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Grundsatzdiskussion: Relais VS FETs (Signalumschaltung)

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Offline Sacratus

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Hallo liebe Leute,
In einem anderen Thema wurden einige meiner Fragen bezüglich der Funktionsweise von Relais geklärt. Als ich dann endlich soweit war, mein neues Wissen anwenden zu können, schrieb mir Fandango:
Zitat
...Schaltungen mit FETs sind rel. einfach aufgebaut und einer Relais-Schaltung vorzuziehen...

Nun stellen sich mir wieder viele Fragen und ich habe das Gefühl, dass ich meinen dämlichen Fussschalter nie fertig bekommen werde. Ich möchte einfach nur verschiedene Effekte per Fussschalter AN und AUS schalten, aber diese Umschaltung sollte elektrisch geschehen.

Prinzip einfacher Relais:
http://www.zwielichtgestalt.de/finder.swf
...durch einen Strom durch die Spule wird ein konstantes Magnetfeld induziert, welches eine Anziehung auf den beweglichen Teil des UM-Schalters ausübt -> Das Relais zieht an.
...fließt kein Strom mehr durch die Spule gibt es auch kein Magnetfeld mehr -> Das Relais fällt wieder in den ursprünglichen Zustand zurück. (nur bei monostabilen Relais)

Nachteile von Relais:
Mechanischer Verschleiß
event. Umschaltknacken
Empfindlichkeit bei Transport/Stöße
....

Vorteile von Relais:
echter Beipass
keine Halbleiter im Signalweg
einfache Handhabung
....

Prinzip von FETs: http://www.elektronik-kompendium.de/sites/bau/1101211.htm
Schalten mit FETs: http://www.elektronik-kompendium.de/public/schaerer/anasw1.htm

Vorteile von FETs
günstig!
kein Umschaltknacken, da stetige Umschaltung durch Widerstandsveränderung
...

Nachteile von FETs
Halbleiter im Signalweg
dadurch eventuell Klangveränderungen?!
nicht ganz so einfach umzusetzten, aber immer noch ok für mich
...

Mein Hauptproblem, dass ich habe ist folgendes: Warum bau ich mir so einen Fusschalter? Zum einen, damit ich alle Effekte schon kompakt vor mir leicht AN- und Ausschalten kann. Zum anderen um eine Klangveränderung, Signalverluste bei ausgeschalteten Effektgeräten die keinen True Bypass haben zu umgehen. Daher die True-Bypass Schalter im Fussschalter.

Sound Puristen würden wahrscheinlich keine FETs zur Signalumschaltung benutzen, Stichwort: Halbleiter im Signalweg.

Leider bin ich mir nicht ganz sicher, ob ich auch ein Soundpurist bin ;)

Könnt ihr mir helfen?

Gruß Matthias
« Letzte Änderung: 8.03.2010 13:21 von Sacratus »

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Offline chipsatz

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Re:Grundsatzdiskussion: Relais VS FETs (Signalumschaltung)
« Antwort #1 am: 9.03.2010 11:20 »
Hallo Matthias,

ich kann der Aussage von Fandango
Zitat
...Schaltungen mit FETs sind rel. einfach aufgebaut und einer Relais-Schaltung vorzuziehen...
nicht so zustimmen. Faktisch gesehen ist das, meiner Meinung nach, unzutreffend.

Z.B True-Bypass-Fußschalter an Bodentretern lassen sich am einfachsten mit Relais ersetzen. Wenn keine Gleichspannung an den Schaltern anliegt, knackst da auch nichts. Soll mit FETs geschaltet werden, muss das ganze Design drumrum dazu erst mal passen.

An der Grundsatzdiskussion beteilige ich mich aber nicht, da es einfach eine Designfrage ist. Was du brauchst, musst du schon selber herausfinden.

Gruß mike

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Offline mac-alex_2003

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Re:Grundsatzdiskussion: Relais VS FETs (Signalumschaltung)
« Antwort #2 am: 9.03.2010 12:00 »
Hallo,

ich werfe jetzt einfach mal noch den Optokoppler (z.B. AQY) ins Rennen. Der ist von der Beschaltung her noch am ehesten mit einem Relais vergleichbar.

Viele Grüße,
Marc

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Offline Fandango

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Re:Grundsatzdiskussion: Relais VS FETs (Signalumschaltung)
« Antwort #3 am: 9.03.2010 12:51 »
ich schreibe das weil ich die Probleme mit den Relais leider schon hatte.
Ich baue keine mehr ein.
Den True-Bypass kann man ohne weiteres mit einem Zweifach-Umschalter realisieren, ein Schalter für den Bypass und der andere zur Steuerung incl. LED.

Gruß,
Georg
I doubt if any of my favorite players even own a soldering iron.

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Offline earnst

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Re:Grundsatzdiskussion: Relais VS FETs (Signalumschaltung)
« Antwort #4 am: 9.03.2010 15:22 »
Hallo,

das Thema "NF schalten mit Halbleitern" ist ein typisches Thema in Audio/HiFi-Foren, ich denke, da findest du Ansätze.
Ein Hauptunterschied bei Git.-Amps u. ä. ist, daß oft ein wesentlich höherer Pegel geschaltet werden muß, das - je nach dem - ein Vor- oder Nachteil ist...

mfg ernst

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Offline Sacratus

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Re:Grundsatzdiskussion: Relais VS FETs (Signalumschaltung)
« Antwort #5 am: 10.03.2010 19:44 »
Vielen Dank für eure Antworten!

