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Ein "Volksbassverstärker" in Röhrentechnik? Möglich&Bezahlbar?

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Asgardsrei

  • Gast
Hallo an alle Tüftler, Elektroniker & Amp-Designer!

Ich hoffe ich habe mit meiner "Idee" die richtige Kategorie getroffen, falls nicht bitte ich um Entschuldigung und Verschiebung.

Evtl. kennt der eine oder andere mich aus den "Maquis" Threads,
dh. ich bin noch Neuling auf dem Gebiet der Röhrentechnik, versuche meine Idee aber so detailiert wie möglich zu beschreiben.
Ich habe einige Threads gelesen, in dennen es um Bassröhrenverstärker (http://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,7319.0.html)
bzw. auf Grund der sehr geringen Auswahl an Bassröhrenverstärkern auch um die "Not"Lösung Gitarrenverstärker für Bass (http://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,12810.0.html) geht.
Dadurch kam mir die Idee, das man vllt. einen "Volksbassverstärker" bzw. ähnlich den Projekten TT-66 oder TT-SAM entwickeln könnte.

Der Verstärker sollte in erster Linie, "erschwinglich", zuverlässig und einfach zu warten sein. dabei dachte ich an folgendes:

*100-150W aus PP-Endstufe mit 4*EL 34/6l6 -> ausreichend Leistung mit preiswerten Röhren
*Einfache Bias Einstellung -> besonders Wartungsfreundlich
*Einfache Klangregelung -> effektive Bass-Wiedergabe
*Einfacher Aufbau (-> alte bekannte Konzepte (Marshall/Fender?))
*Kompakt in Maßen und Gewicht -> Leichtbau oder Roadtauglich?

Ich denke das schwierigste ist, wie bereits erwähnt, den Amp so günstig wie möglich bauen zu können und dabei eine gute Qualität zu gewährleisten.

Nun das reicht wohl fürs erste, was denkt ihr den darüber? Machbar oder Träumerei?

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Offline SvR

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Salü,
Bezahlbar ist eine sehr strapazierfähige Vokabel ;D
Summen die für den Staat oder große Firmen bezahlbar sind, könne wir Ottonormalverbraucher oft gar nicht vorstellen. ;)
Will heißen: Was der eine bezahlbar findet, ist für den anderen nicht leistbar.
Wenn du einen "bezahlbaren" Bassverstärker entwickeln willst, würde ich das Konzept deshalb nicht gleich so eng umreisen.
Mit ner Endstufe mit 4xEL34 hast du z.B den Preisrahmen schon ziemlich nach oben gedrückt -> wenn du jetzt sparen willst, geht das wahrscheinlich nur auf Kostend er Bauteilqualität (billiger AÜ etc.) -> finde ich nicht zielführend.
Ich würde es für sinniger halten, von der Leistung aus zu gehen -> 100W bis 150W -> und von da aus überlegen wie man diese kostengünstig erreichen kann -> Sandendstufe vielleicht -> klassicher AB-Gegentakter mit Transistoren oder Mosfets oder fertiges IC (TDAirgendwas) oder en D-Amp usw.
Also ich könnt mir echt en Hybridkonzept für die Anwendung gut vorstellen:
  • Sandendstufe -> hat auch den Vorteil eines kleines Innenwiderstands
  • Vorstufe dann mit Röhren
  • Equalizer vielleicht mit OPamps als Gyratoren
  • vielleicht noch en Kompressor (mit Röhren oder OPamp) -> keine Ahnung was Bassisten sonst noch so brauchen zum Glücklich sein ;)
Der ganze "Volks-Amp" dann vielleicht Modular ausgelegt, dass der Nachbauer ihn leicht seinem eigenen Geschmack/Geldbeutel anpassen kann.
mfg sven
Rettet den Wald, esst mehr Biber!
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Asgardsrei

  • Gast
Hallo,
Es ging ja speziell um einen Vollröhrenverstärker für den Bass. (Transen und Hybrid Amps sind ja en Mass fertig zu kaufen.)
Ich habe eine Endstufe mit 4*EL34 gewählt, weil eine EL34 rund 12€ kostet dh. ein gutes Drittel einer KT88/6550!
Sicher Preis&Qualität sind schwer vereinbar, man muss halt ein "gesundes" Mittelmaß finden
da du speziell den AÜ angesprochen hattest, ich dachte da den Hammond 1650T aus Dirks Shop der kostet rund 85€ (Sicher gibt es bessere, aber nicht für diesen Preis) und so müsste man halt überall eben auf das Preisleistungsverhältnis achten, aber ich gebe dir recht, das ganze nützt nicht viel wenn nachher der Sound doch nur "bescheiden" ist.
Vllt. gibt es ja Erfahrungsberichte von anderen - ich bin jedenfalls weiterhin auf Antworten gespannt.

"Edit": Irgendwo hab ich mal einen Thread gelesen das der Grundrahmen eines Marshalls für 300€ machbar wäre.... natürlich ohne Headshell usw.

