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Erster "eigener" Amp: "Duke Deluxe" - Tuning und Optimierung

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Offline Nils H.

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Hallo!

Gestern hatte der kleine sein "Jungfernfahrt". habe den Amp gestern im Proberaum das erste Mal richtig aufgedreht, und was soll ich sagen: Goil ;D! Bei dezenter Lautstärker schön clean und durchsichtig, perlig und glänzend. Wenn man ihn dann ein bißchen mehr kitzelt, fängt er schön an zu schmatzen, und bei noch mehr Gas kann er sogar richtig rocken - dann ist es allerdings schon recht laut, auch mit meiner relativ schwachen Jensen-Box.

Danach habe ich den Amp an mein Rack rangehängt. Musste feststellen, dass die Loop natürlich nicht so funktionieren kann - 1M Send ist einfach zu viel  :devil:. Gestern abend also flux das Poti ausgetauscht, jetzt arbeitet die Loop auch perfekt.

Heute habe ich die Leistung gemessen, bei 1 kHz liefert der Amp ~40W, bevor er anfängt zu clippen. Und obwohl die Endröhren relativ unsymmetrisch laufen (ca. 10 mA Unterschied), waren auf dem Oszilloskop keine Übernahmeverzerrungen zu sehen. So soll's sein!

Ich bin sehr sehr zufrieden mit dem Amp, Montag bekommt er den ersten Praxistest, da nehme ich ihn mit zur Bandprobe.

Jetzt muss ich nur noch das Tremolo zum laufen bekommen...

Grüße
Nils

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Offline Nils H.

  • YaBB God
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  • 3.067
Moin!

Nachdem letzte Woche die Probe mehr oder weniger ausgefallen ist, habe ich den Amp heute das erste mal unter Realbedingungen getestet. Vorher hatte ich am Wochenende noch den PPIMV eingebaut.

Die gute Nachricht: Er hat die ganze Probe durchgehalten  ;D. Für meine Bandkollegen war's wohl auch kein großer Unterschied zu sonst. Für sich alleine gespielt hat der Amp einen sehr schönen, perligen Cleansound mit drahtigen Bässen und dem nötigen Schmatzen obenrum. Mit der Strat könnte ich stundenlang vor mich her rumnudeln  ;D

Die schlechte Nachricht: So richtig zufrieden bin ich trotzdem noch nicht, und ein paar Macken hat er noch. Meiner folgenden "Manöverkritik" schicke ich mal voraus, dass, obwohl bei weitem nicht der heilige Gral in Sachen Sound, mein Blues Deluxe erst mal der Maßstab ist, denn den soll der neue Amp ja langfristig ersetzen.

Und das ist genau der Knackpunkt: Das kann mein Kleiner noch nicht. Sowohl den Fender als auch meinen "Duke" spiele ich über eine relativ große 2x12 mit Jensen C12Q. Während der Fender an dieser Box einen recht runden, satten, durchsetzungsfähigen (wennauch etwas farblosen) Sound liefert, kommt das Topteil doch eher schlank daher. Im Bandgefüge fehlt ihm, wenn's etwas lauter wird (und das wird's gelegentlich - Band ist typische 70er bis 90er Clasic Rock - Pop - Pop Rock Cover Combo), leider etwas das Durchsetzungsvermögen, gerade auch in Sachen Solospiel.

Pedale nimmt er nur eingeschränkt gut an, meine TS-mäßigen Pedale neigen ein wenig arg zum Näseln mit Mumpf, mein Tubeman fürs Brett ist in den Mitten etwas zu schlank, läßt sich aber auch nicht richtig toll mit dessen EQ ausregeln.

In Sachen Pedale gibt's auch noch ein Problem: Wenn man den Amp vorne per Pedal richtig anbläst, scheint er sich manchmal zu "verschlucken". Dann gibt's für eien kurzen Moment ein wenig Matsch, und kurz darauf ist z.B. der Powerchord wieder da.

