Hallo
Ich bin vor einigen Jahren mit diesem Thread in unserem (ähem Dirks) Forum gestartet:
http://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,3756.0.htmlEs gibt heute irgendeine vermutlich deutlich dreistellige Zahl von diesem Amps und ich bekomme immer wieder unterstützende Mails oder PMs. Ich hatte schon in einem anderen Thread mal über die Schaltung eines Klampfo II diskutieren können. Er ist einer der besten mir je gelungenen Dinge. Trauriger Weise ist der Prototyp kaputt gegangen und ich habe zur Zeit keinen selbstgebauten KLampfo, sondern "nur" Albertos wunderbaren Aufbau
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http://roehrenfibel.wordpress.com/baumappen/baumappe-2/bildergalerie/albertos-klampfomat/So gut er auch ist, und so schön der klingt und funktioniert, er hat einen Makel: Er ist nicht von mir! Dieser Umstand selbst gebaut zu sein ist zwar ein metphysisches aber darum nicht weniger wichtiges und wirkliches Akzidenz eines Gegenstandes.
Da ich momentan beruflich sehr eingespannt bin, habe ich kaum Zeit. Ich hatte versucht nicht oder nur sehr wenig zu basteln, aber mir fehlt dann ein Ausgleich. Einen teuren und guten Freund trifft dieses Los genau so wie mich. Deswegen haben wir uns zusammengetan um durch gemeinsames Bauen gleich zweier Klampfos die Zeit zu verkürzen.
. Es ist doch so, dass das Bohren zweier Gehäuse nicht wesentlich länger dauert als von einem, da die Hauptarbeit das Umspannen und Einstellen der Maschinen ist. Auch macht es kaum mehr Mühe zwei Lötbretter zu bestücken, wenn das Layout einmal fertig ist.
Was wir verbessern wollen:Der Klampfo I hat in manchen Aufbauten das behebbare Problem bei Extremeinstellung des Klangreglers zu pfeifen. Die genaue Ursache ist nicht bekannt. Rolf hat in diesem Fred einige Vermutungen, die mir sehr plausibel sind, angestellt:
http://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,11171.0.htmlDieses Problem möchte ich mit der dort beschrieben anderen Klangregelung angehen. Sie ist wie beim ersten Klampfomat ebenfalls aktiv. Doch ist dieses mal nicht die Anhebung sondern die Absenkung der Höhen aktiv regelbar. Der Passive Teil ist die Anhebung.
Zweitens wird diese neue Klangregelung die eigenart haben bei kleineren Lautstärken die Höhen etwas zu bevorzugen. Sie hat also den Effekt eines Brightkondensators. Das erschien mir sinnvoll, weil man beim Urklampfomaten bei Reduzieren des Volumens immer auch etwas Höhen dazudrehte um wieder den gewohnten Klang zu haben.
Zweitens haben wir beschlossen auf die 6SL7 statt der ECC83 zu setzen. Die Schaltung ist aber so berechnet, dass auch die ECC83 eingesetzt werden könnte ohne andere Bauteilwerte zu benutzen. Dadurch kann jeder alte Klampfomat leicht auf den Stand des Klampfomat II nachgerüstet werden falls erwünscht. Sogar eine 6SN7 oder ECC82 könnte man einsetzen, wenn man wenig Gain braucht. Da die 6SN7 die selbe Pinbelegung wie die 6SL7 und die ECC82 die selbe wie die ECC81 hat, kann man so jeder Zeit tauschen und erhält einen anderen Klang.
Die 6SL7 wollten wir benutzen, weil sie geiler aussieht als eine Novalröhre und weil sie was es Schwingen und dergleichen angeht noch etwas gutmütiger weil weniger Steil ist. Der Klampfomat war und ist, was es den Aufbau betrifft, ein Anfängerverstärker. Er ist einfacher zu bauen als z.B: ein Champ, weil er wegen des Gegentaktprinzips wesentlich weniger zum Brummen neigt. Die 6SL7 soll das noch weiter vereinfachen, weil auch ihre Oktalfassung einfacher zu verdrahten ist, als eine Novalfassung. Zudem ist diese Röhre als 6N9S aus russischer Priduktion günstig zu bekommen. Leider neigt sie manchmal zum Heizungsbrumm, wenn man die Heizung nicht hochlegt. Das haben wir in der Schaltung mit R13 und R14 erledigt und Stille aus dieser Ecke ist garantiert.
Eine weitere Änderung betrifft den mechanischen Aufbau. Wir werden ein Turret- oder je nach Geschmack Eyelettboard statt der bisherigen Lötleiste einsetzen. Das ist etwas teurer aber mechanisch die bessere Variante, das es angepasst werden kann. Die Erfahrung beim alten Layout hat gezeigt, dass viele mehr oder weniger davon abgewichen sind und zwar oft wegen der Unzulänglichkeiten sämtlicher erhältlicher Lötleisten. Sie sind zu schmal und bieten keine Chance große axiale Elkos zu benutzen. Alberto hat das in seinem tollen Aufbau mit einem Becherelko gelöst. Man macht sich dadurch aber von einem einzigen Lieferanten abhängig.
Wir hatten erst über eine Röhrengleichrichtung nachgedacht uns aber entschlossen Halbleiter zu benutzen. Eine Röhrengleichrichtung erfordert einen wenigstens doppelt so teuren Netztrafo. Da die Stromaufnahme nur wenig schwankt wäre der klangliche Effekt auch klein. Mit Halbleitern ist der billige, streuarme 50Watt Ringkern aus Dirks Shop möglich. Er ist darum dieses mal von Anfang als Defaulttrafo vorgesehen.
Über die Vergrößerung der Endrohre hatten wir auch nachgedacht. Man könnte die 6L6 einsetzen um mehr cleanen Headroom zu bekommen. Doch das haben wir nach Prüfung der Arbeitspunkte verworfen. Es wären nämlich 360V und ein 5...6k Übertrager nötig um einen schönen Arbeitspunkt für die 6L6 zu bekommen, damit sie wie die 6V6 tönt. Einen AÜ der die nötigen Daten aufwiese ist von der Stange schlecht zu bekommen. Jedenfalls nicht für einen günstigen Preis. Zweitens ist die Hpohe Spannung für den Anfänger abschreckend. Der Klampfo II sollte so preiswert wie der Klampfo I sein und darum vielen diese Mätzchen weg. Ich habe kurz mit mit vier statt drei Endröhren geliebäugelt. Aber das würde gematchte Endröhren je Gegentaktzweig erforderlich machen. Ein echter Klampfo frisst Dreck und braucht keine gematchten Röhren. Also sind wir bei der bewährten Endstufe geblieben.
Nun habe ich genug gesabbelt und die Vorgeschichte erklärt. Jetzt brauche ich Hilfe und Input.
1. Was ist von der Schaltung zu halten?
2. Was sagt ihr zum angedachten Layout?
3. Wo wohnt dort noch das Fehlerteufelchen?
Viele Grüße und schöne besinnliche Feiertage
Martin Lemke
PS: Natürlich wird das fertige Gerät als Bauanleitung frei zur Verfügung stehen.