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Marshall Plexi Replika oder was es nicht so alles gibt ...

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Offline mac-alex_2003

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Hallo,

Mein derzeitiger Amp z.B. ist nicht wirklich sicher:

1) Da fehlt mir noch der entsprechende 2pol Stdby Schalter, den ich immerhin soeben bestellt habe und in ein paar Tagen dann auch verbaut sein wird.
2) Dann habe ich 2 Novalfassung-Löcher über, für die ich in meiner nächsten TT-Bestellung dann auch Dirk's Abdeckungen mitbestellen werde. Auch wenn man seine Finger schon arg verbiegen müsste um durch die Löcher an spannungsführende Dinge zu kommen.

Freut mich sehr, wenn Dein Amp jetzt noch sicherer ist.

Ich werde in Zukunft mir jede Art von ironischem Kommentar zu Sicherheitsfragen verkneifen. Es ist schlichtweg für die Allgemeinheit besser, wenn die Sicherheit eines solchen Gerätes wie ein Röhrenamp NICHT auf die leichte Schulter genommen wird.

Ehrlich gesagt bin ich auch nicht um einen Spruch verlegen, aber bei Sicherheitsfragen ist Ironie falsch am Platz. Gerade aus Deinem Erlebnis heraus hast Du leider die Konsequenzen erleben müssen.

Schließlich ist das, wenn ich es richtig verstanden habe, ein Kundenauftrag. Und so wie seine eigenen Amps ausschauen, erwartet ein Kunde von ihm ja auch anständigste Arbeit und die Einhaltung eines hohen Sicherheitsstandards. Und das soll er auch erwarten dürfen.

Das bringt es auf den Punkt. Der Kunde kam zu mir, weil der Freund seines Bruders ein paar Tage vorher einen Amp bestellt und ihm wohl vorgeschwärmt hat. Würde ich lediglich hergehen und den Amp auf die Schnelle sicher machen, dann würde das nicht dem enstprechen was ich sonst so mache.
Das ist dann aber sicherlich nicht das, was der Kunde erwartet oder ich im freien Feld haben möchte. Klar ist ein Neuaufbau drastisch, aber bei der Bastelbude mit Brummen und Rauschen einfach das Beste. V.a., da ich gestern noch eine Anodenleitung gesehen habe, die mit Klebeband isoliert ist.

Ich werde mir als Mühe geben, mich zu beeilen. Allerdings bin ich mit den regulären Amps inzwischen bis Mitte nächsten Jahres ausgebucht ... Vor der Renovierung und dem Umzug werde ich daher wohl nicht mehr zu sehr viel kommen, evtl. noch zum strippen.
Da wird dann auch gleich die Abdeckplatte von Dirk für den Novalsockel zum Einsatz kommen. Nur bin ich mir noch nicht sicher, ob der Marshall-Impedanzschalter reinpasst, da da noch dieses Loch für die Bias-Mess-Buchse ist. Evtl. muss auch ein T*D-Umschalter mit Chickenhead rein. Eine abdeckende
Rückplatte möchte der Kunde einfach aus finanziellen Gründen nicht, was ich jetzt auch nicht sooo schlimm finde, da es schließlich kein Original ist.

Viele Grüße,
Marc

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Offline Dirk

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Hi,

mein Eindruckt ist, dass viele der DIYler aber auch die Halb- und Vollprofis die Unterschiede bei den "Sicherheitseinrichtungen", deren Sinn und deren Funktion nicht oder nur unzureichend kennen und alles irgendwie in einen Topf werfen. Das ist mir wieder besonders bei Alex aufgefallen, der scheinbar mehrere unterschiedliche "Sicherungsarten" zusammen mischt und dann am Schluss selbst nicht mehr versteht, was da raus kommt.
 