Ein Paar mal hab ich auch eine recht überdeutliche Kompression gehört, schon fast pumpend - das soll so bestimmt auch nicht sein  ;).

Insgesamt bleibt unterm Strich, dass der Fender im Moment, trotz weniger schön texturiertem Sound, der bessere Allrounder ist (dafür aber gerne auch mal zum Matschen neigt und etwas langweiliger klingt). Die Frage ist, was der ausschlaggebende Unterschied ist: Ist es (nur) der andere Tonestack? Ist es die andere Signalkette (V1a mit 100k/1k5/22µ - Volume - V1b mit 100k/1k5/ohne C - TS - V2a mit 10k/1k5/22µ)? Oder sind es die brutal höheren Spannungen in der Vorstufe (370V PI / 320V V1/V2)? Ich will den Amp jetzt nicht zum Blues Deluxe umstricken; aber er soll ähnlich "erwachsen" klingen.


Zum Abschluss bleiben also erstmal folgende 3 Fragen im Raum, bevor ich jetzt ins Bett gehe:

  • Wie bringe ich dem Amp mehr Durchsetzungsvermögen und Druck bei? Ist die klangliche Ausrichtung Richtung Blackface vielleicht doch die falsche für einen Allrounder?
  • Pumpen und Mulm beim "Anblasen" - Elkos im Netzteil vielleicht zu groß?
  • Amp ist insgesamt zu schlank - habe ich irgendwo mit falschem C ausgekoppelt und schneide mir dadurch Tiefmitten / Bässe weg?

Grüße, Nils

P.S. ich häng nochmal den aktuellsten Plan an, so wie ich den Amp aufgebaut habe. Ich hoffe, im Plan sind keine Fehler mehr.

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Offline Alex78

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  • 288
  • Amp ist insgesamt zu schlank - habe ich irgendwo mit falschem C ausgekoppelt und schneide mir dadurch Tiefmitten / Bässe weg?

Was mir auffällt, ist dass du zwischen der ersten Triode und dem Tonestack einen 22n hast, der ja die Cs im tonestack quasi verkleinert. Wenn du dort einen C haben willst, um die HV von anderen Bauteilen fern zu halten, sollte er größer als 100n sein. Dir gehen also schon vor dem Tonestack Bässe verloren.

Was mir außerdem aufgefallen ist, ist, dass die Blackface Fenders einen 1n vor dem PI haben, was wohl all zu heftige Bässe vom PI und Endstufe fern hält.

Ob diese beiden Cs die Lösung deinen Problems sind, kann ich nicht sagen, dazu fehlt mir die Erfahrung, aber es ist weder teuer noch aufwendig, es aus zu probieren.

Gruß Alex

P.S.: Beachte die Anzahl meiner Posts - ich bin auch kein Experte  :)

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Offline Nils H.

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Hallo Alex,

ups - neee, der C hinter V1a ist nicht mehr drin. Der ist irgendwie noch aus dem ersten Schaltungsentwurf über geblieben - sollte eigentlich nicht mehr im Schaltplan sein, eingebaut hab ich ihn nicht.

Ich hab mir gerade nochmal zwei Blackface-Beispiele angeschaut: Der Princeton geht mit 22n in den PI, der Super Reverb mit 1n. Ich werde den 47n mal verkleinern, vielleicht räumt das den Amp bei hohen Pegeln und hoher "Signaldichte" (das ist jetzt kein Fachbegriff  ;D) ein bisschen auf.

