moin arne,
tja wie schon gesagt, die alten pappen sind kein großer fan hoher pegel, schon gar nicht hoher auslenkung denn normalerweise haben sie einen sehr geringen Xmax. Heisst, selbst wenn du ihn wieder hin bekommst, würde ich dir empfehlen ihn in zukunft nur für recordingzwecke oder beim heimischen üben zu verwenden und wenns mal lauter sein soll, nutze halt die feldspule weiterhin als drossel aber klemme einen externen lautsprecher an... sonst geht er früher oder später wieder aus dem leim (:
wichtig ist es, daß der lautsprecher korrekt zentriert ist! sobald du ungleichmäßig die membran mit der hand bewegst, kann es zwar bei diesem test sein, daß er nicht schabt, aber die schwingspule setzt ihre kraft mittig an die membran an und verkantet sie dabei quasi nicht. das solltest du beim testen auch versuchen, indem du mit zwei händen die membran an gegenüberliegenden punkten festhältst und dann VORSICHTIG bewegst. sobald die membran sich biegen will, aufhören und allgemein möglichst großflächig belasten (alle 4 finger je hand)! auch immer mal den lautsprecher drehen um 90° und test wiederholen.
ist da ein kratzen vernehmbar, dann muss die membran zentriert werden. das geht am einfachsten, wenn du die zur zentrierung vorgesehenen schrauben lockerst und zwischen polkern und schwingspule pappstreifen von etwa 5mm breite schiebst. immer an gegenüberliegenden punkten! am besten 4 um je 90° versetzt. gut eignet sich dafür eine alte postkarte, die ist schön stabil. danach sollte sich die membran nicht mehr leicht bewegen lassen aber wenn du gewalt anwenden musst um die streifen in den spalt zu bekommen, dann nimm dünneres material! ist dies geschehen, ziehst du die schrauben vorsichtig wieder fest und zwar erst leicht und wenn alle leicht angezogen sind, dann ziehst du alle nochmal ein wenig nach. achte aber darauf, daß beim festziehen sich die zentrierspinne nicht verspannt! weiss ja nicht, wie genau das bei deinem lautsprecher aussieht ... bei manchen ist das schwierig ....
klappert immernoch? dann weiter im text:
schaffe dir erstmal konstante bedingungen, indem du z.b. mit einem sinusgenerator oder per computerprogramm ein sinussignal auf den lautsprecher gibst, da hört man das am besten. dann suchst du die frequenz, bei der es am meisten rappelt, was wahrscheinlich irgendwo zwischen 80 und 120 hz sein sollte, da der lautsprecher vermutlich irgendwo da seine resonanzfrequenz hat. dann drehst du den pegel so weit zurück, daß du das vibrieren zwar noch gut hörst, aber der lautsprecher möglichst wenig schwingt. das schont im folgenden den lautsprecher (:
dann versuchst du mal durch festhalten der membran (wieder mit dem zeigefinger hinter die membran greifen und dann zwischen zeigefinger und daumen festklemmen) an verschiedenen stellen herauszufinden, ob an irgendeiner stelle das geräusch weniger wird. das gibt dir dann evtl. rückschlüsse darauf, ob nur beim kleben der sicke etwas schief gegangen ist oder irgendwo anders etwas aus dem leim gegangen ist, so daß da material auf material stößt. mögliche fehler sind: risse, lautsprecherlitzen schlagen an der membran an (einfach mal festhalten und etwas zur seite biegen, dann sollte das surren weg gehen) oder dreck im schwingspalt.
sollte es dreck sein, dann hört man das eigentlich beim bewegen der membran, was du ja schon im ersten punkt erledigt hast. aber manchmal geht es mit dem teufel zu.... da hilft nur säubern! das geht wie folgt:
mach dir'n bier auf, geduld ist gefragt (: dann nimmst du kleine post-it-streifen und fährst damit mal mit der klebeseite nach innen, mal nach außen, den magnetspalt ab. am besten post it einführen, dann unter langsamem drehen des lautsprechers das post it langsam wieder heraus ziehen. etwa eine drittel bis halbe umdrehung, dann neues post it nehmen wenn das alte dreckig ist. auf die art habe ich 2 der 3 o.g. telefunken wieder hinbekommen, der dritte war schon von vorn herein in ordnung (:
wie hast du das mit der neuen sicke eigentlich angestellt? alte herunter geschnitten und eine von einem schlachtlautsprecher drauf geklebt? es kann sein, daß dadurch die membran auch dezentriert ist aber nicht radial sondern axial, sprich sie ist in ruhelage entweder zu weit drinnen oder draußen. das ist bei alten lautsprechern sehr oft der fall, auch mit originalsicke. oft weil irgend ein vollidiot mal eine weile was auf die membran drauf gelegt hat (was ich da schon für stress hatte mit lautsprechern von ---- -.-), die kommt dann wenn man das nach einiger zeit wieder runter nimmt nicht komplett wieder raus. ein anderer grund ist feuchtigkeit, so daß die membran oder zentrierung verzogen ist. egal weswegen, falls das bei dir der fall sein sollte, kann man da auch was machen. die schwingspule sollte ein wenig über den magnetspalt hervor schauen. wieviel ist unterschiedlich je nach lautsprecher, aber bei den alten pappen ist es meist nicht mehr als 1..1,5mm (unterhang-schwingspulen gab es damals glaube ich noch nicht, weiss nicht .... ). als beispiel habe ich dir mal ein bild von einem der telefunken angehangen. wie ist es bei deinem lautsprecher? ein anhaltspunkt ist auch, wenn die zentrierspinne nicht planar ist sondern im ruhezustand ein wenig trichterförmig erscheint. das funktioniert bei heutigen lautsprechern übrigens auch, da sollte in 99% aller fälle die hintere zentrierung planar sein.
viele grüße
carsten