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Volksbassverstärker der Theoriefred

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bea

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Re:Volksbassverstärker der Theoriefred
« Antwort #30 am: 9.02.2011 10:06 »
Klar hat evince eine eigene Seitennummerierung, xpdf auch. Aber Fotokopien älterer Dokumente haben häufer mal aufgedruckte Nummerierungen. Die helfen, falls mal jemand ein Originaldokument in den Fingern haben sollte...

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Offline WiderGates

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Re:Volksbassverstärker der Theoriefred
« Antwort #31 am: 9.02.2011 11:23 »
diese Seiten waren nicht gemeint.

Hallo Martin,
doch, diese Seiten waren gemeint (die Seitennummern die auf die Seiten gedruckt wurden).



Weiter
Hawadääre, freundliche Grüße & fröhliches Schaffen
Dieter

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Offline WiderGates

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Re:Volksbassverstärker der Theoriefred
« Antwort #32 am: 9.02.2011 12:00 »
Hallo,
interessant finde ich in diesem Zusammenhang die KT77 http://frank.pocnet.net/sheets/086/k/KT77.pdf die:

- speziell für UL Betrieb entwickelt wurde
- relativ günstig ist
- Uamax und Ug2max gleich hoch sind (800V bei der JJKT77)



Weitertüfteln
Hawadääre, freundliche Grüße & fröhliches Schaffen
Dieter

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Kpt.Maritim

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Re:Volksbassverstärker der Theoriefred
« Antwort #33 am: 9.02.2011 12:03 »
Hallo

Wir haben gestern abgeschätzt, dass wir mit ungefähr 60V Aussteurung ungefähr 35Watt aus einer Klasse AB Endstufe mit der EL34 im Ultralinearbetrieb geholt hatten. Dafür brauchten wir einen Gemeinsamen Kathodenwiderstand der Endröhren von 220Ohm und eine Versorgungsspannung von 400V.

Was man damit reißen kann, kann man hier nachlesen:

http://www.bassbacke.de/hints/bass/basslautsprecher.htm

Insgesamt muss man doch sagen, dass wir in einer Zeit leben, wo billige verstärkerleistung Gott sei Dank wenig kostet. Guter Sound ist aber nach wie vor sehr teuer. Deswegen sollte sich der VBV für mein Empfinden am Sound orientieren. Klingen EL34 und 6L6 gerade übersteuert durchaus verschieden. Die schätzungen für die EL34 darf man darum durchaus für die 6L6 wiederholen. Es sollte etwas weniger Anodenspannung, etwas mehr Steuerspannung und etwas weniger leistung herauskommen - mal aus der Hüfte geschossen. Das Schrimgitter der EL34 ist belastbarer als das der 6L6, weswegen sie sich besser für Ultralinearbetrieb eignet.

Aaaaber, die 6L6 ist ja eine ganze ähnlich konstruierte Röhrenfamilie: 6V6, 6L6 (in etlichen Varianten), KT66, KT77, KT88, 6550, 5881 und die legendäre 807. Ich habe bestimmt noch welche vergessen. Diese Röhren sind sich alle sehr ähnlich, wenn auch nicht gleich. Besonders gut für den Ultralöineabetrieb ist die 6550 geeignet.

http://frank.pocnet.net/sheets/135/6/6550A.pdf

Auf Seite 3 im Datenblatt gibt es zwei Angaben für den UL Betrieb, einmal mit fixem und einmal mit Kathodenbias. MIt fixem Bias kann man offenbar bei 450V 70Watt aus der Röhre holen. Auf Seite 5 sieht man die Triodenkennlinien und die Ultralinearkennlinien für Ua=Ug2=450V. Man darf das Ultralinearkennlinien feld nicht benutzen um einen anderen Ultralineararbeitspunkt zu berechnen, wo z.B. Ua=Ug2=370V gilt. Denn es handelt sich aus beschriebenen Gründen um ein rein dynamisches mit Ausnahme der Linie von Ua=Ug2=450V Linie nur für wechselspannungen gültiges Kennlinienfeld. Vergleicht man das Triodenkennlinienfeld dann sieht man dass dieses für alle Punkte bei denen Ua=450V ist mit dem UL-Kennlinienfeld übereinstimmt, und für alle anderen Anodenspannungen nicht. Wie bereist erwähnt ergibt sich mit jeder Anodenspannung bei UL eine ganz neues Kennlinienfeld für die dynamischen Daten.

