Impressum | Datenschutz | Shop | DIY | TT @ Twitter | TT-Cabs
Anzeigen der neuesten Beiträge

Ein "Volksbassverstärker" in Röhrentechnik? Möglich&Bezahlbar?

  • 52 Antworten
  • 26667 Aufrufe

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

*

Kpt.Maritim

  • Gast
Hallo Beate,

ein Limiter ist nicht nötig. Der Grund ist etwas komplexer:

Im Prinzip ist ein Circlotron eine Parallelschaltung zweier Katodynphasenumkehrstufe. Bei Katodyn ist der Ra auf Kathode und Anode je 50/50 verteilt. Nun haben wir zwei davon. Der Anodenwiderstand der einen ist der kathodenwiderstand der anderen und umgekehrt. Die Verkopplung übernimmt je ein Elko, weil Ra und Rk sich in Masse treffen und es sonst einen Kurzen gibt. Kompliziert sich das vorzustellen, aber ist halt ein raffiniertes Konzept.

Nun haben Katodynstufen bekanntlich eine Verstärkung von etwa 1. D.h. Eingangsignalspannung = Ausgangssignalspannung. Die Ursache ist die Gegenkopllung durch den halben Arbeitswiderstand in der Kathode. Eine Katodynendstufe hätte demnach die volle Ausgangswechselspannung als Eingangsspannung zu bekommen. Das sind mehrere hundert Volt saubere Signalspannung.

Das kann natürliche keine Voprstufe der Welt aufbringen, sie würde länsgt übersteuern. Also bedient man sich eines Kniffs. Man legt eine Rückkopplung (Mitkopplung) zurück in die Vorstufe. Dadurch reduziert sich die Gegenkopllung die sich aus der Katodynschaltung der Endröhren ergibt. Bei kluger Auslegung ist die Gegenkopplung nun genau so weit kompensiert, dass die Verstärkung der Vorstufe gerade eben reicht. Demnach endet jeder Übersteuerungsversuch des Gerätes immer ein einer Übersteurung der Vorstufe.

Für Hifianwendungen macht man die Vorstufen meist viel weiter aussteuerbar als nötig um im linearen Kennlinienbereich zu bleiben. Für eine Musikalische Auslegung würde ich aber die Vorstufen kurz vor der Endstufe dicht machen lassen. Das sollte man leicht mit einem Trimmer abgleichen können.

Die SChaltung im Link hatte ich mal als Platine auf dem Tisch:

http://circlotron.tripod.com/ppprf57.pdf

Das Treiberkonzept könnte man einfach klauen. Statt der EF86 könnte aich eine halbe ECC83 verwendet werden. Dann sinkt die Eingangsempfindlichkeit ziemlich genau auf den Normpegel von 0dB. Davor kommt die andere halbe ECC83 und zwischen beiden eine kleine Klangregelung und der Bassamp ist schon ziemlich fertig. Es ist überhaupt kein Problem größere Endrohre zu nehmen. 6xEL34 sollten kein Ding sein und ungefähr 90...120Watt rausblasen.

Die EL34 bietet sich für Volksamps an, weil sie billig ist. Die 6L6 ginge aber natürlich auch.

Ein Zirklotron legt übrigens auch keinen übermäßigen Wert auf übermäßig gutes Matching. Denn die Endstufe ist ja als Katodynstufe selbst eine Phasenumkehr und symmetriert sich darum immer wieder selbst in weiten bereichen. Die ganze Schaltung ist ziemlich narrensicher und robust und tendiert auch nicht zum Schwingen, Brummen oder sonstigen Spirenzien. Die SPannungen sind wie gesagt Moderat und ein Biasabgleich ist nicht nötig.

Da die Schaltung erst 1957 erfunden wurde, also als eigentlich schon klar war, dass die Röhre den Wettlauf verlieren würde (1955 wurde die Planartechnik erfunden). Wäre das Circlotron 1937 entwickelt worden, dann hätte es den normalen Gegentakter mit Sicherheit abgelöst. Die Vorteile für die Großserientechnik hätten wegen des nicht nötigen Biasabgleiches und den billigen Transistoren überwogen.

