[useme2305]

hat hier jemand schonmal eine KT77 in einem amp, der für EL34 konzipiert ist betrieben?
wenn ja, was ist da zu beachten? müssen irgendwelche modifikationen gemacht werden, damit die problemlos laufen oder sind die beiden typen quasi nach belieben austauschbar?

[haebbe58]

Hi,

die kannst Du problemlos austauschen, mußt aber natürlich Bias neu einstellen ... sie ist ja eigentlich eh aus der EL34-"Familie" wie auch 6550 oder KT 88 (im Gegensatz zur 6L6-"Familie" wie 5881 oder KT 66).

ich hatte sie mal längere Zeit in einem SE Amp drin, dem G5 ... der ist  ja sehr gut geeignet für verschiedene Röhren ... im Vergleich zu einer EL 34  klang mir die KT 77 aber viel zu steril. Und im Übergang zur Endstufenzerre klingt sie sehr harsch ... der Übergang erfolgt sehr abrupt.

Unten rum kann sie allerdings schon recht dicke aufspielen.

Ich würde sie daher eher für HiFi/HiEnd empfehlen oder zumindest nur in Amps, wo kaum Endstufenzerre vorkommt oder erwünscht ist wie z.B. HiGain Amps, wo die gesamte Soundbioldung eher im Preamp stattfindet so a la Mesa oder Engl. Und für Bassamps mit EL 34 könnte sie evtl. auch eine nette Alternative sein ... wenn man keine oder wenig Endstufenzerre ins Spiel bringt (was ja wohl eh besser für den Sound ist)

Ich persönlich würde da als EL 34-Alternative aber eher mal die 6550 probieren ... gerade in älteren Marshalls (z.B. 2203/2204) bringen die echt ein bißchen zusätzlichen Schub und matschen unten rum etwas weniger.

Gruß
Häbbe

[useme2305]

wow, schnelle antwort.
die röhren sollen tatsächlich für einen bassamp sein.

sind im berühmten svt von ampeg nicht 6550? die sind ja schweineteuer im quartett. das wäre dann wohl die optimale lösung im bassbereich mit schön viel headroom?

das ding ist, dass ich jetzt schon einen satz KT77 JJ am start habe...eingebaut werden die aber erst am freitag. hoffentlich reicht der headroom aus.

[haebbe58]

Hi,

wie schon gesagt, in einem Bassamp sind sie bestimmt gar nicht schlecht. Um welchen Amp handelt es sich denn?

Ja, 6550 sind schon relativ teuer .... muß man für sich selbst entscheiden, ob es das wert ist. Soundmäßig sind sie jedenfalls echt klasse. Aber deswegen würde der Amp auch noch lange nicht nach Ampeg klingen ... da gehört beileibe mehr dazu als "nur" die Röhren ... ....

Jedoch gibt es auch einige andere Röhren-Bassamps, die echt gut klingen (können).

Gruß
Häbbe

[useme2305]

die kommen in einen Musicman HD-150. die teile haben normaler weise 6L6 drin. mein model ist jedoch ein frühes übergangsmodel, das mit EL34 läuft.
bei dem amp sollen tatsächlich 150W aus einem quartett gequetscht werden. das ganze mit 700V spannung. bin gespannt wie die KT77 sich schlagen werden.
drin sind jedenfalls noch die originalen EL34 von 1980 gewesen, als das teil letzte woche bei mir eintraf. die knattern schon schön vor sich hin, wenn der headroom ausgefahren ist mit einem p-bass. besonders das breakup in den hohen beim attackigen spiel ist sehr harsch und unnatürlich.

ich hoffe, dass ich mit frischen elkos und den KT77 den headroom ausbauen kann und sich das ausfahren der endstufe im klang etwas verbessert. nach deiner ersten antwort hab ich da aber mittlerweile etwas bedenken, was zweiteres angeht.

[haebbe58]

Hi,

so schlecht ist Deine Wahl wohl gar nicht .... die KT 77 kan ja auch ordentlich Spannung ab und hat einen ziemlichen Headroom. Meine Aussage bezog sich ja zuerst auf den Einsatz in einem Gitarrenamp, weil das Einsatzgebiet aus Deiner Frage zuerst ja nicht hervorging. Fragen zu Bassamps sind ja eher selten .... und EL34 Bassamps gibt es ja auch nicht so viele.

Der Einfluss verschiedener Röhren auf den Klang ist bei solchen Amps zwar auch wahrnehmbar, aber nicht so prägnant wie bei z.B. bei Gitarrenamps, die ständig am Limit gefahren werden.