Ich bin dagegen in einem VBV SPannungen wesentlich über 400V zu fahren. Man braucht dann spezielle Elkos oder Reihenschaltungen aus solchen. das geht zwar, aber ich würde nur erfahrenen Bastlern raten damit herumzuhantieren. Ich persönlich mag auch nicht gerne mit solchen Spannungen arbeiten.

Das Fixe Bias habe ich im bisherigen Entwuzrf vermiden weil ein kathodenbias einen unverwechselbaren weichen Ton gibt, besonders wenn beide Endröhren sich einen RK teilen. Das hängt mit verschiebungen des Arbeitspunktes zusammen.

In Klasse AB ist die Ruhestromaufnahme kleiner als bei vollausteurung. Der Unterschied wird desto größer je je negativer die Gittervorspannung Ug eingestellt wird.  Nimmt man bei AB Kathodenwiderstand, dann hat man einen fließenden Arbeitspunkt. das kommt wie folgt: Steuert an kräftig aus, dann nimmt die mittlere Stromaufnahme zu. Die mittlere Ug wird negativer. Der Arbeitspunkt verschiebt sich also zu negativen Spannungen hin. Es geht also weiter richting B Betrieb. Lässt man nach dann kommt der Arbeitspunkt wieder zurück und zwar mit einer zeitkontsante die die sich aus dem Kathodenwiderstand und dem ihn brückneden Kondensator ergibt. Dieses Verhalten sorgt für einen stehenden Ton, den ich persönlich sehr mag und eng mit dem Röhrenklang verbinde. Eine Pentoide mit Fixem Bias, kann man problemlos mit Mosfets simulieren, die werden ja genau so gefahren. Aber dieser Ton ist doch recht einmalig.

Leider erreicht man auf diesem Weg weniger Leistung.

Ein anderer Vorteil des Kthodenbias, ist dass keinerlei Abgleich nötig ist. Röhren ruff und los gehts. Das senkt sicherlich die Hemmschwelle für das Nachbauen.

Viele Grüße
Martin  

« Letzte Änderung: 9.02.2011 12:17 von Kpt.Maritim »

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Kpt.Maritim

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Re:Volksbassverstärker der Theoriefred
« Antwort #34 am: 9.02.2011 12:05 »
Hallo

ich mach mal liebertechnisch weiter. Von verstärkern verstehe ich offenbar mehr, als von Menschen. Wir haben gestern abgeschätzt, dass wir mit ungefähr 60V Aussteurung ungefähr 35Watt aus einer Klasse AB Endstufe mit der EL34 im Ultralinearbetrieb geholt hatten. Dafür brauchten wir einen Gemeinsamen Kathodenwiderstand der Endröhren von 220Ohm und eine Versorgungsspannung von 400V.

Was man damit reißen kann, kann man hier nachlesen:

http://www.bassbacke.de/hints/bass/basslautsprecher.htm

Insgesamt muss man doch sagen, dass wir in einer Zeit leben, wo billige verstärkerleistung Gott sei Dank wenig kostet. Guter Sound ist aber nach wie vor sehr teuer. Deswegen sollte sich der VBV für mein Empfinden am Sound orientieren. Klingen EL34 und 6L6 gerade übersteuert durchaus verschieden. Die schätzungen für die EL34 darf man darum durchaus für die 6L6 wiederholen. Es sollte etwas weniger Anodenspannung, etwas mehr Steuerspannung und etwas weniger leistung herauskommen - mal aus der Hüfte geschossen. Das Schrimgitter der EL34 ist belastbarer als das der 6L6, weswegen sie sich besser für Ultralinearbetrieb eignet.

