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neues Projekt mit ungewissem Ausgang

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Kpt.Maritim

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Re:neues Projekt mit ungewissem Ausgang
« Antwort #60 am: 31.12.2009 08:58 »
Hallo Rolf

und genau deswegen soll sich jemand anderes und die Feldspulensache kümmern. Wenn das in Gang ist, helfe ich gerne, anschieben muss es wer anderes, mir fehlen Zeit und Elan.

Viele Grüße
Martin

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Offline Ramarro

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Re:neues Projekt mit ungewissem Ausgang
« Antwort #61 am: 31.12.2009 09:50 »
Sorry für meine spontane Reaktion, aber das musste einfach schnell mal raus.  :) In diesem Zusammenhang fällt mir auch der Harmonika-Verstärker ein, für den zunächst auch Interesse bestand, aber den dann wohl doch keiner gebaut hat. Ist schon schade, interessant war es aber trotzdem.
Ich meinte ja gar nicht Deine Projekte, Arne.

Grüße,
Rolf
Wer As (Ab) sagt, muss auch Bes (Bb) sagen.

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Offline LIGHTMATROSE

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Re:neues Projekt mit ungewissem Ausgang
« Antwort #62 am: 1.01.2010 19:18 »
Moin Rolf
Du hast Post.

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Offline bazookajoe

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Re:neues Projekt mit ungewissem Ausgang
« Antwort #63 am: 3.01.2010 14:15 »
Hallo Bazookajoe -
Ich habe den 10"-Feldspulen-LS - ist ein MISCO (Minneapolis Speaker Comp.) von 1952 ,  in der amerikanischen Bucht geschossen.

Hmm, habe schon viel Zeug aus USA gekauft, da scheint mir allerdings das Risiko für teures Geld Schrott zu kaufen sehr hoch. Wonach hast Du denn den Speaker ausgesucht, ob er für Gitarre geeignet ist? Ich sehe zB eben auch in ---- Deutschland Feldspulenlautsprecher aus alten Radios, ob die allerdings für Gitarre auch gut klingen???
Wie hast Du denn die Daten für den Feldspulenlautsprecher ermittelt, auf Seite 1 hast Du beschrieben wie Du vorsichtig 40 und dann 85 Volt angelegt hast, und jetzt sind laut Schaltplan 350 dran. Wie siehts mit der Impedanz aus? Hättest Du dafür irgendwelche Tips oder Webresourcen? Danke.

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Offline pentatone

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Re:neues Projekt mit ungewissem Ausgang
« Antwort #64 am: 3.01.2010 18:21 »
Hallo -

bei dem ökonomischen Einsatz von 35,--€ bin ich einfach mal das Risiko eingegangen, dass das Teil Schrott ist. Ausser ein paar kleinen Rissen, die nach Martins "Verdünnter-Leim-Seidenpapier-Methode" überklebt habe funktioniert er wirklich prima.

Zitat
... wie Du vorsichtig 40 und dann 85 Volt angelegt hast, und jetzt sind laut Schaltplan 350 dran ...
Wenn Du noch einmal auf den Schaltplan siehst, dann sind vor der Feldspule und R12 353V und dahinter 274V gegen Masse -macht ca. 10V über R12 und 69V über der Feldspule. Interessant ist in diesem Zusammenhang doch nur das, was über die FS abfällt, und da liege ich genau im angetesteten Bereich. Es ging bei meinem improvisierten Test darum, herauszufinden, ob die Feldspule eine mittlere Stromaufnahme vom ca. 100mA (6V6-Gegentakt-Endstufe), was bei einem Widerstand vom ca. 900 Ohm 90V entspricht, verträgt oder ob man die ganze Schaltung auf geringere Stromstärken auslegen muss (z.B. eine 6V6-Eintakt-Endstufe). Auf der anderen Seite macht es keinen Sinn, die Spannung an der Feldspule zu gering zu wählen, da der LS dann sehr leise und ineffektiv werden würde.

