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Hiwatt DR201 Stanbay ploppt kräftig - ok ?

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Offline Drahtzieher

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Re:Hiwatt DR201 Stanbay ploppt kräftig - ok ?
« Antwort #15 am: 14.07.2010 15:59 »
Hallo,

ich finde, dass das genau die Stärke des Hiwatts ist: unspektakulär klingen. Der beeindruckt eben nicht z.B. mit diesen extrem silbrigen, glitzernden Höhen, setzt sich aber im Bandkontext unglaublich druckvoll durch, während die H&K oder Engl Amps nur mit klirrenden Höhen nervten, ohne sich recht durchzusetzen. Der Amp geht auch für Bass (wenn ich mich nach über 20 Jahren so erinnern kann) ziemlich gut. Und wenn ich mich auch noch recht erinnere, war bewegte mein 100er Hiwatt mit Gain und Master auf 12 schon ziemlich viel Luft  :guitar:, da ist bei Deinem wohl irgendwas im argen. Schon mal die Röhrensockel gereinigt?
Gruß Roland

Hallo Roland,

Leider habe ich, als ich den Amp kaufte, meine Werkstatt zum Arbeiten und Lärmen verloren und nur eine Session mit neuen Elkos aber alten Röhren machen können. In ca. spätestens 2 Wochen geht es in neuem Raum weiter.

Bisher hab ich das Teil gereinigt und die Röhrensockel und / -stifte mit dem sauteuren DeoxIt und Dentalbürstchen behandelt aber noch nichts wieder in Betrieb genommen. Einige Sockel scheinen mal gut heiß geworden zu sein. Eine Endstufenröhre hat seitlich einen silbernen Beschlag, der sonst nur im Kopf ist. Keine Ahnung ob das Zufall oder ein Defekt ist. Ich werde die Widerstände am Sockel prüfen. Ich weiß nicht, wieviel der Amp gelaufen ist, aber da hat 30 Jahre keiner reingeguckt und was dran bewegt.

Zum Sound: Gemäßigt klingt er gut, sehr "klassisch". Es brummt nix nur das Masterpoti kratzt ganz leicht. Ich würde am liebsten alles darüber aufnehmen Bass, Gittarre, Orgel, Keys. "Luftig" und offen der Sound. Ich hab mich tierisch auf die Session gefreut. Es war ok, schön, aber der Tiefbass fehlte irgendwie, der Druck und die Kontur, es war weich und keiner geriet in Panik als ich laut drehte.  ;D [Als ich meinen 50W Röhren Gittarrenamp auf 12 stellte, wurde die Session zügig beendet  :headphone:] Was mir gar nicht gefällt, ist der Zerrsound, wenn man Gain aufdreht. Das knarrt irgendwie rauh. Also kein "Knurren" oder "Rotzen".

Was gut ist:

- Instrument in z. B. Normal 1 rein 
- von der 2. Normalbuchse > Input Effektgerät (Hall / Echo)
- Output Effektgerät in den Brilliant-Eingang.

So kann man den Effekt stufenlos hinzumischen und nach Bedarf natürlich "Brilliant" und  "Normal" tauschen.

Wenn der Amp wieder läuft, werde ich einen kleinen parametischen EQ dazugesellen, um ggf. den Tiefbass etwas zu puschen. Der Vorbesitzer hatte auch immer einen MXR Effekt davor. 

Die EL34 sind ja wohl auch eher gitarrenorientiert. Den KT88 wird  da mehr Bassvolumen nachgesagt. Aber ein Gitarrenamp mit 200 W ? Das ist eher für die, deren Hörgerät in Reparatur ist, oder die 1980 die Anschaffung eines solchen eigeleitet haben  ;D   "Who" hear me  ? :devil:

Gruß Drahtzieher

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Offline mc_guitar

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Re:Hiwatt DR201 Stanbay ploppt kräftig - ok ?
« Antwort #16 am: 14.07.2010 16:07 »
Hallo,

Eine Endstufenröhre hat seitlich einen silbernen Beschlag, der sonst nur im Kopf ist. Keine Ahnung ob das Zufall oder ein Defekt ist.

Solange der Beschlag noch silbern ist, ist alles i.O. Das ist der sogenannte Getter und der soll Luftpartikel chemisch binden. Ist also für die Funktion  der Röhre egal an welcher Stelle im Kolben er sich befindet. Es sollte allerdings nicht weiß und pulverig sein, dann ist das Vakuum in der Röhre hin.

