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Recording Bass Preamp Entwurf

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Offline Tube-Basser

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Recording Bass Preamp Entwurf
« am: 22.02.2010 18:14 »
Hallo liebe Gemeinde.

Ich habe schon viel gutes von euch gehört und möchte mich hier kurz vorstellen. Ich hoffe, ihr nemmt mich bei euch auf  :)
Bin frisch diplomierter E-techniker und mache seit einigen Jahren Homerecording. Habe schon einiges an Equipment gebaut und restauriert. Habe also schon einige Kenntnisse sammeln können.

Ich arbeite gerade am simplen Preamp für Bass-Recording. Habe den Prototypen schon mal aufgebaut, klingt gut. Hat aber noch eine große Schwachstelle (darüber weiter unten)
Möchte es hier mal vorstellen, und eure Meinung dazu erfahren.
Entwurfsziele :
so einfach wie möglich, Klangregelung wird nicht benötig
symmetrischer Ausgang, soll 600Ohm treiben können

(Pseudo)-Limitter. Die Spannungsspitzen sollen wegkomprimiert werden.
 Die Ausgangsspannung soll 60V/-60V (peak) nicht übersteigen. Mit 4:1 Übertrager erhält man damit ca. +15/-15 (Um den ADC nicht zu übersteuern)

Aufbau:
Zwei Trioden einer 12ax7 mit Gain-Pot dazwischen(R8-R14), dann zwei 12au7 parallel als KF. 22k als gemeinsamer Kathoden-R, dann 2,2uF auf Übertrager. (Macht dann ca. 9k Last, deshalb zwei Stufen parellel)
 Dazwischen eine leichte DC Gegenkopplung(R11).

Jetzt zum Problem. Wohin mit dem Volume-Regler? Funktional am besten wäre der Poti an der Kathode aufgehoben (R3-R13), dann hat er keinen Einfluss auf Übersteuerungs-Grad, sondern regelt nur die Lautstärke... geht so leider nicht.(Gleichspannung und zu viel Strom). Poti nach dem Koppel-C parallel zur Primärwicklung des Übertragers ist auch nicht optimal, da dann der Ausgangswiderstand deutlich steigt.

Hat jemand einen Tip für mich. Bin schon langsam am verzweifeln.

Sieht vielleicht jemand noch Macken, bzw. Verbesserungsmöglichkeiten?

Bin für alle Vorschläge sehr dankbar. 


Grüsse
Alex

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Offline Tube_S_Cream

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Re:Recording Bass Preamp Entwurf
« Antwort #1 am: 23.02.2010 07:59 »
Ich würde definitiv an der Stelle R14/R8 ein Volume-Pot vorsehen. Sonst kannst Du Verzerrungen beim lauten Anschlag nicht vermeiden oder du verschenkst Gain, wenn Du den Spannungsteiler R14/R8 quasi fix einstellst.
Den Spannungsteiler am Ausgang weglassen, d.h. R3 durch einen deutlich niederohmigeren Typ ersetzen (z.B. 1K)
R11 könnte probeweise dann erst hinter R3 das Feedbacksignal abgreifen. Dadurch würde ein Bassabfall, der durch den Trafo verursacht wird, kompensiert und dadurch die Ausgangsimpedanz nochmals reduziert werden.
Eine endgültige Anpassung an den Maximalpegel würde ich erst auf der Sekundärseite vornehmen mithilfe eines niederohmigen Trimmers oder Potis (4K7). Dadurch werden parasitäre Effekte wie kapazitive Überkopplungen und magnetische Einstreuungen im Trafo gleich mit abgeschwächt.
Im Prinzip kannst Du dich ja hier an Schaltungen guter Mic-Preamps orientieren. Die Verschaltung hier ist ja eher Hifi.

Ich nehme wohl nicht an, daß du damit einen grindigen Ampeg-Dirtbass hinbasteln willst  ;)

Gruß

Stefan



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Offline jacob

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Re:Recording Bass Preamp Entwurf
« Antwort #2 am: 23.02.2010 08:58 »
Moin Alex,

Du solltest m.E. auf jeden Fall auch einen Phase-Inverse- sowie einen Groundliftschalter vorsehen.
Die Gegenkopplung könntest Du einstellbar und/ oder abschaltbar machen.

