[snboy82]

Hallo

Hätte mal ein paar kleine Fragen was HiFi Verstärker betrifft.

In einigen HiFi Stereo Verstärkern werden "Stereonetzteile" genommen. In anderen wieder nicht...ist das erforderlich? Es gibt denn Argumente wie "so ist auch bei hohen Lautstärken kein Übersprechen möglich...oder gemindert". Also, ich habe jetzt in Richtung Stereo Netzteil geplant...wollte aber mal trotzdem fragen. (Nicht das dies so ein Gag wie vergoldetes Netzkabel ist)

Noch zum Thema Netzteil: Ich habe bei einigen Schaltplänen gesehen das die Spannung für die Phaseninverterstufe und Eingangsröhre durch Z-Dioden stabilisiert wird. Hier stelle ich mir wieder die selbe Frage...ist das unbedingt notwendig..alte Verstärker(HiFi) hatten sowas ja auch nicht und klangen nicht unbedingt schlechter. Reicht hier nicht ebenso ne gut RC Kombination? Oder wird dies nur aufgrund einer fehlenden Drossel gemacht? Ich meine vier Dioden pro Netzteil reichen mir eigentlich schon   ach ja und von der Bias Spannung.
(Ich weiß man kann das Z-Dioden Rauschen durch Filmkondensator leiser machen)

Spricht eigentlich was dagegen eine Aussteuerungsanzeige(Voltmeter) an einen der Kathopdenmesswiderstände zu machen? So hat das Teil nicht nur optisch ansprechende Funktion sondern auch ne praktische ... also für Bias Strom messen(natürlich mit Umschalter...)

Worin bestehen die wesentlichen Unterschiede zwischen Instrumental Verstärker und HiFi Verstärker Endstufe?
Ich habe mal die 230W von Jogis Röhrenbude mit einer aus einem Gitarrenverstärker Buch von G.Haas angeschaut die Unterschiede waren nicht wirklich groß. Das Siebglied für die Vorstufe war sogar kleiner und dafür die Schirmgitterwiderstände größer...mehr konnt ich nicht erkennen.

Ok das war es fürs erste...weitere Fragen folgen noch....

mfg
Sebastian

[analogman]

Hi Sebastian,
Stereonetzteil? Man kann's übertreiben (2xNetztrafo), einen gesunden Mittelweg wählen (gemeinsamer Netztrafo und danach alles doppelt aufbauen) oder sparen (bis zur ersten Drossel alles gemeinsam und danach getrennt aufgebaut) oder ganz geizig sein (gemeinsames Netzteil). Je mehr getrennt ist um so höher ist der Kanalabstand.

Schau Dir mal die Netzteile auf http://www.triodedick.com an, da gibts sehr ordentliche Lösungen. Dick kann man auch per eMail mit Fragen löchern (auf englisch), er ist sehr umgänglich und gibt bereitwillig Auskunft.

Stabilisierungen mit Z-Dioden hab ich noch nie verbaut, allerdings schon einmal eine Stabilisierung mit VB408 die inzwischen wieder in den Mülleimer gewandert ist (die Ripple-Spannung wird vom VB408 zum Rechtecksignal verformt und das hört sich unangenehm an und ist vor allem aus den Hochtönern wahrnehmbar). Ein Ripple-Killer mit Röhren ist auch bei Dick s.o. zu finden, der Aufwand lohnt sich aber nur bei Vorstufen.

Die BIAS-Spannung richte ich mit Selengleichrichtern gleich (AEG 4 Platten 100V Spannungsfest). Von denen hab ich mal einige auf dem Flohmarkt geschossen. Dann der Aufbau siliziumfrei (wenn man mal großzügig über die Glaskolben der Röhren hinwegsieht ). Aber das ist alles eher als Gag zu verstehen, 'ne 1N4007 macht's mindestens genausogut.

Für Aussteuerungsanzeigen mit Voltmetern gibt's viele Schaltungen und das Instrument ist auch verschiedentlich zum BIAS-Einstellen verwendet worden.

Endstufenschaltungen für HiFi und Gitarren sind gleich aufgebaut, werden aber unterschiedlich angeblasen. Nimm NICHT das Haas-Buch als Referenz da sind teilweise Schaltungsfehler drin und verschiedene Grundsätze wurden großzügig übergangen. So muß z.B. bei Gleichspannungsgeheizten Vorstufenröhren das zweite System im Signalweg als erstes liegen (siehe verschiedene Datenblätter) was grundsätzlich in diesem Buch ignoriert wurde.

Grüße

D!RK  

[snboy82]

Hallo

Erstmal danke für die Antworten. Die Idee des Stereo Netzteiles habe ich aus  einem Schaltplan einer Stereoendstufe die man als Bausatz kaufen kann. Der Trafo hat zwei 350 V 0,4A Wicklungen und zwei 50V 0,1A Wicklungen und so wurde das auch genutzt(hat ja genug Power). Jede Seite hat seinen Gleichrichter und so weiter...
Auch ne eigene Bias.