Grüße Micha

PS: Wenn Dir bei dem Amp nicht die Ohren bluten, stimmt was nicht. Da kommt auf jeden Fall nicht die volle Leistung raus.
Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher...(Albert Einstein)

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Offline carlitz

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Re:Hiwatt DR201 Stanbay ploppt kräftig - ok ?
« Antwort #17 am: 14.07.2010 16:29 »
0,1uF / 1000V über den Schalter sollte funktionieren
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Offline _peter

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Re:Hiwatt DR201 Stanbay ploppt kräftig - ok ?
« Antwort #18 am: 14.07.2010 17:22 »
0,1uF / 1000V über den Schalter sollte funktionieren

Carlitz,

der Schalter hat 4 Kontakte. Über welche würdest du den C denn löten?

Gruß, Peter
vintagevalveamps
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Offline cca88

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Re:Hiwatt DR201 Stanbay ploppt kräftig - ok ?
« Antwort #19 am: 14.07.2010 20:45 »
Hallo,

Solange der Beschlag noch silbern ist, ist alles i.O. Das ist der sogenannte Getter und der soll Luftpartikel chemisch binden. Ist also für die Funktion  der Röhre egal an welcher Stelle im Kolben er sich befindet. Es sollte allerdings nicht weiß und pulverig sein, dann ist das Vakuum in der Röhre hin.

Grüße Micha

PS: Wenn Dir bei dem Amp nicht die Ohren bluten, stimmt was nicht. Da kommt auf jeden Fall nicht die volle Leistung raus.

Hi Micha,

die (intakten) EL34 die ich bisher zu sehen bekommen habe, hatten den Getterflash immer oben.

Ich habe allerdings (zufälligerweise auch in einem 200er HIWATT) bereits genau das gleiche Bild bei einer Reklamation sehen dürfen - irgendein getterähnlicher Niederschlag an der Seite. Beim Einsetzen der Röhren war der vorher definitiv NICHT da...

Damals neue Röhren und gut. Was genau war habe ich aber nicht geprüft. Ich muß mal schauen ob ich das Teil noch irgendwo habe.

Die 200er fressen gerne Röhren.

Grüße

Jochen

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Offline mc_guitar

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Re:Hiwatt DR201 Stanbay ploppt kräftig - ok ?
« Antwort #20 am: 14.07.2010 23:17 »
Hallo Jochen,

Hi Micha,

die (intakten) EL34 die ich bisher zu sehen bekommen habe, hatten den Getterflash immer oben.

Ich habe allerdings (zufälligerweise auch in einem 200er HIWATT) bereits genau das gleiche Bild bei einer Reklamation sehen dürfen - irgendein getterähnlicher Niederschlag an der Seite. Beim Einsetzen der Röhren war der vorher definitiv NICHT da...

Damals neue Röhren und gut. Was genau war habe ich aber nicht geprüft. Ich muß mal schauen ob ich das Teil noch irgendwo habe.

Die 200er fressen gerne Röhren.

Grüße

Jochen

Ich hab sowas auch schon bei RFT EL34 gesehen. Die liefen aber noch ohne Probleme. War so im Bereich der Löcher im Anodenblech... War wohl ein Einzelfall. Wieder was gelernt.

Viele Grüße Micha
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Offline Drahtzieher

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Re:Hiwatt DR201 Stanbay ploppt kräftig - ok ?
« Antwort #21 am: 15.07.2010 04:15 »
Hallo,

Solange der Beschlag noch silbern ist, ist alles i.O. . . .  Ist also für die Funktion  der Röhre egal an welcher Stelle im Kolben er sich befindet. Es sollte allerdings nicht weiß und pulverig sein, dann ist das Vakuum in der Röhre hin.

Grüße Micha

PS: Wenn Dir bei dem Amp nicht die Ohren bluten, stimmt was nicht. Da kommt auf jeden Fall nicht die volle Leistung raus.


Der Beschlag ist silbern, im Kopf und dazu relativ großflächig gegenüberliegende Silberflecken im Bereich der Bleche.

> Re. PS  -  Da blutete nix und das in einem ca. 30 qm Altbauraum. Wie gesagt: 50 W Gitarrenamp aus Spaß halb aufgedreht und die Leute haben ganz schnell Feierabend gemacht.  :bier: Das war noch nicht die erwartete Hiwatt Erleuchtung.

Hi Micha,

. . . Ich habe allerdings (zufälligerweise auch in einem 200er HIWATT) bereits genau das gleiche Bild bei einer Reklamation sehen dürfen - irgendein getterähnlicher Niederschlag an der Seite. Beim Einsetzen der Röhren war der vorher definitiv NICHT da  . . .