Aaaaber, die 6L6 ist ja eine ganze ähnlich konstruierte Röhrenfamilie: 6V6, 6L6 (in etlichen Varianten), KT66, KT77, KT88, 6550, 5881 und die legendäre 807. Ich habe bestimmt noch welche vergessen. Diese Röhren sind sich alle sehr ähnlich, wenn auch nicht gleich. Besonders gut für den Ultralöineabetrieb ist die 6550 geeignet.

http://frank.pocnet.net/sheets/135/6/6550A.pdf

Auf Seite 3 im Datenblatt gibt es zwei Angaben für den UL Betrieb, einmal mit fixem und einmal mit Kathodenbias. MIt fixem Bias kann man offenbar bei 450V 70Watt aus der Röhre holen. Auf Seite 5 sieht man die Triodenkennlinien und die Ultralinearkennlinien für Ua=Ug2=450V. Man darf das Ultralinearkennlinien feld nicht benutzen um einen anderen Ultralineararbeitspunkt zu berechnen, wo z.B. Ua=Ug2=370V gilt. Denn es handelt sich aus beschriebenen Gründen um ein rein dynamisches mit Ausnahme der Linie von Ua=Ug2=450V Linie nur für wechselspannungen gültiges Kennlinienfeld. Vergleicht man das Triodenkennlinienfeld dann sieht man dass dieses für alle Punkte bei denen Ua=450V ist mit dem UL-Kennlinienfeld übereinstimmt, und für alle anderen Anodenspannungen nicht. Wie bereist erwähnt ergibt sich mit jeder Anodenspannung bei UL eine ganz neues Kennlinienfeld für die dynamischen Daten.

Ich bin dagegen in einem VBV SPannungen wesentlich über 400V zu fahren. Man braucht dann spezielle Elkos oder Reihenschaltungen aus solchen. das geht zwar, aber ich würde nur erfahrenen Bastlern raten damit herumzuhantieren. Ich persönlich mag auch nicht gerne mit solchen Spannungen arbeiten.

Das Fixe Bias habe ich im bisherigen Entwuzrf vermiden weil ein kathodenbias einen unverwechselbaren weichen Ton gibt, besonders wenn beide Endröhren sich einen RK teilen. Das hängt mit verschiebungen des Arbeitspunktes zusammen.

In Klasse AB ist die Ruhestromaufnahme kleiner als bei vollausteurung. Der Unterschied wird desto größer je je negativer die Gittervorspannung Ug eingestellt wird.  Nimmt man bei AB Kathodenwiderstand, dann hat man einen fließenden Arbeitspunkt. das kommt wie folgt: Steuert an kräftig aus, dann nimmt die mittlere Stromaufnahme zu. Die mittlere Ug wird negativer. Der Arbeitspunkt verschiebt sich also zu negativen Spannungen hin. Es geht also weiter richting B Betrieb. Lässt man nach dann kommt der Arbeitspunkt wieder zurück und zwar mit einer zeitkontsante die die sich aus dem Kathodenwiderstand und dem ihn brückneden Kondensator ergibt. Dieses Verhalten sorgt für einen stehenden Ton, den ich persönlich sehr mag und eng mit dem Röhrenklang verbinde. Eine Pentoide mit Fixem Bias, kann man problemlos mit Mosfets simulieren, die werden ja genau so gefahren. Aber dieser Ton ist doch recht einmalig.

Leider erreicht man auf diesem Weg weniger Leistung.

Ein anderer Vorteil des Kthodenbias, ist dass keinerlei Abgleich nötig ist. Röhren ruff und los gehts. Das senkt sicherlich die Hemmschwelle für das Nachbauen.



