Hallo,
hier mal ein kleines Zwischenupdate vom Abstimmen.
Nach etlichen durchgelauftenen Nächten waren die Sozos endlich weichgeklopft. Alle gespielt klang das auch sehr schön nur gab mir mein Bauchgefühl recht: Im Bandkontext war das praktisch schon überbrilliant. Ein Erhöhen der Gegenkopplung wollte ich nicht machen, da der Amp dann zu leblos wird. Bright-Caps mag ich ohnehin nicht, konnte also nicht viel weg machen. Im Endeffekt bin ich dann hergegangen und habe einzelne (!) Kondensatoren von Sozo zurück auf TAD gewechselt. Plötzlich war das erdige und warme wieder da. Im Vergleich zum Classic muss man den Treble-Regler aber definitiv einen Tick weniger weit aufdrehen. Das offene der Sozos kommt sehr gut durch, wird aber nicht zu anstrengend für die Ohren. Ein reiner Sozo-Kanal war dann auch so analytisch, das hat mir nicht wirklich gut gefallen.
Manchmal muss man eben wirklich einen Schritt zurück gehen um zwei nach vorne zu kommen und erkennen, dass die erste Idee vielleicht doch nicht die beste war.
Was sich auch mal wieder gezeigt hat: Einen Amp daheim in der Werkstatt abzustimmen ist schön, aber erst wenn man ihn selbst live im Kontext hört weiß man, ob man gewonnen hat. Da kann ein Amp völlig brilliant und toll rüber kommen, nachher geht er in den Becken unter. Oder er ist total erdig und matscht sich mit dem Bass um die Wette. Oder er klingt alleine gespielt recht mittig und drückt dafür in der Band...
Ich erinnere mich da an eine Kolumne von Udo P. in der er einen total tollen sahnigen JTM45 mit in die Probe oder zu einem Gig genommen hat und plötzlich mit dem alleine genial klingenden Amp im Kontext schier untergegangen ist.
Ansonsten habe ich "normale" Abstimmarbeit nun weitestgehend hinter mir. Abstimmen der Lautstärke-Verhältnisse, Gegenkopplung einstellen, Kabelverlegung prüfen, Endstufe auf Schwingungen vermessen, ...
Sobald ich hier durch bin werde ich das dann noch in ein schönes neues Kapitel schreiben.
Nun aber mal weiter mit Löten!
Viele Grüße,
Marc