Viele Grüße
Martin

*

Offline SvR

  • YaBB God
  • *****
  • 2.384
Salü,
vielleicht mal kurz ein Einwurf zur Leistung: Bassverstärker werden auch in anderen Musikstilen als Rock benötigt. Und bei denen reicht dann oftmals deutlich weniger - ein Gerät mit 2x EL84 kann in einer Jazzcombo wohl ganz gut mithalten. (Einen voll ausgefahrenen Dynacord Bassking mit ner wirkungsgradstarken Box gespielt im Frankfurter Jazzkeller stelle ich mir vom Pegel her als Marterinstrument vor...)
[...]
Ansonsten kann ich mir so ein Teil modular vorstellen: zwei oder drei Vorstufen mit unterschiedlichen Eigenschaften: Fenderisch oder mit Kuhschwanz a la Dynacord Bassking und vielleicht was minimalistisches mit nur einer ECC83 und ner pfiffigen Einknopfklangregelung. Und zwei drei Endstufen-Bausteinen mit 20 // 50-70 / 100++ Watt ?
Also EL84 / 6V6 im Lowend - und was ist mit der 6L6GC?
Deshalb auch mein Vorschlag, das ganze Projekt modular aufzubauen -> man könnte sich auf einen gemeinsamen Eingangspegel für die Endstufe einigen, sodass man dann verschiedene Endstufenmodule entwerfen kann, die alle zu Vorstufe passen -> für die Jazz-Fans ne PP mit 2x6V6 oder EL84, die Hardcore-Röhrenfans bekommen die PPP mit 6xEL34 oder 4xKT88 oder... und die Pragmatiker en fertiges Klasse-D-Verstärker-Modul.
Die verschiedenen Klangregler und Equelizervarianten werden so entworfen, dass sie alle die selbe Dämpfung haben und mit den selben Eingangspegeln fertig werden etc.
Man müsste dann halt mal en Blockschaltbild machen und reinschreiben welche Pegel zwischen den einzelnen Modulen anliegt/anliegen soll.

-> Vorraussetzung es gibt überhaupt ein so breites Interesse hier im Forum an so einem Projekt, dass sich ne Vereinheitlichung lohnt.
mfg sven

PS: Ich spiel zwar keinen Bass, würde aber evtl. auch einen Teil zu so einem Gemeinschaftsprojekt bei steuern -> nen Mehrbandequelizer mit OPamps oder so (kann man ja auch gut auf Gitarre ab ändern).
Rettet den Wald, esst mehr Biber!
PIC32-Tutorial

*

Kpt.Maritim

  • Gast
Hallo Sven

das ist eine Prima Idee. Wenn wir uns an den von mir gelinkten Schaltplan orientieren. Hätten wir ein von meheren denkbarenm Endstufenmodulen, das  Normpegel braucht. Normpegel ist auch nicht exotisch (sonst wäre es nicht die Norm), das liefern ja alle gängigen Basspreamps und brauchen allen gängigen Endstufen.

Wir sollten die Endstufe dann nochmal in zwei Module zerlegen. Es bietet sich nämlich beim, Circlotron an Netzteil und Endstufe als ein ganzes zu betrachten. Wir hätten also folgenden Aufbau:

Preampsektion - <Normpegel 0dB=1VSpitze=0,7Veff> - Phasendreher - Netzteil mit Endrohren

Hinter der Üreampsektion könnte nun ebenfalls eine normale Digiendstufe betrieben werden, denn die würde ja auch den Normpegel brauchen.

Ich würde mich für ein solches modulares Konzept interessieren und auch bei der theoretsichen Entwicklungsarbeit helfen. Also alles, was Schaltpläne und die Berechnung von Trafos betrifft. Nur mit praktsicher Bastelarbeit also Versuchsaufbauten kann ich derzeit leider nicht helfen.

So ein modulares Konzept muss ja auch nie fertig werden, es ist immer um ein weiteres Modul erweiterbar, wenn dieses sich in die Schnittstellen fügt. Ich würde wegen der nachbausicherheit in Bezug auf Masseführung usw. eine Platinenlösung bevorzugen.

