Hallo
es gibt zwei Wege eine perfekte Symmetrie in einem Differenzverstärker zu erreichen. Entweder der RK wird unendlich groß doer die Steilheit der Röhre. Letzteres geht nicht. Also versucht man sich ersterem durch verlängern des RK anzunähern. Damit diese Verlängerung auch wirkt muss das Gitter der zweiten Röhre auch NF-mäßig über diesem Widerstand liegen. Deswegen wir es NF-Mäßig durch das C auf Masse geegt. DC-Mäßig liegt es immer noch höher. dadurch hat man den für die nF wirksamen RK enorm vergrößert. Man könnte theritisch das Gintter der rechten Röhre auch direkt auf Masse legen und zusätzlich eine positive Biasspannung anlegen um die zu große Ug der linken Röhre aufzufressen.
Trotzdem ist die Schaltung für meinen Geschmack suboptimal. Der Grund liegt darin, dass zwar eine Spannungsymmetrie aber keine für die Phase eintritt. Durch das zusätzliche C und damit Zeitkonstanten haben wir eine Phasenverschiebung, die frequenzabhängig ist. Genau dieser Punkt kann einem in einem solchen Amp zu verhängnis werden. Nicht selten passiert es und vor allem bei Hifi, wo lange starke Gegenkopplungsschleifen benutzt werden, dass es dadurch zu schwingen beginnt, weil die PHasenlage der Gegenkopplung zur Signalspannung nicht stimmt.
Meiner Meinung nach kann man bei Gitarrenverstärkern mit leichter Spannungsdifferenz besser leben, als mit Phasenschweinereien.
Wenn man einen guten Differenzverstärker bauen will, z.B. in einem Hifigerät, dann bietet es sich heute an den verlängerten Rk wegzulassen und den normalen Rk durch eine Konstantstromquelle mit einem kleinen JFET zu ersetzen. Phasenschweinereien sind dann weg und weil der Ri der Stromquelle uneneldich ist, hat man einen größeren Rk, als wenn man ein LTP baut. Ich würde das aber nur bei Hifi machen oder in anderen Ampschaltung wo, die Endstufe vor der Phasenumkehr zu zerren beginnt. Denn zerrt die Phasenumkehr mit Konstantsromquelle in der Kathode, dann hört sich das alles andere als gut an.
Das Long Tailed Pair wie oben im Fred gezeichnet, bringt einen relativ hohen Schaltungsaufaufwand, Phasenprobleme und geringe Verstärkung zusammen. Alles keine schöne Sachen. Guckt mal im Datenblatt der ECC82 auf Seite vier, die untere Schaltung an. Wer eine einfache, sehr symmetrische, übersteuerungsfeste Phasenumkehrschaltung ohne Phasenprobleme und sogar brauchbarere Verstärkung sucht, wird mit der Schaltung gut bedient:
http://frank.pocnet.net/sheets/010/e/ECC82.pdfEs ist eine direkt gekoppelte Katodynstufe. Innerhalb der Phasenumkehrstufe ist kein einziges C-Verbaut. Es gibt also keine Zeitkonstanten. Selektiert man Ra und Rk der Katodynstufe sehr genau aus, dann wird die Symmetrie extrem gut.
Ich frage mich schon lange wie das Long Tailed Pair so verbreitet Einzug gehalten hat. Meine These ist: Durch unreflektiertes Nachbauen.
Leo Fenders ersten Ampentwürfe waren noch deutlich von Hifiverstärkern inspiriert. Genau genommen hat er Baugruppen aus solchen so zusammengestellt, dass enstand, was er haben wollte. Man darf davon ausgehen, dass er das RDH und andere Klassiker seiner Zeit kannte. Darin findet sich auch das Long Teiled pair. Aber nicht diese Schaltung von Philips und der ECC82, denn die wurde erst 1954 von Philips publiziert. Das das LTP nun einmal verbaut war, haben es die Cloner as dem Königreich es unreflektioert nachgemacht. Ich glaube 99% alller Long tailed Pairs wurden verbaut, weil alle Long tailed Pairs verbauen.
In Alberts und meinem Projekt aus dem letzten Jahr, wollten wir eine straffe Gegenkopplung verbauen und weil diese Schaltung keine Probleme mit der Phase macht, war sie das Mittel der Wahl. Man schaue hier:
http://roehrenfibel.wordpress.com/baumappen/jazzboy-2/Viele Grüße
Martin