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Abschirmung einer EF86

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Offline röhrenlehrling-ordi

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Abschirmung einer EF86
« am: 15.12.2009 10:27 »
Hey Leute!
Mir ist grad sowas von langweilig in der Schule und deswegen habe ich Zeit mir ein paar nette Röhrenschaltungen anzuschauen, insbesondere mal Schaltungen mit einer netten EF86 also die Vöxe AC4, AC15 und AC30. Dann ist mir auch unter "DIY" der Link "How to use EF86" aufgefallen und dabei ist der erste Schaltplan interessant, denn dort wird die Abschirmung nicht, wie gewohnt, auf Massepotential sondern auf Kathodenpotential gelegt. Kann mir das wer erklären? Denn ich denk mir das so: Wenn an der Schirmung jetzt eine Spannung anliegt, dann müssten sich doch die anderen Gitter, der Anodenstrom und somit vielleicht auch die Grunddaten oder auch die Kennlinien verändern. Mir ist durchaus klar, dass das sehr minimal sein wird, wenn Ua bei 200V liegt, aber eben beim Steuergitter... hmm, da bin ich mir jetzt unsicher.
Darüber hinaus habe ich auch noch mal genauer im Schalt- und Layoutplan vom AC15htvh1 nachgeschaut, und da hängt im Layout die Schirmung komplett in der Luft. Und wie man hier: http://ingoschroeder.de/dphono.htm  sehen kann, hat dieser Freak ganz normal die Schirmung auf Masse gelegt. Also deswegen die Frage: Ist das im Vox AC15 Layoutplan vielleicht eine Unachtsamkeit passiert? Wie ändert sich das Verhalten den Röhre, wenn die Schirmung in der Luft hängt (jetzt nicht wirklich auf den Klang bezogen)? Und wenn ja, bringt die Schirmung wirklich was?

Da ich über Weihnachten ENDLICH wieder Zeit finden werde am AC-30 zu basteln und vielleicht auch einen Pre-Amp zu basteln werde ich euch da sicher dann mal den vorläufigen Schaltplan zeigen. Nur mal die Grunddaten: 2 Kanäle
1) 1x ECC83 mit Gittervorspannung über Anlaufstrom  bei der ersten stufe - zweite Stufe wie beim tt-sam aber mit regelbaren Kathodenwiderstand (welchen poti nehm ich da, 25k linear oder so??   
2) einfacher Clean boost mit EF86... mal sehen wie das so geht.

Und wie schon gesagt, das ist mehr ein experimentelles Ämplein ;D

Freu mich schon auf eure Kommentare!

mfg ordi
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Offline Bierschinken

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Re:Abschirmung einer EF86
« Antwort #1 am: 15.12.2009 11:59 »
Hallo,

das Abschirmblech kannst du auf die Kathode legen, wenn der Kathodenwiderstand mit einem Kondensator gebrückt ist oder aber wenn die Gittervorsannung fest ist und nicht über einen Kathodenwiderstand erzeugt wird.

Ansonsten würden Störspannungen immer über die Kathode moduliert und verstärkt werden.

Grüße,
Swen

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Offline röhrenlehrling-ordi

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Re:Abschirmung einer EF86
« Antwort #2 am: 15.12.2009 15:05 »
Ok danke. Genau das, was du gerade gesagt hast, ist mir auch schon in den Sinn gekommen, nachdem ich den Thread geöffnet habe. Aber gut, dass ich jetzt eine Bestätigung habe!

