Hallo
danke an alle die mitgemacht haben, es hat Spass gemacht.
Ich löse mal alles auf:
Der Eingangsübertrager könnte ein Mikrofonübertrager mit 1:5...10 sein. Der Eingang ist also theoretisch recht niederohmig. Praktisch wird der, da der Übertrager nicht mit einem R abgeschlossen ist, allein von der Induktivität des Übertragers gebildet. Das engt den Frequenzgang zu den Bässen hin ein, aber das schert keinen, weil es ein Harpampt ist. Mit dem Eingangsübertrager ist er natürlich nur für dynamische Mikrofone geeignet. Man kann damit aber auch andere Sachen machen. Ersetzt man den Eingangsübertrager durch einer einer DI-Box, und achtet bei den anderen Übertragern auf Qualität, dann hat man einen schönen Hifiamp.
Die zwei Doppeltrioden vor dem Zwischenübertrager könnten alles mögliche sein. 6SN7 oder auch die selbe Röhre, die Endröhre. Sie arbeitet auf der 6H6 als Differenzverstärker und dann im Gegentkt auf dem Zwischenübertrager. Die 6H6 arbeitet mit ihrem Innenwiderstand als Kathodenwiderstand.
Auch wenn der Differenzverstärker nicht ganz symmetrsich arbeitet, der Zwischenübertrager symmetriert das Signal gnadenlos.
Dahinter vor dem AÜ sitzt die 6N7. Diese Röhre ist genau für solche Schaltungen gemacht. Sie kann bei Ug=0V auch bei Hochspannung arbeiten. Sie ist dann anders als Röhren normalerweise kein rein SPannungsgesteuertes Bauteil, denn es fließt Gitterstrom. Um die Röhre zu steuern muss also ein Steuerstrom Delta(I) und eine Steuerspannung Delta(U) aufgebracht werden. Das Produkt aus beiden ist die Steuerleistung. Die Endröhre wird also mit Leistung gesteuert.
http://frank.pocnet.net/sheets/127/6/6N7.pdfhttp://frank.pocnet.net/sheets/049/6/6N7.pdfBeeindruckend ist ihr Verzerrungsverhalten bei dieser Betriebsart (Klasse AB2). Sie übersteurt überhauprt nicht. Da es Gegentakt ist, übernimmt jeweils die andere Röhre, wenn die eine sperrt. Zu positiven SPannungen, wo normale Amps durch die Koppel-C-Rg Kombi dicht machen, ist hier nichts. Was hier zerrt ist der Treiber, aber auch der nicht durch übersteuerung. Der Steuerstrom Delta(I) ist nicht Proportional zur Steuerspannung Delta(U) sondern in etwa sein Quadrat. Erhöht man man Die Steuerspannung also um den Faktor zwei, dann wird der Steuerstrom um das vierfache größer.
Nun ist die Last, die die Vorstufe sieht allein das Gitter der Endröhre. Das bedeutet, dass der Ra ist Delta(U) / Delta(I). Da nun Delta I mit der Aussteurung überproportional zunimmt, nimmt der Ra ab. Die Treiberröhre 'sieht' also einen mit zunehmender Aussteuerung kleineren Ra. Da die Verstärkung umso kleiner wird, je kleiner der Ra wird, wird die Treiberröhre umso weniger Verstärkung haben, je mehr Pegel ankommt. Das bedeutet, dass die größere Pegel weniger verstärkt werden und das wiederum, ist eine Kompression und zwar eine ganz sanfte. Dieser Amp sollte einen prima cleanen Sound mit ganz weicher Kompression haben.
Nochmal zur Treiberröhre: Hier eignet sich die 6N7 noch besser als die 6SN7. Ihre Verstärkung ist 40, statt 20 fach. Der Zwischenübertrager hat ein Verhältnis von 1+1 : 2+2 also 1:2. Der Eingangsübertrager hat etwa 1:7 Damit bringen die Übertrager alleine eine Verstärkung von 1:14 die Röhre bringt 1:40 Aber sie arbeitet im Gegentakt, d.h. die Signalspannungen beider Gegentaktzweige addiert sich. Also bringt der ganze Gegentakter vor dem Zwischenübertrager 1:80. Multipliziert mit 1:14 ergibt sich 1:1120. Das ist für eine einzige Stufe ziemlich heftig.
MIt der 6N7 in der Vorstufe dient die 6H6 weniger zur Arbeitspunkteinstellung, denn dieUg könnte auch 0V sein und die 6N7 arbeitete trotzdem. Ohne sie würde das ganze nicht als Differenzverstärker arbeiten. Man könnte sie also problemlos weglassen. Man verliert nur etwas Gain.
Dieser Verstärker ist extrem Rauscharm. Weil er keine Widerstände benutzt und weil der Spannungshub der Übertrager ohne Rauschen zu haben ist. Ich wundere mich darum immer wieder, warum in High gain-Amps nicht Zwischenübertrager und niederohmige Röhren verwendet werden. Die ECC81 an einem 1:20 Übertrager würde in einer Stufe 700fache Verstärkung bringen. Da keine großen Rs verbaut rauscht es so gut wie ger nicht.
Der Grund warum das nicht gemacht wird, ist der mechanische Aufwand und damit reine Kosten. Das technisch besser Konzept wäre die Zwischenübertragerkopplung. Die ZÜs sind aber nicht nur selbst aufwendige und relativ teure Bauteile, sondern sie müssen gekapselt werden, da sie wegen ihrer hohen Induktivität jeden Brumm und auch das Feld der anderen Übertrager einsammeln.
Viele Grüße
Martin