Zitat
Wie siehts mit der Impedanz aus? Hättest Du dafür irgendwelche Tips oder Webresourcen?
Nein - hatte ich leider nicht. Dass das ein MISCO ist, habe ich erst in den letzten Tagen nach Recherchen im www anhand der Nummer auf dem Rahmen herausfinden können. Bzgl. der Impedanz habe ich den Angaben des Verkäufers hinsichtlich des Gleichstromwiderstandes der Schwingspule vertraut. Gleiches auch hinsichtlich der Feldspule - da gibt es durchaus Exemplare mit meheren kOhm, die dann aber anders verschaltet werden müssen.
Das einzige technische Restrisiko war dann noch die Frage, welche Stromstärke die Feldspule verkraften würde - danach wollte ich dann auch die Schaltung endgültig aussuchen (deshalb auch der Titel des Threads).  

Zitat
Wonach hast Du denn den Speaker ausgesucht, ob er für Gitarre geeignet ist?
In einem Anfall von Optimismus bin ich einfach davon ausgegangen, dass die Hersteller von Gitarrenverstärkern in den 40er und 50er Jahren bestimt nicht extra Lautsprecher-Serien haben auflegen lassen sondern eher das eingebaut haben, was komplikationslos und günstig zu beschaffen war - dass es zu diesen Zeiten also keinen signifikanten Unterschied zwischen Lautsprechern für Musikanlagen und Gitarrenverstärkern gegeben haben mag. Weiterhin glaube ich, dass die Hersteller vor 60 Jahren nicht versucht haben, mit aufwändig angepassten Teilen das letzte Bisschen Ton herauszukitzeln sondern für einen möglichst günstigen Preis etwas zu bauen um Gitarren laut(er) zu machen. Ob diese Annahme richtig ist, kann ich nicht sagen, aber er funktioniert prima und reproduziert sehr schön den alten Blues-Ton.
Auf die Angebote der hiesigen Bucht mochte ich nicht zurückgreifen, da ich dort nur 8" gefunden habe und doch lieber einen 10" wollte.

Ich habe mir also bei der Auswahl des Lautsprechers gar nicht so viele Gedanken gemacht und bin vor allem davon ausgegangen, dass ich im schlimmsten Fall eben "nur" 35,-- vergeige - das entspricht in etwa meinem Tabakkonsum von zwei Wochen ;D. Die anderen Teile für den Verstärker habe ich dann erst zusammengekauft, nachdem ich wusste, dass der Lautsprecher überhaupt funktioniert und wofür (welche Schaltung) er zu gebrauchen ist. Ohne funktionierenden Fledspulen-LS hätte ich das ganze Projekt auf Eis gelegt.
Das Ziel war eigentlich nur, einen Verstärker mit Feldspulen-LS zu bauen, um zu sehen wie das klingt und ob das diesem Retro-Sound entspricht. Dafür habe ich dann den günstigsten 10" Feldspulen-LS ausgesucht, den ich bekommen konnte und - so komisch wie es klingen mag - die Schaltung dem LS angepasst.

Viele Grüße
Arne

« Letzte Änderung: 3.01.2010 18:32 von pentatone »

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Kpt.Maritim

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Re:neues Projekt mit ungewissem Ausgang
« Antwort #65 am: 3.01.2010 20:04 »
Hallo Bazookajoe

die Feldpsulenlautsprecher wurden zu einer Zeit hergestellt, als es die Ausdifferenzierung zwischen GItarren-, Hifi-, PA-Lautsprechern nicht gab. Alle Lautsprecher waren damals Hart aufgehängt und hatten leichte Membranen bei relativ großen Durchmessern. Das sind typische Eigenschaften die GItarrenlautsprecher heute noch haben. Ich würde sogar soweit gehen zu sagen, dass der Gitarrenlautsprecher der Urtümlichste Lautsprecher von heute ist und sich am wenigsten entwickelt hat.

Viele Grüße
Martin

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Offline Fandango

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Re:neues Projekt mit ungewissem Ausgang
« Antwort #66 am: 3.01.2010 23:37 »
der Urtümlichste Lautsprecher von heute ist und sich am wenigsten entwickelt hat.

