Hallo Beate,
ein Limiter ist nicht nötig. Der Grund ist etwas komplexer:
Im Prinzip ist ein Circlotron eine Parallelschaltung zweier Katodynphasenumkehrstufe. Bei Katodyn ist der Ra auf Kathode und Anode je 50/50 verteilt. Nun haben wir zwei davon. Der Anodenwiderstand der einen ist der kathodenwiderstand der anderen und umgekehrt. Die Verkopplung übernimmt je ein Elko, weil Ra und Rk sich in Masse treffen und es sonst einen Kurzen gibt. Kompliziert sich das vorzustellen, aber ist halt ein raffiniertes Konzept.
Nun haben Katodynstufen bekanntlich eine Verstärkung von etwa 1. D.h. Eingangsignalspannung = Ausgangssignalspannung. Die Ursache ist die Gegenkopllung durch den halben Arbeitswiderstand in der Kathode. Eine Katodynendstufe hätte demnach die volle Ausgangswechselspannung als Eingangsspannung zu bekommen. Das sind mehrere hundert Volt saubere Signalspannung.
Das kann natürliche keine Voprstufe der Welt aufbringen, sie würde länsgt übersteuern. Also bedient man sich eines Kniffs. Man legt eine Rückkopplung (Mitkopplung) zurück in die Vorstufe. Dadurch reduziert sich die Gegenkopllung die sich aus der Katodynschaltung der Endröhren ergibt. Bei kluger Auslegung ist die Gegenkopplung nun genau so weit kompensiert, dass die Verstärkung der Vorstufe gerade eben reicht. Demnach endet jeder Übersteuerungsversuch des Gerätes immer ein einer Übersteurung der Vorstufe.
Für Hifianwendungen macht man die Vorstufen meist viel weiter aussteuerbar als nötig um im linearen Kennlinienbereich zu bleiben. Für eine Musikalische Auslegung würde ich aber die Vorstufen kurz vor der Endstufe dicht machen lassen. Das sollte man leicht mit einem Trimmer abgleichen können.
Die SChaltung im Link hatte ich mal als Platine auf dem Tisch:
http://circlotron.tripod.com/ppprf57.pdfDas Treiberkonzept könnte man einfach klauen. Statt der EF86 könnte aich eine halbe ECC83 verwendet werden. Dann sinkt die Eingangsempfindlichkeit ziemlich genau auf den Normpegel von 0dB. Davor kommt die andere halbe ECC83 und zwischen beiden eine kleine Klangregelung und der Bassamp ist schon ziemlich fertig. Es ist überhaupt kein Problem größere Endrohre zu nehmen. 6xEL34 sollten kein Ding sein und ungefähr 90...120Watt rausblasen.
Die EL34 bietet sich für Volksamps an, weil sie billig ist. Die 6L6 ginge aber natürlich auch.
Ein Zirklotron legt übrigens auch keinen übermäßigen Wert auf übermäßig gutes Matching. Denn die Endstufe ist ja als Katodynstufe selbst eine Phasenumkehr und symmetriert sich darum immer wieder selbst in weiten bereichen. Die ganze Schaltung ist ziemlich narrensicher und robust und tendiert auch nicht zum Schwingen, Brummen oder sonstigen Spirenzien. Die SPannungen sind wie gesagt Moderat und ein Biasabgleich ist nicht nötig.
Da die Schaltung erst 1957 erfunden wurde, also als eigentlich schon klar war, dass die Röhre den Wettlauf verlieren würde (1955 wurde die Planartechnik erfunden). Wäre das Circlotron 1937 entwickelt worden, dann hätte es den normalen Gegentakter mit Sicherheit abgelöst. Die Vorteile für die Großserientechnik hätten wegen des nicht nötigen Biasabgleiches und den billigen Transistoren überwogen.
Viele Grüße
Martin