Gruß

Jacob
Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist grundsätzlich in der Praxis größer als in der Theorie. (Unbekannt)

Ein Mensch, der spürt, wenn auch verschwommen, er müsste sich, genau genommen, im Grunde seines Herzens schämen, zieht vor, es nicht genau zu nehmen. (Eugen Roth)

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Offline Tube-Basser

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Re:Recording Bass Preamp Entwurf
« Antwort #3 am: 23.02.2010 14:07 »
Vielen Dank, Leute!!!

Nein, Ampeg-Sound will ich damit nicht hinkriegen...Es soll schon sauber spielen plus einige Oberwellen dazu addieren. Und Spitzen komprimieren, natürlich!

Zitat
Ich würde definitiv an der Stelle R14/R8 ein Volume-Pot vorsehen.
Ja, es wird ein Poti, das Schaltbild ist aus dem spice-Programm, ich zeichne dort Potis immer als zwei Rs.
Den Spannungsteiler am Ausgang habe ich noch nicht drin im Prototyp , den habe ich mal simuliert, um zu sehen, wie viel ich runter muss, um normale Studio-typischen Pegel zu erhalten. (Du hast recht, so ist die Schaltung nicht optimal, Rout ist viel zu groß) Es war eine schlechte Idee...

Der Poti hinter dem Trafo wird auch Rout anheben, im schlimmsten Fall (Mittelstellung) auf 1/4 des Potiwertes. Das wären dann >1K. Außerdem verändert sich auch die Last, die die KF's treiben müssen (4,7k bei minimum, ca.600 bei Poti auf max).
Die Lösung sieht erstmal aber benutzbar aus, wenn auch nicht optimal.

Poti vor den KF und dann AC Ankopplung zw. U2 und U3 habe ich bis jetzt nicht geschafft, die Gegenkopplung macht hier noch grosse Probleme.
Es wäre dann die beste Lösung, glaube ich.
Oder übersehe ich etwas wichtiges?


 übrigens, viel kleiner kann man den R11 nicht machen, da dann die Spannung an der ersten Kathode zu groß wird. (Jetzt habe ich 2,4V, könnte sogar schon zu groß sein)

Ground-lift und Phase-Inverse sind gute Ideen, werde ich auch machen.

Grüße
Alex

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Offline earnst

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Re:Recording Bass Preamp Entwurf
« Antwort #4 am: 23.02.2010 15:49 »
Hallo,

R14/R8 als Poti liegt dann aber innerhalb der FB-Schleife. Das könnte zwar den Klang damit etwas ändern, aber nicht unbedingt den Ausgangspegel.

mfg ernst

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Offline Tube_S_Cream

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Re:Recording Bass Preamp Entwurf
« Antwort #5 am: 25.02.2010 07:50 »
Habe ich gerade erst gesehn  :o

Wozu eigentlich Feedback? Bei einer Endstufe könnte ich es ja verstehen, um den Speaker durch niedrigere Ausgangsimpedanz etwas mehr zu dämpfen. In einer Vorstufe macht das nur dann Sinn, wenn man den Klirr in den Zehntelprozentbereich drücken will, ausserdem wird das Clipping dann härter ausfallen. Das ist bestimmt nicht das, was Du dir unter einem Bass-Preamp vorstellst. Das ist indiesem Fall absolut kontraproduktiv.
Immerhin hast Du ja noch die Stromgegenkopplung durch die nicht gebypassten Kathodenwiderstände. Da sollte man sich überlegen, ob man dort noch Kathodenkondensatoren zuschalten kann. Wenn Du für die Gainstufen Bypass-Caps vorsiehst und statt der ECC83/12AX7 z.B. eine ECC82/12AU7 verwendest, bleibt der Maximal-Gain etwa gleich zu der Variante ohne Kathoden-Caps, falls Du das möchtest.
Diesen Trick (Bypass -Cap rein und Low µ-Röhre)  habe ich bei meinem Hartke3500 in der Tube-Vorstufe angewendet. Die harmonischen "Verzerrungen" sind dann zwar messtechnisch größer, aber der Sound ist viel angenehmer. Nicht dass da Distortion hörbar wäre,  der Sound wird nur halt wärmer und der Übergang in die Sättigung butterweich.