Und hast auch eine Antwort auf die restlichen Fragen oder so.... wäre nett ;)

mfg ordi
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Offline SvR

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Re:Abschirmung einer EF86
« Antwort #3 am: 15.12.2009 15:19 »
Salü,
Zu deiner Potifrage. Schalt en Widerstand und en Poti in Serie. Dann kann der Rk nicht 0 ohm werden. Die Werte würde ich experimentel ermitteln. Einfach mal in Schaltplänen gucken was so übliche Werte sind.
mfg sven
Rettet den Wald, esst mehr Biber!
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Offline Bierschinken

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Re:Abschirmung einer EF86
« Antwort #4 am: 15.12.2009 15:24 »
Hallo,

ich würde mir die Frage stellen was ich vom regelbaren Kathodenwiderstand erwarte? - Denn die Nutzung an sich bringt einfach tierisch Nebengeräusche, Poti, DC, Arbeitspunktverschebung u know  ;)

Cleanboost mit EF86; schau ins Datenblatt!
Da gibt es zig Ra/Rk Kombinationsvorschläge mit entsprechenden Verstärkungsfaktoren und Klirr angegeben.
Die Beschaltung siehst du dort auch sofort und kann 1:1 übernommen werden.

Grüße,
Swen

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Offline röhrenlehrling-ordi

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Re:Abschirmung einer EF86
« Antwort #5 am: 15.12.2009 15:55 »
Jap. Bierschinken. Das habe ich schon gemacht und ich war wirklich überrascht, dass  da so viele verschiede Kombinationen im Datenblatt angegeben sind! Deswegen werde ich mich da auch daran halten und auch mal beim AC-15 nachschaun und den Rest einfach experimentell ermitteln, falls mir da etwas nicht gefällt!

Das mit dem Kathodenwiderstands-Poti ist eine Sache, wo ich einfach nur sehen will, was da so geht! Ich weis was da passieren wird ;D Wenns nicht hinhaut, dann geb ich e wieder einen normalen Widerstand rein und danke, das mit der Reihenschaltung ist wirklich eine sinnvolle Sache. Das werde ich gleich mal im Schaltplan vermerken! Und ähh, also Netzteil hätt ich einfach mal die Platine und den Ringkerntranformator vom auseinandern gelötetem tt-sam genommen. das macht keine Probleme oder?

mfg ordi
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Kpt.Maritim

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Re:Abschirmung einer EF86
« Antwort #6 am: 15.12.2009 16:28 »
Hallo

ich habe mal einen AC4 gebaut und mit der EF86 und verschiedenen Arbeitspunkten experimentiert. Wenn die EF86 nicht übersteuern soll und das tut sie als V1 in einem cleanen Kanal nicht, dann gibt es nahezu keine Unterschiede zwischen verschiedenen Rks. Neues Spiel bringt nicht viel.

Anders wäre das, wenn man die EF86 als Zerrpentode benutzen wollte. davon rate ich aber ab, es klingt nicht gut. das kann die EF83, die eine EF86 mit Regelkennlinie ist besser. Überhaupt ist es ein interessanter Mod eine die EF83 statt der EF86 einzusetzen, denn die EF83 erzeugt tonnenweise K2. Die EF86 ist dagegen sehr Klirrarm.

Die EF86 ist meiner Erfahrung nach trotz ihrer extremen Verstärkung vom Vierfachen eines Systems der ECC83 recht unkompliziert. Sie neigt nicht zum Schwingen und dergleichen. Wichtigt ist nur den Entblocker des Schirmgitters auf die Masse der Stuffe und nicht im Netzteil zu postieren. Wer einen Gitterstopper nehmen will, kann locker bis zu 470k ohne Höhenverlust nehmen. Denn als Pentode hat die EF86 keine Millerkapazität, so dass die Höhen nicht signifikant beschnitten werden.

Manche EF86 sind mikrofonisch. Eigentlich sollten sie es nicht sein, denn die EF86 ist für den Einsatz als Spannungsverstärker in Kondensermikros entwickelt worden. Sehr gute Erfahrungen habe ich mit der EF86 von RFT gemacht. Sehr schlechte mit der 6SH32 also der russischen Schwester. Falls die russischen Exemplare der EF86, die es heute noch zu kaufen gibt, praktisch 6SH32 sind, Finger weg. Aber genaues weiß ich zur aktuellen russischen Produktion der EF86 nicht. Ich kenne die EH ECC83 sehr gut, und sie ist meine liebste aktuelle 83.

