswert spannungsabhängig ist.
Jaein. Um ehrlich zu sein, keine Ahnung obs Induktivität, VDR (?), oder sonstwas ist, ich habe den Eindruck, dass der widerstandswert mit der Frequenz zunimmt, oder zumindest höhere frequenzen irgendwie bedämpft. Deswegen beschreiben viele die Dinger als "warm", denke ich.

Grüße,
Swen

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Offline Duesentrieb

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Mich würden dabei die ungefähren Abweichungen (Toleranzen) interessieren. Kannst du dazu kurz was sagen? Danke :)

MfG Stephan
Abweichungen von >> 10% waren eher die Regel als die Ausnahme, weswegen ich etliche ausgemustert habe (was meinen Kumpel beim Blick in den fertigen Amp natürlich wunderte - blaue MF statt der rot/braunen Kiki-Dinger).

Auch das Layout (falls es interessiert), so wie von denen mitgeliefert, war (sehr) suboptimal . . . Ich verstehe weder den Hype um diese 18 Watt Spielzeuge noch um diese rauschenden Schwanker.  ;D

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Offline OneStone

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Hoi Leute!

Ich messe bei mir grundsätzlich alle Widerstände vor dem Einlöten, schon mal weil ich keine Lust habe, mir die Farbcodes zu merken  ;D

Uh...das solltest du aber lernen, wenn du mal 1%ige oder 0,1%ige Widerstände verbaust, weil dann wird das mit dem Messen entweder sinnlos oder sehr teuer :D

Jaein. Um ehrlich zu sein, keine Ahnung obs Induktivität, VDR (?), oder sonstwas ist, ich habe den Eindruck, dass der widerstandswert mit der Frequenz zunimmt, oder zumindest höhere frequenzen irgendwie bedämpft. Deswegen beschreiben viele die Dinger als "warm", denke ich.

Wenn der Widerstandswert bei  hohen Frequenzen zunehmen würde, dann würde eine Verstärkerstufe, die einen Kohlepress-R im Anodenkreis hat, die Höhen boosten. Den selben Effekt hätte man beim Gitterableitwiderstand usw...
Ich glaube da eher an die VDR-Charakteristik.

Abweichungen von >> 10% waren eher die Regel als die Ausnahme, weswegen ich etliche ausgemustert habe (was meinen Kumpel beim Blick in den fertigen Amp natürlich wunderte - blaue MF statt der rot/braunen Kiki-Dinger).

Och die >10% wären doch kein Problem, ist ja nur ein Röhrenamp und solange du die Dinger nicht in Serie baust und Soundsamples online stellst... :D
Aber klar, gut ist das nicht und ich verbaue die Dinger deswegen auch nicht.

Auch das Layout (falls es interessiert), so wie von denen mitgeliefert, war (sehr) suboptimal . . . Ich verstehe weder den Hype um diese 18 Watt Spielzeuge noch um diese rauschenden Schwanker.  ;D

Da bin ich absolut deiner Meinung, bezüglich Layout und bezüglich der Widerstände  ;)

MfG Stephan
Und schon oft hat es gekracht,
weil man zuvor nicht nachgedacht.

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Offline Duesentrieb

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Immerhin konnte ich mich durchsetzen und statt des mitgelieferten "wintätsch" Stoff-Kabels mein geliebtes Silikon-Zeugs verbauen. In Serie baue ich die sicher nicht, ich hatte bislang keine "18 Watt" Erfahrungen und war neugierig auf Tremolo-Kanal, 1-Poti-Klangregelung usw.



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Offline raffau

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anfänger frage zu den kohlen- und  MF widerständen

kann ich auch davon ausgehen das im signalbereich (tonestack, usw...) kohlenpress genutzt werden und im aussenbereich (röhrensockel, eingangsbuchsen, usw...) MF wiederstände benutzt werden?

danke im voraus

raffa

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Offline darkbluemurder

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anfänger frage zu den kohlen- und  MF widerständen

kann ich auch davon ausgehen das im signalbereich (tonestack, usw...) kohlenpress genutzt werden und im aussenbereich (röhrensockel, eingangsbuchsen, usw...) MF wiederstände benutzt werden?

danke im voraus

raffa

Hallo Raffa,

für den Signalbereich ist das im Wesentlichen Geschmackssache. Ich benutze meistens Metallfilm oder Kohlefilm. Das gleiche für die Eingangsbuchsen.

