Hi Dirk,
okay!
Also: wenn man mal das Diagramm dieses Speakers (Basslite) C2515 anschaut, sieht man den steilen Abfall ab 2 kHz mit dem starken Peak davor. Nun sind solche Diagramme und Messwerte ja nicht alles ... aber im Test in der 606 offenbarte der Basslite nun tatsächlich genau das Verhalten, das das Diagramm vermuten läßt.
Es fehlen die Höhen, er klingt ingesamt sehr pappig und verhangen. Unten rum kann er mit den schönen PA-artigen runden Bässen eines Kappa Pro oder Deltalight II auch nicht mithalten. Und dieser Mittenpeak dominiert für einen einigermaßen ausgewogenen Sound einfach viel zu sehr. Wenn man den Peak wegfiltert, kann er allerdings ganz anständige und schön trockenen Bässe produzieren ... aber halt keine schönen Mitten und übehaupt kaum Höhen.
Für reine 15"er Boxen ist er m.E. deshalb ausgeschlossen .... sonst müßte man das Verhalten immer mit einem (Amp-)EQ geradebiegen und das halte ich für kontraproduktiv. Dann ist der EQ für geschmackliche Anpassungen nämlich blockiert (worin ich eigentlich seine Hauptaufgabe sehe).
Nun fragt man sich evtl., warum Eminence so einen Speaker überhaupt anbietet. Mir fällt dazu spontan folgender Ansatz ein ...
Fakten: geringes Gewicht (Neo), Impedanz (4 Ohm), steiler Höhenabfall (ab 2kHz).
Lösung: idealerweise ein Combo mit 15" incl. Tweeter Bestückung incl. vernünftiger Frequenzweiche.
Warum?: Das geringe Gewicht kommt da zum Tragen (im wahrsten Sinne des Wortes), die Impedanz gewährleistet eine bessere Ausbeute bei der Amp-Leistung (sind ja meistens Transistor-Teile) und der Höhenabfall wird kaschiert, wenn ab ca. 1,5 kHz ein Tweeter einsetzt (Idealerweise den Woofer dann auch bei 1,5 kHz abtrennen, dann ist der störende Peak total weg). Oder man setzt den Tweeter ab ca. 2 bis 2,5 kHz (falls man ihn nicht tiefer anschließen darf) ein, schließt in dann gegenphasig an .. dann kommt es im Überlappungsbereich zu Auslöschungen, was dem Sound in dem Fall auch zuträglich ist und den Peak zumindest teilweise entschärfen kann.
Wenn man dem Combo-Gehäuse jetzt noch eine sehr tiefe Abstimmung gönnt (< 35 Hz ... z.B. große Öffnung mit relativ kurzem BR-Rohr), dann bekommt er kurz vor dem steilen Abfall unten rum einen netten Bass-Peak, der das Ganze schön abrundet und dem Gesamtsound ein gewisses kräftiges Grundtonvolumen verleiht. Ingesamt hat man damit dann schon einen relativ fetten HiFi-Bass-Sound (dicker Bass und starke Hören mit relativ entschärften Mitten)
Das Ganze geht natürlich auch in einer netten kleinen kompakten Box mit einem netten kleinen Amp (ca. 100-200 Watt oder max. 80 Watt Röhre).
Tiefbass-Orgien sind damit natürlich nicht drin, aber das erwartet man von einem Combo oder einem kleinen Amp mit kleiner Box ohnehin nicht.
Die Mischung oder Kombination des Basslite mit 10"ern halte ich auch nicht für sinnvoll, 1. wegen der 4 Ohm des Basslite (was soll man da noch parallel anschlißen ... vile Transistoramps dürfen nicht unter 4 Ohm) und 2. kann damit der Peak noch ausgeprägter ausfallen, weil die meisten 10"er nämlich auch einen ordentlichen Mittenpeak haben ... oder wir hätten dann 2 Peaks.
Daher ganz klar: Für schöne fette runde 15"er Boxen ist der Basslite also nicht der Richtige, da gibt es bedeutend bessere Kandidaten ... aber einen vernünftigen Einsatzzweck gibt es also trotzdem.
@Dirk:
sorry ...die "Kurze Stellungnahme" ist doch etwas länger geworden
Gruß
Häbbe