Viele Grüße
Martin  


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Kpt.Maritim

  • Gast
Re:Volksbassverstärker der Theoriefred
« Antwort #35 am: 9.02.2011 12:16 »
Hallo

@Widergates: Danke! Die KT77 habe ich mir mal angesehen. Mit dieser Röhre habe ich keine Erfahrung. Es ist gerade zu verblüffend, was die da angeben:

Wir hatten für die EL34 Ua=Ug2=400V geschätzt.
KT77: Ua=Ug2=390V
Wir hatten einen Steuerspannungsbedarf von ca 60V
KT77: 65V
Wir hatten einen Rk von 220Ohm für beide Röhren
KT77: 470Ohm für eine Röhre. legt man aber beide Röhren auf denselben Rk, dann muss der 470Ohm/2=235Ohm sein
Wir hatten eine Leistung von 35Watt geschätzt:
KT77: 34Watt

Kann es sein, dass die KT77 so eine Art EL34fizierte 6L6 ist. Also eine Bündesltrahltetrode möglichst Nahe an der EL34? Mit etwas Google kann man sowas im Netz lesen und der Datenblattvergleich bei den restlichen Paramtern legt das nahe. ich hätte keine Hemmungen beide ohne große Anpassung zu tauschen.

http://en.wikipedia.org/wiki/KT66

Wenn dem so ist, dann wäre das super. Denn wir haben damit unsere Schätzergebnisse ziemlich gut validisiert und dürfen davon ausgehen, dass unsere Endstufe gut arbeiten wird. Auch zeigt dies, dass wir einen Austauschtyp gefunden haben, mit dem der VBV alternativ bestückt werden kann.

Viele Grüße
Martin
« Letzte Änderung: 9.02.2011 12:21 von Kpt.Maritim »

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Offline AmpGuru

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Re:Volksbassverstärker der Theoriefred
« Antwort #36 am: 9.02.2011 18:36 »
Guten Abend,

mir fehlt leider die Zeit, hier wirklich mitzu-lesen/machen, aber diese Aussage finde ich klasse:

"Insgesamt muss man doch sagen, dass wir in einer Zeit leben, wo billige verstärkerleistung Gott sei Dank wenig kostet. Guter Sound ist aber nach wie vor sehr teuer."  :bier:

Viel Erfolg beim Volksbassverstärker!

Grüße!
AmpGuru

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Kpt.Maritim

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Re:Volksbassverstärker der Theoriefred
« Antwort #37 am: 10.02.2011 00:04 »
Hallo

@Ampguru: Deswegen sollte bei einem VBV der Klang an erster Stelle stehen, zumal verstärkerleistung aus Röhren immer noch teuer ist.

@ Alle: Ich ahbe gerade mal die neuen Freds gelesen, die so hier auftauchen. Interessant finde ich dass der Hauptfred zum VBV nahezu entvölkert ist. Dafür scheint eine gewisse Konkurenzsituation entstanden zu sein. Das tut mir leid und war nicht meine Absicht. Sollten wir diesen Fred erst einmal pausieren um im hauptfred zu Ergebnissen zu kommen. Ich entnehme aus macnhen Kommentaren im hauptfred auch eine sehr gereizte Stimmung. Wenn ich dafür verantwortlich wäre, täte mir das ebenfalls sehr leid.

**************

Heute gehen wir an das letzte größere Planungskapitel im Signalpfad. Es soll um die beiden Eingangsstufen mit der ECC83 gehen. Zumindest die zweite Stufe kann mit einem Booster oder aktivem Bass zum Zerren gebracht werden. Wir müssen uns also Gedanken über ihre Beschaltung machen. Wir können für die erste Stufe wohl noch das Datenblatt heranziehen, für die zweite geht das nicht mehr. Denn dort findet man Hifiarbeitspunkte,a lso einen möglichst großen verzerrungsfreien Aussteurbereich.

Der Aussteuerungsbereich wird an zwei Stellen begrenzt. Einmal durch den Einsatz von Gitterstrom und zum Anderen durch die abnehemende Steilheit und Verstärkung einer Röhre zu negativerere Ug und kleinerem Strom. Das Diagramm unten zeigt das. Wir sehen hier das Kennlinienfeld der ECC83. Der grüne Arbeitspunkt ist ein Hifiarbeitspunkt. Die postive und die negative Halbwelle können gleich weit aussteuern. Eine Begrenzung findet bei bei Ug=0V (rot) und rechts bem Abtauchen der Lastgerade (schwarze Diagonal) in den Bereich kleinen Anodenstroms statt.

