[earlgrey36]

Hallo zusammen,

ich bin auf der Suche nach dem Lautsprecher mit dem geringsten Beaming, welcher auch ohne Diffusor,im geschlossenen Gehäuse und bei HI-Gain Sounds noch erträglich rüberkommmt. Der Amp ist ein Marshall 2204.
 
Dabei sollten folgende Kriterien erfüllt sein:

-12"
-8 Ohm
- soll nicht mehr als 130,- kosten
- keine beißenden Hoch-Mitten
- keine beißenden Höhen
- ausgewogener, aber nicht dominanter Bass

Ob british oder american voicing, ist mir egal.
Habt Ihr da irgendwelche Vorschläge? Gibt es so einen Speaker überhaupt ?
Könnten der Tornado oder der Legend V12 eine Lösung sein?


Gruß,
Elmar  

[Rimy]

Hi Elmar,

wie ich sehe ist der V12 dann auch für Dich nicht so geeignet? 

Gruß
Ralph

[haebbe58]

Hi Elmar,

kennst Du Dirks Leitfaden ...?

http://www.tt-cabs.com/tt_tech/doc/TTC-Boxen_und_Lautsprecher_Leitfaden.pdf

Als Anhaltspunkt bestimmt nicht schlecht!

Siehe Seite 7  (viertletzte Zeile)

Gruß
Häbbe

[earlgrey36]

Hallo zusammen,

ob der V12 was ist oder nicht, kann ich noch nicht sagen. Ich konnte ihn noch nicht ausprobieren. Der Beschreibung nach auf der Hersteller Seite, könnte er mir aber gut gefallen.

Dirks Leitfaden kenne ich. (Früher hatte er auch mal den Jensen Tornado, den Blackbird, sowie den Electric Lightning bewertet.)
Nur spielen einem manchmal auch die Ohren, die Tagesform sowie das Setup einen Streich. Deswegen halte ich nicht soviel von diesen Bewertungen. Einige der Lautsprecher die ich besitze, hätte ich zum Beispiel völlig anders bewertet.
Ich spiele mit dem Gedanken, mir eventuell 2 Tornados für meine Box anzuschaffen. Dirk hatte ihn mal mit Beaming  Stufe 1 bewertet, was so wenig ist,wie bei den Celestions Alnicos. Nur habe ich die Angst, das ich letztendlich doch wieder Beamblocker verwenden werde. Und die will ich diesmal unbedingt vermeiden. Klanglich bin ich bisher mit dem Legend GB12 super zufrieden, wenn halt das Beaming (Stufe 3) nicht wäre. Der Governor, Jensen Neo, Jensen c12 (Beaming Stufe 2) fand ich vom Beamverhalten aber weitaus nerviger. Den Private Jack fand ich wiederum klanglich zu dick und nicht heavy genug. V30 war der allerschlimmste und 2 Greenbacks sind nicht belastbar genug.
Ich glaub ich bin verrückt 

Gruß,
Elmar 

[Nils H.]

Moin,

ich hab den V12 zusammen mit einem GB12 in einer Box. Ich hab mit dem Beamingverhalten beider Speaker nicht so die Probleme, auf jeden Fall nehmen die sich nicht viel. Ich würde mit meinen persönlichen Erfahrungen (katastrophales Beaming des Originalspeakers meines Blues Deluxe) gar nicht von "Beamingproblemen" bei diesen Speakern sprechen, dementsprechend habe ich auch keine Beamblocker in der Box.

Gruß, Nils

[haebbe58]

Hi,

bist nicht verrückt ... das sind halt Deine Einschätzungen.

Ich persönlich mochte z.B. den V30 nie. Der war mir früher immer zu nervig. Mittlerweile find ich ihn aber gar nicht schlecht ... er ist halt ein wenig "speziell" aber gerade für Lead Sounds mit einer Paula an einem 2204, alleine in einer hinten offenen Box ... die wahre Pracht!  Aber der ist natürlich ein kräftiger "Beamer".

Beim Jensen Neo habe ich nach wie vor den Eindruck, dass er von allen am wenigsten beamt und einfach am universellsten ist ... bis auf den EV 12L der ist der Meister bzgl. geringsten Beamens ... aber auch sackteuer.

Der Alnico, den Dirk mal unter kurzfristig unter seinem Label TT angeboten hatte, der beamt auch kaum ....aber den gibt es ja leider nimmer  

Sehr gut gefällt mir auch der True Brit von Tayden ... sozusagen ein old-style Greenback Clone ... aber ein wirklich sehr guter! Der beamt nicht sonderlich ... hat allerdings eine begrenztre Belastbarkeit (25 W)... sollte also nur an kleinen Amps oder im Gespann werkeln ...

Gruß
Häbbe

[bea]

Hallo in die Runde!

Mal als Frage in den Raum gestellt: hängt die bei der Verwendung mehrerer Lautsprecher nicht auch von der Anordnung der Töpfe ab?

Wie bei ner Antenne: 2x12 nebeneinander bündelt seitlich, 2x12 übereinander bündelt nach oben und unten. (...und mit Töpfen schräg nach außen kann man die Bündelung u.U. ein wenig reduzieren...)