Viele Grüße
Martin




*

Asgardsrei

  • Gast
Hallo,
Also ich merke, das hier fleißig diskutiert und überlegt wird.
Ich habe jetz viel mit "verschiedene Module" und "Wie viel Leistung ist nötig?" gelesen,
vllt. sollte man hier einmal eingrenzen bzw. vllt. geht man so vor:

Preamp.Ausführungen

Marshall, Fender, Hiwatt etc. - evtl. nur Ein-Kanal Ausführung?
Endstufen-Ausführungen
-50W  (Röhre) 2*EL 34 / EL84 / etc.
-120W (Röhre) - 4*EL 34 / 4*6l6 (der Fender Bassman holt aus 4*6l6 sogar 135W)
-Alles andere Digital.

Von einer Endstufe mit 4*KT88 oder 6*EL34 würde ich absehen, da der Röhrenwechsel dann keine "günstige" Angelegenheit bleibt:-[.
Wer mehr Leistung braucht, greift dann halt auf die D-Amps zurück.

*

Kpt.Maritim

  • Gast
Hallo

durch die von Sven angeregte Modularität kann ja jeder beisteurn, was er will. Wir geben die Schnittstelle und somit die wichtigen Daten bekannt.

Für die Vorstufe muss das heißen:

- Versorgungsspannung (z.B 200...400V)
- Maximale Stromaufnahme (z.B. 50mA)
- Heizspannung (z.B. 6V maximal 1,5A)
- Ausgangssignalspannung (idealer Weise 0dB oder mehr)
- Quellwiderstand (1k wäre gut)

Für die Endstufe inklusive Netzteil folgt daraus, dass sie die Versorgungs- und Heizspannungen für die Vorstufe aufbringen können muss. Sie muss einen Eingangswiderstand von mind. 10k haben und sollte mit 0dB am Eingang Vollaussteuerung schaffen.

Wer ein Circlotron aufbauen will, hat dann die Standardtreiberstufe mit Phasenumkehr aufzubauen und muss diese nur an beliebig vielen Endrohren anklemmen. Ich denke, wenn sich 4...5 Leute fänden, die ein Circlotron bauen würden, dann könnten wir bei Tubeland sehr billig die Ausgangsdrossel bekommen. Ein drittel eines normalen 100Watt Übertragers für Bassamps wäre eine anpeilbare Marke.

@Asgardsrei:
Als Circlotron kommen aus 4xEL34 eher 80...100Watt. Aber das ist egal, keiner von uns hört den Unterschied zwischen 80 und 120 und 130Watt. In der Vorstufe würde mir ein Kanal genügen. Ich käme Klangregelmäßig mit Baxandall prima klar. Eine zerrende Vorstufenröhre wäre nicht zu verachten.

Vielleicht so:

EF86 - Gain - 1/2 ECC83 - Baxandall - 1/2 ECC83 als Kathodenfolger ->

Das Mastervolume würde ich in das Endstufenmodul legen und zwar direkt an den Eingang.

Aber ehe wir in den Himmel phantasieren: Wer würde mitmachen und was sagt er verbindlich zu

- Wir brauchen Entwickler für mindestens ein Preampmodul und mind. eines dals Endstufe
- Wir brauchen Entwickler für Ausgangstrafos
- Wir brauchen Entwickler für Platinenlayouts
- Wir brauchen einen redakeur, der den Hut auf hat und alles Koordiniert
- Wir brauchen an jeder Sztelle von Anfang an Personalüberfluss, weil erfahrungsgemäß immer welche abspringen (müssen).