Also einen Fehlkauf hast Du bestimmt nicht getätigt, keine Sorge ....! Aber wie gesagt ... behutsam einmessen!

Gruß
Häbbe

[Hardcorebastler]

Hi,
laut Datenblätter sind die  ähnlich,
aber nach meiner Erfahrung verhalten sich die KT77 etwas zickig, neigen zum Schwingen,
habe die KT77 von JJ und Gold Lion eingesetzt.
Wenn die Verstärkerschaltung genau darauf abgestimmt ist, ist die KT77 eine hervorragende Röhre.
Die KT77 anstatt die EL34 einfach einsetzen würde ich nur machen, wenn ich den Ruhestrom
genau  einstellen kann und  weiß was ich machen muss wenn es schwingt, nix für Anfänger,
kann gut gehen muss aber nicht.

Gruß Jörg

[useme2305]

also einstellen kann man den ruhestrom schon an dem amp.

mit dirks adapter aus dem shop geht das aber leider garnicht.....da kommen bei mir nur utopische werte mit hochstens 10,5mV auf meinem multimeter (?!)

aber die bias einstellung lässt sich im amp prima über einen 3,9 Ohm wiederstand, den ich als messpunkt benutze, messen. habe vor das ganze auf 21mA zu stellen.

[Hardcorebastler]

Hallo useme2305,
ein Schaltplan wäre hilfreich, 21mA Ruhestrom hört sich erst mal wenig an,
eigentlch zu wenig ...

Gruss Jörg

[useme2305]

leider hab ich keinen schaltplan von dem amp. da es ein übergangsmodel ist, das nicht einmal ein jahr lang produziert wurde 1980. gibt echt null infos drüber.

ich hab das innenleben mal abfotografiert:
http://picasaweb.google.com/useme2305/MusicManHDOneFifty

da sieht man schön, wie alt das teil ist.

ich habe auch mal zwei schaltpläne angehängt, die nahe an das rankommen, was ich hier zu stehen habe.

[cca88]

Hallo useme2305,
ein Schaltplan wäre hilfreich, 21mA Ruhestrom hört sich erst mal wenig an,
eigentlch zu wenig ...

Gruss Jörg

Hallo Jörg,

der Musicman ist ein Class B Amp mit knackiger Anodenspannung
20-25mV ist die richtige Hausnummer...

Grüße

Jochen

[useme2305]

die KT77 klingen an und für sich perfekt für bass. nur leider gibt es beim übersteuern immernoch ein etwas zu harsches klangverhalten in den höhen.

kann mir jemand ein paar details zu den dioden, widerständen und kondensatoren auf den endstufenröhren geben?
könnte ein austausch gegen hochwertigere komponenten an der stelle was bringen?

wozu sind diese kondensatoren eigentlich gut an der stelle?

hier schön zu sehen:
http://lh3.ggpht.com/_qskvcddjepA/TKJJS3HFtBI/AAAAAAAABGo/Ni2VrSa-vFU/P1020198.JPG
http://lh3.ggpht.com/_qskvcddjepA/TKJJsYeXdbI/AAAAAAAABGo/nA9rvm4VVJ0/P1020199.JPG
http://lh4.ggpht.com/_qskvcddjepA/TKJKI55WcvI/AAAAAAAABGo/KLOtrkXJ4us/P1020200.JPG

[haebbe58]

Hi,

normalerweise verändert sich das Verhalten der Röhren noch etwas nach einer gewissen Einspielzeit. Danach sollte man auch nochmal einmessen ... so ca. nach 10 bis 20 Stunden ...

Diese Zeit würde ich als noch abwarten, bevor man an die Bauteile geht ....

Gruß
Häbbe

[useme2305]

gut, dann warte ich mal noch ab.

eins kann ich aber jetzt schon sagen...die röhren klingen fantastisch, wenn man sie für bass benutzt. das ganze klingt mehr nach bassamp als mit den EL34. Die mitten näseln nicht so und unten rum ist mehr druck vorhanden während es oben weniger harsch und spitz klingt bei attackreichem spiel mit pick.

leider scheppern die aber auch erheblich mehr als jede andere röhre, die ich kenne. und das in einem top. wenn ich das topteil anhebe während jemand spielt, geht es.
gibts da tricks? ich kann mir vorstellen, dass das hier im forum schon oft diskutiert wurde. ich such mal.
ich könnte mir vorstellen, dass man mit solchen matten, mit denen man waschmaschinen entkoppelt, was erreichen kann.(?)