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Ferritperle statt Input-Gitter-R

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Offline don_sebbo

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Ferritperle statt Input-Gitter-R
« am: 11.01.2011 19:21 »
hi leute,

habe mir schon oft gedanken drüber gemacht, wie ich den so sehr verhassten ersten gitterstopper in meinem hi gain projekt zwecks rauschminimierung rauswerfen kann. was die reduzierung der blocking distortion anbelangt, ist dieser wiederstand ja an der ersten röhre prinzipiell zu vernachlässigen, da diese ja in gängigen anwendungen nie übersteuern wird. jedoch werden die höhen beim entfernen dieses widerstandes ziemlich hässlich, da der tiefpass in verbindung mit der eingangskapazität nicht mehr exisitiert.
habe im moment noch einen wert von 10k drin, würde aber doch gerne mal die "rectifier-variante" ausprobieren, und eine ferritperle vor den gitterableitwiderstand packen, um somit quasi den tiefpass wieder zu aktivieren.
somit sollte man dann minimales grundrauschen und einen angenehm abgedämpften höhenbereich bekommen, quasi "best of both worlds"

jetzt ist nur die frage, wo kommt man an sowas dran bzw. wie könnte man so etwas selber machen? berechne ich das ganze als rl-tiefpass, komme ich bei einer angestrebten fg von 5000hz auf ca. 30pH, so kleine festinduktivitäten habe ich noch nicht gefunden. kann man mit einer passenden ferritperle selber ein ferritbead machen? fragen über fragen :(

gruß
sebbo

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Offline es345 (†)

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Re:Ferritperle statt Input-Gitter-R
« Antwort #1 am: 11.01.2011 20:15 »
Hallo Sebbo,

ich glaube, Du hast einen Fehler bei Deiner Berechnung:
Der 3db Punkt für eine LR kombination ist gegeben, wenn der imaginäre Widerstand der Spule X=2*pi*f*L dem Widerstand R entspricht.
Daraus ergibt sich f= R/(2*pi*L).

Wenn Du einen 1M Ohm Gitterableitwiderstand hast und willst eine Grenzfrequenz von 6kHz, dann brauchst Du eine Spule von ca 27H. Das ist unrealistisch.

Gruß

Hans- Georg

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Offline don_sebbo

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Re:Ferritperle statt Input-Gitter-R
« Antwort #2 am: 12.01.2011 19:58 »
hi,

danke für die schnelle antwort hans-georg, das hab ich mir schon fast gedacht, dasses nicht so einfach sein wird...
aber ich mach das ganze jetzt mal konkreter und habe die input sektion vom mesa dual rectifier mit gepostet, in dem die ganze geschichte so verschaltet ist, wie ich das oben beschrieben habe.

hat da einer nen plan wie das ferritbead jetzt dimensioniert werden muss, um einen brauchbaren dämpfungsbereich zu erzielen? muss jetzt nicht bis aufs hz genau sein, aber mich würden werte um die 5-50khz interessieren, was ja durch aus auch werte sind, die mit gängigen gitterwiderständen beeinflusst werden. damit hätte man quasi einen schönen anhaltspunkt, was für werte man verwenden kann, um eine deutlich hörbare höhenreduzierung oder lediglich eine dämpfung es parasitären hochfrequenteren bereich zu erzielen.

danke schonmal für jede antwort.

gruß
sebbo

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Offline SvR

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Re:Ferritperle statt Input-Gitter-R
« Antwort #3 am: 12.01.2011 20:55 »
Salü,
Du hast an der Stelle zwei Möglichkeiten einen Tiefpass aufzubauen.
1. Du setzt die Spule zwischen Rg und Gitter. Dann bildet sie mit der Millerkapazität einen Tiefpass.  Dieser hat aber nicht den selben Verlauf wie ein RC-Tiefpass, sondern verläuft erst bei 0dB, steigt dann bei der Resonanzfrequenz kurz spitz an und fällt danach erst steil ab. Nimmt man für die Millerkapazität ca. 2pF an, liegt ab 10H die Resonanzspitze nicht mehr im hörbaren Frequenzbereich und rückt für kleinere Induktivitäten immer weiter nach rechts in den nicht mehr hörbaren Bereich. Für die Resonanzspitze gilt f=1/[2pi*Wurzel(C*L)]

2. Du baust den Tiefpass aus der Spule und dem Rg auf (wie in deiner Zeichnung). Hier kannst du Grenzfrequenz mit f=R/(2pi*L) berechnen.