Hallo Martin,
ich habe noch irgendwo einen Freischwinger von einem VE301 rumliegen, von wegen Urtümlich.
Ob da wohl nur "rechte" Musik rauskommt?

Gruß,
Georg
I doubt if any of my favorite players even own a soldering iron.

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Kpt.Maritim

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Re:neues Projekt mit ungewissem Ausgang
« Antwort #67 am: 3.01.2010 23:56 »
Hallo

Freischwinger sind auch so eine interessante Sache, da man keinen AÜ braucht. Davon gab es auch gute, die sehr brauchbar klangen. Waren die Dinger gut, dann hatten die enorme Wirkungsgrade, Würde man sowas mit modernen Magneten bauen, dann würde moderne Lautsprecher im Wirkungsgrad problemlos stehen lassen. Der aus dem VE 301 war aber nicht so besonders. Erstmal hat die Zinkpest gerne die Halterung zerfressen. Dann war das Ding auch sonst auf billig gemacht, wo es nur ging. Beim DKE war es dann noch extremer. Bei dem war dann sogar der Korb des Lautsprechers aus Pappe.

Viele Grüße
Martin

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Offline pentatone

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Re:neues Projekt mit ungewissem Ausgang
« Antwort #68 am: 10.01.2010 14:30 »
Hallo -

mal ein kurzes Update.

Ich habe den Verstärker gestern bei der Bandprobe einem Langzeit-Härtetest unterziehen können.

Mit P90-Tonabnehmern (Gibson ES135) ist der Ton für den von uns gespielten klassischen Blues absolut genial und authetisch. Mit der Strat verträgt er sich nicht so gut, zumindest was unsere Stilrichtung anbelangt. Da werden die Klangcharakteristica der Gitarre doch sehr stark betont, und es hört sich leicht "klirrig" an. Vielleicht liegt es aber auch wirklich daran, dass der Ton der Strat durch ebendiesen Verstärker für die spezielle Musikrichtung nicht so gut 'rüberkommt.

Die Lautstärke ist völlig ausreichend, wobei sich der (2 Meter große und etwa 120 kg kräftige) Schlagzeuger etwas - aber auch wirklich nur etwas - zurückhalten musste und nicht wie ein Dorfschmied draufhauen konnte. Wir proben immer in einer Schul-Aula (Schlagzeuger ist Lehrer), die wir mit dem von meinem Verstärker vorgegeben Lautstärke-Level ganz ordentlich beschallen konnten.

Auch die anderen waren begeistert - also, das ein ein rundherum gelungenes Projekt.

Viele Grüße
Arne


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Offline bazookajoe

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Re:neues Projekt mit ungewissem Ausgang
« Antwort #69 am: 19.01.2010 23:03 »
Hallo Bazookajoe

die Feldpsulenlautsprecher wurden zu einer Zeit hergestellt, als es die Ausdifferenzierung zwischen GItarren-, Hifi-, PA-Lautsprechern nicht gab. Alle Lautsprecher waren damals Hart aufgehängt und hatten leichte Membranen bei relativ großen Durchmessern. Das sind typische Eigenschaften die GItarrenlautsprecher heute noch haben. Ich würde sogar soweit gehen zu sagen, dass der Gitarrenlautsprecher der Urtümlichste Lautsprecher von heute ist und sich am wenigsten entwickelt hat.

Viele Grüße
Martin
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Ja danke, das war mir eigentlich klar, allerdings hab ich hier zB einige kleine Ovallautsprecher aus Radios der 60 er und die eignen sich nicht so für Gitarre, haben etwas kratzige Verzerrung was ich darauf zurückführte daß die vielleicht doch im Frequenzgang höher gehen als ein Gitarrenlautsprecher.