Viele Grüße
Martin
« Letzte Änderung: 23.01.2011 14:26 von Kpt.Maritim »

*

Offline SvR

  • YaBB God
  • *****
  • 2.384
Salü,
Für die Vorstufe muss das heißen:

- Versorgungsspannung (z.B 200...400V)
- Maximale Stromaufnahme (z.B. 50mA)
- Heizspannung (z.B. 6V maximal 1,5A)
- Ausgangssignalspannung (idealer Weise 0dB oder mehr)
- Quellwiderstand (1k wäre gut)
Ich würde noch +/-18V vorschlagen für Module mit OPamps, kann man evtl. auch aus einem kleinen Printtrafo erzeugen, dann kann man für den Röhrenkram Trafos von der Stange nehmen.
-> Ich würde für das Projekt dann einen Sechsband-EQ (oder mehr/weniger Bänder -> EQ-Schaltungen kann man sich ja leicht selber an passen) mit Gyratoren beisteuern, wenn da Interesse besteht.
mfg sven

Edit:
Aber ehe wir in den Himmel phantasieren: Wer würde mitmachen und was sagt er verbindlich zu
Ich heb an der Stelle mal mein Patschehändchen ;D
Wie oben gesagt: Ich würd nen Sechsband-EQ beisteuern (-> mit Unterstützung bekomm ich auch das Platinenlayout hin). Die Schaltung würde ich dann hier im Forum ausführlich dokumentieren (mit Berechnung und allem), damit der Nachbauer sich die Schaltung auf seine Gegebenheiten anpassen kann (Bänderanzahl, Frequenzen, etc.), dann kann man die Schaltung auch für E-Gitarre und A-Gitarre umbauen.

Noch ein Vorschlag: Für die einzelnen Module machen wir jeweils einzelne Threads auf, die wir hier verlinken. Sonst gehts in dem Thread bald drunter und drüber, wenn wir versuchen gleichzeitig über diverse Module zu diskutieren ;D
« Letzte Änderung: 23.01.2011 14:41 von SvR »
Rettet den Wald, esst mehr Biber!
PIC32-Tutorial

*

Kpt.Maritim

  • Gast
Hallo

Würden 12V Versorgungsspannung nicht reichen. So könnte man fest definieren, dass die Endstufe die zu liefern hat (z.B: für die Beheizung der Vorstufenröhren) und eben auch zum Betrieb von Opamps. So könnte man eine Röhrenendstufe viel leichter mit der Opamp Vorstufe kombinieren. Man bräuchte nicht zwei Netzteile sonern betreibt den Pre mit der ohnehin vorhandenen Heizspannung. Was wir brauchen und was bei open Source-Projekten auch gemacht wird, ist eine Doku mit festgelegter Schnittstelle. ich mache mal einen Vorschlag:

1. Es müssen vom Endstufennetzteil immer stabilisierte 1,5A bei 12V zur verfügung stehen um Vorstufenheizungen oder Halbleiter damit zu versorgen.
2. Netzteile von Röhrenendstufen müssen darüber hinaus 200...300V bei 50mA zur verfügung stellen um die Vorstufen versorgen zu können. Bei Halbleiterendstufen ist dieser Punkt optional.
3. Vorstufen müssen eine Verstärkung aufweisen, die es erlaubt aus dem Signal eines passiven Basses mit Singlecoils mindestens 0,7Veff (0dB) oder 1V Spitze-Spitze  an einem Quellwiderstand von maximal 2kOhm bereitstellen. Das entspricht einer Verstärkung von gesamt etwa 100Fach.
4. Endstufe hat direkt am Eingang ein Mastervolumen Poti mit 100kOhm und ist in der Lage aus den 0dB der Vorstufe die volle Leistung zu schöpfen.

Die ersten beiden Bedingungen würden für Entwickler von Vorstufen die nötige Sicherheit in Bezug auf die Versorgungsspannung schaffen. Die anderen beiden sorgen dafür dass Vor- und Endstufe verbindbar sind. Zudem sorgen sie dafür, dass übliche Studiotechnik mit dem Konzept kombiniert werden kann, denn die ist immer auf 0dB ausgelegt. Mehr Bedingungen bräuchten wir eigentlich nicht und das würde auch die Ideen zu sehr einschränken.

Ich halte die die Circlotron Endstufe für billig, gut klingend und leicht nachbaubar. Ich würde also die Schaltung dafür stricken. An einen Röhrenpreamp könnte ich mich auch versuchen. Wenn man mir mit der Platine hilft, könnte ich mich auch am Versuchsaufbau von einem von beiden laben. Aber weiter kann ich mit Zusagen nicht gehen.

