Impressum | Datenschutz | Shop | DIY | TT @ Twitter | TT-Cabs
Anzeigen der neuesten Beiträge

Tuckern im Fender Tube-Vibrato

  • 14 Antworten
  • 7215 Aufrufe

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

*

Offline Bierschinken

  • YaBB God
  • *****
  • 4.108
Tuckern im Fender Tube-Vibrato
« am: 8.01.2011 01:00 »
Moin Jungs,

was kann ein "Tuckern" in einem Fender Tube-Vibrato verursachen?

Der Proband ist ein Vibrochamp und das Tuckern tritt nicht auf wenn man das Vibrato via Footswitch mutet.
Die "Tuckerfrequenz" ist abhänggig vom Speed-Poti und in der Amplitude abhängig vom Intensityregler.

Kennt jemand das Problem und dessen Ursache?

Grüße,
Swen

*

Offline Nils H.

  • YaBB God
  • *****
  • 3.067
Re:Tuckern im Fender Tube-Vibrato
« Antwort #1 am: 8.01.2011 01:41 »
Moin,

ich kenne weder das Problem noch die Ursache noch die Lösung - mit andern Worten. Keine Ahnung ;D. Aber: Wenn's tuckert, wird wohl der Oszillator irgendwo in eine Signalleitung einstreuen, läuft da irgendwas lang? Und: Wenn man das Vibrato per Fussschalter mutet, ist es nicht so, dass dann der Oszillator zusammenbricht? Deswegen ist es dann vermutlich weg...

Nur so aus der Hüfte geschossen.

Gruß, Nils

*

Offline mc_guitar

  • YaBB God
  • *****
  • 1.379
Re:Tuckern im Fender Tube-Vibrato
« Antwort #2 am: 8.01.2011 05:30 »
Hallo Swen,

Ich hatte in meinem Guyatone ein ähnliches Problem. Nachdem ich die zugehörige Röhre gegen eine mit weniger Verstärkung getauscht hatte war es weg. Veränderung der Leitungsführung brachte erstmal nichts. Das Tuckern oder Ticken scheint aber ein häufiges Problem zu sein.

Viele Grüße Micha
Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher...(Albert Einstein)

*

Offline mac-alex_2003

  • YaBB God
  • *****
  • 2.552
Re:Tuckern im Fender Tube-Vibrato
« Antwort #3 am: 8.01.2011 08:53 »
Morgen Swen,

schaust Du hier:
regiscoyne.com/tech/tremolo/

ganz unten. Mit diesem C habe ich schon einige Fender vom Tickern befreit. Scheint eine Grundkrankheit zu sein :-)

LG
Marc

*

Offline Beano

  • YaBB God
  • *****
  • 994
Re:Tuckern im Fender Tube-Vibrato
« Antwort #4 am: 8.01.2011 09:03 »
Moin,

der C hilft nur bei LDR-basierten Tremolos, der Vibrochamp hat keinen LDR, sondern reines Tube-Tremolo.
Ich hatte das gleiche Problem bei einem ähnlichen Tremolo, damals wars ein leicht leckender Kondensator, nach einem Austausch wars weg.

Grüße,
Mathias

*

Offline mac-alex_2003

  • YaBB God
  • *****
  • 2.552
Re:Tuckern im Fender Tube-Vibrato
« Antwort #5 am: 8.01.2011 09:09 »
Ups, zu früh am Morgen...
Das mit dem "Tube" hatte ich überlesen.

*

Offline AmpGuru

  • YaBB God
  • *****
  • 252
Re:Tuckern im Fender Tube-Vibrato
« Antwort #6 am: 8.01.2011 12:24 »
Hi,

bei den Princetons (Röhren-Bias-Tremolo) habe ich das Tuckern beseitigen können, indem ich die Zuleitung zum Gitter der Oszillatorrröhre möglichst weit weg von den Zuleitungen der Anode und der Kathode der OR verlegt habe. Die A+K Drähte löte ich "von unten kommend" in die Sockel, den Draht zum Gitter steil "von oben kommend".
So bekomme ich den max. Abstand zueinander.
Keine Ahnung ob das bei Dir hilft - bei mir tut es das jedenfalls.

Viele Grüße!
AmpGuru

*

Offline Bierschinken

  • YaBB God
  • *****
  • 4.108
Re:Tuckern im Fender Tube-Vibrato
« Antwort #7 am: 8.01.2011 13:03 »
Moin Jungs,

hmm, scheinbar doch kein "bekannter Fehler" wie das, bereits erwähnte, Tickern im Optokoppler-Tremolo.
Ein Übersprechen scheint mir das nicht zu sein, dafür ist der Tremoloteil recht gut "isoliert" von der restlichen Schaltung und die Nervfrequenz auch zu niedrig.