Ich dachte mir das man evtl. irgendwo zwischen 400/500€ einpendeln könnte!
« Letzte Änderung: 22.01.2011 16:06 von Asgardsrei »

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Offline SvR

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Salü,
Ich habe eine Endstufe mit 4*EL34 gewählt, weil eine EL34 rund 12€ kostet dh. ein gutes Drittel einer KT88/6550!
Die billigste KT88 bei Dirk liegt bei 24,50€ -> für 100W reicht dir ein Paar KT88 -> von den Kosten dürfte es also keine großen Unterschied machen ob 4xEL34 oder 2xKT88. Allerdings braucht eine EL34 1,5A für die Heizung, eine KT88 liegt da mit 1,6A nur minimal darüber.
mfg sven
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Offline Bierschinken

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Hallo,

ich finde 100W durchaus dürftig, das ist ja viel eher ein besserer Übungsamp.
Das Hybridkonzept würde ich auch verfolgen, ähnlöich den Ampeg "SVT x Pro" Modellen.
Nur ohne doofen Mono-Bridge-Mode.

Grüße,
Swen

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Offline The stooge

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Nabend,

Es ging ja speziell um einen Vollröhrenverstärker für den Bass. (Transen und Hybrid Amps sind ja en Mass fertig zu kaufen.)

Das hat wohl seinen Grund. Damit sich ein Bassverstärker auf der Bühne durchsetzt, braucht es a) Endstufenleistung und wenn diese von Röhren produziert werden soll b) einen speziell für die tiefen Frequenzen dimensionierten Ausgangstrafo. Und damit laufen Dir die Kosten (und auch das Gewicht) davon. Wenn ein Kompromiss sein muss, dann bietet sich die Hybridlösung am ehesten an.

Edith: Überlegenswert wäre zB. eine aktive Zweiweglösung, die es IHMO (aber ich bin kein Basser) nicht am Markt gibt: hinter der Vorstufe werden die Frequenzen getrennt, die Mitten und passende Speaker werden von Glimmkolben befeuert, die Bässe von Transen. Zum Üben oder im Proberaum lässt man letztere einfach weg.

ne schöne Jrooß, Mathias  
« Letzte Änderung: 22.01.2011 17:25 von The stooge »

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Offline SvR

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Salü,
ich finde 100W durchaus dürftig, das ist ja viel eher ein besserer Übungsamp.
Und wenn wir jetzt schon über Leistungen größer 100W reden, werden D-Amp-Module immer interessanter. :)
Willie1986 hat mal welche verlinkt -> http://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,12557.msg116331.html#msg116331 -> er hat solche fertigen Module glaube ich auch in nem Hybrid-Bassamp verwendet.
Aber der Threadstarter wollte ja nen reinen Röhrenamp -> da wird er entweder bei der Leistung Kompromisse machen müssen oder auf sein Prädikat "Volks-..." verzichten müssen.
mfg sven
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Kpt.Maritim

  • Gast
Hallo

Zu dem Thema denke ich an Circlotrone oder auch PPPs genannt. Kleine billige Ausgangsdrossel statt großem AÜ und immer noch Vollröhrentechnik. Siebaufwand im Netzteil ist extrem klein, die Spannungen sind moderat. Dämpfungsfaktor (wichtig für Bass) allein durch das Schaltungskonzept sehr hoch.

Circlotrone mit 4 und mehr großen Endstufenröhren wurden früher als PA-Endstufen von einigen großen Herstellern gebaut.

Viele Grüße
Martin

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Offline SvR

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Salü,
Benötigt man bei PPP nicht aber das Netzteil in doppelter Ausführung? -> Da wäre der Vorteil vom geringen Siebaufwand wohl gleich wieder hin.
Trotzdem ein interessantes Konzept.
mfg sven

Edith: Mit der billigen Ausgangsdrossel wär ich mir auch nicht so sicher. -> die Augangsdrossel für PPP ist ja schon en bissel spezieller als die normalen Drosseln, die Ottonormal-diy-Bastler aus seinen Netzteilen kennt -> die führt auch nicht jeder Händler im Angebot und wenns welche von der Stange gibt ist das wohl auf EL84 und EL34 zu geschnitten -> extra wickeln lassen geht dann wieder ins Geld. En Volksverstärker sollte doch mit Standartteilen aufgebaut sein (man kann für PPP glaub ich aber auch normale PP-AÜs verwenden oder irre ich mich da?) -> oder hast du ne Bezugsadresse für PPP-Drosseln?
« Letzte Änderung: 22.01.2011 18:44 von SvR »
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Offline Burkhard

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Nabend

hab den mal (PPP) vor !5 Jahren führ Sohnemann gebaut: http://www.experience-electronics.de/deutsch/hifi/end_ppp_m_140.htm
Die Firma gibbet das noch  :), die AÜ#s auch.
Und PP (AÜ) geht nicht für PPP, die Impedanzen sind zu verschieden glaub ich.
(seh grad, 140 Eier..  :-[)