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Offline *genni*

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Re:neues Projekt mit ungewissem Ausgang
« Antwort #70 am: 11.02.2010 21:11 »
hallo,

habe den thread hier gerade erst entdeckt und muss sagen: sehr interessant (:

bin selbst fan sehr alter lautsprecher und besitze auch wenige mit feldspule. meine erfahrung mit den alten pappen ist: für gitarre sind am besten die richtig alten aus den 30ern und frühen 40ern verwendbar, hauptsache keine NAWI-membran, sonst hat der lautsprecher zu viele höhen was dann verzerrt grausam klingt (für clean jedoch teilweise auch interessant).

ich benutze seit vielen jahren einen 10" baujahr 1939 von telefunken in einem crate GX20M gitarrencombo und diese kombination passt für mich wie faust aufs gretchen. muss dazu sagen, daß ich eher aus der high gain ecke komme aber auch clean klingt diese combo SEHR warm und rund komplett ohne ohrenschmerzen aufgrund fieser resonanzpeaks. den zerrkanal könnt ihr euch mal im anhang anhören, aufgenommen mit einem t.bone großmembraner. von dem lautsprecher habe ich mittlerweile 3, spare auf eine 4x10" (: und beim nächsten album wird er auf jeden fall zu hören sein!

desweiteren habe ich vor jahren mal den firefly nachgebaut, ein kleiner 1kanaler mit ECC82 in der endstufe (self split gegentakt). okay, nicht mein sound, aber warum ich das erwähne: zur anwendung kam bei diesem combo ein 1936 gebauter 10zöller unbekannter herkunft. hellerer sound als der telefunken aber auch sehr interessant anzuhören.

last but not least habe ich letztens einen RFT L2950GG feldspulenlautsprecher reparieren müssen. kam zu mir mit durchgebratener feldspule, also alles abgewickelt, drahtdurchmesser bestimmt, mit gleichdickem draht wieder neu gewickelt und dann mit viel fingerspitzengefühl versucht den magnet wieder zusammenzusetzen (was bei spaltmaßen von etwa 100µm zwischen schwingspule und polkern nicht leicht ist!). auch ein sehr taugliches teil für gitarre, wenn auch ein wenig dumpf. würde sich gut mit dem 1936er kombinieren lassen.

weitere getestete opa-lautsprecher:
- 11" philips mit riesigem magneten und relativ großer schwingspule, plastiktrichter als diffusor auf den polkern geschraubt, 22ohm. wahrscheinlich aus einer schallzeile mit weiteren kollegen gleicher bauart, deswegen die krumme impedanz
- 10" grawor mit EIN ohm impedanz!! knallhart aufgehangen und somit hohe fs. klingt ausgefallen, aber nicht schlecht
- 8" körting von 1932, den ich auch komplett auseinander nehmen musste um den magnetspalt reinigen zu können. klang angenehm aber aufgrund relativ niedriger fs absolut nichts zum laut drehen, sonst krachts gewaltig im magnetspalt
- 8" sachsenwerk feldspulenlautsprecher ... meines erachtens maximal für cleane sounds zu gebrauchen
- 8" aus einem telegrafia triumf 500, dementsprechend wahrscheinlich baujahr 1938. 2 ohm! klingt wunderschön für sein alter, davon hätte ich gern mehr...

wenn ihr davon bilder sehn wollt, sagt bescheid (:

nur eins möchte ich noch anmerken: diese lautsprecher sind raritäten und von einigen gibt es weltweit nur noch eine hand voll, dementsprechend sollte man ihnen ein zugeständnis machen und sie nicht gegen einen schlagzeuger antreten lassen, schon gar nicht im rock- und metalbereich. viele der von mir getesteten lautsprecher kommen bei palm mutes oder cleanen sounds mit neck-pu sehr schnell an ihre mechanischen grenzen und da gibt schnell mal der leim auf oder die zentrierspinne bricht/knickt. keinen der lautsprecher in meinem besitz traue ich mir auch nur annähernd bei seiner nennbelastbarkeit zu betreiben.
für recording sind die alten pappen eine prima sache, zum zu hause jammen auch, aber im proberaum dann doch lieber was was für diese pegel gebaut wurde (:


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Offline pentatone

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Re:neues Projekt mit ungewissem Ausgang
« Antwort #71 am: 14.02.2010 16:01 »
Hi genni -


Dein Beitrag kommt genau zur rechten Zeit.

