Hallo,
daß es gerade bei den Netzteilformeln so viele (Näherungs-)Varianten gibt, liegt daran, daß die drei wesentlichen Komponenten (Trafo, Gleichrichter/Diode, Lade-Elko) meist relativ unbestimmt sind: Elko: ESR?, Diode: Uf(If)?, Trafo: Innenwiderstand?
Bei den Trafos kann man sich ganz gut damit behelfen, indem man die Wicklungswiderstände (Rdc) und das Leerlauf-Verhältnis Upri:Usec mißt und sich daraus den Innenwiderstand des Trafos berechnet:
Ri = Rdc_sec + (Usec / Upri)² · Rdc_pri
Zusammen mit der Leerlaufspannung (Uo) der Wicklung hat man dann eine Ersatzspannungquelle (Uo, Ri) mit der man rechnen kann.
Nicht berücksichtigt werden dadurch die magnetischen Verluste des Trafos und die Veränderung der Werte durch die Erwärmung der Cu-Wicklungen im Betrieb, was man aber auch noch hineinrechnen könnte.
Bei Trafos für Röhrengeräte mit mehreren Wicklungen mit nennenswerter Belastung wird es durch die Leistungsverteilung noch ungenauer.
Da die Stromentnahme durch Gleichrichtung und Ladekondensator auch noch impulsförmig ist ("Stromflußwinkel"), wird's noch mal ungenauer: Der AC-Nennstrom der Wicklung muß ca. 1,3 ... 1,5 mal größer sein als der entnommene Gleichstrom (Faustformel, Herleitung ist nicht ganz trivial). Aber Achtung, gerade bei Trafos für Röhrengeräte haben (zumindestens "früher") einige Hersteller schon den entnehmbaren Gleichstrom angegeben - und nicht den AC-Effectivwert.
mfg ernst