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Gegenkopplung mit Spule für Depth-Regelung

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Offline don_sebbo

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Gegenkopplung mit Spule für Depth-Regelung
« am: 20.10.2010 00:19 »
hi leute,

habe mir in letzter Zeit viel gedanken darüber gemacht, wie ich die gegenkopplung in meinem 100W hi gain projekt noch verbessern kann. dabei bleibe ich irgendwie jedesmal an der depth-regelung hängen.
habe im moment eine 100k/4k7 kombination, einem 100nf/25k presence-regler und einen 100nf cap vor dem 100k serienwiederstand. davor wiederum sitzt der jetzige depth-regler, 1M poti mit 6,8nf drüber. quasi eine leicht abgeänderte variante von der gegenkopplung aus joachims slo thread.

mich stört hierbei jedoch die zusätzliche phasenverschiebung und der durch die flankensteilheit aufkommende hochbassige/tiefmittige einfluss bei der ganzen geschichte. würde bei dieser schaltung gerne mal die jetzige depth reglung durch eine mit einer spule ersetzen.

...und da wären wir auch schon bei meiner eigentlich frage: wie macht man sowas am besten?!? :D

hätte mir überlegt, einfach parallel zum 4k7 und presence-regelung eine LC kombination mit regler poti dahinter gegen masse zu ziehen.
klappt sowas und wenn ja, wie könnt ich die grenzfrequenz und flankensteilheit ermitteln?

danke schonmal für die antworten!

gruß
sebbo


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Offline es345 (†)

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Re:Gegenkopplung mit Spule für Depth-Regelung
« Antwort #1 am: 20.10.2010 00:56 »
Hi

Frage:  was ist Dein Ziel?  - mir ist es nicht klar geworden -

Startpunkt: Presence und Depth auf 0
Wenn Du jetzt Depth aufdrehst: Welchen Frequenzbereich willst Du anheben?

Gruß

Hans- Georg

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Offline Bierschinken

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Re:Gegenkopplung mit Spule für Depth-Regelung
« Antwort #2 am: 20.10.2010 01:19 »
Hallo,

ja, so eine LC-Depthregelung klappt.
Meiner Meinung funktioniert sie besser als die klassische von dir bereits ausprobierte Depthregelung.

Die Problematik ist eine passende Spule zu bekommen.
Du müsstest halt ausprobieren; wieviel mH (H?), wie hochohmig darfs sein, MuMetall-Gehäuse? - für einen einzelnen Amp müsste man da sicher 4-5 Spulen ausprobieren und dann wirds recht kostspielig weil man sie wohl fertigen lassen muss.

Grüße,
Swen

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Offline don_sebbo

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Re:Gegenkopplung mit Spule für Depth-Regelung
« Antwort #3 am: 20.10.2010 11:58 »
hi und danke erstmal für die schnellen antworten...

@georg:

wie gesagt, die zusätzliche phasenverschiebung beeinflusst das ganze ziemlich negativ imho. sobald sich durch den depth poti auch nur der geringste wiederstand aufbaut und dadurch der kondensator ins spiel kommt, wirkt der sound irgendwie mulmiger. dazu kommt halt noch die ungünstige flankensteilheit dieses filters, wodurch automatisch auch wieder der hochbassige/tiefmittige frequenzbereich geboostet wird, den ich eigentlich nicht haben will...
lange rede kurzer sinn: das ding wird mir zu mulmuig.

@swen: jo, das habe ich mir schon gedacht... allerdings habe ich hier einen bogner überschall schaltplan, in dem das ganze auch so gemacht wurde, allerdings mit einer 10k/4k7 kombination in der gegenkopplung statt wie bei mir eine 100k/4k7. hier wird dann ein 3uf (2x1,5uf) cap mit einer ca.0,5h spule gegen masse gezogen. rein technisch müsste das ganze mit einem geeigneten poti dahinter ja auch regelbar werden, oder?
zumrechnerischen: um das auf meine gegenkopplung anpassen zu können, würde ich jetzt prinzipell ersteinmal den 3uf cap auf den 100k serienwiederstand anpassen (als normaler rc filter), sprich 10k/3uf -> 100k/300nf
die spule wiederum würde ich jetzt auf den kondensator anpassen, also 3uf/0,5h -> 300nf/5h.
habe das jetzt alles mit f=1/2xpixR(L)xC gemacht... also einfach nur mit dem faktor, mit dem multipliziert wird auch wieder dividieren, um gleiche proportionen und die grenzfrequenz zu erhalten.
ist das so richtig gerechnet und wenn ja, wie sähe es in diesem fall mit den flankensteilheiten und ggf. auftretenden schwingungen aus, wenn das ganze zu steil verläuft?

anbei übrigens der überschall schaltplan, den ich auch hier irgendwo aus dem forum ergattert habe :) allerdings kann ich nicht für dessen richtigkeit garantieren, da ichs ja selber nur aus 2. hand habe

gruß
sebbo
« Letzte Änderung: 20.10.2010 12:00 von don_sebbo »

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Offline Bierschinken

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Re:Gegenkopplung mit Spule für Depth-Regelung
« Antwort #4 am: 20.10.2010 12:55 »
Hi,

ach Bogner macht das mittlerweile auch so....