Gruß Burkhard

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Offline SvR

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Salü,
Ok, dann sind die PPP-AÜs doch nicht viel teuerer als PP-AÜs in der Leistungsklasse.
Wär dann vielleicht wirklich ne Überlegung, wenn einem die 140W reichen (-> wie gesagt, ich bin kein Basser, keinen Ahnung was man da braucht)
mfg sven
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Kpt.Maritim

  • Gast
Hallo

PP Übertrager sind zu Hochohmig

Z.B. bei Tubeland kosten Trafos wenig geld und haben eine gute Quali. So eine Drossel ist sehr einfach zu wickeln. Da keine Hohe Isospannung, keine große Verschachtelunbg, wenig Windungen und ein kleiner Kern gebraucht werden. Ich denke das geht mit Kosten in der höhe eines guten EL84 Eintaktübertragers. Und dab bei leistungen um 100Watt. Das Problem bei diesen Ausgangsdrosseln ist nicht die Bass- sondern Höhenwidergabe. Aber die ist uns gar nicht so wichtig, linear bis 10kHz würde ja mehr als ausreichend sein. Viel mehr machen die meisten Gtypischen AÜs von Gitarrenamps auch nicht. Ich habe eine Circlotron Ausgangsdrossel schon selbst gewickelt, das ist durchaus ohne Wickelmaschine auf einem Holzklotz in der Bohrmaschine oder ganz per hand zu machen. Das interessante ist dabei sogar, dass die Ausgangsdrossel immer leichter zu wickeln ist, je mehr Endrohre zum Einsatz kommen denn es werden dann immer weniger Windungen un der Draht wird immer dicker. Dicker draht lässt sich aber händisch wesentlich besser wickeln als dünner.

Es könnte ein Ausgangsdrossel für sämtliche Röhrenbestückungen von 6xKT88 bis 2xEL34 benutzt werden, wenn man sie klug auslegt. das liegt daran, dass Circlotrone gegen Fehlanpassung äußerst tollerant sind. Die Impedanz einer solchen Drossel müsste gerade mal 500Ohm betragen.

Das Netzteilproblem sehe ich so nicht. Statt eines riesigen Trafos nimmt man einfach zwei kleinere und erhält daddurch alle nötigen Wicklungen doppelt.

Was mir gerade noch einfällt: Circlotrone sind die einzigen 100%ig leerlaufsicheren Röhrenamps. Nettes Gimmick!

Ja wenn Circlotrone so toll sind, warum wurden sie denn nicht massenhaft  für Bass und Gitarre eingesetzt: Übersteurte Endstufen von Circlotronen klingen grauselig wie eine übersteuerte MOSFET-Endstufe.

Viele Grüße
Martin

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Offline SvR

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Salü,
Danke Martin :)
Zitat
...selbst gewickelt, das ist durchaus ohne Wickelmaschine auf einem Holzklotz in der Bohrmaschine oder ganz per hand zu machen.

-> das passt doch super zum Gedanken des Volks-Bassamps ;D ;)
mfg sven
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Kpt.Maritim

  • Gast
Hallo

Da könnt ihr abkupfern. Wenn wirklich einer von euch konkret ein Circlotron beuen will, würde ich bei der berechnung der Drossel helfen.

http://circlotron.tripod.com/

Viele Grüße

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bea

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Hallo,

vielleicht mal kurz ein Einwurf zur Leistung: Bassverstärker werden auch in anderen Musikstilen als Rock benötigt. Und bei denen reicht dann oftmals deutlich weniger - ein Gerät mit 2x EL84 kann in einer Jazzcombo wohl ganz gut mithalten. (Einen voll ausgefahrenen Dynacord Bassking mit ner wirkungsgradstarken Box gespielt im Frankfurter Jazzkeller stelle ich mir vom Pegel her als Marterinstrument vor...)

Ja wenn Circlotrone so toll sind, warum wurden sie denn nicht massenhaft  für Bass und Gitarre eingesetzt: Übersteurte Endstufen von Circlotronen klingen grauselig wie eine übersteuerte MOSFET-Endstufe.

Also wird man das mit einem davorgeschalteten Limiter verhindern wollen, nicht wahr?

Ach so - in der Volksvariante dann ein PPIMV und ein paar Ohren? (Wenn ich das Konzept verstanden habe, wird dann im Zweifelsfall der PI übersteuert.

Ansonsten kann ich mir so ein Teil modular vorstellen: zwei oder drei Vorstufen mit unterschiedlichen Eigenschaften: Fenderisch oder mit Kuhschwanz a la Dynacord Bassking und vielleicht was minimalistisches mit nur einer ECC83 und ner pfiffigen Einknopfklangregelung. Und zwei drei Endstufen-Bausteinen mit 20 // 50-70 / 100++ Watt ?
Also EL84 / 6V6 im Lowend - und was ist mit der 6L6GC?

Und vielleicht doch ne gewöhnliche PP-Endstufe - schlecht klingt die ja nicht, halt eben anders als ein Teil mit hohem Dämpfungsfaktor.

Viele Grüße

Beate