Gruß, Nils

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Offline darkbluemurder

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Hallo Nils,

also die Schaltung lässt so ziemlich alles an Bässen und Tiefmitten durch. Das ist bei einem Fender oft zuviel des Guten, und er matscht. Ich würde mal folgendes probieren:

1. PI-Input C von 0,047uf auf 0,022uf.
2. Kathoden-C an der ersten Stufe von 22uf auf 10uf.

Jetzt ist der Amp untenrum noch "schlanker". Das macht aber nichts, weil dadurch die Kompression bei hohen Signalpegeln etwas weniger wird. Zum "Anfetten" des Tons würde ich im Tonestack folgendes versuchen:

1. Treble-C von 250pf auf 330pf, evtl. auch 390pf, 470pf ist wahrscheinlich schon zuviel. Der Trebleregler erfasst damit zusätzlich tiefere Frequenzen.
2. Mitten-C von 0,047uf auf 0,033uf (0,022uf ist wahrscheinlich ebenfalls zuviel). Dadurch werden die unteren Mitten etwas stärker, aber eben nicht in den kraftraubenden Tieffrequenzen, die im Bandgefüge ohnehin besser vom Bass bedient werden sollten.

Der Blues Deluxe hat natürlich eine ganz andere Schaltung (andere Gainstruktur).

Viele Grüße
Stephan
« Letzte Änderung: 20.10.2009 10:40 von darkbluemurder »
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Chieftain, HoSo56, Cleartone, Dirty Shirley, CJ 11, Junior Chief, Peggy 40

Conversions
Marshall 1959 SLP RI zu Minimalist HRM, Fender Bassman zu Mark Overdrive Special, Marshall 100W JMP zu Fat BE100, Marshall JTM 45 Reissue zu Dirty Daisy; Guyatone Bassman zu Basstonemaster

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Offline Nils H.

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Hallo Stephan,

danke für die Hinweise. Ich muss also den Amp vorne (erste Stufe) und hinten (vorm PI) etwas verschlanken und den TS modifizieren.

Ich muss mir jetzt halt genau überlegen, was ich will. Für sich klingt der Amp ja toll  ;D, und er gibt auch 'nen guten Blues- oder Jazzamp ab. Als Allrounder inner Coverband war's halt nicht so toll... allerdings, bei genauerem Hinsehen würde ich in dem Setting wahrscheinlich auch keinen Princeton et. al. einsetzen  8).

Ich hab mir die Frequenzgänge der Tonestacks noch mal angesehen. Ich denke, mein Problem mit der Durchsetzungsfähigkeit ist das "klassische Blackface-Loch", dass dieser Tonestack bei ~200Hz erzeugt (ich hab das noch mal angehängt, grün=mein Fender, rot=der neue). Für sich und in einer eher schlanken Band ist das super, bei Rock'nRoll  :guitar: könnte das zu dünn sein.

Zur Kompression / Pumpen: Ich habe ja, wie gesagt, am Wochenende den Master eingebaut. Dieses "Pumpen" konnte ich auch bei voll aufgerissenem Frontend und zurückgedrehtem Master nicht reproduzieren (dafür hat's schön gezerrt  :devil:), erst wenn die Endstufe richtig arbeiten muss, passiert das manchmal. Liege ich mit meiner Vermutung da völlig daneben, wenn ich zu große Cs im Netzteil im Verdacht habe? Ich habe jetzt einfach mal vermutet, dass bei Pegelspitzen die Endröhren die Elkos "leersaugen" und die dann ob der Größe (100µ) zu lange brauchen, um die Spannung wieder zu stabilisieren... Holzweg?

Grüße, Nils
« Letzte Änderung: 20.10.2009 11:15 von NilsH »

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Offline darkbluemurder

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Hallo Nils,

verstehe ich das richtig, dass die grüne Kurve den Blues Deluxe und die rote Deinen Amp wiedergibt? Dann würde ich es wirklich mal mit den vorgeschlagenen Tonestack-Änderungen versuchen. Dadurch wird das Mittenloch kleiner und rutscht etwas höher. Die Änderungen sind aber noch subtil, d.h. der Ton müsste Dir alleine gespielt immer noch gefallen. Es ist halt schon so, dass die Mitten normalerweise in der Band den richtigen Platz für die Gitarre finden - das hängt aber sehr stark vom Bassisten und den übrigen Mitmusikern ab!