Wenn man schon Stromgegenkopplung und Über-Alles-Spannungsgegenkopplung verwendet, könnte man auch gleich einen OP-AMP nehmen  ;)

Gruß

Stefan

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Offline Tube-Basser

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Re:Recording Bass Preamp Entwurf
« Antwort #6 am: 25.02.2010 15:20 »
Hier hast du bestimmt recht, habe ich auch nirgendwo sonst gesehen.
Es war in erster Linie dazu gedacht, die maximal mögliche Ausgangsspannung nicht über einen bestimmten Wert steigen zu lassen. Eine Art Tube-Limitting.
Das war eigentlich der wichtigste Grund, warum ich damit angefangen habe.

Ohne FB habe ich maximal +/-110V am Ausgang, 4:1 macht >25V Spannungsspitzen. Das ist eindeutig zu viel.
Ein Volume- regler könnte das Problem beheben, da wären wir dann aber beim ersten Post, wohin damit? Die Lösung mit dem Poti nach dem Trafo funktioniert zwar, ist aber nicht optimal.

Aufnahmen werden entscheiden!!!
Ich habe im Moment noch ein komischen (sprich-billigen)ungeschildeten Trafo drin, da muss noch ein guter rein, dann mache ich Testaufnahmen von dem Gerät. (mit und ohne FB)
das mit ecc82 + Kathoden-Cs versuche ich auch, bin sehr gespannt auf das Ergebnis.






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Offline Tube_S_Cream

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Re:Recording Bass Preamp Entwurf
« Antwort #7 am: 25.02.2010 15:44 »
Warum fährst Du eigentlich so eine hohe Anodenspannung? Normal müsste das Kerlchen doch auch schon mit 200V beste Ergebnisse bringen. Dat gibt ein paar schöne RC-Glieder zum filtern in die +B, um die super sauber zu bekommen.
110V Output ? Vertrau in Grenzbereichen der Spice-Sim nicht zu 100%.

Ansonsten... ein Übertrager 10:1 wäre wohl noch besser :)


Gruß

Stefan

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Offline Tube-Basser

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Re:Recording Bass Preamp Entwurf
« Antwort #8 am: 25.02.2010 16:22 »
Ja, 10:1 wäre wirklich super, habe aber leider keinen.
Dafür habe ich einen super-qualität 4:1 (sehr linear, impulsfest). Jetzt einen 10:1 in dieser Qualität zu besorgen wäre sehr teuer.

Die Spannungen lese ich immer mit dem Oszi aus,(Ok, vielleich waren es nur 100V :)  Ich denke, genau wegen den 345V Ub kann ich die erreichen.
(die stellt sich ein bei >2V Input, bei Bass durchaus möglich)

Die Siebung ist jetzt schon sehr gut, da brummt nix...
Warum so hohe Ub?
Der Netztrafo liefert halt soviel :-)
Ich komme ja aus der Hi-Fi Gegend, nun, die ecc83(2) hat bei diesen Spannungen eine sauberere Kennlinie. (mag beim Bass sogar vom Nachteil sein)
Habe mich einfach an die gängigen Spannungen aus den Amps angelehnt, Arbeitsgerade in die Kennlinie eingezeichnet und die Werte für Rs bestimmt.

Gibt es sonst Vorteile / Nachteile bei der geringeren Ub, ausser kleinere Ausgangsspannung?
Die Kennlinie ist krummer = mehr harmonische Verzerrungen, eigentlich besser für den Zweck. Warum werden bei den meisten Bass-Amps hohe Spannungen auch für Vorstufe benutzt? (Bei Endstufe ist klar, da brauchts man)

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Offline Tube-Basser

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Re:Recording Bass Preamp Entwurf
« Antwort #9 am: 26.02.2010 17:24 »
Hallo, ich bin es mal wieder...

Die Sache mit FB hat nicht die Resultate gebracht, die ich erhofft habe, kein Wunder, dass es nie benutzt wird....

Habe eine neue Version entworfen. Vol. ist jetzt drin!!! Ich musste die KF gleichspannungsfrei ankoppeln (2 zus. Kondensatoren)

Sieht jemand noch grobe Patzer?
Verbesserungsvorschläge?

Habe mal ausgerechnet, wenn mal auf die 600Ohm Treiber-fähigkeit verzichtet, reicht auch eine ECC82 als KF. (die könnte dann ca. 2kOhm treiben)

Dann hätte ich noch eine Triode frei.
Damit könnte man eine Zusätzliche Overdrive-Stufe basteln. Mal sehen, ob ich es brauchen kann.