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Grid-Stopper für Pentoden

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Offline Bierschinken

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Grid-Stopper für Pentoden
« am: 22.07.2009 03:55 »
Hallo,

ich möchte den nötigen Widerstandswert für einen wirkungsvollen grid-Stopper für eine Pentode berechnen.
Nach Aiken gelange ich an den Widerstandswert über R = 1 / 2*Pi*f*C, mit C als dynamische Eingangskapazität bestimmbar nach C = Cgk + Cga*(A+1) mit Cgk = Kapazität Gitter - Kathode, Cga = Kapazität Gitter - Anode und A = Verstärkunsfaktor der Röhre.

Beim ermitteln der dynamischen Eingangskapazität für eine 6V6GT ergaben sich 2 Fragen.

1) Ich finde ich in den Datenblättern der 6V6GT 3 (verwirrende) Angaben zu den Kapazitäten:
- "Grid-Numer 1 to plate 0.7pF"
- "Input 9.0pF"
- "Output 7.5pF"

Was wird denn hier als "Input" bzw. "Output" bezeichnet?

2) Wie bestimme ich den Verstärkungsfaktor einer Pentode?
Für eine Triode hätte ich den Durchgriff D, als D = ∆Ug / ∆Ua berechnet und dann den Verstärkunsfaktor µ, durch die Beziehung µ = 1 / D erhalten.
Das funktioniert aber für Pentoden nicht, da die Kennlinien nahezu Horizontal verlaufen.
Man kann als Ia nicht konstant halten und den Quotienten der Differenz aus Ug2 - Ug1  und Ua2 - Ua1 ermitteln.

Wie lässt sich nun die Verstärkung der Pentode ermitteln?

Sorry für die trockene Theorie, aber ich bin neugierig  ;D

Grüße,
Swen

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Offline Kramusha

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Re: Grid-Stopper für Pentoden
« Antwort #1 am: 22.07.2009 07:35 »
Durch das Schirmgitter hast du keine Rückwirkung, weil es eben Schirmt. Daher auch keine Millerkapzität. Swen, das hatten wa doch schon alles?

Lg :)


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Offline SvR

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Re: Grid-Stopper für Pentoden
« Antwort #2 am: 22.07.2009 09:52 »
Salü,
Für die Verstärkung benötigst du die Steilheit S. Es gilt dann für V mit Ck V=Sdyn*[(Ri*Ra)/(Ri+Ra)] und ohne Ck V=(S*Ra)/(1+S*Rk)
mfg sven
Rettet den Wald, esst mehr Biber!
PIC32-Tutorial

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Offline Bierschinken

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Re: Grid-Stopper für Pentoden
« Antwort #3 am: 24.07.2009 13:17 »
Hallo,
Durch das Schirmgitter hast du keine Rückwirkung, weil es eben Schirmt. Daher auch keine Millerkapzität.
Aber was ist mit der Kapazität Gitter - Kathode?
Wenn das bei Pentoden nicht auftreten würde, dann wären ja sämtliche Gridstopper aller Endstufen für die Katz?!

Grüße,
Swen

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Offline Kramusha

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Re: Grid-Stopper für Pentoden
« Antwort #4 am: 24.07.2009 13:19 »
Du hast schon die Kapazitäten, allerdings vergrößern die sich nicht wie bei einer Triode. Hast doch gute Ohren, test das mal im Mini mit Gridstopper 5k6 und sagen wa 47k/100k. Normal sollten die 100k ja nix machen (haben wa ja berechnet), wenn du schon was hörst, lieg ich falsch und zahl dir ein 6 Pack.

Grüße aus Wien!

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Kpt.Maritim

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Re: Grid-Stopper für Pentoden
« Antwort #5 am: 24.07.2009 14:18 »
Hallo

die Eingangskapazität einer Triode berechnet sich als Faustformel so:

C=Cgk+V*Cga

V ist die Verstärkung. Kramusha hat recht, bei der Pentode gibt es keine Rückwirkungskapazität, V muss also weg. Dafür wurde hier das Schirmgitter unterschlagen:

C=Cg1k+Cg1a+Cg1g2

Jetzt komtts aber! Wenn an G2 ein nennswert großer Wderstand vorlieg (Ultralinearbetrieb oder ein großer Rg2), dann haben wir eine Schirmgitterrückwirkung:

C=Cg1k+Cg1a+Vg1g2*Cg1g2

Vg1g2 ist die Schrimgitterverstärkung, also um wieviel die Signalspannung am Rg2 größer als am Eingang ist. Normalerweise kann hier mit etwa 50% mug1g2 gerechnet werden (Faustformel). Dieser Wert steht meist im Datenblatt.

Viele Grüße
Martin


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Offline Namenlos

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Re: Grid-Stopper für Pentoden
« Antwort #6 am: 24.07.2009 14:19 »
Hallo,Aber was ist mit der Kapazität Gitter - Kathode?
Wenn das bei Pentoden nicht auftreten würde, dann wären ja sämtliche Gridstopper aller Endstufen für die Katz?!