Bei zurückgedrehtem Master wird die Endstufe nicht mehr so hart angefahren. Im Plan hast Du nur sehr kleine Gridstopper vor den Endröhren(470R). Das sowie zu große Koppel-Cs am PI-Ausgang können zur sog. "Blocking-distortion" führen. Das klingt so, als breche der Amp beim Anschlag ein und erhohle sich in der Ausklingphase wieder, alles mit einem leicht furzigen Unterton. Erhöhe die Gridstopper mal auf die traditionellen 1,5k (Fender) oder 2,2k (wie Mesa Boogie Mark) oder 3,3k (wie Dumble) oder 4,7k (Bogner) oder auch 5,6 (Marshall). Bis 10k dürfte sich noch kein hörbarer Unterschied ergeben. Ich habe z.B. 10k in meinem Chieftain Clone, und das Ding ist brillant ohne Ende.
Wenn das nicht hilft, verkleinere mal die Koppel-Cs am PI-Ausgang von 0,1uf auf 0,047uf. Das nimmt Bässe weg und macht den Amp dadurch straffer. Wenn Du das machst, dann lass aber den Koppel-C am PI-Eingang auf 0,047uf, sonst könnte es zu dünn werden. Du könntest natürlich auch die Trainwreck-Werte nehmen: PI-Eingang 0,1uf, PI-Ausgang 0,022uf.

Viel Spaß beim Experimentieren,
Stephan  
« Letzte Änderung: 12.01.2010 15:27 von darkbluemurder »
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Offline Nils H.

  • YaBB God
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  • 3.067
verstehe ich das richtig, dass die grüne Kurve den Blues Deluxe und die rote Deinen Amp wiedergibt?
korrekt!

Zitat
Dann würde ich es wirklich mal mit den vorgeschlagenen Tonestack-Änderungen versuchen. Dadurch wird das Mittenloch kleiner und rutscht etwas höher. Die Änderungen sind aber noch subtil, d.h. der Ton müsste Dir alleine gespielt immer noch gefallen. Es ist halt schon so, dass die Mitten normalerweise in der Band den richtigen Platz für die Gitarre finden - das hängt aber sehr stark vom Bassisten und den übrigen Mitmusikern ab!
äähhh... ja. Aber sag das mal den Mitmusikern  ;D.

Zitat
Bei zurückgedrehtem Master wird die Endstufe nicht mehr so hart angefahren. Im Plan hast Du nur sehr kleine Gridstopper vor den Endröhren(470R). Das sowie zu große Koppel-Cs am PI-Ausgang können zur sog. "Blocking-distortion" führen. Das klingt so, als breche der Amp beim Anschlag ein und erhohle sich in der Ausklingphase wieder, alles mit einem leicht furzigen Unterton.
Schön beschrieben... das trifft's relativ gut. Ist aber ja offensichtlich sehr leicht in den Griff zu bekommen.

Zitat
Erhöhe die Gridstopper mal auf die traditionellen 1,5k (Fender) oder 2,2k (wie Mesa Boogie Mark) oder 3,3k (wie Dumble) oder 4,7k (Bogner) oder auch 5,6 (Marshall). Bis 10k dürfte sich noch kein hörbarer Unterschied ergeben. Ich habe z.B. 10k in meinem Chieftain Clone, und das Ding ist brillant ohne Ende.
Das werde ich mal tun. Ist mir ehrlich gesagt noch überhaupt nicht aufgefallen, dass die Gridstopper so klein sind. Könnte sich da glatt um einen copy-and-paste-Fehler handeln... Die ändere ich auf jeden Fall mal mindestens auf die klassischen Fender-Werte.

