Deine Modifikationen im PreAmp haben sicherlich keinen Einfluss auf die Erwärmung des Netztrafos.
Ich glaube auch, dass der Peavey Netztransformator eine interne Thermosicherung (Kaltleiter oder BiMetalSwitch) auf den Wicklungen hat.
Dadurch sollte er bei extremer Belastung und Erwärmung (der Wicklungen) auch nicht zerstört werden, sondern nur ausschalten bis er sich wieder abgekühlt hat.
Dafür möchte ich Dir jedoch keine Garantie geben und dich daher bitten es nicht auszuprobieren. Falls der Amp jedoch einmal ausschalten sollte
(primärseitig) weisst Du warum.
Nun zu der überhöhten Temperatur des Netztransformators.
Dabei geht es prinzipiell um eine erhöhte Temperatur des Trafokerns (Bleche) und nicht der Wicklungen. Daher ist die Erwärmung auch schon
bei stehendem Verstärker (geringe Ausgangsleistung) verhältnismässig hoch. Hierbei geht es mehr um die Sättigungsverluste als um die
Wirbelstromverluste durch die verschweissten Trafobleche. Die magnetische Ueberlastung des Kerns kommt ganz einfach dadurch zustande, dass Peavey den Trafo relativ genau dimensionert (best value 4 money) dabei jedoch ein wenig oder immer wieder (öfters) vergisst oder vernachlässigt, dass die Geräte bei uns mit 230 Volt und 50 Hertz betrieben werden. Im Labor in Merdidian MS werden die Amps sicherlich auch mit einem StepUp Transformator auf 230 oder sogar 240 volt getestet aber eben auch nur mit 60Hz. Der richtig Dimensionierte Netztransformator für uns in Europa müsste ein grösseres Blechpacket (Querschnitt - Spannungszeitflache +20% bei 50Hz) haben damit er bei 50 Hertz in die gleiche Sättigung geht wie der kleinere Transformator bei 60Hz. Aber so genau wird auch bei Peavey nicht gearbeitet und man will ja auch nichts verschenken. Bei genauer Berechnung des Netzteils müsste man beim europäischen 50Hz Modell auch grössere (+20%) Kondensatoren in der Speisung einsetzen. Aber auch hier ist eine genaue Dimensionierung praxisfremd da die Tolerenzen von Hochvoltelkos gut und gerne -20% bis +50% sein können (im Neuzustand). Die ganze Haarspalterei hat jedoch nicht einen unwesentlichen Einfluss auf den Sound des Class AB Tubeamps. Der gleiche Amp (genau der gleiche mit 1%iger Genauigkeit) klingt durch die unterschiedliche Stromversorgung (50/60Hz) mit dem gleichen Netzteil wirdlich nicht gleich in USA und Europa. Ein AB Vergleich mit einer SwtchBox ist natürlich nicht so einfach realisierbar aber durch eine Analyse von Samples sicherlich machbar.
Durch das Unterschiedliche "Saging" (weichere Speisung in Europa) und breiteres Spreading der GhostNotes in USA (+/-120Hz und harmonische) klingt der Amp wirklich anders. Dies wird in den besten AmpSimulatoren (fractal audio -
www.g66.eu) auch berücksichtigt und dadurch können die beiden Tubesounds (50/60Hz) damit auch weltweit gespielt werden. Es geht jedoch auch einfacher und billiger: mit einem Schaltnetzteil werden diese Unterschiede auch ausgemerzt und der Amp klingt überall auf der Welt gleich gut oder schlecht (Crate V-Series).
Also nur keine Angst mit dem Peavey. Eigentlich wird nur der Kern des Trafos sehr warm und dieser hält diies auch aus. Problematisch wird die höhere Betriebstemparatur (vom Kern durch direkten Kontakt auf das Chassis, und vom Chassis in den Amp) dann schon eher für die restlichen komponenten (Kondensatoren, Lötstellen am Röhrensockel, usw) im Verstärker (siehe Peavey Classic Series)
Hucky
repairing, designing and tuning GuitarAmps in Switzerland