Hallo zusammen,
ich habe mir jetzt feinporigen und planen Akkustik Schaumstoff, in 1,5cm Dicke und aus PU (Polyurethane, aus dem Material sind die meisten Schaumstoffe, unter anderem auch der gemeine Spülschwamm) zum Donut schneiden lassen. Ganz so wie Jay Mitchell es vorgemacht hat.
Zum Einsatz kam meine TTC XXL British 2x12er aus 1,5 cm dickem Birke-Multiplex. Diese Box hat die gleichen Maße wie ein 4x12er. Die 2 Speaker sind diagonal angeordnet. 2x Eminence Legend GB12 in Reihe zu 16 Ohm.
Der Amp ist ein Marshall 2204 mit 2xJJ6v6 in der Endstufe und ist, für einen strafferen Sound, fehlangepasst.(Box und Amp beide auf 16Ohm, aber Ausgangsübertrager für 2 EL34 und nicht für 6L6 Typen) Setting: Pr:1 Uhr, B:3 Uhr, M:12 Uhr, T:3 Uhr, Master 11-12 Uhr, Gain: 3 Uhr
Davor ein Ibanez TS-808: Gain 9 Uhr, Tone 11 Uhr, Level 2 Uhr
Gitarre: Vintage Icon SG mit Wilkinson Ceramik Steg-Humbucker.
Da in unserem Proberaum der Boden, die Wände und die Decke mit Teppich belegt sind/ist, muss man die Höhen schon ordentlich reindrehen, da sonst der Raum sehr viel vom Sound verschluckt.
Der Klang der Box wirkt leicht aufgeräumter bzw. differenzierter mit dem Donut. Es beamt auch minimal weniger, als wenn die Lautsprecher "nackig" sind. Aber der Beam Blocker Effekt, wie ich Ihn mit Dirks Diffusor habe, bleibt aus. Das soll heißen, der Donut taugt alleine als Beam Blocker recht wenig. Da ist der Diffusor auf jeden Fall überlegen.
Der Donut macht den Sound eher etwas breiterwandiger. Aber die Beamschneise aus der Mitte der Speaker bleibt bestehen. Ich denke sie wird sich auch nie ganz vermeiden lassen, unabhängig davon, welche Beam Blocker Methode man verwendet.
Eine 2x12er mit 2 Diffusorn klingt dahingegen schon richtig gepresst und abgewürgt. Öffnet man die Rückwand des Cabinets wird es wieder etwas besser.
Aber um hier nicht zu verwirren, gilt ab jetzt das Verhalten in der geschlossenen Bauweise.
Oben Diffusor und unten "nackig" ist da schon die bessere Alternative. War mir aber in 5 Metern direkt vor der Box immer noch zu "beamig"
Das beste Ergebnis hatte ich mit den Donuts + den TT-Diffusor.
Jeder der 2 Speaker bekam je einen Donut und einen Diffusor spendiert. In den Diffusor habe ich dann mittig ein Loch mit einem Durchmesser von ca. 1cm gebohrt, um die Höhen nicht komplett abzuwürgen. Das Ergebnis war ein recht breiter und räumlicher Klang. Wenn man sich nicht grade in 5 Metern genau vor die Lautsprecher kniet, bekommt man vom Beaming so gut wie gar nichts mit. Selbst beim Ohr direkt auf Höhe der Lautsprecher fand ich das Beaming durchaus akzeptabel. Ich hatte auch nicht das Gefühl, dass die Box dadurch abgeklemmt klingt wie das beispielsweise der Fall ist, wenn jeder Lautsprecher einen unbehandelten Diffusor (ohne Mini-Bohrung in der Mitte) davor hat.
Ich könnte mir jedoch Vorstellen, daß man das beste Ergebnis erhält, wenn man ganz einfach vor jeden Lautsprecher einen 2cm dicken Akkustik-Schaumstoff-Kreis mit einem Durchmesser von ca. 28cm setzt; also einen Donut ohne Loch in der Mitte (ja, man sagt auch Kreis dazu
). Eigentlich genau so, wie das auch bei den PA-Boxen der Fall ist. Diese habe ja anstelle einer Frontbespannung einen Frontschaum, meist mit einer Dicke von 10 - 20 mm.
Im Prinzip hat Dirk da schon recht, wenn er empfiehlt, den Frontbespannstoff für die Gitarren Boxen auch mal doppelt zu nehmen, um das Beaming zu reduzieren.
Ich könnte mir aber Vorstellen, das das Klangergebnis sauberer ist, mit Akkustik-Schaumstoff + einfacher Frontbespannung.
Ausprobiert habe ich es zwar noch nicht (und ehrlich gesagt habe ich nach der heutigen Box auf, Box zu Schrauberei auch wenig Bock drauf) aber einen Versuch wäre es wert. (Vielleicht nächste Woche)
Soviel zum Thema Donut nach Mitchell.
Gruß,
Elmar