Mittlerweile hat sich die Sicke meine Feldspulis zerlegt, und ich habe eine neue einkleben lassen. Und jetzt kommt es - das Ding vibriert - bei tiefen Frequenzen mehr als bei hohen. Ich war dieses Wochenende auf Verwandtenbesuch und habe, da es mir keine Ruhe ließ, den LS mitgenommen und ein paar Zentrierungsversuche unternommen. Beim Rein- und Rausdrücken der Membran (Schwingspule) sind keinerlei Unregelmäßigkeiten tastbar - alles scheint wunderbar frei zu laufen, aber es vibriert etwas (ich werde einfach irre).
Ich bin schon soweit, dass ich überlege, das Feldspulenprojekt für gescheitert zu erklären und einen Choke sowie einen LS neueren Fertigungsdatums einzubauen.



Hast Du eine Ahnung, was ich da noch probieren könnte, um dieser Vibrationen Herr zu werden?

Viele Grüße

Arne
« Letzte Änderung: 14.02.2010 16:06 von pentatone »

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Offline *genni*

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Re:neues Projekt mit ungewissem Ausgang
« Antwort #72 am: 14.02.2010 17:23 »
moin arne,

tja wie schon gesagt, die alten pappen sind kein großer fan hoher pegel, schon gar nicht hoher auslenkung denn normalerweise haben sie einen sehr geringen Xmax. Heisst, selbst wenn du ihn wieder hin bekommst, würde ich dir empfehlen ihn in zukunft nur für recordingzwecke oder beim heimischen üben zu verwenden und wenns mal lauter sein soll, nutze halt die feldspule weiterhin als drossel aber klemme einen externen lautsprecher an... sonst geht er früher oder später wieder aus dem leim (:

wichtig ist es, daß der lautsprecher korrekt zentriert ist! sobald du ungleichmäßig die membran mit der hand bewegst, kann es zwar bei diesem test sein, daß er nicht schabt, aber die schwingspule setzt ihre kraft mittig an die membran an und verkantet sie dabei quasi nicht. das solltest du beim testen auch versuchen, indem du mit zwei händen die membran an gegenüberliegenden punkten festhältst und dann VORSICHTIG bewegst. sobald die membran sich biegen will, aufhören und allgemein möglichst großflächig belasten (alle 4 finger je hand)! auch immer mal den lautsprecher drehen um 90° und test wiederholen.

ist da ein kratzen vernehmbar, dann muss die membran zentriert werden. das geht am einfachsten, wenn du die zur zentrierung vorgesehenen schrauben lockerst und zwischen polkern und schwingspule pappstreifen von etwa 5mm breite schiebst. immer an gegenüberliegenden punkten! am besten 4 um je 90° versetzt. gut eignet sich dafür eine alte postkarte, die ist schön stabil. danach sollte sich die membran nicht mehr leicht bewegen lassen aber wenn du gewalt anwenden musst um die streifen in den spalt zu bekommen, dann nimm dünneres material! ist dies geschehen, ziehst du die schrauben vorsichtig wieder fest und zwar erst leicht und wenn alle leicht angezogen sind, dann ziehst du alle nochmal ein wenig nach. achte aber darauf, daß beim festziehen sich die zentrierspinne nicht verspannt! weiss ja nicht, wie genau das bei deinem lautsprecher aussieht ... bei manchen ist das schwierig ....

klappert immernoch? dann weiter im text:
schaffe dir erstmal konstante bedingungen, indem du z.b. mit einem sinusgenerator oder per computerprogramm ein sinussignal auf den lautsprecher gibst, da hört man das am besten. dann suchst du die frequenz, bei der es am meisten rappelt, was wahrscheinlich irgendwo zwischen 80 und 120 hz sein sollte, da der lautsprecher vermutlich irgendwo da seine resonanzfrequenz hat. dann drehst du den pegel so weit zurück, daß du das vibrieren zwar noch gut hörst, aber der lautsprecher möglichst wenig schwingt. das schont im folgenden den lautsprecher (:
dann versuchst du mal durch festhalten der membran (wieder mit dem zeigefinger hinter die membran greifen und dann zwischen zeigefinger und daumen festklemmen) an verschiedenen stellen herauszufinden, ob an irgendeiner stelle das geräusch weniger wird. das gibt dir dann evtl. rückschlüsse darauf, ob nur beim kleben der sicke etwas schief gegangen ist oder irgendwo anders etwas aus dem leim gegangen ist, so daß da material auf material stößt. mögliche fehler sind: risse, lautsprecherlitzen schlagen an der membran an (einfach mal festhalten und etwas zur seite biegen, dann sollte das surren weg gehen) oder dreck im schwingspalt.