Zitat
Wenn das nicht hilft, verkleinere mal die Koppel-Cs am PI-Ausgang von 0,1uf auf 0,047uf. Das nimmt Bässe weg und macht den Amp dadurch straffer. Wenn Du das machst, dann lass aber den Koppel-C am PI-Eingang auf 0,047uf, sonst könnte es zu dünn werden. Du könntest natürlich auch die Trainwreck-Werte nehmen: PI-Eingang 0,1uf, PI-Ausgang 0,022uf.
Also, erste Maßnahme werden erstmal die Gridstopper sein. Den Tonestack werde ich wohl auf jeden Fall ändern, auf jeden Fall mal mehrere Varianten ausprobieren. Evtl. probiere ich auch mal den Blues Deluxe-TS aus - Mitten-C auf 33n oder 22n ändern, Bass-Poti vergrößern und den Mitten-R so auf 10k anheben - mangels Platz auf der Frontplatte bau ich vielleicht ein Trimpoti für die Mitten ein. Die stell' ich eh einmal ein und fasse sie nie wieder an  8)

Zitat
Viel Spaß beim Experimentieren,
Stephan  
aaargh.. ich dachte, ich müsste für den optimalen Sound nicht experimentieren  8). Danke fürs Feedback!
Grüße, Nils

P.S. die erste Grafik mit den Tonestacks stimmt nicht so ganz, ich hatte u.a. beim Fender (grün) den Slope-R falsch. Anbei nochmal korrekte Version mit ungefähr den Einstellungen, wie ich meinen Fender fahre (grün) und wie's mit meinem neuen Amp ist (rot). Der Unterschied ist geringer, aber das Loch in der Mitte ist immer noch deutlich zu sehen.

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Offline Alex78

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Hallo ihr beiden!

Folgendes soll deine letzte Aussage, Stephan, bezüglich Trainwreck in keinster Weise schlecht machen, schließlich ist sie 100% richtig.
Aber ich habe vor kurzem bei Aiken auf den Tech Seiten etwas über PIs gelesen:
Dort heißt es, dass grosse Cs am PI Eingang nicht immer umproblematisch sind.
Kannst ja mal nachlesen, Nils, wenns dich interessiert.
Ich hab (schon wieder) zu wenig Erfahrung um die eine oder andere Variante zu empfehlen.
Falls du die Seite noch nicht kennen solltest, googel einfach aiken, den Rest findest du.

Gruß Alex

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Offline darkbluemurder

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Hallo ihr beiden!

Folgendes soll deine letzte Aussage, Stephan, bezüglich Trainwreck in keinster Weise schlecht machen, schließlich ist sie 100% richtig.
Aber ich habe vor kurzem bei Aiken auf den Tech Seiten etwas über PIs gelesen:
Dort heißt es, dass grosse Cs am PI Eingang nicht immer umproblematisch sind.
Kannst ja mal nachlesen, Nils, wenns dich interessiert.
Ich hab (schon wieder) zu wenig Erfahrung um die eine oder andere Variante zu empfehlen.
Falls du die Seite noch nicht kennen solltest, googel einfach aiken, den Rest findest du.

Gruß Alex

Hallo Alex,

Du meinst wahrscheinlich das hier:

A 0.1uF cap should be used on the second input, the grounded grid side for best low frequency balance, and the "standard" 1Meg resistors can be used for the grid bias resistors. Since the effective input impedance will be around 2Meg, the input coupling cap should be no more than around 0.005uF, for a -3dB point of 16Hz. Too high a cap can lead to unwanted "blocking" distortion, but you can probably go up to 0.022uF without too much trouble, depending on the  low frequency bandwidth of the circuitry in front of the phase inverter.

Ist natürlich richtig. Mesa Boogie hat in den Mark Amps wesentlich geringere PI Grid Loads (100k + 150k); Splawn macht das ebenso und nimmt am PI Input 0,22uf! Trainwreck ist nicht der einzige mit 0,1uf am PI Input, der Matchless Clubman hat das auch, und beide haben 1M PI Grid Loads. Also ist experimentieren angesagt. Weil Nils erwähnt hat, dass das Phänomen bei weit aufgedrehtem Master passiert, vermute ich, dass das Problem unmittelbar vor den Endröhren auftritt. Deswegen würde ich strategisch so vorgehen:

1. Gridstopper vor den Endröhren erhöhen.
2. PI output caps soweit runtersetzen, bis die Blocking Distortion weg ist.
3. PI input caps soweit heraufsetzen, so dass die Blocking Distortion nicht auftritt.