Die von euch, die bei diesem Thema noch nicht (ganz) sicher sind, sollten sich daher auf alle Fälle nochmal etwas zum Thema Leitungsschutz, Geräteschutz und Personenschutz informieren. Eine Schmelzsicherung in einem Verstärker ist in erster Linie eine Sicherungsmassnahme zum Schutz der Bauteile in dem Gerät selbst. Wenn eine Röhre hoch geht und einen Kurzschluss verursacht, dann löst diese Sicherung aus und schützt die restlichen Bauteile. Wenn der Amp richtig aufgebaut ist, dann sollte zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr für den Menschen bestanden haben. Löst sich aber ein spannungsführendes Teil und hat eine Verbindung zu dem Gehäuse und womöglich noch mit einem grossen Übergangswiderstand, dann löst die Schmelzsicherung u.U. NICHT aus, aber es besteht eine Gefahr für den Menschen. In diesem Fall greift dann ein hoffentlich vorhandener FI. Ist zwar für den Profi scheinbar alles trivial aber für den Laien durchaus schwer zu verstehen und zu unterscheiden. Von dieser Betrachtungsweise aus dürften sich auch die Fragen aus Aussagen, die Alex in den Raum gestellt hat bzgl. Rückblende bei Fenderamps etc. von selbst erklären.

Und eine Schutzmaßnahme anwenden, die nicht zwingend vorgeschrieben ist, ist kein Rückschritt sondern eher ein Fortschritt und zeugt von Weitblick des Erbauers. Auch Fachliteratur und auch die VDE waren, sind und werden nie frei von Fehlern sein und unterliegen ebenfalls der permanenten Weiterentwicklung.

Gruß, Dirk
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Offline Joachim

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Moin Dirk,

ich schulde Dir noch eine Antwort 8)

Liegt das an den Beiträgen der Newbies oder der Oldies oder an etwas anderem ?

Du hast es ja in deinem späteren Beitrag beschrieben. Da kann ich eigentlich nichts mehr hinzufügen. Aber ich hab's ja oben bereits erwähnt, es gibt natürlich auch noch andere Gründe für meine Zurückhaltung im Forum: wegen meiner beruflichen Auslastung ist meine frei verfügbare Zeit heute deutlich geringer, als sie das früher war. Und da muss ich eben Prioritäten setzen. Trotzdem verfolge ich natürlich die für mich interessanten Threads im Forum. Nebenbei sollte ich da auch mal erwähnen, wie prächtig sich das TT-Forum in der Beziehung entwickelt hat. Ich kann mich an Zeiten erinnern, wo hier auch mal ein zwei Tage lang Funkstille war. Wenn ich jetzt mal zwei Tage nicht geschaut habe, muss ich gleich 4 Seiten ungelesener Antworten durchschauen.

Aber selbst wenn es mich dann in den Fingern juckt, auf einen Beitrag zu antworten, verkneife ich mir das meist, weil die Diskussionen immer ausufern und trotz und ein - für mich - zur Zeit des hohen zeitlichen Einsatzes am Ende doch wenig bewirken. Zumindest muss ich das annehmen, wenn ich sehe, wie oben über weite Strecken ein wirklich absolut haarsträuender Unsinn geschrieben wird.

Auf der anderen Seite sehe ich aber, dass sich durch die Verfolgung der Diskussion bei einigen Diskussionsteilnehmern ein Umdenken abzeichnet. Da ist wohl doch das eine oder andere Wort auf fruchtbaren Boden gefallen :). Und das freut mich dann wirklich! und gibt mir ein gutes Gefühl denn ich :urlaub:.

Sorry Marc, wenn Dein Fred ein wenig aus dem Ruder, äääh Thema gelaufen ist. Ich gestehe meine Mitschuld :-\

Grüße von der Nordseeküste,
Joachim :)
« Letzte Änderung: 19.07.2009 15:55 von Joachim »
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Offline DerLiebeJ

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Servus!

Ich melde mich hier einfach mal als Foren-Newbie zu Wort. Ich bin hier nicht wirklich viel aktiv, daher fehlt mir die Übersicht, was schon alles vorgefallen ist, welche Diskussionen es schon gegeben hat und wer sich hier wie verhält bzw bisher verhalten hat. Ich muss aber sagen, dass ich Onestones Posts gar nicht so kritisierend (gegenüber VDE und anderen Sicherheitsfragen) wahrgenommen habe, wie sie hier teilweise abgestempelt werden. Ich habe da eher Unverständnis rausgelesen, da sich halt aus seinem Blickwinkel einige Widersprüche ergeben haben. Mag sein, dass einiges eher suboptimal ausgedrückt war, aber trotzdem ging es ihm, soweit ich das beurteilen kann bzw wahrgenommen habe, darum, die Aussagen von Marc und den anderen zu verstehen und nachzuvollziehen. Ich persönlich habe nix von dem hier geschriebenen so wahrgenommen, dass der ganze Sicherheitsquatsch als völligst übertrieben abgetan wird. Dass Sicherheit mit der wichtigste Punkt und quasi Voraussetzung für Röhrenamps ist, hat hier meiner Meinung nach keiner in Frage gestellt. Es ergeben sich halt einige Fragen, die man etwas gelassener hätte super beantworten können.
Zu wissen, was man wie machen soll ist schön und gut. Viele wollen aber halt auch verstehen Warum man das so machen muss und warum andere das scheinbar nicht machen müssen und ich glaube genau darum ging es den "Kritikern" bisher.