sollte es dreck sein, dann hört man das eigentlich beim bewegen der membran, was du ja schon im ersten punkt erledigt hast. aber manchmal geht es mit dem teufel zu.... da hilft nur säubern! das geht wie folgt:
mach dir'n bier auf, geduld ist gefragt (: dann nimmst du kleine post-it-streifen und fährst damit mal mit der klebeseite nach innen, mal nach außen, den magnetspalt ab. am besten post it einführen, dann unter langsamem drehen des lautsprechers das post it langsam wieder heraus ziehen. etwa eine drittel bis halbe umdrehung, dann neues post it nehmen wenn das alte dreckig ist. auf die art habe ich 2 der 3 o.g. telefunken wieder hinbekommen, der dritte war schon von vorn herein in ordnung (:

wie hast du das mit der neuen sicke eigentlich angestellt? alte herunter geschnitten und eine von einem schlachtlautsprecher drauf geklebt? es kann sein, daß dadurch die membran auch dezentriert ist aber nicht radial sondern axial, sprich sie ist in ruhelage entweder zu weit drinnen oder draußen. das ist bei alten lautsprechern sehr oft der fall, auch mit originalsicke. oft weil irgend ein vollidiot mal eine weile was auf die membran drauf gelegt hat (was ich da schon für stress hatte mit lautsprechern von ---- -.-), die kommt dann wenn man das nach einiger zeit wieder runter nimmt nicht komplett wieder raus. ein anderer grund ist feuchtigkeit, so daß die membran oder zentrierung verzogen ist. egal weswegen, falls das bei dir der fall sein sollte, kann man da auch was machen. die schwingspule sollte ein wenig über den magnetspalt hervor schauen. wieviel ist unterschiedlich je nach lautsprecher, aber bei den alten pappen ist es meist nicht mehr als 1..1,5mm (unterhang-schwingspulen gab es damals glaube ich noch nicht, weiss nicht .... ). als beispiel habe ich dir mal ein bild von einem der telefunken angehangen. wie ist es bei deinem lautsprecher? ein anhaltspunkt ist auch, wenn die zentrierspinne nicht planar ist sondern im ruhezustand ein wenig trichterförmig erscheint. das funktioniert bei heutigen lautsprechern übrigens auch, da sollte in 99% aller fälle die hintere zentrierung planar sein.

viele grüße
carsten

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Offline pentatone

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Re:neues Projekt mit ungewissem Ausgang
« Antwort #73 am: 14.02.2010 19:43 »
Hi Carsten -


danke für Deine ausführlichen Informationen.

Der Reihe nach:

Ich habe das Zentrieren exakt so gemacht, wie Du es beschrieben hast (Pappstreifen etc.).

Zitat
... das solltest du beim testen auch versuchen, indem du mit zwei händen die membran an gegenüberliegenden punkten festhältst und dann VORSICHTIG bewegst. sobald die membran sich biegen will, aufhören und allgemein möglichst großflächig belasten (alle 4 finger je hand)! auch immer mal den lautsprecher drehen um 90° und test wiederholen.
So habe ich es gemacht - kein Schaben und Kratzen.

Leider habe ich keinen Sinusgenerator o.ä., aber mit einer angeschlossenen Gitarre und der Hilfe meines Schager ließ sich das so machen wie Du hier beschreiben hast.
Zitat
dann drehst du den pegel so weit zurück, daß du das vibrieren zwar noch gut hörst, aber der lautsprecher möglichst wenig schwingt.
Risse kannn ich selbst mit Lupenbrille nicht entdecken, die Kabel sind es auch nicht.

