Hallo zusammen,
ich habe gerade gestern einmal zwischen meinem auf High Gain gemoddetem Fender und meinem Liverpool-Clone verglichen. Das ist so ziemlich das, was Du Swen beschrieben hast. Dem Fender habe ich den Leadchannel des Legacy verpasst - vier Stufen, davon drei mit Kathoden-Cs und zwei mit Anoden-Cs zum Ausgleich, aber insbesondere zwischen der zweiten und dritten Stufe eine radikale Senkung von Pegel und Bassgehalt. Ergebnis: High Gain, kein Matsch, Rauschen hält sich im verträglichen Rahmen, viel Sustain für Wideli Wideli Wiiii und viel Punch für Chugga Chugga. Beim Zurückdrehen des Volumereglers an der Gitarre wird's nur zu Crunch, aber nie clean. Bildet trotz viel Gain verschiedene Gitarren noch gut ab.
Dagegen der Liverpool: drei Stufen, davon zwei mit hohen Kathoden-Cs und nur eine Bassabsenkung zwischen der zweiten und dritten Stufe. Ergebnis: viel Gain, bei korrekter Einstellung kein Matsch und auch kein übermäßiges Rauschen (ich habe und benutze den PPIMV), viel Crunch für Classic Rock, aber nicht unbedingt für Chugga Chugga oder Wideli Wideli Wiii. Beim Zurückdrehen des Volumereglers an der Gitarre wird's deutlich cleaner. Bildet verschiedene Gitarren wie mit der Lupe ab.
Ein Grund kann sein, dass sich der Massenmarkt am Wohnzimmerspieler orientiert, und da ist der vierstufige Amp ein bisschen im Vorteil. So ein klassischer Trainwreck ist nun für das Wohnzimmer nicht wirklich geeignet, es sei denn, man wohnt alleine und hat im näheren Umkreis keine anderen Lebewesen, die man leben lassen möchte ... aber man kann ja auch diese Biester so designen, dass sie im Wohnzimmer zumindest spielbar sind.
Die Spannungsteiler kann man nicht immer weglassen. Es kann zu "Blocking Distortion" kommen, was in meinen Ohren wirklich besch***en klingt.
Aber ansonsten Swen, ganz klar, drei Stufen können ordentlich abbraten, was ja die ganzen nur "wertegemoddeten" 2203/04 Marshalls beweisen. Ich glaube, dass auch die Hotbox mächtig Gain hat, jedenfalls nach dem Schaltplan.
Viele Grüße
Stephan