Hallo mal wieder,
ich habe hier erneut einen Piepserzeuger gebaut:
Also, nachdem die erste Version vor einem 3/4 Jahr mir zu wenig Gain hatte und die zweite Version vom Frühjahr im Loop gebrummt hat und im HiGain fiepte, hab ich vor einigen Wochen die Dritte Version meines Amps aufgebaut in der Hoffnung, dass ein saubereres Layout und bessere räumliche Trennung der einzelnen Stufen das ganze weniger Schwinganfällig machen. Ich habe mein Layout nun über die letzten Wochen mehrmals auf korrekte Verdrahtung überprüft, die ist also ganz nach Plan. Leider fiept das Ding nun schon im Clean-Channel des Preamps munter drauf los, wenn man den Clean-Volume ein wenig aufdreht, die Fiepsfrequenz lässt sich über das Tonestack super einstellen.
Die Endstufe hab ich noch gar nicht in Betrieb genommen, da sind also gar keine Röhren drin und der AÜ kriegt noch gar keinen Saft, momentan teste ich nur das Signal über die Eingangsstufe V1 in die V3 mit Kathodenfolger und Tonestack in die V4a als Loop Send, der dann weiter in mein Mischpult und die heimische PC-Anlage geht, also alles minimalistisch. Trotzdem läuft es bereits mit diesen wenigen beteiligten Stationen nicht sauber, sowas hab ich bisher auch noch nicht geschafft.
Mir ist natürlich bewusst, dass das Layout trotz allem noch etwas wild aussieht im Vergleich zum Forumsdurchschnitt hier, aber die Eingangs- und Ausgangsstufen der einzelnen Röhrenstufen sind diesmal so gut es geht voneinander getrennt und die Leitungen auch geschirmt, da sah mein erster Aufbau weit chaotischer aus, aber der lief auch im HiGain-Channel ohne Gefiepe oder komisches Verhalten, was ich mir langsam nicht mehr erklären kann. Ich hab auch schonmal die Phasenlage der Stufen aufgemalt, daran dürfte es nicht liegen, da sind keine Schleifen von Ausgängen und Eingängen nebeneinander oder dergleichen. Den Mittelkontakt der Röhrenfassung von V1 hab ich auch schonmal testweise auf Masse gelegt weil ich das bei einem ähnlichen Problem gelesen hatte, brachte jedoch keine Veränderung.
Auffällig ist, dass ich den momentanen Aufbau durch Klopfen aufs Gehäuse oder einige Kabel wieder "An- und Ausschwingen" lassen kann. Ich hatte schon vermutet, dass ich für die V1 versehentlich einen falschen Ra eingelötet hatte, aber der misst mit 97,9k relativ sauber wie er soll (kommt dann wegen Parallelverschaltung der V1 einem 200k gleich, was nicht gerade zimperlich ist, aber in Version 1 auch lief). Unterschiedliche ECC83s hab ich auch probiert, immer das selbe Verhalten leider. Die Stufe ist überaus instabil, mal läuft sie ruhig, wenn ich eine Gitarre anschließe, und man kann ein paar Akkorde spielen, dreht man dann am Tonestack, zieht das Gitarrenkabel raus oder klemmt sogar nur ein Kabel mit Krokoklemme und am anderen Ende einem Kondensator zwecks Signaltesten an, kann es sein, dass das Ding direkt wieder losjault. Sogar das Verbiegen des relativ kurzen Massekabels vom seitlich angebrachten Abschirmungsgitter des Chassis hat Einfluss auf das ganze Schwingverhalten, oder wenn man die Hand in die Nähe der Eingangsstufe hält.
Der Amp steht nun schon so lange unfertig hier, und ich weiß mir nicht weiter zu helfen. Ich fände es eigenartig, wenn ich beim ersten Aufbau einfach so viel Glück gehabt hätte, dass der fast auf Anhieb brauchbar lief; Wenigstens konnte man da noch einigermaßen logisch nach den Fehlerursachen suchen. Und je mehr ich den Aufbau bereinigen wollte, desto mehr Voodoo hatte ich drin. Hat vielleicht noch jemand einen Vorschlag in der Sache? Sind die "200K" Ra für die Eingangsstufe zu viel gewollt, liegen die Kondensatoren im Aufbau vielleicht zu nah beieinander oder gibt es sonst noch irgendwas verdächtiges? Ich überleg langsam schon, ob ich die Sache vielleicht lieber komplett an den Nagel hängen sollte, wenn sogar das saubere Laufen eines Clean-Kanals so "zufällig" vom Layout abhängig ist. Doch das wäre schade, denn wenn es läuft, macht es ja schon Spaß...
Danke und Gruß,
Alex