Viele Grüße

ich habe hier schon öfter Gemeinschaftsprojekte angeregt. Alle fanden alle Projekte gut und man bekommt viel Lob. Geil Machma'! Aber die wenigsten wollen etwas beitragen. Ist die Geschichte aber vorzeigbar fertig, dann wollen sie alle nachbauen. Die Leute legen sich eben am liebsten in gemachte Betten. Ich nehme das keinem übel, das ist rein zweckrationales verhalten, aber dadurch habe aber nahezu null Hoffnungen, dass jenseits von ein paar Bytes in diesem Fred irgendwas echtes bewegt wird. Aber ich mag mich ja mal täuschen.


« Letzte Änderung: 23.01.2011 19:33 von Kpt.Maritim »

*

Offline SvR

  • YaBB God
  • *****
  • 2.384
Salü,
Hast recht, wenn man z.B. den EQ zwischen Preamp und Endstufen einschleift und nur ein Ausgangspegel von 0,7Veff erbracht werden muss, kommt man auch mit 12V locker aus.
Mal sehen ob/wer noch so mit ins Boot kommt (Bea vielleicht? Und was is eigentlich ausem Threadstarter geworden ;D). So ein Gemeinschaftsprojekt wär mal (wieder) ne feine Sache.
mfg sven
Rettet den Wald, esst mehr Biber!
PIC32-Tutorial

*

Kpt.Maritim

  • Gast
Hallo Sven

Super, ich denke wir sollten bei den 0,7Ueff als Schnittstelle zwischen Pre und Endstufe bleiben, weil das absoluter Standard ist. So könnte man auch noch beliebige Effektgeräte oder ein Mischpult zwischen Pre und Endstufe schleifen.

Viele Grüße
Martin

*

bea

  • Gast
Hallo in die Runde,

reizen würde mich das schon, auch wenn mir nicht ganz klar ist, wo ich mit meinem Halbwissen konkret beitragen kann. Spezifischer würde ich ein Ding in der Leistungsklasse des Dynacord Bassking reizen oder etwas mehr. Also 2xEL34, und PPP interessiert mich schon länger.

Ich bin gerade am in mich gehen, in welchem Umfang ich Zeit für ein derartiges Projekt investieren könne. Hintergrund: ich sollte mal kürzer treten und meinen Verpflichtungen gegenüber dem Finanzamt nachkommen... und mein Geschäft ankurbeln. Dieses wird mir aber in der (Sommer-) Ferienzeit voraussichtlich recht viel Freiraum lassen. Wichtiger noch, ich muss abchecken, ob ich mir das finanziell überhaupt werde leisten können.

Für die Vorstufe muss das heißen:

- Quellwiderstand (1k wäre gut)

Für die Endstufe inklusive Netzteil folgt daraus, ... Sie muss einen Eingangswiderstand von mind. 10k haben

Was mit Röhren eine harte Anforderung ist, die faktisch schon mal festlegt, dass die letzte Stufe des Röhrenpreamps ein Kathodenfolger ist. Womit das oben von Dir skizzierte Modell vom Tisch wäre, ebenso leider auch andere Minimallösungen wie den beiden Triodenstufen, wie ich sie im Epiphone konfiguriert habe. Und die von Dir gewünschte Zerrstufe würde ebenfalls Stress machen.
Was verlieren wir denn, wenn wir einen hochohmigen Eingang für die Endstufe fordern, so um die 0.5-1 MOhm?



Zitat
Wer ein Circlotron aufbauen will, hat dann die Standardtreiberstufe mit Phasenumkehr aufzubauen und muss diese nur an beliebig vielen Endrohren anklemmen. Ich denke, wenn sich 4...5 Leute fänden, die ein Circlotron bauen würden, dann könnten wir bei Tubeland sehr billig die Ausgangsdrossel bekommen. Ein drittel eines normalen 100Watt Übertragers für Bassamps wäre eine anpeilbare Marke.

Und Dirk könnte das Projekt dann als Bausatz vermarkten....
Zitat
EF86 - Gain - 1/2 ECC83 - Baxandall - 1/2 ECC83 als Kathodenfolger ->

Und wo soll das dann zerren?
BTW: der Baxandall ist wegen seiner hohen Dämpfung ja wohl in bezug auf Gain der Worst Case in Sachen Klangregelung.