Also schaltet doch einfach auf beiden Seiten einen Gang herunter und versucht euch präziser und unmissverständlicher auszudrücken, wenn's um solche lebenswichtige Themen geht.

Grüße,
Bela

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Offline OneStone

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Ich melde mich hier einfach mal als Foren-Newbie zu Wort. Ich bin hier nicht wirklich viel aktiv, daher fehlt mir die Übersicht, was schon alles vorgefallen ist, welche Diskussionen es schon gegeben hat und wer sich hier wie verhält bzw bisher verhalten hat. Ich muss aber sagen, dass ich Onestones Posts gar nicht so kritisierend (gegenüber VDE und anderen Sicherheitsfragen) wahrgenommen habe, wie sie hier teilweise abgestempelt werden. Ich habe da eher Unverständnis rausgelesen, da sich halt aus seinem Blickwinkel einige Widersprüche ergeben haben. Mag sein, dass einiges eher suboptimal ausgedrückt war, aber trotzdem ging es ihm, soweit ich das beurteilen kann bzw wahrgenommen habe, darum, die Aussagen von Marc und den anderen zu verstehen und nachzuvollziehen. Ich persönlich habe nix von dem hier geschriebenen so wahrgenommen, dass der ganze Sicherheitsquatsch als völligst übertrieben abgetan wird. Dass Sicherheit mit der wichtigste Punkt und quasi Voraussetzung für Röhrenamps ist, hat hier meiner Meinung nach keiner in Frage gestellt. Es ergeben sich halt einige Fragen, die man etwas gelassener hätte super beantworten können.

Danke. Einer hats kapiert.

Zu dem "Little Screamer": Ich habe dem Dobse, den Marc hier aufgrund seiner durchaus vorbildlichen Aufbauweise in den Olymp hebt, diesen Amp mitgegeben, weil er ihn mitnehmen wollte - nicht mehr und nicht weniger. Und bei ihm gehe ich davon aus, dass er weiß, was er tut. Er zählt nicht zu den elektrotechnischen Volldeppen, für die man normalerweise die Amps bauen muss, also zu den "Konsumenten", sondern er ist ein technisch versierter Mensch, dem ich sowas bedenkenlos mitgebe, weil ich weiß, dass er aufpasst. Wenn manche hier diesen kleinen, aber feinen Unterschied nicht verstehen, dann ist das deren Problem. Und genau das meinte ich mit "In der Regel". Solange nur Leute wie Dobse, du und andere, die wissen was sie tun, so ein Gerät in die Finger bekommen, ist das etwas anderes, als wenn irgendwelche Leute das Teil benutzen. Aber ich werde in Zukunft keine Bilder mehr veröffentlichen, keine Geräte mehr herausgeben und keine Tipps mehr zu Umbauten alter Verstärker geben, rein aus Selbstschutzgründen.

Im Übrigen: Meine eigenen Aufbauten baue ich so, wie ich sie für richtig halte und da du, Marc, bisher immer noch keine klare VDE-Richtline genannt hast, in der steht, dass das Abnehmen der Rückplatte eines Verstärkers nicht dazu führen darf, dass man spannungsführende Anschlüsse berühren kann, kann ich davon ausgehen, dass das zwar ein Optimierungsanspruch deinerseits ist, den ich durchaus positiv anerkenne, aber keine absolut notwendige Norm, da das Öffnen elektrischer Geräte gemäß VDE meines Wissens Fachpersonal vorbehalten ist.

