Hallo,
Ich habe gerade mal ein Dutzend Samples (Celestion und andere) über Genelec Studio Boxen abgehört und - trotz meiner Mimosenohren - empfinde ich die Unterschiede als sehr gering. Das Problem dürfte sein, daß hier ein Speakersound in einem Komplettarrangement beurteilt werden soll und zudem noch ein Full-Overdrive Sound gewählt wurde, der wohl eher den Amp als die Speaker repräsentiert. Wenn man dann obendrauf noch Hall packt und das Ganze über MP3 schickt sind die Unterschiede eher gering. Ich fand die Unterschiede jedenfalls auch bei den Speakern, die ich aus eigener Erfahrung kenne im Mix sehr viel geringer als ich es im direkten Test vor Amp/Box höre.
Umgekehrt könnte man jetzt natürlich sagen, daß es in einer gut gemachten Produktion ziemlich egal ist, über was für einen Speaker der Gitarrist spielt, solange es solide gemachte Gitarrenspeaker sind. Die Unterschiede sind jedenfalls - zumindest innerhalb der Celestion Range - nicht größer als der Unterschied zwischen verschiedenen Aufnahmemikrofonen, verschiedenen Mikrofonpreamps und nicht größer als der Unterschied, ob das Aufnahmemikro an einem richtig guten Kabel hängt oder an 5 m Mikrokabel für 15 Euro.
Ich denke, die Bedeutung der Speaker liegt mehr darin, daß man als Gitarrist ja eine direkte (auch emotionale) Rückkopplung über Amp und Speaker bekommt. Wenn das ganze Klangsystem so reagiert, wie man es sich vorstellt, spielt man besser. Da steckt also mehr dahinter als der Endsound im Mix. Ich behaupte, daß man in so einem Mix auch den Unterschied zwischen einer Stradivari-Geige für 1 Mio Euro und einer Mittelklasse Geige für 1000 Euro kaum hören würde. Der Violinist hört und empfindet den Unterschied aber sehr, sehr deutlich und im Konzertsaal ist der Unterschied mit einigermaßen feinen Ohren auch deutlich hörbar.
Gruß,
DocBlues