Zitat
- Wir brauchen einen redakeur, der den Hut auf hat und alles Koordiniert

Und wer dokumentiert? Der Projektleiter etwa? (keine Angst, ich komm jetzt nicht mit nem PMO *fg*)

Beate
« Letzte Änderung: 23.01.2011 21:26 von bea »

*

Offline SvR

  • YaBB God
  • *****
  • 2.384
Salü,
reizen würde mich das schon, auch wenn mir nicht ganz klar ist, wo ich mit meinem Halbwissen konkret beitragen kann. Spezifischer würde ich ein Ding in der Leistungsklasse des Dynacord Bassking reizen oder etwas mehr. Also 2xEL34, und PPP interessiert mich schon länger.
Wir haben ja alle nur Halbwissen (außer Martin -> deshalb darf er sich ja auch Käptn nennen ;) ).
Ansosten biste ja mit deinem GA5-Mod schon thematisch vorbelastet und was wir noch nicht wissen können wir bei dem Projekt dann ja lernen (das ist ja das Feine an so nem Projekt).
mfg sven :gutenacht:
Rettet den Wald, esst mehr Biber!
PIC32-Tutorial

*

Kpt.Maritim

  • Gast
Hallo

Quatsch habe auch bloß Halbwissen. Ich bin Geisteswissenschaftler, habe also absolut Sicheres Auftreten bei völliger Unbedarftheit studiert.   ;D

Zitat
Bea: Was verlieren wir denn, wenn wir einen hochohmigen Eingang für die Endstufe fordern, so um die 0.5-1 MOhm?

Frage anders, was verlieren wir, wenn der Ausgang des Preamps hochohmig ist? Wir verlieren die Option eines brauchbaren Preamp Outs, der es uns gerade bei einer 2xEL34 Lösung erlauben würde irgendeine 1kW Endstufe direkt aus dem Amp raus anzufahren. Wir würden auch die Möglichkeit verlieren Effekte und Mischpule einzuschleifen, weil man aus dem Preamp nur noch hochohmig herauskäme. Kurz: Das Konzept wäre nicht mehr wirklich modular.

Zitat
Bea: EF86 - Gain - 1/2 ECC83 - Baxandall - 1/2 ECC83 als Kathodenfolger ->

Und wo soll das dann zerren?
BTW: der Baxandall ist wegen seiner hohen Dämpfung ja wohl in bezug auf Gain der Worst Case in Sachen Klangregelung.

Es würde schon in der ersten halben ECC83 zerren. Die EF86 macht 200fache Verstärkung. Bei 20mV vom bass, was sehr wenig sind, haben wir hier schon 4V, das reicht bei entsprechender Wahl des Arbeitspunktes gerade eine nette sahnige Zerre. Distortion kann man natürlich nicht erwarten. Die Baxandallreglugare frisst dann ziemlich die Verstärkung der Zerrstufe (Faktor 2-3 bleibt übrig alsoetwa 8V vor dem Kathodenfolger, was exakt unseren Vorgaben enstpricht. Dieser Zweiröhrenpreamp ist eben eine echte Minimallösung.

Aber eher wir zum Spass an der Sache kommen, brauchen wir Mitstreiter!!! Ich lasse mich nicht eher zu weiteren Diskussionen in diesem Fred verleiten, bis wir das Personal an Unterstützern voll haben.

Viele Grüße
Martin




« Letzte Änderung: 23.01.2011 23:54 von Kpt.Maritim »

*

Frank

  • Gast
Hallo an alle Tüftler, Elektroniker & Amp-Designer!

... kam mir die Idee, das man vllt. einen "Volksbassverstärker" ... entwickeln könnte.