Bezüglich der Rechnereien, der Widerstand in der GK ist ja nur ein Spannungsteiler, mit dem bestimmst du nur wieviel Signal gegengekoppelt wird.
Für Frequenzkrams relevant ist der untere Widerstand des PI-tails, den du mit der LC-Kombination "Bypasst".

Ich zweifle aber daran, dass sich das rechnen auszahlt. Ich denke eher, dass du jetzt nen groben Wert hast und damit erstmal ausprobieren musst obs vll. schon zuviel oder zuwenig Effekt bringt und dann peu á peu die Bauteilwerte anpasst.

Achja, ich hab mit solchen Sachen schonmal rumgespielt. Beim TAD gibts kleine Spulen, die eigentlich zum Graphic-EQ der Boogies gehören.
Die kann man prima für sowas verwenden. Möglicherweise kannst du auch gut einen kleinen Übertrager einseitig verwenden oder eine Wahspule, je nach dem was du grade so rumliegen hast. Einen Versuch ists wert.

Grüße,
Swen

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Offline SvR

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Re:Gegenkopplung mit Spule für Depth-Regelung
« Antwort #5 am: 20.10.2010 14:04 »
Salü,
In der Anwendung müsste man die Spule doch auch durch einen Gyrator ersetzen/nachbilden können oder?
mfg sven
Rettet den Wald, esst mehr Biber!
PIC32-Tutorial

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Offline El Martin

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Re:Gegenkopplung mit Spule für Depth-Regelung
« Antwort #6 am: 20.10.2010 14:52 »
...wie isses, wenn man die Spule durch zwei Spulen im Humbucking-Prinzip ersetzt?

Ich hatte schon länger diese Idee und in einem anderen Fred mal formuliert.

Ciao
Martin
Rot ist schwarz und plus ist minus...

Rote Litzen sollst Du küssen, denn zum Küssen sind sie da.

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Offline Headsurgeon

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Re:Gegenkopplung mit Spule für Depth-Regelung
« Antwort #7 am: 20.10.2010 17:34 »
...wie isses, wenn man die Spule durch zwei Spulen im Humbucking-Prinzip ersetzt?

Ich hatte schon länger diese Idee und in einem anderen Fred mal formuliert.

Ciao
Martin

Hi,
das sieht man in aelteren Diezels. Die neueren haben Blechhauben auf der Spule.
In Marshall Amps findet man Gyratoren.

Gruesse!


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Offline es345 (†)

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Re:Gegenkopplung mit Spule für Depth-Regelung
« Antwort #8 am: 20.10.2010 17:47 »
Hi Sebbo,

Die LC Schaltung im Überschall stellt einen Saugkreis mit der Mittenfrequenz von ca 133 Hz dar. Das heißt dieser Frequenzbereich wird angehoben, da im Resonanzfall die Gegenkopplungsspannung kurzgeschlossen wird. Wenn Du ein Poti in Serie zur Spule setzt (max 5K für einen vernünftigen Regelbereich), kannst du die Anhebung regeln

Gruß Hans- Georg

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Offline don_sebbo

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Re:Gegenkopplung mit Spule für Depth-Regelung
« Antwort #9 am: 20.10.2010 18:52 »
hi leute!

@sven: jo, hast recht... da hab ich mich wirklich vertan mit dem widerständen  ::) an die boogie spulen von tad oder wah inductors habe ich auch gedacht... leider sind die boogie spulen bei ca. 14€ das stück. mit dem experimentieren hast du natürlich recht, wollte halt nur einmal grob wissen, wie ich mit der ganzen geschichte umgehen muss um überhaupt mal annähernd an nutzbare werte zu kommen. bei 14€ pro spule tut übermäßiges experimentieren ziemlich schnell weh ^^

@hans-georg: danke für die detailierte antwort. hast du vll auch die formel parat, mit der du auf die 133hz gekommen bist

soooooo :) dann müsste die überschall depth regelung ja bei mir im prinzip genau so funktionieren (bzw. in jedem amp mit xxk/4k7 kombi inner gk), oder?
anbei habe ich mal eine kleine skizze gemacht, in der ich die herkömmliche depth regelung rausgeworfen und das lc-glied eingebaut habe.

gruß
sebbo

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Offline es345 (†)

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Re:Gegenkopplung mit Spule für Depth-Regelung
« Antwort #10 am: 20.10.2010 19:24 »
Geh auf diese Seite:

http://de.wikipedia.org/wiki/Schwingkreis

Gruß Hans- Georg

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Offline don_sebbo

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Re:Gegenkopplung mit Spule für Depth-Regelung
« Antwort #11 am: 21.10.2010 22:39 »
hi leute,

habe mir heute nun die nötigen teile bestellt (2x1,5uf ero mkt1813 und eine 0,4h boogie spule) und werde sofort bericht erstatten, nachdem ich alles verbaut und getestet habe.

