Impressum | Datenschutz | Shop | DIY | TT @ Twitter | TT-Cabs
Anzeigen der neuesten Beiträge

Knistern Knacken Rmpfnslzmpf

  • 23 Antworten
  • 14198 Aufrufe

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

*

Offline derdickedidi

  • YaBB God
  • *****
  • 312
Knistern Knacken Rmpfnslzmpf
« am: 6.07.2010 23:00 »
Wir hatten gestern Probe (wie immer Montags), letzte Woche war irgendwie noch alles in Ordnung, aber gestern machte der Amp beim Umlegen des Standby-Schalter ein Pfeiffgeräusch (ziemlich nervige, aber gut hörbare Frequenz, anteigend und nach 1 Sek gewohnte Ruhe aus dem Amp).

Kurz 2 bis 3 Arkorde im Raum stehen lassen, alles in Ordnung, dachte ich.

Aber bei tiefen stark abgedämpften Tönen, die gewohnter Weise ein tiefes Wummern erzeugen, kamen dann ein paar Knister/Raschel Geräusche zum eigentlichen Ton hinzu. Das war definitiv neu und störend. Klang ein wenig wie ein Mischung aus defektem Speaker und kratzendem Volumenpoti. Hmmmm.

Also kurzerhand mal den Amp an einer 2x15 / 4x10 Bass Kombi ausprobiert, aber auch dort dieses Raschelknistern. Also ist die Box nicht hinüber.

Die Röhren schienen mir normal zu glühen, war aber im diffusen Licht auch nicht richtig gut zu erkennen. Egal. Erstmal die Probe mit 'ner HK-Transe bewältigt.

Natürlich habe ich alter, vergeßlicher Vollpfosten den Amp nicht mit nach Hause genommen um hier Messungen durchzuführen (ich könnt mich mal wieder...), werde den morgen abend aber herholen um das nachzuholen.

Irgendwie ist mir auch, als wäre der Amp leiser als vor ein paar Wochen noch, kann aber natürlich auch an der zunehmenden Abnutzung meiner Hörfähigkeit liegen ;D

Die Röhen habe circa 250 Spielstunden hinter sich...

Vielleicht könnt Ihr mir ja schonmal bei einem ersten Brainstorming helfen, bevor ich den Amp morgen durchmesse ?!?

Schaltung Vorstufe im Anhang, Netzteil und Endstufe sind wie in Joachims Slo-Redraw.

Danke erst einmal!
Wir müssen aus den Fehlern der anderen lernen, denn wir leben nicht lang genug, um alle Fehler selber zu machen.

*

Offline Firebird

  • Sr. Member
  • ****
  • 183
Re:Knistern Knacken Rmpfnslzmpf
« Antwort #1 am: 6.07.2010 23:03 »
Hast du Silver Micas drin? Die machen gerne mal solche Geräusche wenn sie leicht lecken.

*

Offline derdickedidi

  • YaBB God
  • *****
  • 312
Re:Knistern Knacken Rmpfnslzmpf
« Antwort #2 am: 6.07.2010 23:14 »
Ich glaube jeder verdammte 470pF im Amp ist ein SilvaMica, erinnere mich jetzt auch an so'n SilvaMica Fred hier im Forum. Gut! Kommen die schon mal auf die Liste der möglichen Verdächtigen!
Wir müssen aus den Fehlern der anderen lernen, denn wir leben nicht lang genug, um alle Fehler selber zu machen.

*

Offline derdickedidi

  • YaBB God
  • *****
  • 312
Re:Knistern Knacken Rmpfnslzmpf
« Antwort #3 am: 7.07.2010 18:51 »
Naja der erste Treblepeaker 470pf Silvamica macht beim berühren Kratzgeräusche, habe leider keinen mehr hier zum austauschen, aber ich glaube auch, das ist eher eine mechanische Übertragung in den Signalweg an dieser Stelle als ein defekter Kondensator.

Hab mal tapfer ein paar Messungen gemacht:

Die gesamte Heizung läuft bei ca. 6,5 Volt

Plates an allen Endröhren: 485 Volt
Screen Grids (auch alle): 485 Volt
Control Grids : -53 Volt

Gemesser Ruhestrom von links nach rechts:
36mA , 34mA , 38mA , 33mA

Jetzt habe ich noch ein paar Indizien oder besondere Beweiskraft:

1) Ich meine, die Anodenspannung hätte vor ein paar Monaten noch bei knapp 500 Volt gelegen (497 oder so), natürlich (grml) habe ich mir das nicht notiert, aber kann die Spannung abgesunken sein? Wenn ja, dann ist da ja wohl im Netzteil etwas im Argen....

