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An der Kathode knackfrei schalten

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Stone

  • Gast
Re:An der Kathode knackfrei schalten
« Antwort #60 am: 20.08.2010 10:29 »
Hallo

Ja, einen schöner Morgen :) Draußens scheint die Sonne, ich komme super mit der Testerei voran, Virtualbox tut, was sie soll und der Feierabend kann locker auf Mittag vorverlegt werden ;)

Wenn ich den Gedanken etwas weiterspinne: zwei in Reihe geschaltete Dioden D1 und D2 ergeben - mal so fiktiv - 1,4 Volt Spannungsdifferenz zwischen Katode und Masse, die AC Kopplung ist aber quasi Katode direkt an Masse (R=0), so wäre ja für die AC Kopplung ein parallel dazu geschalteter Kondensator ohne Einfluss - oder?

Greife ich jetzt die Gedanken oben auf, so könnte ich ja einen ausreichend großen Kondensator benutzen, um eine verlangsamte Potentialänderung zu veranlassen, wenn ich eine der beiden Dioden per Schalter überbrücke.

Bliebe nur die Frage, ob der Sound mit Rk=10k gleich dem Sound einer entsprechenden Diodenkopplung ist, weil ja Rk=10k auch Rk=10k im AC ist, die Dioden dann aber Rk=0 aufweisen, lt Merlin.

Im Kontext der gesamten Vorstufe hätte ich aber doch eigentlich nur das Problem, dass ich nun (mit Dioden) eine maximale Verstärkung über "alle" Frequenzen hinweg erreiche und somit das Ausgangssignal um einiges größer in der Amplitude ist, als mit der Beschaltung durch Rk - somit müsste doch eine entsprechende Dimensionierung des nachfolgenden Spannungsteilers das Signal bzw die Amplitude wieder in die Größenordnung der Originalschaltung bringen ... wobei der dann natürlich die vorangegangene Triode anders belastet.

Hm ...

Gruß, Stone

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Offline snyder80

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Re:An der Kathode knackfrei schalten
« Antwort #61 am: 20.08.2010 17:38 »
hmmm, joa, das klingt doch so schonmal nachvollziehbar - allerdings hat merlin ja auch einen Kondensator zu den Dioden parallel, wenn diese Stufe übersteuert werden soll (min. 100n). Also so ganz ohne Auswirkungen wäre der Kondensator dann nicht.

Evtl. könnte man aber auch einfach die Diode zwischen den KathodenR und Masse setzte, so wie hier: http://www.freewebs.com/valvewizard2/OtherStuff.html

Ob das alles dann aber knackfrei ist wird weiß ich nicht. Allerdings stimmt das mit der breiten Frequenzverstärkung durch des "Sand-Biassing" - das soll ja der Sinn sein (ohne Matsch und Mulm in den Bässen).

Übrigens habe ich in einem Umbau CF-Widerstand von 100k auf 50k-60k schaltbar gemacht und muss sagen, dass es garnicht mal so laut kracht, obwohl sich die Arbeitspunkte um ca. 20V Verschieben.
Sind denn deine "läppischen" 5k-Differnz tatsächlich solche "Knaller".

Schönen Feierabend

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Stone

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Re:An der Kathode knackfrei schalten
« Antwort #62 am: 21.08.2010 20:40 »
Sind denn deine "läppischen" 5k-Differnz tatsächlich solche "Knaller".

Hallo

Zuletzt ging die Diskussion um Diode und Rk in Reihe geschaltet an der Katode bzw mehrere Dioden ;) Egal. Da ich das gleiche Problem habe, kann ich nur bestätigen, dass das Umschalten per Schalter von 10k auf 10k||10k extrem laut knallt - gerade, wenn danach noch ordentlich verstärkt wird.

Ich habe es einmal bei eingeschaltetem Amp gemacht und war mir danach nicht sicher, ob die Speaker nicht was abbekommen haben, so laut war es in meinem SIR #39.

Gruß, Stone

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Offline snyder80

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Re:An der Kathode knackfrei schalten
« Antwort #63 am: 21.08.2010 21:15 »
Hallo

Zuletzt ging die Diskussion um Diode und Rk in Reihe geschaltet an der Katode bzw mehrere Dioden ;)


Schon klar, dachte nur, wusste aber nicht, inwieweit Du bisher die genannten Alternativen bereits in deiner Schaltung ausprobiert hattest. Dachte dieser Thread wäre erstmal bloß "brainstorming" für alternative Schaltmöglichkeiten.

