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Berechnung von -Ug1 bei Gitteranlaufstrom

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Offline SvR

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Berechnung von -Ug1 bei Gitteranlaufstrom
« am: 12.08.2009 10:52 »
Salü,
Ich würde ma gerne wissen, wie man den Rg berechnet, wenn man die negative Gittervorspannung mit Gitteranlaufstrom erzeugt?
In manchen Datenblättern zur ECC83 (bzw. 82 und 81) findet man Tabellen mit den Werten, wobei Rg meist 10Mohm hat. Wie bestimmt/berechnet man diesen Wert, bzw. wie berechnet man -Ug1 für einen bestimmten Wert?
mfg sven
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Offline KippeKiller

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Re: Berechnung von -Ug1 bei Gitteranlaufstrom
« Antwort #1 am: 12.08.2009 13:56 »
Hallo Sven,

ich habe mich auch schon intensiv mit der Vorspannungserzeugung über Gitteranlaufstrom auseinander gesetzt.
Eine verlässliche Formel oder Faustregel habe ich jedoch nicht wirklich gefunden, man kann bei einem Rg von 10 MegOhm ja noch nichtmal verlässlich mit jedem Messgerät die Vorspannung messen da man den Innenwiderstand des Messgerätes parallel zum Rg legt, und der in dem Fall schon zum tragen kommen kann.

Es kommt wie immer auf die Ub und den Ra (Anodenwiderstand) an, und damit auf den Arbeitspunkt den man letztendlich fährt.
Der Gitteranlaufstrom wird ja durch die Menge an Elektronen bestimmt welche von der Kathode aus auf das Gitter prallen und von dort aus über den Rg gegen Masse wieder abfließen wollen, je größer nun der Rg umso größer ist der Spannungsabfall den sie dabei erzeugen.

Im Zusammenspiel mit dem in dem Fall notwendigen Koppelkondensator ergibt sich an dieser Stelle auch noch eine Zeitkonstante am Gitter, über den Kondensator kann man meiner Einschätzung nach mehr Einfluss auf die letztendliche Gittervorspannung nehmen als mit dem Rg.

Also ich nehme in der Regel einen Rg zwischen 5 - 12 MegOhm und tune das ganze nach Gehör dann über den Koppelkondensator.

Vielleicht konnte ich Dir etwas weiterhelfen, die Theorie diesbezüglich ist eine Weile her und ich müsste mich nochmal etwas einlesen.

Viele Grüße Mathias

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Offline SvR

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Re: Berechnung von -Ug1 bei Gitteranlaufstrom
« Antwort #2 am: 12.08.2009 14:11 »
Salü,
Hab schon gedacht/befürchtet ;), dass da Pi*Daumen dimensioniert wird. An die Messung hab ich gar nicht gedacht, die meisten DMM, für´s Hobby haben ja meist 10M. Damit halbiert sich ja schon der Gesammtwiderstand.
Zitat
Es kommt wie immer auf die Ub und den Ra (Anodenwiderstand) an, und damit auf den Arbeitspunkt den man letztendlich fährt.
Der Gitteranlaufstrom wird ja durch die Menge an Elektronen bestimmt welche von der Kathode aus auf das Gitter prallen und von dort aus über den Rg gegen Masse wieder abfließen wollen, je größer nun der Rg umso größer ist der Spannungsabfall den sie dabei erzeugen.
Gleichzeitig benötigt man aber noch -Ug1, um den AP festzulegen. Bei der Planung wird es wohl an sinnvollsten sein, die -Ug1 relaiv klein zuhalten (-1 bis -1,5V) oder?
Danke für die Aufklärung.  :)
Hintergrund der Fragerei: Ich wollte mal die Triode der ECF80 als Eingangsstufe ausprobieren und bei der Gelegenheit mit Gitteranlaufstrom experimentieren.
mfg sven
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Offline KippeKiller

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Re: Berechnung von -Ug1 bei Gitteranlaufstrom
« Antwort #3 am: 12.08.2009 14:23 »
Hi,

viel weiter als bis -1,5 Volt kommt man glaube ich auch kaum da sonst das Gesamtkonstrukt zu schwammig wird ob der dann schon recht großen Zeitkonstante aus Rg und C-ein. Wie gesagt gemessen hab ich es noch nicht aber es kann sehr geil klingen wenn man es leicht anzerren lässt.
Stark angesteuert fängt es jedoch an zu bröckeln und klingt auch nicht mehr besonders.