Schirmen der Zuleitung kann Fremdberäusche deutlich verbessern. Gitteranlaufstrom würde ich nicht benutzen, weil man sich sehr schnell ein Audion baut. Zudem rauscht der riesige Rg enorm. Klanglich bringt es bei dieser Röhre nicht grandios viel.

Sehr interessant fände sich einen Schirmgitterumschalter um in den Triodenbetrieb zu kommen. Dadurch würde man zwischen etwa 30facher und 200facher Verstärkung umschalten können, ohne eine Bossterstufe zu benutzen.

Soviel zu meinen Erfahrungen.

Viele Grüße
Martin


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Offline röhrenlehrling-ordi

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Re:Abschirmung einer EF86
« Antwort #7 am: 15.12.2009 16:43 »
Vielen dank für deine tollen Ausführungen!

Also. Wie ich gesagt habe, will ichs mal mit dem Anlaufstrom versuchen, aber nicht bei der EF86 sondern bei der ECC83 nur als V1. Ich will es versuchen, einige Widerstandswerte ausprobieren und wenns nicht geht, den 1k5 wieder reintun. Und was hast du denn gegen ein Audion ;D

Das mit der Trio/Pento Umschaltung habe ich von Anfang an gewollt, da mich eigentlich fast nur das an dieser Röhre gereizt hat. Auch im AC-15 ist das eben integriert und von dort habe ich auch den Plan, wie mans richtig macht - hoffe ich zumindst...

Ok, ich weis zwar nicht genau was eine Regelkennlinie ist, aber das werd ich jetzt gleich mal korrigieren, und ich hab grad bei Dirk im Shop geschaut, aber leider keine EF83 gefunden :( Es gibt EF86 und EF80. Kann die EF80 was? Ich glaub sowieso, dass ich mir die NOS variante einfach mitbestelle, weil sie billig ist ;) Und grundsätzlich hätte ich die EF Stufen gerne als Booster und die Triodenstufe mit 2x EC83 Stufen als experimenteller Verzerrer gedacht.

Edit: Welche Potis verwendet man am Besten um die Ausgangsspannung zu regeln? Soll ich mich da einfach an die Beispiele von den LoV Projekten halten? Da werden ja 100k logs verwendet. Ich hab aber noch zwei 250k logs daheim... das dürfte wohl keine Probleme mitbringen oder?

Wie schauts mit dem Netzteil aus? Ich habe mir, wie schon erwähnt, einfach mal gedacht das vom tt-sam herzunehmen! Wenn das geklärt ist, kann ich auch mal den vorläufigen Schaltplan reinstellen!

mfg ordi
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Re:Abschirmung einer EF86
« Antwort #8 am: 21.12.2009 18:03 »
So. Die Teile sind da. Leider waren keine Süßigkeiten dabei  :'(

Somit ist der Plan zur Diskussion freigegeben. Also ich denke, das müsste soweit passen (Netzteil vom tt-sam, EF86 vom Datenblatt und vom AC-15htv, die ECC83 Schaltung like tt-sam mit eben der Gittervorspannung durch Anlaufstrom und den Regelbaren Kathodenwiderstand). Nur was soll ich bei dem Widerstand reintun wo steht "R?". Ich weis jetzt nicht mehr, bei welchem Plan ich das gesehen habe, aber da war ein 5M drin und das ist ja für so nen Gitarrenabnehmer doch gar zu viel oder? Also ich lass ihn einfach mal weg oder? Ich werd das teile heute mal so versuchsweise aufbauen.

mfg ordi
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Offline SvR

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Re:Abschirmung einer EF86
« Antwort #9 am: 21.12.2009 18:09 »
Salü,
Zuviel is das nicht. Er wird dann weniger stark belastet. Dynacord verwendet an der Stelle zum Beispiel 1M (http://www.schematicheaven.com/bargainbin/dynacord_eminent.pdf). Du kannst ihn auch ganz weglassen. Eifach mal gucken wies klingt und sich für die beste Lösung entscheiden- Kaputt gehen kann nichts dabei.
mfg sven
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Re:Abschirmung einer EF86
« Antwort #10 am: 21.12.2009 18:11 »
Thx u vm!
Also vom kaputt-gehen war ich bei meinen Überlegungen e weit entfernt ;D