Nils, wenn ich Dich richtig verstanden habe, wollen wir hier ja möglichst keine Klangveränderung, sondern nur die Blocking Distortion beseitigen. Die Klangveränderung machen wir vorne im Tone Stack. Die Idee mit der Mittenanhebung per Veränderung des Widerstands gegen Masse ist auch gut, sie macht allerdings Treble- und Bassregler weniger effektiv. 

Viele Grüße
Stephan

Viele Grüße
Stephan
 
Bauten
Chieftain, HoSo56, Cleartone, Dirty Shirley, CJ 11, Junior Chief, Peggy 40

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Offline Nils H.

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Moin!

Ich habe am Wochenende die disktutierten Modifikationen am Amp vorgenommen. Da Probe diese Woche ausfällt, weiss ich noch nicht genau, wie's in Laut ist. Bei Zimmerlautstärke ist es auf jeden Fall schon mal besser. Das einzige "Pedal", das ich zu Hause habe - einen SI-Fuzz-Face-Drahtigel - nimmt der Amp schon mal deutlich besser, auch bei extremen Gain-Einstellungen am FF. Ich habe folgendes geändert:

- Koppel-C zum PI auf 22n
- Gridstopper an den 6L6 korrigiert (1k5)
- Tonestack modifiziert: Mid-R auf 10k, Mid-C auf 22n
- Spannung im Preamp etwas erhöht

Außerdem habe ich mir das Tremolo nochmal vorgenommen - 's geht aber immer noch nicht so richtig. Deutliche Verbesserung brachte schon mal ein neuverlegen der Leitungen zum Tremolo-Kreis, trotzdem koppelt es noch irgendwo ein; einzig bei voll aufgedrehtem Intensity ist es nebengeräuschfrei. Im Moment überlege ich, ob das Tremolo raus fliegt und ich die Röhre für was anderes nutze (Gainstufen?); das werde ich aber wohl noch in einem eigenen Beitrag zur Diskussion stellen.

Zwei Fragen habe ich noch:

1. Ich habe hier eine kleine Drossel aufm Tisch liegen. Werte unbekannt, RDC ungefähr 150 Ohm, Kerngröße knapp 35mm x 45mm x 10mm. Lohnt es sich, die einzubauen, und - wenn überhaupt - was würde sich klanglich / im Verhalten ändern?

2. Der erste R in meiner Siebkette ist ein 680R. Dadurch liegen AÜ-CT und Screenabgriff relativ weit auseinander. Wiederum: Was ändert sich klanglich, wenn ich den R verkleinere und dadurch die Spannung an den Screens steigt?

Dane und Grüße, Nils

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Offline Nils H.

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Hallo Leute,

ich hatte gestern mal wieder die Gelegenheit, den Amp auszutesten. Die Bedingungen waren nicht ganz fair, weil meine Strat im Proberaum mittlerweile sehr abgenudelte Saiten hat, trotzdem hier mal mein Eindruck.

Insgesamt hat sich der Amp besser geschlagen als vor zwei Wochen. Das "Furzen" ist, soweit ich sagen kann, weg, allerdings hatte ich nicht die Gelegenheit, den Amp mal bis zum Anschlag aufzudrehen.