Mit Ub und Ra hat man halt zwei Richtwerte an denen man sich orientieren kann, bzw man kann eine Lastgerade ins Datenblatt ziehen und schauen an welchen Punkten man sich wohl aufhalten wird und wie es sich mit der Verstärkung und dem Klirrfaktor wohl verhalten wird, man kennt in der Regel ja auch den Pegel mit dem man in die Schaltung geht.
Am besten man hört sich die Sache aber einfach mal an.

Gruß Mathias

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Offline röhrenlehrling-ordi

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Re: Berechnung von -Ug1 bei Gitteranlaufstrom
« Antwort #4 am: 12.08.2009 17:47 »
hey, dazu habe ich auch schon Material gesucht. Kann mir jemand einen Schaltplan zeigen, wo die Gittervorspannung so realisiert ist?

mfg ordi
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Offline SvR

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Re: Berechnung von -Ug1 bei Gitteranlaufstrom
« Antwort #5 am: 12.08.2009 17:58 »
Salü,
Schau dir mal bei schematic-heaven Amps von Dynacord an! Eigentlich nichts besonderes: Die Kathode wird auf Masse gelegt, für Gitterwiderstand gilt vereinfacht gesagt Rg>10Mohm, dem entsprechend wird der Koppelkondsator angepasst und der Rest ist wie immer.
Funktionsweise: Während des Betriebs verirren sich Elektronen von der Kathode auf dem Weg zur Anode und landen im Gitter. Durch den Gitterwiderstand werden diese Elektronen nach Masse abgeleitet. Wird der Gitterwiderstand groß genug gewählt reicht der (Elektronen)Strom und eine signifikante Spannung an Rg abfallen zulassen, wo durch das Gitter im Vergleich zur Kathode negativer wird.
mfg sven
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Offline röhrenlehrling-ordi

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Re: Berechnung von -Ug1 bei Gitteranlaufstrom
« Antwort #6 am: 12.08.2009 18:17 »
Danke für die zusätzliche Erklärung, aber mir ist das Prinzip schon länger bekannt! Ich habs nur noch nie live in Aktion erlebt ;)
Ich werd gleich mal nachschaun! Danke.

mfg ordi
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Offline röhrenlehrling-ordi

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Re: Berechnung von -Ug1 bei Gitteranlaufstrom
« Antwort #7 am: 18.08.2009 19:12 »
Hey.
Also, bin grad am experimentieren. Ich würd gern die 0815 K-B-Schaltung in eine mit -Ug0 mit Gitteranlaufstrom machen. Als zweite K-B-Schaltung kommt dann die vom tt-sam zum Einsatz. Also ich würde es einfach mal so ausprobieren, wies bei diesem Schaltplan bei Instr. gezeigt wird. Gibts da Probleme? Das ganze soll dann ein experimentier Pre-Amp werden.... nicht unbedingt für Live - Sessions aber für zu hause zum basteln.
Aja, wie groß ist denn die Ausgangsspannung bei einer Fender Strat? ungefähr hald...

mfg ordi
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Offline Kramusha

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Re: Berechnung von -Ug1 bei Gitteranlaufstrom
« Antwort #8 am: 18.08.2009 19:19 »
300mV PP auf SC hat meine. Die Paula von mir schiebt schon mit 700mV PP an.

