Hallo,
ich habe vor, einen Fender Tweed Pro Amp nachzubauen. In einigen Details bin ich mir noch unsicher
und hoffe auf Euren Rat. Am wichtigsten ist mir das Problem mit dem Ausgangstrafo (weiter unten).
Es ist ein ziemlicher Roman geworden, aber mir erschien es am sinnvollsten alles zusammen aufzuschreiben.
Das ganze soll ein Topteil in Tweed-Optik werden.
Also praktisch wie ein Narrow-Panel Gehäuse, nur nicht so hoch (etwa ca. 35cm).
Vor allem die Anleitung zum Gehäusebau von Bernd Brieskorn für seinen Tweed Deluxe hat mir Mut gemacht,
daß selbst mal zu versuchen. Mein Schwiegervater hat eine Oberfräse incl. Schablonen für Fingerzinken.
Ich hoffe, daß ich die Holzarbeiten damit vernünftig hin bekomme (werde berichten).
Bei der Schaltung will ich mich fast komplett an den 5E5-A Pro halten. Die Idee von Joachim, einen Vorstufenkanal
mit Metallfilm- und den anderen mit Kohlepresswiderständen aufzubauen finde ich gut, werde ich wohl auch so machen.
In der Endstufe will ich zusätzlich zwischen Fixed- und Kathodenbias umschalten können. Ich habe das in meinem
Schaltplan vorgesehen, bin mir aber nicht 100%ig sicher, ob man das so machen kann. Wäre klasse, wenn sich das
mal jemand angucken könnte. Den Schaltplan habe ich angehängt.
Am Layout des Boards arbeite ich gerade noch, aber eigentlich muß dafür ja nur eine der Vorlagen von Ceriatone,
Weber oder Fender ein wenig bearbeitet werden. Das Board möchte ich mit Eyelets auf einer GFK 2mm Platte machen.
Braucht man dafür eine Unterlegpappe, so wie das beim Deluxe Reverb gemacht wird oder geht das auch ohne?
(8mm Abstandsbolzen zum Chassis)
Das Chassis werde ich in Worms bestellen. Aufs Selberbauen incl. Fräsungen habe ich nach meinen Erfahrungen
mit einem Schälbohrer im Stahlchassis keine Lust mehr. Ich könnte natürlich auch ein Aluchassis nehmen, aber
so habe ich das Thema Frontplatte gleich mit erledigt.
Zu den Trafos:
* Drossel
Welche Drossel könnt ihr für den 5E5-A empfehlen?
Ich habe noch eine alte Drossel rumliegen, sie hat aber nur 0,7H (17 Ohm). Das scheint mir ein bischen wenig zu sein.
Im Bausatz von Weber wird ja eine Induktivität von 5H verwendet.
* Netztrafo
Als Netztrafo will ich den 022798 Fender Universal Trafo von TubeTown verwenden (liegt noch bei mir rum).
* Ausgangstrafo
Als Ausgangsübertrager habe ich noch einen alten Musicman 5-75 Trafo. Der war in einer 75 Watt 6L6GC Endstufe mit
B+ von 700V verbaut. Die Leistung des Fenders kann er ab, aber ich bin mir nicht sicher, ob die Impedanzanpassung
ok ist. Meine Box ist umschaltbar zwischen 4Ohm und 16 Ohm.
Mit einem 1kHz Sinus habe ich folgendes gemessen
Sek. 8 Ohm Wicklung <===> Prim. Anodenwicklungen:
Spannungsverhältnis: 1,6Vss : 45Vss
Impedanzverhältnis: 1 : 791
Sek. 4 Ohm Wicklung <===> Prim. Anodenwicklungen:
Spannungsverhältnis: 1,6Vss : 60Vss
Impedanzverhältnis: 1 : 1406
In den Datenblättern zur 6L6 habe ich unterschiedliche Primärimpedanzen gefunden, bin mir also nicht ganz sicher,
wovon ich ausgehen soll. Wenn ich die Box auf 4 Ohm stelle, käme ich primär entweder auf ca. 3200 Ohm (4*791) oder
auf ca. 5600 Ohm (4*1406). Beides klingt nicht völlig falsch. Wie stark darf eine Fehlanpassung an diesem Punkt sein?
Meint Ihr, dieser Trafo wäre einen Versuch wert? Wäre natürlich schick, erstmal vorhandene Bauteile zu verwenden.
Oder sollte ich besser gleich den Hammond 1760L nehmen? Er wurde von Stephen für ein 5E8-A Topteil vorgeschlagen.
Ich freue mich auf euer Feedback.
Grüße
Oliver