Du musst mal ausprobieren wie mit welcher Variante du am besten deine gewünschte Grenzfrequenz erreichst, ohne riesen Induktivitäten zu benötigen.
Mit 100mH und 1Mohm liegt deine fg (-3dB) z.B. zwischen 400kHz und 500kHz wenn man noch die Millerkapazität parallel zum Rg berücksichtigt. -> hab mal en bissel mit LT-Spice rumgespielt. Bei der zweiten Methode bildet sich wieder eine Resonanzüberhöhung aus, wenn man die Millerkapaziät mit ins Spiel bringt. Die Ausprägung ist abhängig von der Induktiviät (nimmt mit fallender Induktivität zu).
mfg sven
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Kpt.Maritim

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Re:Ferritperle statt Input-Gitter-R
« Antwort #4 am: 12.01.2011 21:34 »
Hallo

ich würde von Spulen an dieser Stelle abraten, weil sie auch Brumm einfangen kann.

Stattdessen könnte man die Millerkapazität erhöhen, denn das erlaubt es den Gitterblocker bei gleicher Eckfrequenz zu reduzieren. Dazu kannst du der Millerkapazität (zwischen Gitter und Anode) einfach eine Pikofarat parallel schalten.

Viele Grüße
Martin

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Offline Nils H.

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Re:Ferritperle statt Input-Gitter-R
« Antwort #5 am: 12.01.2011 21:49 »
Jungs, ich will ja nicht klugscheißen, vielleicht hab ich's auch falsch verstanden; aber ist die Millerkapazität nicht die scheinbare Kapazität, die am Gitter auftritt? ~2pF ist die Kapazität einer ECC83 zwischen Gitter und Anode, aber die Millerkapazität ist ja um den Faktor Verstärkung + 1 größer, und die Millerkapazität liegt dementsprechend bei einer Stufe mit einer typischen Verstärkung von 60 bei ~120pF, und damit muss man dann auch rechnen. @Sven: Damit wandert die Resonanzspitze bei 10H in den Bereich 4,5kHz - gaaaanz schlecht ;D.

Oder übersehe ich da was?

Gruß, Nils

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Offline SvR

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Re:Ferritperle statt Input-Gitter-R
« Antwort #6 am: 12.01.2011 21:55 »
Salü,
Hast recht. Die Kapazität parallel zum Rg hängt noch mit der Verstärkung zusammen. Ich hoff ich krieg das mit den Röhrenkapazitäten irgendwann nochmal auf die Reihe.
Und wieder hat mich Nils en bissel schlauer gemacht ;D
mfg sven
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Offline Nils H.

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Re:Ferritperle statt Input-Gitter-R
« Antwort #7 am: 12.01.2011 22:00 »
Schulligung ;D. An der Stelle 10H zu Verbauen, stelle ich mir aber auch logistisch recht schwer vor :devil:. Selbst bei kleinster Leistung müsste die Spule doch schon relativ groß sein... oder?

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Offline SvR

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Re:Ferritperle statt Input-Gitter-R
« Antwort #8 am: 12.01.2011 22:12 »
Salü,
Habs nochmal in LT-Spice ausprobiert. Wie kommst du drauf das man 10H bräuchte? Die Resonanzspitze soll ja möglichst schon im nicht hörbaren Bereich liegen, da man ja HF vom Gitter fernhalten will oder hab ich da was falsch verstanden?
Auch wenn man als Kapazität 120pF annimmt, wandert die Resonanzspitze mit kleiner werdendem L nach frequenzmässig nach rechts. Mit 100mH sollte man den -3dB bei ca 70kHz erreichen.
Mit der großen Kapazität ist es in der Simulation jetzt auch egal ob man den Rg vor die Spule oder nach die Spule schaltet.
Allerdings hat unser Käpt'n recht -> es rauscht vielleicht weniger, aber man muss aufpassen das man sich keinen Brumm einfängt -> da treibt man den Teufel mit dem Beelzebub aus :devil:
mfg sven
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Offline Nils H.