 :angel:

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bea

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Re:An der Kathode knackfrei schalten
« Antwort #64 am: 21.08.2010 22:12 »
Hallo Stone, hast Du denn auch schon mal den Ansatz aus dem AX84-Projekt getestet: http://www.ax84.com/static/corepreamps/Clean/AX84_Clean_Preamp_Schematic.pdf

Wenn ichs recht verstehe, erzeugt in dieser Schaltung das riesige Kathoden-C die Rampe für den verzögerten Potentialausgleich beim Umschalten des Arbeitspunktes in Stage 1B.

Beate

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Offline es345 (†)

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Re:An der Kathode knackfrei schalten
« Antwort #65 am: 22.08.2010 00:01 »
Hi

In der Schaltung des AX 84 wird der nicht vom Kondensator überbrückte Teil des Kathodenwiderstandes von 680 auf 100 Ohm umgeschaltet. Dadurch wird sich der Katodenstrom geschätzt um ca 0,5 mA schlagartig verändern (beide Vorstufenröhren werden zusammen umgeschaltet, was schätzungsweise ~ 300mV Spannungsveränderung von Gitter zur Kathode bedeutet. Das wird man wohl als Knacks hören. Darüberhinaus fließt beim Umschaltungvorgang kurzfristig gar kein Strom, da ein Widerstand , z. B. R112, getrennt und dann der andere R113 verbunden wird. Das wird man wohl bestimmt hören.

Generell: Wenn der umzuschaltende Kathodenwiderstand wechselspannungsmäßig mittels Kondensator nicht überbrückt ist, sollte man "soft" umschalten.

Gruß Hans- Georg

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Manfred

  • Gast
Re:An der Kathode knackfrei schalten
« Antwort #66 am: 22.08.2010 09:34 »
Hallo zusammen,

mit Ausnutzung des Bahnwiderstands des FETs in Abhängigkeit der Gatespannung,
sprich der FET als spannungsabhängiger Widerstand, habe ich mal folgendes simuliert.
Durch die allmählich ansteigende und abfallende Spannung am Gate ändert sich der
Bahnwiderstand als Parallewiderstand zum 6k8 Widerstand ebenfalls allmählich.
Allerdings habe ich die Triode für die Simulation durch eine spannungsgesteuerte
Stromquelle, mit 1,6ma/V und einem Parallewiderstand von 62kOhm, ersetzt.
Die Beiden Kurven zeigen die AC-Spannung beim Umschalten an der Anode.
Die erste mit Schalter die zweite mit FET Switch. Die Zeitsachse war 200ms/Einheit,
die Spannungsachse 50V/Einheit.
Mit der FET-Schaltung war der Spannungsverlauf deutlich verundet
Es wäre nett wenn jemand das mal mit SPICE simulieren könnte.

Gruß Manfred




« Letzte Änderung: 22.08.2010 11:12 von Manfred »

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Manfred

  • Gast
Re:An der Kathode knackfrei schalten
« Antwort #67 am: 22.08.2010 09:57 »
Hallo,
das habe ich eben auch mal simuliert.



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Offline snyder80

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Re:An der Kathode knackfrei schalten
« Antwort #68 am: 22.08.2010 11:27 »
Und nu komm ich nochla mit dem "Zauberbuch" von Merlin.

Der hat auf S.196 die sog. Scale-control, also die Veränderung des Biaswiderstandes bei einem LTPi. Wenn man dort einen regelbaren LDR einbaut - so Merlin - wird das/die Bias verändert, OHNE das es krachen/kratzen soll... sollte doch auf Deine Schaltung übertragbar sein und wäre evtl. einfacher nachträglich einzubauen als eine FET-Schaltung.  8)

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Offline AmpGuru

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Re:An der Kathode knackfrei schalten
« Antwort #69 am: 22.08.2010 11:46 »
Hi,

ich verstehe das nicht. Was soll denn noch einfacher einzubauen sein als die FET Schaltung ?
Negative Spannung ist wegen Bias fast immer vorhanden. Wenn nicht - es gib auf P-Kanal FETs.
Klar geht das auch mit LDR, nur eben langsamer (stört hier wohl nicht) und platzintensiver.