Ich habe mich in der Zwischenzeit etwas näher mit dem Thema auseinandergesetzt und bin zu dem Schluss gekommen, dass für mich Relais am besten sind, weil sie auch sehr einfach in der Umsetztung sind. Außerdem sind sie mir irgendwie sympathischer, da sie das Signal in keiner Weise verändern. Bin mal gespannt, ob es bei mir überhaupt knackt, da ich ja nur das Signal der Gitarre (AC) schalten möchte...

@Fandango: Klar ich weiß, dass man True-Bypass mit einem Mech. Schalter realisieren kann. Siehe dazu:
http://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,12007.0.html Ich brauche aber einen elektrisch steuerbaren Schalter, da ich gewisse Effekte in Abhängigkeit eines bestimmten Kanals zuschalten möchte... Zum Beispiel soll sich im Clean-Kanal automatisch ein Reverb dazuschalten und bei Distortion wieder aus. Das kann ich eben nur elektrisch machen.

Oder meinst du, dass man quasi mit dem Schalter auswählt, ob die Signalschaltung mit Relais oder mit FAT geschieht?

Jedenfalls hab ich mich für das Relais von Finder entschieden.

Danke nochmals
Beste Grüße. Matthias

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Offline Thisamplifierisloud

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Re:Grundsatzdiskussion: Relais VS FETs (Signalumschaltung)
« Antwort #6 am: 10.03.2010 19:55 »
Schonmal an Antiparallele npn-Transistoren gedacht ?

anno 1838 oder so gabs mal nen verdammt guten Vorverstärker als Anleitung im Elektor/Elrad der so.
Hab das Ding seinerzeit gebaut, hat astrein gefunzt.

Vielleicht find´ ich noch irgendwo die Schaltpläne.

Der den Argumentenverstärker trägt.

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Offline Fandango

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Re:Grundsatzdiskussion: Relais VS FETs (Signalumschaltung)
« Antwort #7 am: 11.03.2010 13:38 »
Hallo Matthias,
ich verstehe Deine "Automatik" als Programm, Du schaltest den Clean ein und dann soll auch der Hall einschalten falls der schon vorher dazu eingeschaltet war.
Ich bin gerade am Bau eines Pre-Amp der außer einer Röhre komplett mit OPs aufgebaut wird, da kommen mehr als 20 FETs rein.
Der Hall wird nicht nur zugeschaltet sondern für drei Kanäle separat regelbar gemacht, dazu einen zuschaltbaren Effektweg (Send-Return) und zwei verschiedene Overdrive (Verzerrer) und einem 6-fach-Fußschalter.
Hier mal eine Vorschau:

Ist aber nocht nicht mal ganz fertig durchdacht und die Frontplatte entspricht nur dem jetzigem Schaltplan.


Zitat
Antiparallele npn-Transistoren
Warum so kompliziert?
Ein FET hat im geschaltetem Zustand einen Widerstand von 20 - 100 Ohm, der ist also vernachlässigbar wenn nicht die gesamte Schaltung so niederohmig ausgelegt ist, was aber eigentlich nie vorkommt.
Dazu kommt die Schwellenspannung und damit wieder das Umschaltknacken.
Ich hatte mal ein Noise-Gate damit aufgebaut und das hat geknackt, mit einer LDR-Schaltung war dann aber Ruhe.

Viele Röhrenschaltungen besitzen LDR-Schaltungen weil die Spannung für einen FET zu hoch ist.
Ein LDR hat den (geringen) Nachteil seiner Schaltverzögerung was aber kaum auffällt.

Ich sags mal so: Wer sich mit FETs und LDRs als Alternativen zu Relais beschäftigt wird ein Relais nur noch selten benutzen,  vielleicht noch in der Lautsprecherleitung oder zum sanften Hochfahren der Heizung und da auch nur weil nicht genügend Spannung zur Verfügung steht.


Oder meinst du, dass man quasi mit dem Schalter auswählt, ob die Signalschaltung mit Relais oder mit FET geschieht?

Mit einem Zweifach-Umschalter kannst Du einen True-Bypass schalten der aber sicher auch knacken wird, dazu benötigst Du nur einen Umschalter, mit dem zweiten hast Du dann viele andere Möglichkeiten.
Mir tut das Knacksen jedesmal weh, Vieles geht zwar im allgemeinen Lärm unter, aber gerade bei leisen Passagen finde ich das schrecklich.

Ein FET als Schalter verändert das Signal auch nicht, der ist ja in diesem Fall nicht als verstärkendes Element eingesetzt.

Bin mal gespannt, ob es bei mir überhaupt knackt, da ich ja nur das Signal der Gitarre (AC) schalten möchte...
Das probierst Du am Besten aus wenn Du Deinen Amp voll aufdrehst und umschaltest ohne dabei zu spielen.
Wenn da Ruhe ist dann ist gut...


Gruß,
Georg
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Offline Stefan_L_01

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Re:Grundsatzdiskussion: Relais VS FETs (Signalumschaltung)
« Antwort #8 am: 13.03.2010 22:08 »
Ich würde für on/off FET, für Weichen Relais verwenden

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Offline Patbanger

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  • Keep on rockin`!!!
Re:Grundsatzdiskussion: Relais VS FETs (Signalumschaltung)
« Antwort #9 am: 15.03.2010 22:10 »


ich werfe jetzt einfach mal noch den Optokoppler (z.B. AQY) ins Rennen. Der ist von der Beschaltung her noch am ehesten mit einem Relais vergleichbar.



... meine Meinung!!! Funktioniert prima!
Rock on!