Da mir das gestern Abend aufgefallen war und ich keine Lust mehr auf ne Messarie hatte, hab ich den Amp grade mal durchgemessen.
Wenn das Tremolo läuft schwankt die Ub+ etwas. Ich denke, dass das mein Tuckern ist.
Aus irgendeinem Grund ist das nicht gescheit entkoppelt. Womöglich ein Elko defekt?

Das Netzteil ist eigentlich dick genug gesiebt für nen Vibrochamp;
5Y3 - 22µ - 560Ω - 22µ (Anode 6V6) - 1k - 22µ (G2, Tremolo) - 10k - 22µ (Vorstufe).

Grüße,
Swen

EDIT: Ich habe an Elko #2 und #3 nochmal 22µ parallel geklemmt, erfolglos.
« Letzte Änderung: 8.01.2011 13:53 von Bierschinken »

*

Offline Bierschinken

  • YaBB God
  • *****
  • 4.108
Re:Tuckern im Fender Tube-Vibrato
« Antwort #8 am: 9.01.2011 21:32 »
Nachtrag:

die Vermutung mit der Versorgungsspannung hat sich wohl als falsch rausgestellt.
Wenn ich die Einspeisung des Oszillators vom Verstärkerkreis trenne, ist auch das Tuckern weg.

Auf dem Scope sehe ich, dass das Oszillatorsignal etwa 6 - 20Hz hat.

Ich habe einfach keine Ahnung wo das herrühren kann. Hat jemand mehr Erfahrung mit diesen Phasenschieberschaltungen?

Grüße,
Swen

*

Offline FRK

  • YaBB God
  • *****
  • 486
Re:Tuckern im Fender Tube-Vibrato
« Antwort #9 am: 10.01.2011 15:07 »
Hallo,

der Nachteil in diesem System ist die fehlende galvanische Trennung zwischen Oszillator und dem Signal. Solange wie der Generator nicht mit Masse Tot geschaltet wird schwingt es an der Kathode der V1b rum und das auch in dem spielpausen.

Kommt das Tuckern vielleicht von dem Elko an der Kathode der V1b der sich ständig auf und ablädt?

Gruß
Frank

*

Offline es345 (†)

  • YaBB God
  • *****
  • 820
Re:Tuckern im Fender Tube-Vibrato
« Antwort #10 am: 10.01.2011 19:26 »

Hi Swen,

da hilft nur Ausdauer im Suchen. ;)

Basis meiner Beschreibung ist der Schaltplan AA 764. Ich versuchs mal remote, so wie ich rangehen würde.
Ich gehe davon aus, daß Du die Spannungen schon alle geprüft hast
Überprüft mal das Vibro Oszillatorsignal (Sinus) an folgende Stellen auf "Sauberkeit", Volumepoti auf 0

1. Treiberröhre Pin 6 (Anode 2)
2. Treiberröhre Pin 8 (Kathode 2)
check den Elko an Pin 8 der Treiberröhre (10uf), ob der noch in Ordnung ist. Der sollte glättend wirken.

Ein anderer Pfad

1. Oszillatorröhre Pin 1 (Anode 1)
sollte das Signal nicht sauber sein, tausche
- die Röhre (wäre ungewöhnlich, wenn die Spannungen stimmen),
und falls das nicht hilft, check die 10/20 nF Kondensatoren in der Oszilatorschaltung

2. Oszillatorröhre Pin 8 (Kathode2)
an Pin 1 ok und an Pin 8 nicht sauber: wäre sehr ungewöhnlich, wenn die Spannungen stimmen...

Ich hoffe, es hilft. Ich drück Dir die Daumen

Gruß Hans- Georg






*

Offline Bierschinken

  • YaBB God
  • *****
  • 4.108
Re:Tuckern im Fender Tube-Vibrato
« Antwort #11 am: 13.01.2011 22:26 »
Hallo Hans-Georg,

danke für den Lösungsansatz!
Das Tremolo meines Champ ist dem des AA764 absolut gleich, daher beziehe ich mich auch mal auf diesen Plan.

Arbeitsspannungen gemessen mit Reglern auf 0 und dem Tremolo durch Fussschalter auf Masse gezogen:
321Vdc in der Vorsorgung hinter dem 1k Widerstand.
167Vdc an Pin8 Treiberröhre.
163Vdc an Pin7 Treiberröhre.
1,52Vdc an Pin3 Oszillatorröhre.
0,0Vdc an Pin2 Oszillatorröhre.

Sieht soweit für mich in Ordnung aus.

Jetzt die von dir vorgeschlagenen Punkte, gemessen mit Speed & Intensity voll auf:

An Pin6 sehe ich mit dem Scope einen sauberen Sinus mit etwa 20Vpp bei niedriger Frequenz (abhängig von der Speedregler-Stellung)
An Pin8 sehe ich einen auf der oberen Halbwelle leicht gestauchten Sinus mit etwa 120Vpp

Tausche ich den Kathodenelko an Pin3 der Tremoloröhre aus ändert sich nichts.