Versteht mich nicht falsch: Ich bin keiner, der irgendwas baut, sagt "Passt schon, es funktioniert" und das dann irgendwelchen Leuten gibt, ohne auf die sicherheitstechnisch relevanten Aspekte zu achten und ich finde den am Anfang gezeigten Aufbau auch nicht optimal. Aber ich sehe es nicht ein, dass im Gitarrenverstärkerbau Dinge verboten sind, die bei sämtlichen anderen Geräten erlaubt sind. Und auch du, Marc, hast ja eingesehen, dass deine Argumentation bezüglich des Aufschraubens der Gehäuse hinkt, wenn man sich einen beliebigen Rack-Preamp ansieht. Ich habe da bisher nur Kreuzschlitz gesehen und kein Torx, von daher ist dein Torx-Wunsch zwar gut und schön, aber eben nicht die Realität. Abgesehen davon kann man sich für unter 10€ einen Bit-Satz kaufen - und der ist bei vielen Werkzeugkästen inzwischen Standard - wo auch Torx drinnen ist. Torx ist inzwischen ebenso ein Standard wie Kreuzschlitz usw und macht daher keinen nennenswerten Unterschied, da man es meiner Meinung nach nicht als Sicherheitsschraube, die schwer zu öffnen ist, gelten lassen kann.
Optimal wäre es wohl, wenn man gleich alles komplett zuschweißt. Und das meine ich jetzt nicht sarkastisch, sondern ernst, denn es wäre wohl im Sinne der elektrischen Sicherheit optimal. Ich denke aber andererseits nicht, dass die Volksverdummung schon so weit fortgeschritten ist, dass sowas nötig wäre.

Ich für meinen Teil verbaue alte Trafos, die seit über 30-40 Jahren einwandfrei funktionieren, in meinen Eigenbauprojekten und halte sie dort für tolerierbar, da nur ich diese Geräte benutze und folglich keiner außer mir an die spannungsführenden Anschlüsse hinfassen kann. Und solche fertigen (!) Amps gebe ich dann auch nur an Leute weiter, von denen ich weiß, dass sie insofern Gleichgesinnte sind, dass sie das Ding NIE einfach so aufmachen, während es noch am Netz hängt. Wenn ich für Freunde irgendwas umbaue o.ä., dann verwende ich natürlich geschlossene Transformatoren und lasse auch keine spannungsführenden Leitungen einfach oben auf dem Chassis rumbaumeln, das versteht sich von selbst! Und die Aufbauten sehen dann auch ordentlicher aus als der Testaufbau, den du von mir gesehen hast und der eigentlich nie dazu gedacht war, dass er das Haus jemals verlässt. Im Übrigen habe ich den vorgestern auseinandergerupft...frag dich warum.
 
Aber zu den Trafos... Ich besitze ja eine Fräsmaschine und mir ist da gerade eine Lösungsidee gekommen, die wohl beide Seiten zufriedenstellen dürfte...mehr dazu gibts später in einem Thread zum Amp.

Kurze Zusammenfassung: Es geht mir NICHT darum, irgendwelche suboptimalen Auslegungen von Geräten zu verteidigen und damit geringe Sicherheitsstandards zu rechtfertigen, denn auch ich kenne die Superdeppen, die es schaffen, überall hinzufassen. Aber ich wollte wissen, inwiefern die hier erhobenen Ansprüche seitens der VDE gedeckt bzw gefordert sind, da die Auslegung vieler kommerzieller Geräte diese Anforderungen nicht erfüllt. Dass die Anforderungen, die Marc erhebt, sicherlich vorbildlich und erstrebenswert sind, das steht dabei auch für mich außer Zweifel.

Dass diese Ansprüche gleichzeitig bedeuten, dass jeder alte Marshall zu einem Teil (Pignose, Netzteilkondensatoren, Leitungsisolation bzw Prüfspannugnen derselben usw usw) auseinandergerissen und neu aufgebaut werden müsste, das ist ein anderes Kapitel, das einige aber wegen "Vintage" wohl garnicht hören wollen. Und da sind wir wieder bei den zwei Klassen, wo sowas so sein darf und wo nicht...leider.  :(

MfG Stephan


Und schon oft hat es gekracht,
weil man zuvor nicht nachgedacht.

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Offline Kramusha

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Der Screamer is doch ein Schrottamp, rein zum basteln. Der Amp ist nicht mehr als ein Drahtigel mit Gehäuse.. Also so schlimm find ich das in der Relation nicht. Wenns fertiger Amp wär, dann würd ich dem Stephan eine reinhaun (Oh ja :) ), aber so find ichs nicht so schlimm. Relationen sind geil.