Lg Stefan :)

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Offline SvR

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Re: Berechnung von -Ug1 bei Gitteranlaufstrom
« Antwort #9 am: 18.08.2009 19:20 »
Salü,
Mit K-B-Schaltung meinst du wahrscheinlich Katkodenbasis oder!? -Ug ist dabei nicht 0 Volt. Durch den Spannungsabfall an Rg wird das Gitter ja negativ Vorgespannt.
Probleme sollte es keine geben, wenn du den Arbeitspunkt in einen Bereich mit einer Ug1 von ungefähr -1V und du darfst den Koppelkondensator nicht vergessen, weil sonst der DC-Widerstand des Tonabnehmers parallel liegt. Außerdem musst du die Größe des Kondensators an den größeren Rg anpassen.
mfg sven
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Offline röhrenlehrling-ordi

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Re: Berechnung von -Ug1 bei Gitteranlaufstrom
« Antwort #10 am: 18.08.2009 19:38 »
So. ich weis jetzt was ich vergessen hab. Ich habe vergessen den Schaltplan zu posten... ich idiot. Und bitte, ich bin zwar bei praktischen Amp bauen eine Null aber nicht theoretisch... ok, mit K-B- Schaltung meinte ich Kathoden-Basis-Schaltung.

Omg....die eine 300, die andere 700... jop kleiner Unterschied ;)

mfg ordi
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Offline SvR

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Re: Berechnung von -Ug1 bei Gitteranlaufstrom
« Antwort #11 am: 18.08.2009 19:48 »
Salü,
Zitat
Und bitte, ich bin zwar bei praktischen Amp bauen eine Null aber nicht theoretisch... ok,
Ohne Schaltplan hörte sich deine Frage so an, als ob du wissen wolltest welche Fehlerquellen/Probleme es geben kann.
Das ich nochmal erklärt hab wie das Gitter negativ wird lag daran, dass du was von "-Ug0" geschrieben hast. Was ich so auf fasste, dass du meintest Ug1=0. Das wollte ich richtig stellen für den Fall, dass du was falsch verstanden hast! Ich wollte helfen und nicht dich als theoretische Null hinstellen.
mfg sven

Edit.: Ich würde mal versuchen, wie es klingt wenn man den 1M Widerstand vor dem Kondensator weglässt, sodass der Tonabnehmer weniger belastet wird.
« Letzte Änderung: 18.08.2009 19:49 von SvR »
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Offline röhrenlehrling-ordi

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Re: Berechnung von -Ug1 bei Gitteranlaufstrom
« Antwort #12 am: 18.08.2009 19:54 »
Hmm, da gabs wohl ein Missverständnis, weil ich die Negative Gittervorspannung immer als Ug0 bezeichne, weil sie in einem Scan eines Buchs über die Röhrengrundlagen so bezeichnet wird. Also, stimmt jetzt Ug1 oder Ug0? Wenn Ug1 stimmt muss ich nämlich sofort alle Stellen in meiner FBA ändern. Also was stimmt jetzt?
Mir ist aufgefallen, dass im Dynachord Schaltplan als Input Spannung anscheinend 15mV angenommen werden. Wenn eine Gitarre jetzt grob gelagt zwischen 300 und 700mV hat, dann wird das doch net wirklich hinhaun, da ja dann vielleicht die Gittervorspannung zu niedrig gewählt wurde. Logikfehler?

mfg ordi
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Offline Kramusha

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Re: Berechnung von -Ug1 bei Gitteranlaufstrom
« Antwort #13 am: 18.08.2009 20:01 »
G1 -> Ug1. Solltest du ändern, ja.

Naja, du fährst sowieso eine höhere Vorspannung, daher passt das schon. Gibt aber auch Gitarren, die nur 30mV PP ausspucken, die aktiven Dinger (EMG u know) hauen dann aber viel mehr raus (mit 18V erst Recht)...

Lg =)

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Offline SvR

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Re: Berechnung von -Ug1 bei Gitteranlaufstrom
« Antwort #14 am: 18.08.2009 20:03 »
Salü,
Rainer zur Linde geht in seinen Bücher auch immer von 20mV aus. Das ist glaube ich so der unterste Wert den uralte Single Coil liefern. Ich würds aufbauen und testen wie´s klingt. Wenn die Gittervorspannung zu klein ist, kannst du ja mal den Rg auf 20M erhöhen.
In den Bücher wo ich habe wird das Steuergitter mit g1 bezeichnet. Bei Pentoden wird dann auch mit g2 und g3 weiter nummeriert.
Haben wir uns wieder lieb  ;)
mfg sven

PS: Kramusha war schneller
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