Klanglich hat der Amp auch eine viel bessere Figur gemacht, richtig optimal war es aber immer noch nicht. Gefühlt hat der Amp zu wenig Headroom für seine Leistung (sprich er - bzw. vermutlich der PI - cruncht viel zu früh für meinen Geschmack - das macht er dafür sehr kultiviert!), bei viel Verzerrung vorm Amp (H&K Tubeman) wird er ein wenig undeutlich, und ich muss den Bassregler viel zu weit aufdrehen, damit der Amp nicht spindelig dünne klingt; dann klingt er aber zu undifferenziert. Ich hab da die FX Loop im Verdacht, dass mir da irgendwo was flöten geht - ich werde die Loop wohl mal schaltbar machen und sehen, was passiert.

Darüber hinaus werde ich wohl ein Mittenpoti spendieren. Die Mittenpräsenz ist mit dem Wechsel von 6k8 auf 10k besser geworden, stellenweise (vor allem mit viel Pedalzerre) klang es aber schon ein wenig quäkig.

Dem Vergleich mit meinem Fender als "Allrounder" muss der Amp sich immer noch stellen, und den besteht er immer noch nicht. Zum Headroom: Ub liegt im Preamp bei ~310V, von dort werden sowohl die Verstärkerstufen als auch Loop und PI versorgt. Bringt es in Sachen Headroom etwas, wenn ich Preamp und Loop durch ein weiteres Siebglied vom PI abkoppele und am PI nochmal mit der Spannung raufgehe (mein Fender hat an der Stelle ~370V)?

Grüße, Nils

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Offline Nils H.

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  • 3.067
Hallo Leute!

Ich habe dem Amp jetzt doch eine weiteres Siebglied spendiert und damit den PI von V1 und V2 abgekoppelt und am PI die Spannung noch ein wenig angehoben. Mal sehen, ob das klanglich einen Unterschied macht.

Was mir immer noch Kopfschmerzen bereitet ist der mangelnde "Bassdruck". Mag sein, dass die Saiten meiner Gitarren allesamt schon zu abgenudelt sind... trotzdem: Ich muss ich bei Zimmerlautstärke (und darüber) das Basspoti zu rund 75% aufdrehen, damit der Amp einigermaßen voll klingt, und das kann's nich sein. Ich frage mich, was da falsch läuft; ich habe testweise V2 (die Loop) mal komplett aus dem Signalweg genommen, die ist nicht Schuld.

Ich frage mich, ob es was bringen kann, den Ck an V1B (Aufholstufe nach TS) auf ebenfalls 22µ zu vergrößern; ich hätte gedacht, dass der mit 10µ groß genug sein sollte.

Und auch, wenn ich Voodoo (und die zugehörigen Diskussionen) hasse: Kann die Auswahl der Cs (Mallory 150s) solch einen relativ großen Einfluss haben?

Grüße, Nils

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Offline Han die Blume

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  • 906
Was mir immer noch Kopfschmerzen bereitet ist der mangelnde "Bassdruck". Mag sein, dass die Saiten meiner Gitarren allesamt schon zu abgenudelt sind... trotzdem: Ich muss ich bei Zimmerlautstärke (und darüber) das Basspoti zu rund 75% aufdrehen, damit der Amp einigermaßen voll klingt, und das kann's nich sein. Ich frage mich, was da falsch läuft; ich habe testweise V2 (die Loop) mal komplett aus dem Signalweg genommen, die ist nicht Schuld.

Hast du mal bei unterschiedlichen Mastereinstellungen den Bass beobachtet? Wie wirken sich unterschiedliche Presenceeinstellungen auf den Bass aus?
Womit hast du nochmal den Schaltplan gemacht? - Sieht sehr schön aus..

lg

Kai
Der frühe Vogel kann mich mal!

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Offline Nils H.

  • YaBB God
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  • 3.067
Moin!

Erstmal die einfache Antwort: sPlan 6.0  ;D.

Soweit ich mich erinnere, ist das Verhalten des Basspotis relativ unabhängig von Presence und Master. Zum Master: Im letzten Schaltplan ist noch der Matchless-Crossline-Master eingezeichnet, ich hab aber den "LarMar-PPIMV" eingebaut. Ich hänge noch mal einen aktualisierten Plan an.

Gruß, Nils