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Re:Ferritperle statt Input-Gitter-R
« Antwort #9 am: 12.01.2011 22:22 »
ICH hab nich mit 10H angefangen... ;D

Nimmt man für die Millerkapazität ca. 2pF an, liegt ab 10H die Resonanzspitze nicht mehr im hörbaren Frequenzbereich und rückt für kleinere Induktivitäten immer weiter nach rechts in den nicht mehr hörbaren Bereich. Für die Resonanzspitze gilt f=1/[2pi*Wurzel(C*L)]

Gruß, Nils

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Offline SvR

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Re:Ferritperle statt Input-Gitter-R
« Antwort #10 am: 12.01.2011 22:26 »
Salü,
Achso, du hast dich noch darauf bezogen -> ständig wird man hier mit seinem eigenem alten Geschwätz konfrontiert ;D -> seit doch nicht so nachtragend ;)
Ich hab ja aber da schon geschrieben, dass die Induktivität auch kleiner sein kann. Deshalb hat mich das jetzt verwirrt, alsi du meintest die Spule müsste relativ groß sein.
mfg sven
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Offline Nils H.

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Re:Ferritperle statt Input-Gitter-R
« Antwort #11 am: 12.01.2011 22:30 »
ständig wird man hier mit seinem eigenem alten Geschwätz konfrontiert ;D

Genau, ist auch meine Devise: Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern. Anders komm' ich auch nich' durch den Tag ;D :devil:

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Offline es345 (†)

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Re:Ferritperle statt Input-Gitter-R
« Antwort #12 am: 12.01.2011 23:10 »
Hallo Sebbo,

Zitat
habe mir schon oft gedanken drüber gemacht, wie ich den so sehr verhassten ersten gitterstopper in meinem hi gain projekt zwecks rauschminimierung rauswerfen kann

Bedenke bitte, daß ein 10K Gridstopper nur 1/10 des Rauschen des Gitterableitwiderstandes von 1 MOhm erzeugt, den Du ja nach wie vor hast.
Mehr Infos hier: http://de.wikipedia.org/wiki/W%C3%A4rmerauschen.
Ich würde durch das Weglassen keine hörbare Verringerung des Rauschens erwarten.
Was schon eher hilft, sind 2 Eingangsröhren parallel, da das Rauschsignal im Gegensatz zum Eingangssignal nicht korreliert ist. Der Gewinn im Signal/Rauschabstand ist hierbei 3dB.

Die 10K am Eingang helfen vor allem, unerwünschten Radioempfang zu vermeiden (Tiefpaß mit Millerkapazität der Eingangstriode).

Gruß Hans- Georg

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Offline Thisamplifierisloud

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Re:Ferritperle statt Input-Gitter-R
« Antwort #13 am: 13.01.2011 08:59 »
Hmmm.... mir hat mal ein Crack gesagt, die Ferritperle käme unmittelbar ans Gitter.
Also wirklich ganz dran und VOR dem 1M-Widerling.

Leider hab ich die Dimensionierung vergessen.  ???
Der den Argumentenverstärker trägt.

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Offline don_sebbo

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Re:Ferritperle statt Input-Gitter-R
« Antwort #14 am: 13.01.2011 11:30 »
tja schade, das wären jetzt 1000 gummipunkte gewesen :P
aber, dass sowas direkt am röhrensockel gemacht wird, ist ja (oder sollte zumindest) standard

@ hans-georg: damit hast du natürlich recht, dass der 1M ableitwiderstand sicherlich hauptverantwortlicher für das meiste rauschen ist, allerdings solltest du den einfluss des gitter-r's nicht unterschätzen... habe das mal mit einem poti regelbar gemacht und selbst bei 10k bzw. ganz ohne ist noch ein deutlicher unterschied zu hören. von 68k zu 10k ganz zu schweigen...

gruß
sebbo