2) Mir ist als würden die Endröhren (NOS 5881) blauer leuchten als früher, die blinken auch schön im Takt, sieht nicht wirklich "krank" aus

3) Komischerweise ist das "Quietschen" beim Umlegen des Standy-Schalters verschwunden, seitdem der Amp bei mir zuhause ist. Ich kann allerdings ein ähnlich unangenehmes Quietschen erzeugen, wenn ich an Pin4 der 33mA-Bias-5881 beim Messen im eingeschalteten Betrieb den Kontakt beim Sockel etwas bewege. Ist da einfach der Kontakt zum Röhrenbeinchen schlecht?

4) Was bleibt ist das Raschelnknistern bei tiefen, stark gedämpften Saiten. Dazu werde ich morgen mal einen Elektronikerladen aufsuchen und ein paar WiMas oder so als Ersatz für die Micas kaufen. Ich habe zwar so'n Gefühl, dass es nicht an den Micas liegt, aber Versuch macht klug ;)

Edit: zu (1): Habe gerade mal in einem anderen Fred von mir nachgelesen, dass die Anodenspannung wohl bei "etwa 490 Volt" lag... da scheinen mir 485 doch zu passen ;)
« Letzte Änderung: 7.07.2010 19:02 von derdickedidi »
Wir müssen aus den Fehlern der anderen lernen, denn wir leben nicht lang genug, um alle Fehler selber zu machen.

*

Offline cca88

  • YaBB God
  • *****
  • 3.935
Re:Knistern Knacken Rmpfnslzmpf
« Antwort #4 am: 7.07.2010 20:46 »
Naja der erste Treblepeaker 470pf Silvamica macht beim berühren Kratzgeräusche, habe leider keinen mehr hier zum austauschen, aber ich glaube auch, das ist eher eine mechanische Übertragung in den Signalweg an dieser Stelle als ein defekter Kondensator.

Hab mal tapfer ein paar Messungen gemacht:

Die gesamte Heizung läuft bei ca. 6,5 Volt

Plates an allen Endröhren: 485 Volt
Screen Grids (auch alle): 485 Volt
Control Grids : -53 Volt

Gemesser Ruhestrom von links nach rechts:
36mA , 34mA , 38mA , 33mA

Jetzt habe ich noch ein paar Indizien oder besondere Beweiskraft:

1) Ich meine, die Anodenspannung hätte vor ein paar Monaten noch bei knapp 500 Volt gelegen (497 oder so), natürlich (grml) habe ich mir das nicht notiert, aber kann die Spannung abgesunken sein? Wenn ja, dann ist da ja wohl im Netzteil etwas im Argen....

2) Mir ist als würden die Endröhren (NOS 5881) blauer leuchten als früher, die blinken auch schön im Takt, sieht nicht wirklich "krank" aus

3) Komischerweise ist das "Quietschen" beim Umlegen des Standy-Schalters verschwunden, seitdem der Amp bei mir zuhause ist. Ich kann allerdings ein ähnlich unangenehmes Quietschen erzeugen, wenn ich an Pin4 der 33mA-Bias-5881 beim Messen im eingeschalteten Betrieb den Kontakt beim Sockel etwas bewege. Ist da einfach der Kontakt zum Röhrenbeinchen schlecht?

4) Was bleibt ist das Raschelnknistern bei tiefen, stark gedämpften Saiten. Dazu werde ich morgen mal einen Elektronikerladen aufsuchen und ein paar WiMas oder so als Ersatz für die Micas kaufen. Ich habe zwar so'n Gefühl, dass es nicht an den Micas liegt, aber Versuch macht klug ;)

Edit: zu (1): Habe gerade mal in einem anderen Fred von mir nachgelesen, dass die Anodenspannung wohl bei "etwa 490 Volt" lag... da scheinen mir 485 doch zu passen ;)

Hallo Didi,

was passiert, wenn Du die Gitarre zugedreht in den Einschleifweg einstöpselst?

Grüße

Jochen

PS: Scope !!?! da war noch was... ;)

*

Offline Schimanski

  • YaBB God
  • *****
  • 321
  • Schmuddelkommissar
Re:Knistern Knacken Rmpfnslzmpf
« Antwort #5 am: 7.07.2010 21:28 »
Hast Du einen zweiten Satz Endröhren da? Ich hatte mal ähnliche Symptome bei einem HiFi-Verstärker (mit Röhren, logo), da waren die Knister- und Raschelgeräusche nach dem Tausch weg.
O-Saft ists!

*

Offline derdickedidi

  • YaBB God
  • *****
  • 312
Re:Knistern Knacken Rmpfnslzmpf
« Antwort #6 am: 7.07.2010 23:02 »
Zitat
Scope !!?! da war noch was...

