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Spulen und Gyrator

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Offline SvR

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Spulen und Gyrator
« am: 20.03.2010 12:32 »
Salü,
Ich hab schon im Thread zur Anodendrossel gefragt, aber bisher keine Antwort bekommen. Ich versuchs jetzt mal in einem eigenen Thread.
Kann man Spulen in jeder Anwendung durch eine Gyratorschaltung ersetzen und wenn nicht wo liegen die Grenzen?
Ich weiß das man Netzteildrosseln und Filterspulen (Equalizierschaltungen) durch Gyratoren ersetzen kann, geht das aber auch in SRPP-Schaltungen?
mfg sven
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Kpt.Maritim

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Re:Spulen und Gyrator
« Antwort #1 am: 20.03.2010 17:57 »
Hallo

man kann sie nicht überall einsetzen. Der Gyrator immitiert nur den Impedanzverlauf einer Spule, weil er den eines Kondensators "Speigelt". Überall aber wo es um die Zeitkonstante der Spule und ihre Verhalten als Energiespeicher angeht, hat der Gyrator nichts verloren. Auch kann er nicht das Sättigungsverhalten einer Spule bei zunehmenden Strom abbilden, also ihre Hysteresekurse, die zudem noch vom Material im Inneren Spule abhängt.

Bei SRPP im sepziellen ist mir unklar wozu man einen Gyrator brauchen sollte. Für den Rk der oberen Röhre? Dort ist eine Konstantsromquelle viel besser geeignet, weil sie eine Gleichstromgegenkopplung bildet und damit den Arbeitspunkt sehr stabilisiert. Gerade das ist ja ein Problem von SRPP, weswegen die Röhrenalterung in dieser Schaltungsart auch ziemlich zuschlägt. Zudem ist der Ri der Konstantromquelle unendlich und nicht Frequenzabhängig wie beim Gyrator, so dass maximale  symmetrie beider Röhren und best,mögliche Verstärkung erreicht wird.

Der Gyrator hat aber andere tolle Anwendungen. Er kann z.B. gut für die Siebung der Vorstufen eingesetzt werden. dadurch braucht man nicht so viel SPannung in den Siebwiderständen zu verbraten und erhält zusätzlichen Headroom für die Schaltung.

Viele Grüße
Martin

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Offline SvR

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Re:Spulen und Gyrator
« Antwort #2 am: 20.03.2010 18:03 »
Salü,
Danke erstmal für deine Erklärung.
Bei SRPP im sepziellen ist mir unklar wozu man einen Gyrator brauchen sollte.
Man kann doch bei SRPP die obere Röhre durch eine Spule ersetzen. Hier wollte ich wissen ob man diese Spule mit einen Gyrator nachbilden kann.

Durch deine Ausführung ist jetzt noch ne Frage bei mir aufgetaucht  :)
Überall aber wo es um die Zeitkonstante der Spule und ihre Verhalten als Energiespeicher angeht, hat der Gyrator nichts verloren. [...]

Er kann z.B. gut für die Siebung der Vorstufen eingesetzt werden. dadurch braucht man nicht so viel SPannung in den Siebwiderständen zu verbraten und erhält zusätzlichen Headroom für die Schaltung.
Widersprechen sich die beiden Aussagen nicht?  ???

mfg sven
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Kpt.Maritim

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Re:Spulen und Gyrator
« Antwort #3 am: 20.03.2010 18:09 »
Hallo

Zitat
Man kann doch bei SRPP die obere Röhre durch eine Spule ersetzen. Hier wollte ich wissen ob man diese Spule mit einen Gyrator nachbilden kann.

Das ist dann aber nicht SRPP sondern eine stinknormale Stufe mit Anodnesdrossel. SRPP ist eine Gegentaktschaltung (Shunt Regulatet Push and Pull) DEr Shunt ist der Rk der oberen Röhre.

Zitat
Zitat
Überall aber wo es um die Zeitkonstante der Spule und ihre Verhalten als Energiespeicher angeht, hat der Gyrator nichts verloren. [...]

Er kann z.B. gut für die Siebung der Vorstufen eingesetzt werden. dadurch braucht man nicht so viel SPannung in den Siebwiderständen zu verbraten und erhält zusätzlichen Headroom für die Schaltung.
Widersprechen sich die beiden Aussagen nicht?  Huh

Nur als Ladedrossel direkt hinter einem kleinen Ladeleko würde man sich dieses Verhalten zu Nutze machen. Dort ist der Gyrator kein 1:1 Ersatz. In den Siebungen für die Vorstufen benutzt man Drosseln, als Widerstände deren Wert für die Rippelspannung größer als für die Gleichspannung ist. Man erhält dadurch gute Siebung bei wenig Gleichspannungsverlusten. Das kann ein Gyrator auch.

Viele Grüße
Martin

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Offline SvR

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Re:Spulen und Gyrator
« Antwort #4 am: 20.03.2010 18:37 »
Salü,
Ok danke nochmal, das du mir das mit der Ladedrossel erklärt hast.
Zurück zum Thema: Wie ist das jetzt bei Schaltungen mit Anodendrossel? Kann man dies durch einen Gyrator ersetzen?
mfg sven
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Kpt.Maritim

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Re:Spulen und Gyrator
« Antwort #5 am: 20.03.2010 19:38 »
Hallo

ja, aber Kosntantstromquelle ist besser. Beides sollte man aber nicht übersteuern. da der Gyrator wie die Konstantsromquelle enthält, sind beide übersteuerbar und das klingt dann ganz ganz hässlich. Ich hatte mal eine KOnstantromquelle in der Kathopde benutzt und dann übersteuert, das klingt dann nach Spiegeleierbraten. Ganz viele ungerade Klirrprodukte ganz hoher Ordnung.

Viele Grüße
Martin

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Offline SvR

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Re:Spulen und Gyrator
« Antwort #6 am: 20.03.2010 19:40 »
Salü,
Du hast mir sehr weiter geholfen, danke  :danke:
mfg sven
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Offline SvR

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Re:Spulen und Gyrator
« Antwort #7 am: 20.03.2010 22:01 »
Salü,
Ich bin heute unersättlich ;D
Vor kurzem ist hier im Forum diese Schaltung verlinkt worden: http://www.loetstelle.net/projekte/gyrator/gyrator.php
Leider ist der Informationsgehalt der Seite etwas dürftig, deshalb an euch die Frage:
Wie berechnet sich die Ersatzinduktivität dieser Schaltung?
Kann ich einfach annehmen XC1=XL und dann einsetzen L=XC1/(2*pi*f)? Die Lösung erscheint mir zu einfach ;D, kann mir jemand weiter helfen (hab schon gegoogelt aber da find ich nur die üblichen OPamp-Schaltungen)?
mfg sven
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Offline earnst

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Re:Spulen und Gyrator
« Antwort #8 am: 20.03.2010 22:35 »
Hallo,

bei der Berechnung der virtuellen Induktivität geht die Steilheit S (forward transconductance) des MOSFET mit ein:

L = R1·C1/S mit S = 5 Siemens (= A/V) ergibt sich eine Induktivität von ca. 0,3 H, in Reihe dazu liegt (neben R3) ein Verlustwiderstand von ca. 1/S = 0,2 Ohm.

mfg ernst

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Offline SvR

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Re:Spulen und Gyrator
« Antwort #9 am: 20.03.2010 22:39 »
Salü,
Danke, jetzt bin ich fürs erste wunsch- und fragelos glücklich  ;D
mfg sven
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