Für alle Bereiche, bei denen die Widerstände belastet werden (z.B. Netzteil und Schirmgitter), benutze ich am liebsten 5 Watt Drahtwiderstände, für Endstufen mit Kathodenbias sogar 10W. Da haben m.E. Kohlepresswiderlinge nichts verloren, auch wenn Fender das so gemacht hat.

Viele Grüße
Stephan
Bauten
Chieftain, HoSo56, Cleartone, Dirty Shirley, CJ 11, Junior Chief, Peggy 40

Conversions
Marshall 1959 SLP RI zu Minimalist HRM, Fender Bassman zu Mark Overdrive Special, Marshall 100W JMP zu Fat BE100, Marshall JTM 45 Reissue zu Dirty Daisy; Guyatone Bassman zu Basstonemaster

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Offline Namenlos

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anfänger frage zu den kohlen- und  MF widerständen

kann ich auch davon ausgehen das im signalbereich (tonestack, usw...) kohlenpress genutzt werden und im aussenbereich (röhrensockel, eingangsbuchsen, usw...) MF wiederstände benutzt werden?

danke im voraus

raffa

Hallo,
in der Regel wird hier der ganze Verstärker mit Metallfilm zugepflastert, was meines erachtens nach als zumindest als Ausgangspunkt das Optimum darstellt. Manche tauschen dann noch die Anodenwiderstände, die Widerstände im Klangregelnetzwerk und die großen Widerstände im PI (v.a. 1MOhm), sehr wenige tauschen auch den Rest aus. Der Unterschied ist bei gleichen Werten sehr klein bis - für mich - nicht wahrnehmbar, natürlich je nach Schaltungsdesign.

Grüße
Henning

Nachtrag ich war zu langsam, vielleicht hilfts ja trotzdem

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Offline röhrenlehrling-ordi

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  • I hope, I will become a master!
Mich wundert wirklich, dass in diesem Thread noch nicht der Glaubenskrieg ausgebrochen ist.

Also ich kann jetzt nur sagen, dass die paar KohlepressRs die ich im AC-30 habe, 0 rauschen aber Abweichungen von mehr als 20% haben ;D. Also nix für genaua Bastler ;D

mfg ordi
http://ordoalephysik.wordpress.com/

Geologische Fragen an mich, elektrotechnische an euch!

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Offline stephan61

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Mich wundert wirklich, dass in diesem Thread noch nicht der Glaubenskrieg ausgebrochen ist.

Ich wart' auch schon dauernd drauf! ;D
Vielleicht haben jetzt doch schon alle bei Aiken nachgelesen. Der hat das ja so schön beschrieben, das muss man einfach glauben! ;)

Stephan
"It must schwing!"

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Doas

  • Gast
Hallo,

um mit dem Glaubenskrieg mal zu beginnen - ich find Kohlepress super !
Warum:

1. Sie sehen unheimlich gut aus!
2. Sie haben eine hohe Toleranz - ich will keinen Videorecorder bauen sondern einen Röhrenverstärker - der soll LEBEN! Ja, er darf anders klingen als "baugleiche" Modelle mit derselben Schaltung!
3. Die Vorstellung, dass sogar die Widerstände am Soundverhalten durch Verzerrungen beitragen - super !
4. Wenn sich der Sound noch ändert wenn ich lange und ausgiebig über den Amp spiele (Temperatur) - herrlich !

Wenn Ihr 99%ig reproduzierbare Geräte bauen wollt - baut Mosfet Verstärker mit ausreichend Gegenkopplung oder kauft Euch einen POD. Da ist jedes digital abgespeicherte "Sound-Mode" immer gleich!

Ha! Wenn das keine Kriegserlärung ist  ;D!
Grüße!
Doas