gruß
sebbo

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Offline Tube_S_Cream

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Re:Gegenkopplung mit Spule für Depth-Regelung
« Antwort #12 am: 22.10.2010 11:28 »
Wenn man nahezu völlig brummunempfindliche Induktivitäten haben möchte, kann man auf einen Bandeisenkern zurückgreifen, z.B. den T23-21/010/9
 von Menting -Elektronik (siehe spulen.com). Mit soetwas habe ich mir mal eine 0,7H-Spule gewickelt, die dann ganze 5 Ohm Innenwiderstand hatte :)
Die Spule hat auch direkt neben einem Netztrafo nichts eingefangen. Auch die amtliche AMPEG Midrange-Drossel des SVT mit ihren Anzapfungen lässt sich damit realisieren.
Der Kern hat einen AL von 18.000!!! Gemäß der Formel L (nH) = AL x N2 kann man sich ja simpel erreichen, wieviel Windung man braucht, also die Quadratwurzel aus (L (in nH) / AL).
Für 0,5 Henry wären das rund 167 Windungen.
Die Spule kostet so um die 3,x Euro. Wäre mal was für Dirk's Shop!

Wer keinen Bock auf Selberwickeln hat kann bei Bedarf von 0,5H ja auch auf die Fasel-Spulen für Wah zurückgreifen ;)

Gruß

Stefan

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Offline don_sebbo

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Re:Gegenkopplung mit Spule für Depth-Regelung
« Antwort #13 am: 22.10.2010 22:11 »
so leute,

melde mich ein bisschen früher als erwartet  ;D
die fasel spulen waren ja oben schon mal im gespräch gewesen, allerdings konnte ich beim musikding keine spulenwerte finden und habe deshalb die boogie spule bestellt.
aber nachdem ich stefans post sah habe ich in einem akt purer blutrünstigkeit mein gutes crybaby geschlachtet und ausgeweidet  :devil:
zufälligerweise fanden sich auch noch 2 passende kondensatoren, ein 4,7uf und ein 3,3uf.
also nix wie raus mit dem alten zeugs und alles so eingebaut wie auf meinem plan oben (natürlich mit einem cap vor dem 100k -> bei mir 100nf). zuerst getestet habe ich den 4u7 kondensator.

amp angemacht, kurz warm glühen lassen... dann der test:

oh wow, absolute weltklasse :D wär hätte das gedacht? was so teuer und aufwendig ist im vergleich zur normalen depth regelung muss sich gut anhören, etwas anderes könnte ich mir nie eingestehen  ::)
ne, spaß beiseite...

also eins muss ich vorneweg sagen: es ist keine offenbahrung (wie so oft  :() was einem aber direkt auffällt, ist diese angenehme neutralität der ganzen geschichte. es ändert sich wirklich nur in der basswiedergabe etwas, der komplette restliche frequenzbereich, vor allem die von mir so gehassten hochbässe/tiefmitten, hört sich total unbeeinflusst an. die von hans-georg vorgeschlagene 5k-poti regelung ist genau richtig fürs ohr und vom boost her zu vergleichen mit einer gängigen depth regelung (1meg/4n7).
so, einmal den 4u7 gegen den 3u3 getauscht und an die kiste. die berechneten 30hz differenz kommen bei meinem mesa rectifier cabinet deutlich zu geltung. der 3u3 geht bei ca. 130hz deutlich wuchtiger zur sache als der 4u7 bei ca. 100hz.
bei komplett aufgedrehtem poti (maximaler boost) wirkt der 4u7 sehr imer noch sehr dezent, die bässe sind immer noch sehr straff und das fundament das tons ist einfach genial.
der 3u3 hingegen wirkt da schon fast etwas zu aufdringlich und intensiv, jedoch wirkts halt auch einfach dicker, was bei nicht voll aufgerissenem poti (muss ja auch nicht immer sein ^^) dann auch wieder viel angenehmer klingt.
das ganze ist jedoch sicherlich von cabinet zu cabinet unterschiedlich und auch vom kondensator typen (voodoo-alarm!) der 4u7 war ein elko, der 3u3 ein mkp typ.

also davon abgesehen, dass es ein bisschen mehr kostet, kann ich diese variante nur jedem ambitionierten tüftler empfehlen. es ist wie gesagt keine revolution des endstufen voicings, allerdings sind die vorteile doch auf jeden fall hörbar und das direkt beim ersten versuch.
interessant ist hier sicherlich auch das ausprobieren verschiedener kondensator- und spulenwerte mit gleicher proportionalität (d.h. 3u3/0,5h -> 1u5/1h -> 6u8/0,2h usw...) wodurch die grenzfrequenz erhalten bleibt, die flankensteilheit jedoch verändert wird. da aber reinhold bogner sich dabei sicherlich was gedacht hat, diese beiden werte zu verwenden, würde ich es persönlich auch bei den beiden genannten alternativen belassen...

die formel zu errechnen des serien-schwingkreises ist folgende:

f(g) = 1 / [ 2 x pi x sqrt ( c x l ) ]

in dem sinne, frohes experimentieren :)

gruß
sebbo
« Letzte Änderung: 22.10.2010 22:19 von don_sebbo »