Ich habe nur ein Buch von G.Haas die meisten Bücher sind von Rainer zur Linde das größte habe ich aber noch nicht durch  

Dieses Verhalten mit den Z-Dioden habe ich anhand einer EWB Simulation im Oszi auch gesehen...man kann das zwar glaube ich per 100nF paralell zu den Z-Dioden unterdrücken aber mir ist das auch zu heikel.

Also, ein Selengleichrichter aus einem alten Röhrenradio(samt Radio) habe ich auch noch. Aber, ich weiß von einem Freund(Radio/Fernsehtechniker) das wenn die Dinger überlastet werden oder sie verpolt sind zur Stinkbombe werden  

Jo so schlimm ist das mit Dioden ja auch nicht...habe das Layout für die Hauptnetzplatine eigentlich eh schon fertig   Stereo  

Das mit der Gleichspannungs Heizung ist interessant....kannst da bitte nochmal ins Detail gehen. Wieso, muß unbedingt das zweite System als erstes verschalten werden wenn man mit Gleichspannung heizt.

Bei der Heizung werde ich eh mal was anderes probieren...

mfg
Sebastian

[analogman]

Hallo Sebastian,

Da hab ich wohl was durcheinandergebracht.
Hier das Zitat aus dem originalen TELEFUNKEN-Datenblatt zur ECC83:

Die Reihenfolge der Systeme in der Schaltung kann bei 6,3 V Heizung beliebig gewählt werden. Bei 12,6 V Heizung dagegen muß das System II an erster Stelle stehen. Stift 4 ist an Masse zu legen.

Philips hat in seinem Datenblatt auch noch einen Tip dazu:

With Vf applied to pins 9 and 4+5 and the centre tap of the heater transformer connected to earth, the triode section connected to pins 6,7 and 8 is the more favourable section of the tube with respect to hum.

Quelle: Philips Datenblatt ECC83, hier nachzulesen.

bis dann

D!RK

[Stephan G.]

Hi, Snboy82 (& Folks)!
Das mit dem Stereo-Netzteil hat einen ganz einfachen Grund:
Damit wird vermieden, dass bei Wechselstrombelastung - z. B. einem Audio-Signal mit ordentlich Bumms - die sich verändernde Ausgangsspannung den anderen Kanal "mit in die Knie zwingt" und somit diese Art des Übersprechens vermieden wird.
Andernfalls gilt: Je größer die Wechselstrombelastbarkeit des Netzteils ist, desto "unnötiger" ist ein getrennter Aufbau.
Alles in allem ist ein kleiner Innenwiderstand (wird bestimmt durch Trafo, Größe und Qualität der Elkos und einer vorh. Drossel) ein Garant für saubere Verstärkung bei hoher Dynamik.

Die Geschichte mit den Selen-Gleichrichtern kann man getrost ins Reich der Psychosen verbannen - vier schnelle "Sand"ys wie z. B. die BY299 für zusammen 0,3 Taler sind nicht zuletzt betriebssicher. Die kann man für fast alle Bereiche im Röhrenamp verwenden (vorsicht bei Heizströmen - Imax. = 3A)

Parallel zu den Z-Dioden kannst Du ruhigen Gewissens ein paar C's anschliessen - viel wichtiger ist der richtige Vorwiderstand.
wird die Z-Diode im Netzteil verwendet, kann man das Rauschen des Bauteils eigentlich vernachlässigen.

HELAU!!

[analogman]

Salve,

So, hab den wichtigen Part im oberen Post mal gehighlited, damit er nicht immer übersehen wird.

Die Selengleichrichter verbaue ich aus Spieltrieb und weil ich gerade welche habe und nicht aus Überzeugung.

Als Gleichrichter für die Betriebsspannung (oben war vom BIAS die Rede) verwende ich selbstverständlich auch Shottky's oder Röhren.

@Stephan
Hast Du noch viel Platz in der Vitrine ?

D!RK

[Stephan G.]

Hi, Folks!
@D!rk:
...Spieltrieb ? - iss OK!

... Platz in der Vitrine? - Ich wollte mir demnächst eine größere kaufen - nämlich einen Wintergarten...

... Gerhard Haas? Iss das nicht der GF von EXPERIENCE?

Ich hab auch die Bücher von R. z. L. - sind OK!

Entschuldigt das Gestottere - habe mir die Zunge verbrannt!

PLAY LOUD!!

[analogman]

... Gerhard Haas? Iss das nicht der GF von EXPERIENCE?

Der isses.

Ich hab auch die Bücher von R. z. L. - sind OK!

Stimmt, die sind O.K. Vor allem sind da keine Treiber und PI mit Transen drin.

Entschuldigt das Gestottere - habe mir die Zunge verbrannt!

Wohl zu viel Bier getrunken im falschen Laden ?

Gruß

D!RK