Lg :)

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Offline Joachim

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Servus!

Im Übrigen: Meine eigenen Aufbauten baue ich so, wie ich sie für richtig halte und da du, Marc, bisher immer noch keine klare VDE-Richtline genannt hast, in der steht, dass das Abnehmen der Rückplatte eines Verstärkers nicht dazu führen darf, dass man spannungsführende Anschlüsse berühren kann, kann ich davon ausgehen, dass das zwar ein Optimierungsanspruch deinerseits ist, den ich durchaus positiv anerkenne, aber keine absolut notwendige Norm, da das Öffnen elektrischer Geräte gemäß VDE meines Wissens Fachpersonal vorbehalten ist.

Die Stelle wird Dir der Marc auch nie zeigen, denn in der VDE steht selbstverständlich nicht, ob die Rückplatte eines Röhrenverstärkers abgenommen werden darf, um Röhren zu wechseln oder ob das verboten ist.  Die VDE sagt nur, dass spannungsführende Teile bei bestimmungsgemäßen Gebrauch nicht berührt werden dürfen. Wenn der Hersteller es also nicht ausdrücklich verbietet, dass der Besitzer des Amps Röhren wechselt, ist das ein bestimmungsgemäßer Gebrauch, wie der Wechsel einer Glühlampe an einer Leuchte. Außerdem ist ein Röhrenwechsel gängige Praxis bei Röhrenamps und schon deswegen muss der Hersteller Sorge tragen, dass beim Abnehmen der Rückwand nichts passiert. Beim Endröhrenwechsel kann man darüber streiten, ob die ein Laie wechseln kann, aber beim Mesa-Farbcodesystem ist das z.B. möglich. Alternativ kann man einen Aufdruck anbringen, dass die Rückwand nicht geöffnet werden darf, weil dort keine durch den Benutzer austauschbaren Teile sind. Da ist es auch egal, ob man für die Schrauben das in jedem Baumarkt erhältliche Torx-System verwendet. Das ist nur ein Schritt zu mehr Sicherheit, aber sicher nicht die Minimalanforderung.

Elektrische Geräte so aufzubauen, wie man es für richtig hält, ist jedenfalls Unfug und bei Deinem Kenntnisstand, den ich aus obigem Posting entnehme, grob fahrlässig. Und das hier zu posten und damit Newbies dazu anzuleiten, Vorschriften zu ignorieren halte ich für inakzeptabel. Das gilt auch für die Verwendung vin 30-40 Jahre alten Trafos, die übrigens auch nicht mehr heutigen Anforderungen entsprechen. Für Neuanwendunen darf man die also erst garnicht verwenden. Aber was red ich denn ...

Wenn Dich das Thema Sicherheit und VDE tatsächlich interessiert, dann lies mal die Posts von Deinem Namensvetter Stephan G. Das sollte Dich einen guten Schritt nach vorne bringen.

Viele Grüße,
Joachim



Live long and prosper.

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Offline Athlord

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Dass diese Ansprüche gleichzeitig bedeuten, dass jeder alte Marshall zu einem Teil (Pignose, Netzteilkondensatoren, Leitungsisolation bzw Prüfspannugnen derselben usw usw) auseinandergerissen und neu aufgebaut werden müsste, das ist ein anderes Kapitel, das einige aber wegen "Vintage" wohl garnicht hören wollen. Und da sind wir wieder bei den zwei Klassen, wo sowas so sein darf und wo nicht...leider.  :(

Hallo Stefan,
man muss Kritik vertragen können bzw. damit umgehen können.
Nehme das doch einfach mal so zur Kenntnis und denk Dir deinen Teil - denn wer sich Ausredet der klagt sich an.
Du bist schließlich einer, der in vielen Foren aktiv ist und auch ausführliche, thematisch tiefgreifende Antworten liefert.
Dabei lässt Du keinen Zweifel an deiner Kompetenz - wenn man aber Bilder von diesem einen Experimentier-Verstärker sieht,
dann stehen diese im krassen Kontext zu dem was Du so schreibst und predigst.
Du hast Dir mit deinen vielen Beiträgen quasi eine Vorbildfunktion erarbeitet, der Du dann auch gerecht werden solltest.
Es gibt also keinen Grund "eingeschnappt" zu sein.
Und falls irgendwann mal wieder Bilder von deinem Bastel-AMP auftauchen,
dann sollten diese explizit als Versuchsaufbau jenseits jedweder Konvention gekennzeichnet werden................... ;)
Cheers
Jürgen
Ich danke allen, die nichts zur Sache beizutragen hatten und trotzdem geschwiegen haben!