Zitat
wie hast du das mit der neuen sicke eigentlich angestellt?
Ich habe das von einem Profi machen lassen - wie gut er ist, kann ich nicht so richtig beurteilen. Da ist jetzt eine nagelneue Sicke drin - sieht nach Gewebe aus.


Jetzt noch die Frage nach der vertikalen Position der Schwingspule. Ich habe mal versucht, zwei Fotos hinzubekommen, auf denen man das sehen kann. Was meinst Du, ist die zu tief? Wenn Du dazu noch mal etwas sagen könntest  ;D. Und dann stellt sich auch gleich noch die Frage, ob es dann ratsam ist, an der Fixierung der Spinne etwas zu unterlegen, oder ob die Siche die Schwingspule wieder in die jetzige Position zurück drückt und u.U. noch einmal herausgetrennt und neu eingestzt werden mus...

Viele Grüße und Danke

Arne
« Letzte Änderung: 14.02.2010 19:45 von pentatone »

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Offline *genni*

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Re:neues Projekt mit ungewissem Ausgang
« Antwort #74 am: 14.02.2010 21:40 »
hallo arne,

textilsicke O.o ... hmmm ... die wird wahrscheinlich viel weicher sein als die ursprüngliche papiersicke, dementsprechend wird der lautsprecher noch weniger belastbar sein als vorher und schneller in mechanisch bedenkliche gefilde kommen. ist aber schwer zu sagen, glaube es wäre gut, wenn du den lautsprecher beim spielen mal im auge behältst und sollte die auslenkung der membran nicht mehr gesund aussehen (was bei so alten pappen schon bei geschätzten +/-3...4mm der fall ist, dann würde ich das mit dem liveeinsatz wirklich lassen, wie schon beschrieben. lieber externe box ran und nur für zu hause oder recording nehmen....

aber okay, bis das soweit ist, muss er erstmal wieder richtig funktionieren. und da bin ich gerade etwas ratlos. ein abtasten der membran, ob sich evtl. die klappernde stelle ausfindig machen lässt, hat nichts gebracht? mal die zentrierspinne noch mit in den test einbezogen? gecheckt, ob (durch die sicherlich nicht unerhebliche belastung seit dein amp funktioniert) der leim, der schwingspule mit membran und zentrierspinne verbindet, eventuell teilweise den geist aufgegeben hat, so daß da z.b. eine lamelle der zentrierspinne ein wenig spiel hat bezüglich der verbindung mit der membran und dies geräusche erzeugt? ansonsten fällt mir nichts weiter ein, wenn der magnetspalt wirklich sauber ist ... okay höchstens noch das worst case scenario: teilweise schwingspule abgeworfen. bei hoher belastung mechanischer und thermischer art kann der kleber, der die wicklungen auf dem schwingspulenträger fixiert, aufgeben und einzelne windungen der schwingspule sind dann locker. das findest du heraus, indem du bei der wiedergabe die membran mal fest hältst und wenn dann immernoch ein helles rascheln zu hören ist, dann wäre diese möglichkeit in betracht zu ziehen...

ob die membran axial richtig zentriert ist kann ich auch schlecht sagen. ich hatte schon alte lautsprecher, bei denen die wickelhöhe der schwingspule ziemlich exakt der dicke der polplatte entsprach. in diesem fall muss dann die schwingspule bündig mit der polplatte abschließen. und jetzt wo ich das schreibe fällt mir auch ein, daß der bereits erwähnte sachsenwerk 8zöller sogar eine unterhängige schwingspule hatte ... hmmm ... was genau bei deinem modell verbaut ist kann ich nicht sagen. um das abzuklären müsste man die membran ausbauen, wickelhöhe und polplattendicke messen. schwingspulenhöhe muss immer genau mittig zur polplatte sein. den aufwand wirst du aber kaum betreiben wollen, insofern lass es erstmal so. solange der lautsprecher klappert, ist das zweitrangig.

kannst du nur interesse halber mal noch eine frontansicht des speakers zeigen? würde mir das mit der sicke mal anschaun wollen (:

greetz