An Pin1 der Oszillatorröhre sehe ich mit dem Scope einen leicht in der oberen halbwelle gestauchten Sinus mit etwa 130Vpp - Ähnlich zu Pin8 nur ist die Amplitude, glaue ich, einen Hauch kleiner.

Tausche ich die Röhre ändert sich nichts.
Tausche ich die Kondensatoren (20nF/10nF/10nF) ändert sich nichts.
Übrigens habe ich die Widerstände im Oszillator rein Ohm'sch überprüft, die Messwerte stimmen ebenfalls. (Lediglich der 470k misst sich in der Schaltung mit 510-520kΩ, wäre aber noch in den ±10%)

Im Übrigen sehe ich die Schwingung im gesamten Netzteil.
Am Vorstufenelko hat sie etwa 1Vpp, am Anodenelko der 6V6 etwa 30Vpp.

Was mir ausserdem aufgefallen ist; Tastkopf zwischen 68k und Intensity, 10:1-Teiler;
Die Amplitude wird bis etwa zur Mittelstellung des Intensityreglers größer, danach sinkt sie wieder.

Ich bin etwas ratlos muss ich zugeben  ???

Grüße,
Swen

*

Offline es345 (†)

  • YaBB God
  • *****
  • 820
Re:Tuckern im Fender Tube-Vibrato
« Antwort #12 am: 14.01.2011 00:08 »
Hi Swen,

scheint ein schwieriger Patient zu sein...

Zitat
Was mir ausserdem aufgefallen ist; Tastkopf zwischen 68k und Intensity, 10:1-Teiler;
Die Amplitude wird bis etwa zur Mittelstellung des Intensityreglers größer, danach sinkt sie wieder.

das klingt nicht unlogisch: Der Kathodenwiderstand an Pin 8  der 2. Triode im Signalweg( vor der 6V6)  hat nur 1K8+47 Ohm gegen Masse. Wenn der Regler auf Mitte steht, ergibt es sich ca 7K Belastung gegen Masse (vom 68K aus gesehen), wenn Du voll aufdrehst nur 1,8K.

Hattest Du den Elko an der Kathode 2.Triode (Pin 8) im Signalweg geprüft?

Ansonsten: miß mal das Signal an der Anode der 2.Triode im Signalweg (Pin 6) vor und nach dem Koppel C zur 6V6, ob das "vernünftig" aussieht.

Gruß
Hans-  Georg

*

Offline Bierschinken

  • YaBB God
  • *****
  • 4.108
Re:Tuckern im Fender Tube-Vibrato
« Antwort #13 am: 14.01.2011 02:43 »
Nabend Hans-Georg,

an der Anode der Vorstufenröhre sieht das Signal wie ein leicht aus der Form geratener Sinus aus. (Obere Halbwelle recht breit, untere Halbwelle Sinusförmig)
Hinter dem Koppel-C jedoch, nimmt der Sinus Dreieckähnliche Züge an. (kleine Welle auf der rechten Flanke der Halbwelle). Insgesamt also deutlich verändert.
Ich habe auf Verdacht den Koppel-C ausgetauscht, aber das zeigt keine Veränderung.

Austauschen des Elko an der Kathode der 2ten Verstärkerstufe bringt auch keinen Unterschied.

Für weitere Vorschläge bin ich offen . . .

Grüße und herzlichen Dank,
Swen

*

Offline Bierschinken

  • YaBB God
  • *****
  • 4.108
Re:Tuckern im Fender Tube-Vibrato
« Antwort #14 am: 15.01.2011 15:40 »
Hallo Jungs,

ich glaube, ich hab's!

Nach einer sehr ergiebigen Telefon-Fehlersuche mit Hans-Georgs Hilfe (Herzlichen Dank nochmal!), konnten wir den Fehler als zu großes Oszillatorsignal erkennen. Ich habe den Anodenwiderstand der Oszillatorröhre von 470k runtergesetzt auf 220k und das Tuckern ist verschwunden.
Das Tremolo klingt aber immernoch sehr "tief" und kann fast schon "Stottersounds".

Mit Scope sieht man an der Anode der 2ten Verstärkerstufe, dass das Oszillatorsignal mit dem 220k-Widerstand auch ein sauberes Sinus bleibt und nicht verformt wird.

Ich danke allen die bei der Fehlersuche geholfen haben, das war mal ein richtig spannender Fall, bei dem ich 'ne ganze Menge gelernt habe!  :)

Grüße,
Swen

PS: Für alle die mal wissen wollten wie so ein "CarbonComposition"-Widerstand von Innen ausschaut . . .


Der ist mir irgendwie beim auslöten übergebrochen. Ich vermute ja fast, dass der ´nen Schuss hatte und Verursacher des "Tuckerns" war.
« Letzte Änderung: 15.01.2011 15:44 von Bierschinken »