Grüße!
AmpGuru

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Manfred

  • Gast
Re:An der Kathode knackfrei schalten
« Antwort #70 am: 22.08.2010 12:28 »
Hallo Snyder_80,

Zauberbücher benutze ich nicht, solche Sachen denke ich mir selbst aus! ;)  Kein VooDoo!!!  ;D
Zitat
sollte doch auf Deine Schaltung übertragbar sein und wäre evtl. einfacher nachträglich einzubauen als eine FET-Schaltung.  Cool

Ja, aber wie AmpGuru schon bemerkte, eben langsamer.
Wenn man will kann man die FET-Schaltung in Freilaufverdrahtung inklusive Anschlußdrähte zusammenlöten vergießen und fertig.

Gruß
Manfred
« Letzte Änderung: 22.08.2010 12:35 von Manfred »

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Offline AmpGuru

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Re:An der Kathode knackfrei schalten
« Antwort #71 am: 22.08.2010 12:51 »
hihi...vergießen.... ;D.....nicht, dass das dann als geheimnisumwitterte Dumble Katoden-R Umschaltung 1000de von Forenbenutzern rätseln lässt und es dann Katoden-Umschalt-Ampclones aus Fernost für 57,40 ohne Versand zu kaufen gibt....hihi... ;)...

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Offline snyder80

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Re:An der Kathode knackfrei schalten
« Antwort #72 am: 22.08.2010 20:25 »
Wenn ein Amp auf Turrets gebaut ist, dann wäre es meiner Meinung nach schon "einfacher" den KathodenR gegen eine LDR/LED-Kombi im Schrumpfschlauch auszutauschen. Denn der Transistor hätte wohl schon gerne eine kleine Lochrasterplatine für sich alleine - Achtung Witz: Er "steht" generell nicht so auf Turrets ...

Und langsamer ist gerade bei dieser Umschaltung auch nicht soooo verkehrt.

Leider bin ich aber noch nicht so weit, dass ich mir mal eben was "ausdenke" und in Spice nachsimulieren kann. Mein Status ist noch eher Sammler, Jäger und "Optimierer".   :-\

Von daher: Respekt für deine "ausgedachte" Schaltung!

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Offline Nils H.

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Re:An der Kathode knackfrei schalten
« Antwort #73 am: 22.08.2010 21:10 »
Moin,

Hallo zusammen,

mit Ausnutzung des Bahnwiderstands des FETs in Abhängigkeit der Gatespannung,
sprich der FET als spannungsabhängiger Widerstand, habe ich mal folgendes simuliert.
Durch die allmählich ansteigende und abfallende Spannung am Gate ändert sich der
Bahnwiderstand als Parallewiderstand zum 6k8 Widerstand ebenfalls allmählich.
Allerdings habe ich die Triode für die Simulation durch eine spannungsgesteuerte
Stromquelle, mit 1,6ma/V und einem Parallewiderstand von 62kOhm, ersetzt.
Die Beiden Kurven zeigen die AC-Spannung beim Umschalten an der Anode.
Die erste mit Schalter die zweite mit FET Switch. Die Zeitsachse war 200ms/Einheit,
die Spannungsachse 50V/Einheit.
Mit der FET-Schaltung war der Spannungsverlauf deutlich verundet
Es wäre nett wenn jemand das mal mit SPICE simulieren könnte.

Gruß Manfred

ich hab das mal in LTSPice aufgebaut. Im Anhang vier Grafiken:

- signal_sw.png: Ausgangssignal bei Umschaltung per Schalter
- signal_jfet.png: Ausgangssignal bei Umschaltung per JFET
- ap_sw.png: Spannung an der Kathode bei Umschaltung per Schalter
- ap_jfet.png: Spannung an der Kathode bei Umschaltung per JFET

Das Schalten per JFET dauert laut der Simulation gute 0.6s. Evtl. hängt das aber wohl stark mit dem verwendeten JFET-Modell zusammen. Ob das jetzt so richtig ist, dafür übernehme ich keine Garantie ;).

Gruß, Nils

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Offline es345 (†)

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Re:An der Kathode knackfrei schalten
« Antwort #74 am: 22.08.2010 21:18 »
Hi Nils,

es hängt im wesentlichen von R1/C1 ab. Die Zeitkonstante bestimmt den Übergang.Je größer  R*C, desto langsamer der Übergang.

Gruß Hans- Georg