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Offline mac-alex_2003

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Dass diese Ansprüche gleichzeitig bedeuten, dass jeder alte Marshall zu einem Teil (Pignose, Netzteilkondensatoren, Leitungsisolation bzw Prüfspannugnen derselben usw usw) auseinandergerissen und neu aufgebaut werden müsste, das ist ein anderes Kapitel

Da gibt es sowas wie Bestandsschutz.


Er zählt nicht zu den elektrotechnischen Volldeppen, für die man normalerweise die Amps bauen muss, [...] solange nur Leute wie Dobse, du und andere, die wissen was sie tun, so ein Gerät in die Finger bekommen, ist das etwas anderes, als wenn irgendwelche Leute das Teil benutzen. Aber ich werde in Zukunft keine Bilder mehr veröffentlichen, keine Geräte mehr herausgeben und keine Tipps mehr zu Umbauten alter Verstärker geben, rein aus Selbstschutzgründen.

Mit der Einstellung, dass alle Kosumenten nur "(elektrotechnische) Volldeppen" sind bewegst Du Dich auf einem sehr dünnen Eis. Für mich sind das alles lieben Menschen, denen der maximal mögliche Schutz gewährt werden muss. Was Du privat in Deinem Keller baust ist die eine Sache. Wo aber andere nur ihre Gitarre einstecken können eine andere.

Zur Sicherheit hat Joachim genau das passende geschrieben: Bestimmungsgemäßer Gebrauch. Lies Dich doch einfach mal in die Maschinenrichtlinie ein, dort findest Du sehr viele sinnvolle Dinge, die ein Produkt sicherer machen. (z.B. allpolige Abschaltung). Stephan G. Aussagen sind ebenfalls sehr hilfreich, wie Joachim ja schon geschrieben hat.

Ehrlich gesagt finde ich es sehr schade, dass hier von Deiner Seite der Versuch darzustellen, was passieren kann wenn man wild drauflosbaut (nämlich dass ein Privatmensch einen solchen Amp kauft) in einer sinnlosen Diskussion ausufert. Versuch doch einfach, etwas mehr Ruhe reinzubringen. Du könntest z.B. die VDE, andere sinnvolle Richtlinien recherchieren und auch auf den Erfahrungsschatz anderer zurückgreifen und dann einen neuen Thread eröffnen zum Thema "wie gewährt man maximale Sicherheit bei einem Röhrenamp".

Viele Grüße,
Marc


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Offline Dirk

  • Dirk M.
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Hallo,

so langsam ist das Thema am Ende und die weitere Haarspalterei führt zu keinem Ergebnis.

Was ich aber ganz schade find ist obige Aussage bezüglich der "Konsumenten". Diese bedeutet zwangsweise, dass gut 90% meiner Kunden "Volldeppen" sind. Da ich einen grossen Teil der Leute persönlich kenne und bis heute nicht den Eindrucke habe, dass diese über irgendwelche geistigen oder physischen Einschränkenen verfügen, möchte ich diese Aussage gerne nicht nochmal lesen.

Ich habe am Freitag durch Zufall einen Aufkleber gesehen von der "Aktion Mensch" auf dem stand: "Geistig behindert ist auch normal". Ich kann mir nicht helfen, aber irgendwie passt das...

Gruß, Dirk



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Offline OneStone

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Was ich aber ganz schade find ist obige Aussage bezüglich der "Konsumenten". Diese bedeutet zwangsweise, dass gut 90% meiner Kunden "Volldeppen" sind. Da ich einen grossen Teil der Leute persönlich kenne und bis heute nicht den Eindrucke habe, dass diese über irgendwelche geistigen oder physischen Einschränkenen verfügen, möchte ich diese Aussage gerne nicht nochmal lesen.