Ich mach mir eher sorgen wegen dem Netzteil und den Koppelkondensatoren und den Volume potis. Passt das so?

mfg ordi
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Offline SvR

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Re:Abschirmung einer EF86
« Antwort #11 am: 21.12.2009 18:16 »
Salü,
Rg'2 kommt mir en bissel groß vor. Kann mir nicht vorstellen das deine erste Stufe schon soviel Verstärkung liefert das du danach die Signalspannung halbieren musst. Gilt wieder ausprobieren!  ;)
mfg sven
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Re:Abschirmung einer EF86
« Antwort #12 am: 21.12.2009 18:18 »
Ist beim tt-sam so. Aber ich hab noch 10 1k5 Widerstände zu Hause ;D Bin schon am löten...

mfg ordi

PS: ich bin gerade draufgekommen, dass bei der EF86 das Bremsgitter nicht automatisch mit der Kathode verbunden ist. Kann man das vielleicht ausnutzen, um ein paar lustige Sachen zu machen??
« Letzte Änderung: 21.12.2009 20:46 von röhrenlehrling-ordi »
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Re:Abschirmung einer EF86
« Antwort #13 am: 21.12.2009 21:51 »
Hey. So. Bin schon um einiges weiter. Jetzt fehlt im Prinzip noch die Eingangssignal-Verkabelung und ein paar Massepunkte und eben die Volume Potis aber sonst finde ich, dass es mit Abstand meine beste Arbeit ist. Also so kurze Signalwege und einen so guten Aufbau habe ich noch nie gehabt, weswegen ich auch überlege, ob ich nicht meinem AC-30 an ein paar Punkten einen hübschen Neuaufbau verpasse (und er dann hoffentlich mit der neuen GZ34 auch funktioniert ;D)

Leider kann ich euch nur mit Fotos von Webcam meines MBPs dienen, schade ists aber was solls.

Ich bin schon sowas von gespannt wie das Teil klingt, besonders der Trio/Pent Umschalter bei der EF86 und wie dann im Vergleich die EF80 klingt. OMG, ich kann vor Spannung wohl kaum schlafen ;D. Und ja ich weis, ich soll die Kirche im Dorf lassen. Zur Sicherheit hab ich deswegen eine Primärsicherung eingelötet, die da etwas fehl-am-Platz im Primärkreis drinnen hängt. Und ich hab als "R?" einmal 1M drinnen gelassen. Ich hätt eigentlich gedacht, dass ich da 5M drinnen hab, aber dann habe ich einmal den Strichcode überprüft und bin draufgekommen, dass es schon so ist, wie beim DynaChord.

mfg ordi
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Offline SvR

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Re:Abschirmung einer EF86
« Antwort #14 am: 22.12.2009 10:44 »
Salü,
Ich bin schon sowas von gespannt wie das Teil klingt, besonders der Trio/Pent Umschalter bei der EF86 und wie dann im Vergleich die EF80 klingt.
Du weißt aber das EF80 und EF86 zwei verschiedene Röhren sind (mit unterschiedlicher Sockelbelegung! Nicht einfach umstecken!)? Es wird deshalb anderster klingen, weil die EF80 mit dann in einem ganz anderem AP betrieben wird (=>unlinearer, mehr Klirr). Die Röhren selbst "klingen" nicht anderst. Der Klang kommt davon das die EF80 im "falschen" AP betrieben wird. Würdest du Ra und Rk so anpassen, das die EF80 in einem ähnlichen AP wie die EF86 arbeitet, würdest du wahrscheinlich keinen Unterschied hören.
mfg sven
« Letzte Änderung: 22.12.2009 11:00 von SvR »
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