Nö, noch nicht, hatte seit der erfolgreichen Fertigstellung des Amps nicht sonderlich viel gebastelt, also auch noch keinen Handlungsbedarf beim Oszikauf gesehen, jetzt wirds langsam mal Zeit, hm? Dass Du dich daran noch erinnerst ;)

Zitat
was passiert, wenn Du die Gitarre zugedreht in den Einschleifweg einstöpselst?

Hab ja keinen :) Könnte wohl zum Testen mal 'ne Klinkenbuchse an die letze Triode hängen, oder besser an den PI?

Zitat
Hast Du einen zweiten Satz Endröhren da?

Leider nicht, aber irgendwie habe ich auch den Verdacht, dass da der Hund begraben sein könnte, obwohl ich "aufgebende" Endröhren klanglich immer anders wahrgenommen habe. Ich teste morgen erstmal Ersatzkondis für die Micas aus, da krieg ich sicherlich welche beim Elektronikkrauter in der Stadt. Wenn das nichts bringt (wovon ich z.Z. eher instinktiv ausgehe), ordere ich mal Röhren beim Dirk, brauchen werde ich die eh auf kurz oder lang ;)

Toll finde ich, dass ich den Fehler jederzeit durch das Abdämpfen der Saiten bei tiefen Tönen reproduzieren kann, das wird sicherlich bei der Fehlersuche hilfreich sein im Gegensatz zu Fehlern die eher sporadisch auftreten. Ich steh aber gerade irgendwie auf'm Schlauch, werde sicherheitshalber noch mal Lötstellen überprüfen, obwohl ich mir nicht erklären kann, warum sich kalte/schlechte Lötstellen gerade bei tiefen Frequenzen bemerkbar machen sollten ?!?
Wir müssen aus den Fehlern der anderen lernen, denn wir leben nicht lang genug, um alle Fehler selber zu machen.

*

Offline headcrash

  • YaBB God
  • *****
  • 743
Re:Knistern Knacken Rmpfnslzmpf
« Antwort #7 am: 7.07.2010 23:51 »
DAs Raschelknistern bei Palm Mute könnte(n) auch (eine) schlechte/mikrofonisch gewordene Vorstufenröhre(n) sein. Hatte ich schon. GGf. mal durchtauschen.
Früher war weniger Gain.

*

Offline The Tube-Factor

  • YaBB God
  • *****
  • 617
Re:Knistern Knacken Rmpfnslzmpf
« Antwort #8 am: 8.07.2010 14:19 »
Jawohl! Hatte das auch schonmal-wurde ebenfalls durch ne Vorstufenröhre verursacht.

Grüße

*

Offline Rimy

  • Sr. Member
  • ****
  • 201
Re:Knistern Knacken Rmpfnslzmpf
« Antwort #9 am: 8.07.2010 16:27 »
hi,
ich hatte vor kurzem mal bei meinem combo, dass bei nem tiefen G mit palm mute das gleiche war.
komischerweise nur beim G? der grund dafür war ne kalte lötstelle am PI kondensator die sich dann
durch die vibrationen im amp fast komplett gelöst hat. war auch auf den ersten blick bzw. klopftest
nicht gleich zu erkennen. als er wieder richtig eingelötet war, war wieder alles in ordnung.

gruß
Ralph
Die Finger machen den Ton...

*

Offline derdickedidi

  • YaBB God
  • *****
  • 312
Re:Knistern Knacken Rmpfnslzmpf
« Antwort #10 am: 8.07.2010 17:54 »
Ok, was ich in den letzten 2 Stunden getan habe:

In die Stadt gefahren, keine Autokorsos, aber tortzdem viel Verkehr. Klima habe ich nicht. Neben dem Elektronikladen ist 'ne Tankstelle, dort erstmal eine kalte Cola getrunken, ab in den Elektronikladen: 470pF Kondis mit 'ner Spannungsfestigkeit über 63 Volt: AUSVERKAUFT!!! (Ob da noch jemand Probleme mit seinem Amp hatte ;D ?)

Egal, noch 'ne Cola gekauft. Nach Hause, geduscht, gegessen, viel Wasser getrunken (ist es bei Euch auch so heiss?).

Grabbelkiste durchsucht: 2 470pF SilverMicas gefunden, die habe ich dann abwechselnd an den entsprechenden Postitionen mit den alten Micas getauscht: No Difference!