Grüße

Jochen


Bei mir war es von hinten gesehen die ganz linke am Netzteiltrafo.



Damals neue Röhren und gut. . . . . Die 200er fressen gerne Röhren.

Grüße

Jochen



Mein Hiwatt knabbert nun schon seit 30 Jahren an den gleichen Röhren. Klar das da nur noch Vacuum und Bleche übrig sind.  ;D
Ich werd mal zügig die Widerstände an den Endstufensockeln checken und dann neue Röhren bestellen, damit bald Klarheit, Lautheit und Genugtuung besteht.

Ich hab die Hiwatt-Vorstufenmullards mal in einen Gitarrenamp gesteckt. Clean bei Rythmus ein geiler, transparenter sehr offener Sound. Klassisch und deutlich anders als der Amp sonst spielt. Bei Lead- und angezerrten Sounds fehlte es jedoch an Substanz, Volumen, Attack. Ich hab sie sofort wieder getauscht. Der Verlust an Vielseitigkeit und Durchsetzungsvermögen stand in keinem Verhältnis zum Gewinn bei Rytmussounds.  Irgendwann werden auch feine Röhren alt, weich und w/l eise

Gruß

Drahtzieher



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Offline cca88

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Re:Hiwatt DR201 Stanbay ploppt kräftig - ok ?
« Antwort #22 am: 15.07.2010 07:19 »
Hallo Jochen,

Ich hab sowas auch schon bei RFT EL34 gesehen. Die liefen aber noch ohne Probleme. War so im Bereich der Löcher im Anodenblech... War wohl ein Einzelfall. Wieder was gelernt.

Viele Grüße Micha

Hi Micha,

ich meinte nicht so kleine Flecken, sondern richtig fetten silbernen Niederschlag mit der Größe des "echten" Getters.

Ich glaube die kleinen Flecken sind nichts ungwöhnliches


Grüße


Jochen

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Offline mc_guitar

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Re:Hiwatt DR201 Stanbay ploppt kräftig - ok ?
« Antwort #23 am: 15.07.2010 08:19 »
Hallo Jochen,

So große Flecken waren das zugegebenermaßen nicht bei mir. Winzig aber auch nicht. Du hast ja da eindeutig nen Defekt festgestellt. Warum meine RFT noch liefen? Keine Ahnung? Hier kommt ja aber kaum Leistung aus dem HiWatt, da wird schon nichts mehr aus den Röhren kommen.

Grüße Micha
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Offline carlitz

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Re:Hiwatt DR201 Stanbay ploppt kräftig - ok ?
« Antwort #24 am: 15.07.2010 12:43 »
4 Kontakte und alle belegt.

Der Hiwatt 201 hat 2 Gleichstromnetzteile welche über einen Schalter eingeschaltet werden, daher 4 Kontakte.

Überbrücken musst Du immer die Kontakte des Schalters.

Am besten mit einem Multimeter die Kontakte rausfinden, welche kurzgeschlossen werden. Darüber dann den Kondensator.

Gruß
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Offline _peter

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Re:Hiwatt DR201 Stanbay ploppt kräftig - ok ?
« Antwort #25 am: 15.07.2010 15:50 »
That's right, und deshalb 2 Kondensatoren, nicht einer, wovon hier die ganze Zeit die Rede ist.  :angel:
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Offline Drahtzieher

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Re:Hiwatt DR201 Stanbay ploppt kräftig - ok ?
« Antwort #26 am: 16.09.2010 05:58 »
So,

hier bin ich nochmal. Ich finds ja immer doof, wenn man bei Problemstorys nicht erfährt, wie es ausgegangen ist.

Zunächst mal vielen Dank für die Tips. Da ich mittlerweile einige Meinungen auch über den eventuellen Unsinn, bzw. zweifelhaften Nutzen des Standby-schalters gelesen habe und auch an dem unverbastelten Amp möglichst nichts verändern möchte, bleibt es bei der radikalen Primitivmethode: Ich mach beide Schalter gleichzeitig an - spiele, spiele, spiele - dann gehen beide gleichzeitig aus und fertig.

Ein prellender Schalter ist auch gut vorstellbar. Ich hab mal einen defekten Netzschalter zerlegt, das war nur noch Kohle . . Einen Original-Replacementschalter hab ich aber nur in den USA gefunden und Pay-Pal ist nicht so mein Ding.

Ansonsten ist der Amp jetzt komplett neu beröhrt und geht ab wie die Post. Ein Erfahrungsbericht ist im HIWATT-Forum eingestellt.

Dank nochmal an Alle

Gruß

Drahtzieher