Moin,
es gibt ja nicht nur NF, auf die höheren Frequenzen wirken Gridstopper ja auch. Zusätzlich vermindern sie den Gitterstrom falls die das Signal positiv an den Gitter wird, je größer die Koppelkondensatoren (bzw die Zeitkonstante) in der Endstufe sind desto eher gibts diese hässlichen Gitterstromverzerrungen.
Ich bin mir auch recht sicher das du keinen Sechser von Kramusha kriegst :'( bei 47k sollte man je nach Leistungspentode sehr wenig bis nichts hören. Es kann allerdings passieren, dass der Betrieb der Endstufe ein wenig instabil wird, da die kleinen, normalen Gitterströme bei Endröhren eine zu große Auswirkung auf das Signal haben. Es müsste eigentlich ein Rg max in den Datenblättern stehen

Grüße
Henning

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Offline Kramusha

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Re: Grid-Stopper für Pentoden
« Antwort #7 am: 24.07.2009 14:21 »
Ich bin mir auch recht sicher das du keinen Sechser von Kramusha kriegst :'(

LOL! Nee, Swen ist super. Was Amps anbelangt schenken wir uns nicht viel...

Lg :)

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Offline Larry

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Re: Grid-Stopper für Pentoden
« Antwort #8 am: 24.07.2009 18:44 »
Vg1g2 ist die Schrimgitterverstärkung, also um wieviel die Signalspannung am Rg2 größer als am Eingang ist.

Martin, sicher meintest du: deltaUg2/deltaUg1

Larry
Larry's Website - oder gleich direkt zu den Amp-Fotos in der Gallery

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Kpt.Maritim

  • Gast
Re: Grid-Stopper für Pentoden
« Antwort #9 am: 24.07.2009 21:13 »
Hallo Larry,

nein meinte ich nicht, die Differenz spielt hier keine Rolle. Hier geht es um den Millereffekt, der auch am Schirmgitter auftreten kann, wenn dieses wei eine Ersatzanode arbeitet. das ist der Fall, wenn über den Modulierten Schrmrgietterstrom eine signifikante Schirmgittersignalspannung und damit Schirmgitterverstärkung entsteht. So z.B. beim UL-Betrieb, oder wenn du einen sehr großen Schirmgitterwiderstand ohne C gen Masse benutzen würdest. Letzteres ist in der Praxis nncht relavnt, ersteres dagegen schon. Es gibt einige Bassverstärker die mit UL-Betrieb arbeiten und natürlich ist die Schaltung im Hifibereich sehr verbreitet.

Viele Grüße
Martin

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Offline Bierschinken

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Re: Grid-Stopper für Pentoden
« Antwort #10 am: 26.07.2009 17:10 »
Hallo,

vielen Dank für die rege Beteiligung.

Ab wann ist denn ein Schirmgitterwiderstand "groß", sodass eine Rückwirkung stattfindet? - 100 Ohm, 1k, 10k?

Ich möchte mit einem Steuer- und Schirmgitterwiderstand einfach nur sicherstellen, dass meine Endstufe nicht schwingt.
Gibt es vll. eine Faustformel um hinreichend genau die größe der Widerstände zu ermitteln?

Ach und Stephan, danke für die Blumen, aber es fehlt mir doch noch einiges an Wissen...wie man hier sieht  ;)

Güße,
Swen
« Letzte Änderung: 26.07.2009 17:16 von Bierschinken »

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Kpt.Maritim

  • Gast
Re: Grid-Stopper für Pentoden
« Antwort #11 am: 27.07.2009 01:04 »
Hallo

Es findet immer eine Rückwirkung statt, nur lohnt es nicht sie immer zu berechnen. Du kannst einfach die Schirmgittersvertsärkung berechnen. Also die Signalspannung die am Rg2 abfällt. Die ergibt sich aus den Schirmgitterstromschwankungen, die sich wiederum aus den Kennlinien errechnen lassen, falls solche Vorhanden sind. Die Schirmgitterverstärkung wird nun zu 1 adiiert und mit Cg1g2 multipliziert - fertig.

Viele Grüße
Martin

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Offline Bierschinken

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Re: Grid-Stopper für Pentoden
« Antwort #12 am: 27.07.2009 02:10 »
Hallo Martin,

die Schirmgitterstromschwankungen kann ich dem Datenblatt der 6V6 entnehmen, diese betragen etwa 4mA.
Nur wie komme ich jetzt damit zur Schirmgitterverstärkung?
Eine Angabe von µg1-g2 finde ich im Datenblatt jedenfalls nicht.

Grüße,
Swen

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Kpt.Maritim

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Re: Grid-Stopper für Pentoden
« Antwort #13 am: 27.07.2009 08:02 »
Hallo

ich meine nicht die Schwankung zwischen Ruheschirmgitterstrom und Schirmgitterstrom bei Vollaussteuerung, sondern sozusagen die Schirmgittersteilheit. Wie stark ändert sich der Schirmgitterstrom, wenn man den Steuergitterstrom um 1V ändert. Das findest du im Datenblatt nicht. Es ist n aller Regel auch nicht wichtig. Ab einem Rg2 von einigen K spielt das erst eine Rolle. Im Normalfall verhindert man das durch den Sieb-C hinter dem Rg2.

Viele Grüße
Martin