...denn sie wissen nicht, was sie tun. Mit meiner obrigen Bezeichnung, bei der ich deine Aktion der Einklammerung des relevanten Begriffes übrigens äußerst unangemessen finde, da sie meine Aussage zu einer Abwertung der kompletten Musikerschaft verändert, meinte ich - etwas überzeichnet - jenen Teil der Zielgruppe, der aus der Sicht des Entwicklers absolut keinerlei Ahnung von der elektrotechnischen Materie hat und daher Gefahr läuft, sich selbst in Gefahr zu bringen, indem er seine Kompetenzen durch Öffnen des Gehäuses überschreitet. Da fand ich die Bezeichnung sehr passend, auch wenn sie vielleicht etwas drastisch ist. Ich würde mich selbst ja auch ohne Skrupel als musikalischen Volldeppen bezeichnen.

Wie gesagt: Man sollte schauen, dass der maximale zweckmäßige Schutz des Anwenders sichergestellt wird. Ob "alte" Trafos dabei nicht mehr den Anforderungen entsprechen, auch wenn diese ordentlich isoliert sind und auch Fiberglaswickelkörper haben, das wäre ein anderes Diskussionsthema, das ich selbstverständlich gerne in einem anderen Thread klären würde, denn meine Versuche zeigen da teilweise leider gegenteiliges...besonders in Bezug auf Überlastbarkeit, Isolationsfestigkeit und Brandverhalten...es wird leider viel gespart. Und soviel ich nach Aussagen eines erfahrenen Technikers weiß, gibt es bei alten Geräten (nicht Installationen!) keinen Bestandsschutz, da nach jeder Reparatur usw. sichergestellt werden muss, dass das Gerät den gängigen Vorschriften entspricht. Und das ist bei einem alten Marshall eben nicht der Fall.

Ich werde dazu aber mal einen Thread aufmachen, da es diesbezüglich sicher massig Fragen gibt, die sich der Privatmensch ohne dicken Geldbeutel mangels öffentlicher Verfügbarkeit der VDE-Richtlinien nicht beantworten kann.

Marc hatte außerdem den Amp vom Stefan auf dem Tisch. Da hätte man, wenn man hingeschaut hätte, gesehen, wie ich normalerweise baue, wenn es keine alleine für mich gebauten Versuchsaufbauten sind. Der eine Elko + das Eyelet da drinnen sind von mir und das ist meiner bescheidenen Meinung nach ordentlich.



Die Frage des richtigen Aufbaus müsste man sich dann aber auch bei dem nächsten Bild stellen, das von Marc zuvor als vorbildlich deklariert wurde. Wie gesagt, ich sehe das etwas lockerer, da es ein Prototyp ist, der in den Händen des Erbauers ist und bleibt und folglich keine Sicherheitsrisiken für Außenstehende darstellt, da sie nicht ohne den Erbauer in die Nähe des Gerätes kommen.



Also kommen wir mal alle wieder etwas runter...man muss unterscheiden, was der Verwendungszweck eines Gerätes ist, bevor man das Gerät oder den Erbauer verurteilt und keine Rundumschläge starten, unter deren Kriterien die allermeisten Geräte sofort illegal wären.

Also haben wir uns mal alle wieder lieb, okay?

MfG Stephan

Und schon oft hat es gekracht,
weil man zuvor nicht nachgedacht.

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custom

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Das Hauptproblem ist, dass es hier einige Mitglieder gibt die vor Arroganz und Selbstüberschätzung nur so strotzen, der Meinung sind alle Welt mit ihrem umfangreichen Wissen beglücken zu müssen und gar nicht merken, wie sie der Umwelt damit mehr oder weniger stark auf den Sack gehen.

Für mich bleibt dies der Kernsatz dieses Threads.  ;D

Gruß, Bernd

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Offline OneStone

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Für mich bleibt dies der Kernsatz dieses Threads.  ;D

Für mich auch, keine Angst.

Es wird hier gerade mit zweierlei Maß gemessen und das ist nicht in Ordnung. Es wird auf die Hinterfragung der rechtlichen Grundlagen von hier aufgestellten Behauptungen mit persönlichen Angriffen und Rufschädigung durch falsche Darstellungen reagiert und eben DAS ist nicht okay.