Der Verstärker sollte in erster Linie, "erschwinglich", zuverlässig und einfach zu warten sein. dabei dachte ich an folgendes:

*100-150W aus PP-Endstufe mit 4*EL 34/6l6 -> ausreichend Leistung mit preiswerten Röhren
*Einfache Bias Einstellung -> besonders Wartungsfreundlich
*Einfache Klangregelung -> effektive Bass-Wiedergabe
*Einfacher Aufbau (-> alte bekannte Konzepte (Marshall/Fender?))
*Kompakt in Maßen und Gewicht -> Leichtbau oder Roadtauglich?

Ich denke das schwierigste ist, wie bereits erwähnt, den Amp so günstig wie möglich bauen zu können und dabei eine gute Qualität zu gewährleisten.

Nun das reicht wohl fürs erste, was denkt ihr den darüber? Machbar oder Träumerei?

hallo,
auch früher schon galt es zu sparen, aus wenigen Röhren ein Maximum an Leistung, Bedien und Nutzkomfort herauszuholen.
Das was du hier schreibst ist im Grunde nichts anderes als das was es schon längst gibt, z.B. den Fender Bassmann 135 oder der Orange 120 (kompakter). Der Fender machts mit 4x 6L6 , der Orange mit 4x EL34. Beide sind relativ einfach aufgebaut und  im Falle des Falls auch nachbausicher. Bei den Orange-120ern habe ich bisher 2x eine Modifikation des BIAS vorgenommen. Beim Orange-120 wird im Original mit fester negativer Gittervorspannung (über die beiden 220KOhm Widerstände) gearbeitet und zwar für alle 4 Endröhren - optimaler Weise verlangt dieses aber nach einem gematchten teuereren EL34-Endröhrenquartett. Um dem zu begegnen baue ich den Orange-120 so um, dass er ebenso auch mit ungematchten EL34 betrieben werden kann, jede EL34 eine eigene BIAS-Justagemöglichkeit bekommt. Bisher habe ich das 2x gemacht. Alles was man dazu zusätzlich braucht sind 4 Stück 1Ohm Widerstände (für die Stromfühler), 4 Stück 10KOhm Widerstände,  4 Stück 470K Potis (BIAS-Justage), 4 Stück 470K Ohm, 2 Stück 68nF / 630V, sowie 5 Telefonbuchsen. Je nach dem ob es ein MKI oder II ist wird für die Gleichrichtung der BIAS-Vorspannung eine weitere Si-Diode ein 100µF/100V Elko benötigt.   Die Potentiometer sind so beschaltet dass im Falle eines Potidefekts ( z.B. Unterbrechung, Abheben des Schleifers, etc.)  die Endröhren maximal sperren.  Nach dem Umbau lassen sich nachwievor auch EL34-Quartette blind ohne jeden Abgleich stecken oder sich auch beliebige EL34 nutzen und auf identischen Ruhestrom trimmen.

Gruß Frank 

*

bea

  • Gast
Hallo Frank,

klar ist das so - man kann sich da ja wohl nahezu jeden beliebigen Verstärker der frühen 60er zum Vorbild nehmen. In der von mir avisierten Leistungsklasse kam mir z.B. der Dynacord Bassking in den Kopf: http://www.prowessamplifiers.com/images/pdf.gif - seinerzeit wohl tatsächlich sowas wie ein "Volksbassverstärker", auch wenn die 600 DM, die er seinerzeit gekostet hatte, gemessen am damaligen Einkommensniveau ein halbes Vermögen gewesen sein müssen. Einkanalig wären das gerade mal vier Röhren.

Aber die bisherige Diskussion ging ja schon ganz stark dahin, es nicht nur preiswert, sondern auch "pfiffiger" und kompatibel mit moderner Technik (bzw Studiotechnik) zu machen - Normpegel hinter dem Vorverstärker, FX-Loop und eine Endstufe mit größerem Dämpfungsfaktor. Das ist bei den historischen Amps in der Regel wohl nicht der Fall.

Beate

*

Offline SvR

  • YaBB God
  • *****
  • 2.384
Salü,
Seh das wie Bea. Wenn wir hier tatsächlich gemeinsam unseren Hirnschmalz rein stecken, sollte mehr dabei raus kommen als der x-te Klon von nem bekannten Amp.
mfg sven
Rettet den Wald, esst mehr Biber!
PIC32-Tutorial