Würde man eine so ausgelegte Hifistufe übersteurn, dann werden beide Halbwellen ziemlich gleichmäßig beschnitten. Eine Beschneidung beider Halbwellen ist aber im ungeradzahlige Klirr. Der klingt eher rauh und im Extremfell (bei höherer Ordnung) kratzig. Beschneidet man nur eine Halbwelle, dann ensteteht geradzahliger Klirr. Der klingt eher schöngefärbt und macht den Ton dick, wird aber bei höherer Ordnung glasig.

Ich hasse diese Klangmetaphorik. Sie suggeriert nämlich auch immer positive oder negative Gefühle. Vielleicht ist das der Grund, dafür, dass sie geradzahligen Verzerrungen immer als die guten und die ungeradzahligen als die bösen hingestellt werden. Gerade der Bass verträgt auch ein paar mehr ungeradzahlige eher, als z.B. eine Gitarre. Das liegt daran, dass im Bassbereich das menschliche Ohr sehr viel weniger klirrempfindlich ist, als bei höheren Frequenzen. Die tiefen Bassfrequenzen sind zudem solche, die den größten Pegel haben und darum auch am ehesten verzerrt werden. Meiner Erfahrung nach klingt ungeradzahliger Klirr bei den sehr tiefen Frequenzen knurrig und gar nicht kratzig. geradzahliger macht ihn runder und wärmer. Eine gute Mischung mach den schönen Ton. Aristoteles hat schon gewust, dass Eigenschaften nur im Koontrast des Gegenteils wahrgeommnen werden können und die Schönheit und das gute  als Ausgleich in der Mitte liegt.

Nun wollen wir aber nicht nur ungeraduzahligen Klirr, also legen wir den Arbeitspunkt so, dass eine Halbwelle etwas früher beschnitten wird, als die andere. So entsteht erst etwas geradzahliger Klirr und wenn man weiter assteuert auch ungeradzahliger. Damit wird der Übergang zwischen verzerrtem und unverzerrtem Ton breiter auseinander gezogen und damit beherrschbarer. Gerade diese Zwischengrenze ist soundlich besonders attraktiv. Denn hier wird lauteres Zupfen an den Saiten sofort mit einem anderen Ton belohnt. Das ist es, wenn wir sagen der Verstärker reagiere dynamisch.

Nun gut, wenn wir eine Halbwelle etwas früher als die andere begrenzen wollen, welche denn?

Wenn wir die positive zuerst begrenzen wollten, dann müssten wir den blauen Arbeitspunkt wählen. Hier wird durch den Einsatz von Gitterstrom das Signal beschnitten. Wollen wir die negative zuerst beschneiden, dann müssen wir den orangen Arbeitspunkt wählen. Hier wird die Halbwelle durch die abnehmende Värstärkung zu kleinerem Anodenstrom hin begrenzt.

Gitterstromeinsatz begrenzt effektiver. Er führt durch Umladen des Koppelkondensator zwischen unseren Stufen aber auch leicht zu Blocking Distortion. Aber beim orangen Arbeitspunkt würde bei völliger Übersteurung also wenn es auch noch zusätzlich in den Gitterstrombereich geht die Blocking Distortion noch größer werden. Er setzt nur später ein. Der Grund ist, dass der Arbeitspunkt weiter recht liegt, Die mittlere Ug ist darum niedriger und der Koppelkondensator muss um einen größeren Spannunsgbetrag umgeladen werden, wenn Gitterstrom durch die hohe Aussteuerung einsetzt. Blocking Distortion ist als Nadel auf der psotiven Halbwelle mit dem Oszilloskop zu sehen. Im Orangen Arbeoitspunkt werden durch den größeren Abstand zum Gittterstrombereich die Nadeln länger. Dieses Problem hatte ein Freund mal in einem Amp und konnte es such sichtbar machen, er nannte es Farting-Distortion, nach der Art wie es klang,

Toll, und wie nun? Guckt man sich typische Amps für Vorstufenzerre an, dann findet man eher kleinere Werte (z.B. 820Ohm) für den Kathodenwiderstand Rk der verzerrenden Stufen. Da Rk=Betrag(Ug)/Ia ist also bei kleinem Rk der Stronm größer und die Ug dem Betrag nach kleiner. Also wird eher der blaue Arbeitspunkt gefahren.

