Hallo Daniel!
P.S. Ich bin zur Zeit auf der Suche nach einem alten Echolette-Amp und das sind ja Class B-Verstärker. Daher wollte ich wissen, ob sich das irgendiwe nachteilig auswirkt, da ja die "großen" Amps (Fender, Marshall, Vox, Boogie...) meines Wissens nach nie in Class B-Betrieb gebaut werden/wurden. Oder kurz: Würde mir jemand grundlegend von einem Echolette abraten, weil Class B einfach nicht toll klingt.
Man kann aus der Betriebsart eines Verstärkers nicht auf den Klang schließen, da dazu weit mehr gehört als nur die Betriebsart. Mal ein Beispiel:
Wenn du einen Klasse-A-Verstärker baust, dann geht das schonmal in Eintakt und in Gegentakt. Das alleine klingt schon total anders. Wenn du AB oder B baust, dann kannst du das mit einer 2W-Endstufe tun und auch mit einer 200W-Endstufe. Da wird die kleine Endstufe dann schneller dreckiger klingen als die große.
Außerdem stellt sich die Frage nach der Gegenkopplung: Wenn du linearisierende Maßnahmen wie (straffe!) Gegenkopplungen einbaust, dann werden die Verstärker tendenziell alle einfach GAR NICHT klingen, d.h. die sind dann klangneutral.
Je nachdem, was man da zusammenbaut, bekommt man also unterschiedliche Ergebnisse. Ich persönlich würde bei Endstufen, die wenig Leistung machen und leicht übersteuert werden, keinen B-Verstärker bauen, weil das meist ziemlich harsch klingt. Dagegen würde ich aber auch keinen 200W-Amp für Bass oder so in heißem AB bauen, sondern da würde ich dann in Richtung B gehen, also mit wenig Ruhestrom und straffer Gegenkopplung.
Generelle Aussagen wie "Class A klingt immer sahnig" sind Unsinn, weil das meist von Leuten verbreitet wird, die auch behaupten, dass ein Vox AC 30 ein Class-A-Amp ist, obwohl es messtechnisch nachweisbar nicht so ist - das Ding fährt in AB. Das hängt alles von der Schaltung ab.
MfG Stephan