Über diese "Speaker-Treatments" aus der Hifi-Sparte gab es vor Jahren mal in der "ELRAD" (gotthabsieselig...) einen netten Bericht. Der erste Vorreiter da war ETON, dann Visaton und einige andere. Das Zeuch, was damals gedacht war, um die Membranen gegen Partialschwingungen zu immunisieren und ein Nagellack großes Fläschchen soviel kostete wie eine Pulle Jack Daniels, stand damals schon n dem Verdacht, etwas ganz anderes zu sein, allein schon wenn man den Geruch der Substanz in der Nase hatte. Eine Gaschromatographie von der Wundersubstanz ergab eine 99%ige Übereinstimmung mit Ponal Holzleim. Das restliche Prozent war wohl Farbstoff oder vielleicht "Mojo
" . Interessant war, daß die Wirkung auf Lautsprechern gleich war und das man mit dem Speaker Treatment auch wunderbar Holzklötzchen zusammen leimen konnte
Das olle Zeug hat zwar einige Membranresonanzen bedämpft, allerdings auch den Frequenzgang und die Thiele-Parameter deutlich verändert. Wenn man die bewegte Masse eines Speakers mal eben um 10-20 Gramm erhöht, kann das für einen Breitbänder schon in der völligen Unbrauchbarkeit enden, wenn man das Mittel da einfach so draufklatscht.
Bei Guitar-Speakern geht es hier wohl eher um das sogenannte "Doping" gegen "Cone-Crying", als disharmonische Verzerrungen, die durch Reflexionen der vom Membranrand zurück Richtung Schwingspule erzeugt werden. Das wird dann mit einer elastischen Masse
im Bereich der Sicke gemacht, die die hochfrequenteren Schallanteile im Aussenbreich der Membran dämpft. Cone-Crying ist ein ziemlich hässlicher Effekt, der bei einigen Speakern bei großen Lautstärken und sehr hohen Tönen auftritt. Nähere dazu kann man auch auf der Homepage vom Weber nachlesen, der die Speaker ja mit verschiedenen "Dopings" anbietet.
Gruß
Stefan