[Doas]

Experten,

ein Fame Overkill klingt selbst im Clean Kanal verzerrt. Die Röhren sind 4x12AX7 und 4x6L6GC (die russischen).
Auf dem Oszi zeigen sich starke Übernahmeverzerrungen. Die Anodenspannung ist 453V aber der Ruhestrom / Röhre ist nur 12mA !
Es gibt bei diesem Amp keine Biaseinstellmöglichkeit (jetzt -55V).
Auch mit neuen Röhren erreiche ich die selben Werte !

Hat jemand einen Schaltplan für die Kiste oder auch schon einmal mit diesem Problem zu tun gehabt ?
Es kann doch eigentlich nicht sein, dass der Amp ab Werk so idiotisch voreingestellt sein soll.

Viele Grüsse!
Doas

[OneStone]

Hallo!

Hat jemand einen Schaltplan für die Kiste oder auch schon einmal mit diesem Problem zu tun gehabt ?
Es kann doch eigentlich nicht sein, dass der Amp ab Werk so idiotisch voreingestellt sein soll.

Naja, es kann ja sein, dass ein Bauteil mit den Werten sonstwo gelandet ist (Toleranzen) und sich daher eine -Ug von 55V einstellt. Die ist natürlich viel zu hoch, aber ich denke, dass man das Ganze auch ohne Schaltbild lösen kann, weil die -Ug-Schaltungen dieser Amps alle ziemlich ähnlich sind und man sich daher auch ohne Schaltbild zurechtfinden müsste.

Falls keiner ein Schaltbild hat, dann mach du doch mal ein hochauflösendes Foto

MfG Stephan

[Doas]

Hallo Stephan,

danke für Deine Antwort. Ich habe kurz nachdem ich den Fred hier fertig getippt hatte in der Rubrik "Schaltpläne" einen Schaltplan für einen Laboga Hector gefunden und das Handbuch dazu auch im Netz.
Dieser Verstärker ist wohl fast baugleich mit dem FAME.

Auch dort ist die Biasspannung NICHT einstellbar und auch mit -55V angegeben.
Eine Einstellmöglichkeit krieg ich auch so reingebastelt, aber ich versteh das alles nicht.
Wie gesagt, warum stellt ein Hersteller solche Werte ein ?
Deshalb hab ich nochmal gefragt...vielleicht überseh ich irgendetwas......

Viele Grüsse!
Doas

[Michim1]

Hallo,

ich vermute mal, um möglichst viel Leistung aus dem Gerät zu bekommen.

Gruss
Michael

[Hellfire]

der Overkill soll doch ne Rectifier Kopie darstellen,
ich nehm mal an das sich die Russen da gedacht haben was bei Mesa gut ist kann uns nur recht sein,
da der Mesa ja auch ne Fixe Bias hat, bzw nur nen Umschalter von 6L6 auf EL34...

[Doas]

Die Polen, nicht die Russen. Das Ding wurde von Laboga gebaut www.laboga.pl.

Das der Phil Cambell von Motorhead über diese Dinger spielt......komisch.

[darkbluemurder]

Hallo,

ich vermute mal, um möglichst viel Leistung aus dem Gerät zu bekommen.

Gruss
Michael

Hallo Michael,

das glaube ich nicht, denn mit einer zu kalten Bias gibt der Amp wegen der Übernahmeverzerrungen eher weniger Leistung ab. Ich vermute, sie wollten, dass der Anwender jede Röhre einsetzen kann, ohne dass sie errötet. Also eine Zuverlässigkeitsfrage. Wenn das Ding allerdings wegen der Übernahmeverzerrungen zuverlässig schlecht klingt, ist das aber nicht der richtige Weg (meine 0,02€).

Viele Grüße
Stephan

[Michim1]

Hallo Stephan,

Ich denke nicht, dass ein Amp aufgrund von Übernahmeverzerrungen weniger Leistung abgibt als mit höherem Bias, also bezogen auf den Punkt an dem die Endstufe gerade noch nicht "clipped".
Der höhere Bias "nimmt dir" (bildlich gesprochen) gerade etwas vom zur Verfügung stehenden Strom-/Spannungshub (Ia_max bzw. +Ub) weg.
Übernahmeverzerrungen sind im Prinzip auch nur dann ein Problem wenn man eher leise spielt (also Motorhead sozusagen mit Negationstrich drüber).
Ich vermute mal dass der Ausgangs-ÜT einen rel.hohen Raa hat, leider ist dies aus den versch. Schalplänen ja nie zu ersehen.
Witzigerweise habe ich in Fenderschalplänen (zB. Super-Amp AA763) vergleichbare Betriens-Werten gesehen (Ug=-52V bei Ub=465V).
Na ja letzlich wenn man die mit einer Röhre erzielbare Leistung anheben will, erhöht man die +Ub und muss dann, um unter der max zulässigen Ptot. der Röhre zu bleiben,
den Ruhestrom verringern -> also sich zunehmend in Richtung B-Betrieb bewegen (und natürlich dabei ebenso den Raa zunehmend erhöhen)...
Vielleicht tipp ich den Kram ja mal ins SPICE.
Ach ja im LABOGA Hector Schaltplan find ich das "Tube Symetry" Poti besonders schick, ich glaube das wartet nur darauf den Schleifer von der Kohlebahn zu heben...

Gruss
Michael

[Doas]

Experten,

ich habe grade nochmal mit dem Besitzer des Amps gesprochen. Er hat den Amp schon lange und das der clean anfängt zu zerren ist wohl erst seit neuestem so.
Die Röhren 6L6 sind aber laut meinem Prüfer noch O.K.
Ob sich bei zunehmender Alterung der Röhren die Übernahmeverzerrsituation immer weiter verschlechtert ?

Ich habe mal ein Bildchen mit meiner Idee zur Modifizierung der Biaseinstellung rangehängt. Vielleicht habt Ihr Lust da mal kurz draufzuschauen. Um das umzubauen muss ich nämlich die ganze sch... Platine rausbauen. Da sollte es danach dann funktionieren  !

Viele Grüsse!
Doas

[darkbluemurder]

Hallo Doas,

sieht soweit ganz gut aus. Wenn ich es richtig verstehe, wird aus der Tube Symmetry eine Regelung der Biasspannung mit einem 2M2 als Sicherheits-R.

Ich bin nur etwas verwirrt, weil ich nicht sehe, wohin die negative Spannung -I führt. Wofür wird die in dem Amp gebraucht?

Viele Grüße
Stephan

[kusi]

hallo stephan,

die spannung -I versorgt die Transistor-Aufholstufe des FX-Loops. (schau ins Laboga mr. hector-schematic, welches ich gezeichnet habe. die beiden amps sind angeblich nahezu identisch)

gruss und schönes wochenende,
kusi