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6L6 SE Amp

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Offline Hardcorebastler

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6L6 SE Amp
« am: 27.10.2010 16:38 »
Hi,
beim googeln bin ich auf folgenden Schaltplan gestoßen.
Der Plan scheint aus dem Buch Audio Valve Amplifieres (Rainer zu Linde) zu sein.

Dort wird die 6L6 mit 37 Watt Anoden-Gitterverlustleistung betrieben.
Ist dies nicht viel zu hoch, wo doch eine 6L6GC eine max. Verlustleistung von 30W hat und man mindestens 20% darunter bleiben sollte, wären dann hier 24 Watt.

Mich wundert dass so etwas veröffentlicht wird oder habe ich hier etwas übersehen  ???


Gruß, Jörg

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LesPaule

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Re:6L6 SE Amp
« Antwort #1 am: 27.10.2010 17:53 »
Hallo Jörg,

hmm...nach den Angaben im Schaltbild müssen durch die Kathode tatsächlich ca. 93mA fließen, sonst fielen ja an den Rk insgesamt keine 32V ab. Selbst wenn man beim vorliegenden Triodenbetrieb noch 5W "Reserve" hinzunimmt, die das Schirmgitter aushält, dann kommen immer noch 2W zuviel heraus. Ich sehe es wie Du: Die Röhre wird weit über ihren Spezifikationen betrieben.

Gruß Tommi

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Offline Hardcorebastler

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Re:6L6 SE Amp
« Antwort #2 am: 27.10.2010 18:30 »
Hi,
ich dachte ich bin schon Banane ,vielleicht vom Inhalieren der Lötzinn Ausdünstungen ;D
So jetzt habe ich das Buch gefunden und nachgeschaut ,Audio Valve Amplifiers, Auflage August 2002, ist dort genau so dargestellt S. 146.
Ich schließe jetzt daraus dass ich nicht Banane bin sondern jemand anderes.

Die Lösung sieht so aus um die 6L6 nicht zu verheizen:
Einsatz nur 6L6 GC
Ruhestrom auf 70 mA
Kathoden Widerstand 270R 2W + 220R 2W =490 Ohm
Kathode steht bei 34 V
Verlustleistung :
(430V – 34V)*70mA = 28Watt


Gruß, Jörg
« Letzte Änderung: 28.10.2010 10:52 von Hardcorebastler »

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Offline Bierschinken

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Re:6L6 SE Amp
« Antwort #3 am: 1.11.2010 14:41 »
Hallo Jörg,

im Audiobereich hab ich sowas noch nicht gesehen, aber zumindest bei Gitarrenamps werden die Verlustleistungen, insbesondere bei SE-Amps, kategorisch ignoriert.

In alten Fenders läuft die 6V6GT z.b. immer mit etwa 370V Ua und (!) Ug2, bei etwa 15-17W Pwa.
Eigentlich sollte einen da nichts mehr wundern.

Grüße,
Swen

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Offline Hardcorebastler

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Re:6L6 SE Amp
« Antwort #4 am: 1.11.2010 16:04 »
Hallo Swen,
ich bleibe möglichst 20% unter der maximalen Verlustleistung.
Es stellt sich die Frage: wie lange hält die Röhre wenn ich die AV+GV voll ausnutze bzw. überschreite und was kostet die Röhre.
Eine Triode 300B ist mir zu teuer zum Verheizen.
Auch scheint es Röhren zu geben die ohne Lebensdauerverlust ( wie lange die ist Norm Lebensdauer ?)am Limit gefahren werden können, z.B. EL84.

6V6 GT :    14,2 W (AV+GV)
 6V6GT-A : 16,2 W
wenn die Fenders die 6V6GT-A einsetzen bewegen die sich noch im erlaubten Bereich bez. Verlustleistung,
für die 6V6 GT liegen die dann deutlich darüber.Die Zulässige Anoden und Gitterspannung 6v6GTA (350, 315 V) haben die deutlich überschritten.

Wird die Röhrenlebensdauer bei Ausnutzung der AV+GV signifikant verkürzt, welcher Einsatz stresst die Röhre mehr, der Gitarren Amp oder der HiFi Amp?


Gruß, Jörg
« Letzte Änderung: 1.11.2010 16:25 von Hardcorebastler »

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Offline Bierschinken

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Re:6L6 SE Amp
« Antwort #5 am: 1.11.2010 17:33 »
Nabend Jörg,

ich bin voll bei dir, dass man die im Datenblatt spezifizierten Werte einhält! - Nur leider scheint das nicht Gang und Gäbe zu sein.

Fender nutzt übrigens 6V6GT und liegt damit wirklich über den gegebenen Maxima. Dennoch halten NOS-Röhren das ohne weiteres aus.
Eine signifikante Lebensdauerverkürzung konnte ich nicht feststellen.
Mich hatte das mal interessiert wie weit man sowas denn treiben kann und habe eine russische "6N6C" (kyrillische Lettern) in meinem Champclone gequält.
Irgendwann hatte ich 22W Pwa und habe mich nicht weiter getraut. In dieser Konfiguration lief die Röhre aber klaglos über Monate.
Ich frag mich ob die Hersteller vll. ihre Datenblätter konservativ halten um sicherzustellen, dass ihre garantierten Werte niemals zu Problemen führen können.

Gleiches hab ich auch bei ECC83 beobachtet. Die werden in Gitarrenverstärkern regelmäßig jenseits ihrer Specs gefahren (Ua, Ufk) und dennoch läufts (oftmals).

Aber zurück zur Frage;
Zitat von: Hardcorebastler
Wird die Röhrenlebensdauer bei Ausnutzung der AV+GV signifikant verkürzt, welcher Einsatz stresst die Röhre mehr, der Gitarren Amp oder der HiFi Amp?
Keine Ahnung, sorry  :(
Ich würde aber annehmen, dass der Gitarrenamp aufgrund des Transports und oftmals der Lautstärke wegen (steht auf der Box etc.) der stärker beanspruchte Verstärer ist. Da dürften die feinen Drahtaufbauten innerhalb der Glaskolben ganz schön ans Schwanken geraten.

Grüße,
Swen

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LesPaule

  • Gast
Re:6L6 SE Amp
« Antwort #6 am: 1.11.2010 21:20 »
Hallo,

weil gerade die "Russenröhren" angesprochen sind: Vielfach wird ja die 6P3S als preiswertes 6L6-Äquivalent angeboten, vor allem in der Bucht kriegt man die Tuben für schmales Geld. Gelegentlich steht sogar 6L6GC dran, was schlicht falsch ist. Es ist vielmehr eine 6L6GB, die verträgt eben nur 19W Pa statt 30W, Ua ist maximal 400V und für Ug2 ist schon bei 300V Schluß.
Diese Röhre verträgt tatsächlich nicht mehr als angegeben, ich hab das vor einiger Zeit mal probiert: Geht man auch nur ein wenig über die 19W hinaus, sei es mittels Anodenspannung oder -strom fängt die Anode sofort zu glühen an und ab 22W leuchtet zusätzlich das Schirmgitter hellrot. Die Röhre beginnt gefährlich zu knacken und signalisiert somit deutlich, daß sie an weiterer Überlastung keinen Gefallen zu finden scheint. Daher bin ich einfach ein wenig empfindlich, wenn es darum geht, eine Röhre bewußt oberhalb der Datenblattangaben zu betreiben.

Gruß Tommi