Übrigens findet man den neuen Thread hier http://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,10688.msg96588.html#new

MfG Stephan
« Letzte Änderung: 20.07.2009 17:18 von OneStone »
Und schon oft hat es gekracht,
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Offline Dirk

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Hallo Stephan,

...denn sie wissen nicht, was sie tun. Mit meiner obrigen Bezeichnung, bei der ich deine Aktion der Einklammerung des relevanten Begriffes übrigens äußerst unangemessen finde, da sie meine Aussage zu einer Abwertung der kompletten Musikerschaft verändert, meinte ich - etwas überzeichnet - jenen Teil der Zielgruppe, der aus der Sicht des Entwicklers absolut keinerlei Ahnung von der elektrotechnischen Materie hat und daher Gefahr läuft, sich selbst in Gefahr zu bringen, indem er seine Kompetenzen durch Öffnen des Gehäuses überschreitet. Da fand ich die Bezeichnung sehr passend, auch wenn sie vielleicht etwas drastisch ist. Ich würde mich selbst ja auch ohne Skrupel als musikalischen Volldeppen bezeichnen.

Mein Vorschlag für die Zukunft: so schreiben, dass es nicht missverständlich und/oder beleidigend ist. Das erspart sehr viele Problem UND hätte auch die Ausuferung dieses Threads erspart. Nachdem ich Deinen Antwort zu Marcs posting gelesen hatte, habe ich Marc gleich eine eMail geschickt mit der Bitte, sich soweit es geht zurück zu halten bei der Antwort, denn ich hatte leider die Vorahnung, dass auf Deinen Beitrag hin die Emotionen wieder etwas hoch schlagen. Und wie man sieht...
Du scheinst Dich jetzt zu unrecht angegriffen zu fühlen und nicht zu verstehen wieso diese Reaktionen kamen (wurde in einem Posting von Dir auch so angedeutet). Das glaube ich Dir auch gerne aber bitte beachte, dass es immer zwei Seiten gibt: einer der schreibt und einer der liest und wenn das Geschriebene beim Lesenden falsch ankommt, dann ist der Kuhfladen am dampfen - wie auch wieder geschehen. Ich hatte Marc nicht einfach so die Mitteilung bzw. die Bitte geschickt, weil ich nichts besseres zu tun hatte oder mir danach war, sondern weil auf meiner Seite Dein Beitrag mit einem gewissen negativen Geschmack ankam. "Provozierend" ist ggf. nicht ganz der richtige Ausdruck, aber es geht in die Richtung und scheinbar hatten auch andere diesen Eindruck, was auch durch die Reaktionen begründet wurde. Das dies auch kein Einzelfall in Bezug auf Beiträge von Deiner Seite zu sein scheint und auch nicht nur in diesem Forum, solltest Du Dir die Sachenochmals in Ruhe durch den Kopf gehen lassen, wenn Dein Puls wieder etwas auf niedrigerem Level liegt.

Ach ja, wahre Grösse zeigt sich auch darin, Fehler zuzugeben. Ein einfaches "Ich hatte mich falsch ausgedrückt, sorry hierfür." wirkt sicherlich viel mehr als irgendwelche Versuche, in ellenlangen Texten sich zu rechtfertigen und bringt am Ende auch mehr. Wir sind hier schliesslich keine Politiker, die immer Recht haben (müssen).

Gruß, Dirk

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Offline mac-alex_2003

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Hallo,

um mal wieder auf das ursprüngliche Thema zurückzukommen hier noch ein Bild, dass ich noch geschossen habe. Hier ragt eine Anoden-Spannungs-führende Leitung aus dem Chassis heraus, bzw. war eben mit dem Loch und ist nur mit einem Klebeband isoliert. Sicherlich auch nicht die feine Art, da sich die Klebstoffe des Bandes mit der Wärme lösen.



Noch ein Nachtrag zur Seite 1: Dort habe ich missverständlich geschrieben, dass bei Schutzklasse 1 ein allpoliges Abschalten notwendig wäre. Dies bezieht sich auf die Maschinenrichtlinie, nicht die VDE. Es ändert fachlich insofern nichts, da nur ein allpoliges Schalten ein Gerät zuverlässig spannungsfrei schaltet. Dies ist v.a. auch für Bastler wichtig, die doch mal gerne am "lebenden" Objekt arbeiten, wider besseren Wissens.

Viele Grüße,
Marc