Kurz hier ins Forum gelünkert und die Tipps von Euch mit den kalten Lötstellen und Vorstufenröhren gelesen

Alle 3 12ax7 gegen nigelnagelneue 12ax7 von TT getauscht: No Difference

Mit 'nem chinesischem Essbesteck diverse Bauteile und Lötstellen abgeklopft und tatsächlich: Das abeschrimte Käbelchen vom Gainpoti zur 2. Gainstage machte beim hin- und herbiegen komische Kratzgeräusche. Irgendwie befand ich das Ding für optisch indiskutabel und habe es erneuert. Schön ordentlich gelötet. Prima. Aber: Mein Soundzugewinn an Knisterknacken bei Palmmutes blieb.

Amp auf'n Kopp gelegt und eingeschaltet. Abschirmbecker von V1 entfernt. Mit dem Fingernagel gegen die Röhre geschnippst: Bing! Nanu? Die ist doch nigelnagelneu? Allerdings keine spezielle V1-Röhre sondern 'ne "normale" Ecc83 von TT.

Gain: Volle Pulle, keine Gitarre eingestöpeselt. Master langsam aufdrehen: Ab ca. 12 Uhr fängt es an zu rückkoppeln und zwar im deutlich hörbaren Bereich mit der gleichen Frequenz wie die V1 beim Anschnipsen Bing macht!

Grabbelkiste durchforstet: 4 Stück 12ax7 von TT gefunden, alle durchprobiert, bei allen die gleichen Symptome, allerdings in unterschiedlich starker Ausprägung. 1 Stück Sovtek 12ax7 LPS gefunden: Klang megageil als V1 (!!!), allerdings blieb auch damit das Bing-Problem mit zugehöriger Rückkopplung ohne Gitarre bei aufgedrehtem Amp.

Electro Harmonix 12ax7 gefunden (muss schweinealt sein, kann mich garnicht erinnern, die jemals gekauft zu haben) ab in die Postion V1: Der Schnips-Test macht nur ein recht leises Bing, also Gain wieder volle Pulle, Gitarre raus, Master langsam aufdrehen: Bis zum Ende keine Rückkopplung mehr! Yeeeeaaah!

Gitarre rein, Gain wieder auf 12 Uhr, Master auf 0, langsam aufdrehen, Palmmutes probieren: Die Geräusche sind weg! Das einzige was jetzt noch Rappelt ist das Porzellan meiner Gattin eine Etage höher (da muss ich gleich mal im Schrank Ordnung schaffen ;)) und alles anderes was im Haus nicht festgeschraubt ist ;)

So, welche spezielle V1 bestell ich mir denn nun? Will mir sicherheitshalber mal ein oder zwei auf Lager legen, nebst 'nem Ersatzpaket Endröhren.

Wie immer: Danke Euch allen! Ich liebe dieses Forum ;)

Wir müssen aus den Fehlern der anderen lernen, denn wir leben nicht lang genug, um alle Fehler selber zu machen.

*

Offline Robinrockt

  • YaBB God
  • *****
  • 1.243
Re:Knistern Knacken Rmpfnslzmpf
« Antwort #11 am: 8.07.2010 18:33 »
Wie hoch ist denn die B+ deiner V1 ?
Vielleicht wird die ja generell zu hart gefahren.

Hier ist es auch überall am kokeln, schwitz.

Grüße,
Robin
Gefangen vom Ton

*

Offline derdickedidi

  • YaBB God
  • *****
  • 312
Re:Knistern Knacken Rmpfnslzmpf
« Antwort #12 am: 8.07.2010 19:39 »
Mit 359 Volt in den 100K der erten Gainstage und 340 Volt bei der 2. Gainstage.
Wir müssen aus den Fehlern der anderen lernen, denn wir leben nicht lang genug, um alle Fehler selber zu machen.

*

Offline Rimy

  • Sr. Member
  • ****
  • 201
Re:Knistern Knacken Rmpfnslzmpf
« Antwort #13 am: 8.07.2010 19:45 »
Is a bissi viel, meinst net?

Gruß
Ralph
Die Finger machen den Ton...

*

Offline derdickedidi

  • YaBB God
  • *****
  • 312
Re:Knistern Knacken Rmpfnslzmpf
« Antwort #14 am: 8.07.2010 20:05 »
Naja, im Datenblatt steht etwas weniger angegeben, aber mit Jo's Slo Redraw kommts etwa hin: http://www.tube-town.de/ttforum/index.php?action=dlattach;topic=3292.0;attach=7657

Klingt jedenfalls schön straff ;) und wenn's bei einer 12ax7 pro Jahr bleibt... ;D

Edit: Hatte die B+ doch noch mal vor ein paar Monaten via Widerstand ein wenig runtergeschraubt, sind doch nur etwa 320 Volt in der B+ also unter 300V an der Röhre selbst
« Letzte Änderung: 8.07.2010 20:16 von derdickedidi »
Wir müssen aus den Fehlern der anderen lernen, denn wir leben nicht lang genug, um alle Fehler selber zu machen.