Beate

[haebbe58]

Hi Bea,

Stimmt schon,

ich nehm z.B. immer 2 Stück 1x12" mit gleicher Bestückung (z.Zt. gerne Tayden True Brit oder Eminence Mod12) und dreh sie ein wenig auseinander ... damit ist das Thema Beaming dann meist erledigt ....

und wenn ich mehr Druck als Streuung brauche, dann stell ich sie einfach übereinander

Gruß
Häbbe

[earlgrey36]

So, ich komme grade aus dem Proberaum und habe meiner TT 2x12er Flexback (mit 2 x Legend GB12) ganz todesmutig die Diffusor entfernt. Durch Zufall habe ich nämlich festgestellt, dass mein Verstärker Drehknöpfe hat. Und wenn die in die ein oder andere Richtung bewegt werden, kann man den Klang beeinflussen. Das ist echt irre  .
Hatte ich den Marshall vorher mit Pres. 1 Uhr, Bass 3 Uhr, Mitten 12 Uhr, Höhen 3 Uhr eingestellt, steht er jetzt mit Pres. auf 9 Uhr und Höhen auf 2 Uhr.
Meinen Tube Screamer habe ich außerdem von Tone 12 Uhr, auf Tone 10-11 Uhr eingestellt.
Und siehe da, auf einmal war das Beaming kein Thema mehr; jedenfalls nervte es mich nicht mehr. Ich fand des Sound heute richtig gut und es fehlte ihm an nichts.
Allerdings war ich heute ohne Band zu Gange. Wie sich der Sound dann im Gesamtmix durchsetzt, wird sich noch zeigen. Da ich notfalls die Box offen spielen kann, bin ich aber optimistisch.
Ich finde nach wie vor, dass der Legend GB12 ein hervorragender Speaker ist. Von allen Lautsprechern, die ich bisher probiert habe, passt dieser klanglich am besten zu mir und meinen Soundvorstellungen.

Vielen Dank an Alle für die Mühe und Grüße,

Elmar 

[Lupinello]

Servus,

was heisst eigentlich Beaming und was bedeutet es bei amerikanischen oder britischen Lautsprechern in ihrer jeweiligen Charakteristik?
Haben eher amerikanische LS Beaming oder sind die englischen die Täter?
Sind eher englische LS breitstrahlend und amerikanische Speaker eher fokussiv oder umgekehrt?

Die Aussage, dass der V30 besonderes Beaming bietet, ist mir völlig unbekannt.
Dass er recht breite Verzerrung zur Verfügung stellt, ist mir dagegen bekannt.

Für mich stellt sich hier die Frage der Definition, was Beaming wirklich ist.
Ich sag jetzt mal was ich mein:
"In den Höhen bei Verzerrung unangenehm (fuzzy) klingend"...(bei clean wohl eher nicht abzuhandeln).
Dabei ist aber weder breit noch fokussiv diskutiert.

Danke!

Schönen Gruß
Woifi

PS: mein persönlicher Geschmack:
Ich mag gern fokussive Speaker die möglichst wenig beamen fürs Solospiel...bei Rhy. kann mein Geschmack aber eher wieder in die breite aber auch beamende Richtung gehen.
Welche Speaker empfehlt ihr mir sowohl in die eine als auch in die andere Richtung?
Unabhängig davon find ich die Idee von Engl nicht verkehrt, schaltbar ein weiteres Kabinett anzuhängen.
Ich plädiere für drei: clean, crunch und high gain, da kein Speaker alles (insbes. nach Geschmack) kann.
Bei Bonamassa sieht man den Versuch, beide Welten per Amp und Speaker krampfhaft zu vereinen.
Mittlerweile scheint er schon beim EVM-12L angelangt zu sein (ein Durchschnittsspeaker ohne eigene Charakteristik mit Gefahr zur Langweiligkeit).
Bonamassas Sound überzeugt mich nicht unbedingt...sein Spiel ist dennoch besonders beachtenswert...aber nicht mehr so ursprünglich klingend wie einst....einst: war für mich zu mittig klingend auch nicht mein Geschmack.
Bonamassa imo: Spiel gut ....Klang: Daumen runter!

[haebbe58]

Hi  Woifi,

mit Beaming meint man in erster Linie das Bündeln des Schalls zu hohen Frequenzen hin.
Je stärker dieser Effekt ausgeprägt ist, desto mehr verengt sich der Abstrahlwinkel bei den hohen Frequenzen.

Das kann soweit führen, dass in den Mitten und Höhen nur noch in einem engen Abstrahl-Bereich der volle Pegel da ist, durch die starke Bündelung aber genau dort dann eine unangenehme Überhöhung stattfindet ... das wird auch gerne als Quäken bezeichnet.

Die tiefen Töne werden also breit abgestarhlt und die hohen gebündelt, was auch zu einem "Auseinanderreissen" des Tons/Klangs führen kann ... deshalb sind starke "Beamer" oft für Solo-Linene usw. trotzdem geeignet, da der Tonumfang da ja recht gering ist, während bei fetten Rhythmus- und Clean Sounds eher Ausgewogenheit gefordert ist und da das Beamen sehr stark auffällt/stört ...   

Für manche Speaker/Boxen  gibt es da Diagramme, wo der Schalldruck bei verschiedenen Winkeln (meist 0°, 15° und 30°) gemessen wird ... leider gibt's  das bei Gitarrenspeakern eher selten, obwohl es gerade da sehr interessant wäre ... bei den HiFi-Jüngern und PA-Spezis (vor allem bei Hochtönern und Hörnern) ist das aber schon sehr verbreitet.

Gruß
Häbbe

[earlgrey36]

Häbbe hat's ganz gut erklärt.
Das eigentlich Schlimme am Beaming ist, dass der einst so fette, druckvolle und perfekt abgestimmte Sound, in einer gewissen Position vor dem Speaker, kratzig, dünn, und Eis-Pickel-Mäßig daher kommen kann. Für mich klänge der perfekte Lautsprecher nahezu aus allen Positionen gleich.
Aber die Physik lässt das nun mal nicht zu.

Gruß,
Elmar 

[Lupinello]

Mercie Jungs!