Am Ende ist es totale Geschmackssache. Hier Experimente durchzuführen lohnt sich allemal. Sie sind auch leicht zu haben. Wir werden nähmlich von einem Hifiarbeitspunkt ausgehen. Den entnehmen wir dem datenblatt oder berechnen ihn selbst nach irgendeinem der vielen Bücher, die es dazu gibt. Machen wir den Rk kleiner als so berechnet, dann landen wir eher richtung blau, machen wir ihn größer dann orange. Wieder ein Ansatz für Modifikationen nach Klangeschmack, die nahezu keinen Aufwand machen, aber viel bringen.

Manche bitterböse Booster schaffen es sogar die Eingangsstufe zu übersteuern. Demnach sollten wir hier wohl auch richtung blau oder gelb gehen. Egal wohin, wir sollten es nicht wie in der zweiten Stufe machen. Denn dann wird z.B. im Falle blau erst die postive Halbwelle beschnitten. Nun dreht die Stufe aber die Phase. Die Negative Halbwelle wird darum zur postiven und in der zweiten Stufe nochmals beschnitten. Ergo: Beide halbwellen sind beschnitten und statt geradzahligen Klirrs entsteht insgesamt ungeradzahliger. Also müssen wir es in der ersten Stufe genau anders machen, als in der zweiten. Machen wir die erste blau, dann die zweite orange und umgekehrt.

Mir scheint die Kombi: Orange->Blau klugt zu sein. Denn zuerst wird die negative Halbwelle etwas beschnitten und zwar ganz ohne Blocken. Dann geht sie als positive Halbwelle in die nächste blaue Stufe. Hier müsste sie nun der Gitterstromeinsatz beschneiden. Da sie aber schon etwas angeschnitten ist, greift der nicht mehr so stark. Blocking Distortion wird also eher gemieden. Bei extremen Aussteurungen hat die blaaue Stufe wegen ihres dicheter am Gitterstromgebiet gelgenen Arbeitspunktes sowieso etwas weniger Umladeschwierigkeiten. da die zweite Stufe aber viel weiter ausgesteurt wird als die erste, egal wie sehr wir boosten muss hier auch Blocking Distortion am ehesten gemieden werden.

Viele Grüße  :gutenacht:
Martin

PS: Morgen passiert hier mal nichts.

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Offline 456Onno456

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Re:Volksbassverstärker der Theoriefred
« Antwort #38 am: 15.02.2011 18:23 »
Hallo Martin,

wo hast du denn das gelesen? Ich halte das für ein Ammen(-netz)märchen! 20mV sind gor nix wie Claus Peymann zu sagen pflegt. Ist das gemittelt? Die Peaks liegen doch eher in der 2-5V Ecke und aktive Elektronik macht da 18V Peak to Peak draus (EMG Datenblatt und Oszi). Ein "schwacher" Singlecoil sollte deutlich mehr haben. Liege ich daneben?

Gruß,

Max


Hallo

wir wissen bereits, dass wir 120V Signalspannung aufbrinngen müssen. Wenn wir nun auch wüssten, wie viel Eingangssignalspannung wir erwarten dürfen, dann können wir die Gesamtverstärkung der ganzen Vorstufe berechnen und uns dann zurechtlegen wieviele Verstärkungsstufen benötigt werden.

20mV berechne ich immer für Gitarren, weil das die mittlere Signalspannung einer Tele oder Strat mit sehr niedrohmigen Tonabnehmern ist. Habe ich irgendwann mal gemessen. Beim Bass kommt deutlich mehr heraus, weil die Induktivität der Tonabnehmer größer ist, weil die Saiten weiter schwingen und auch mehr magnetsisierbare Masse haben. Auch hier werden wir äußerst defensiv schätzen und 30mV ausgehen. So wenig kommt wohl aus fast ke9inem Bass, aber dann sind wir mit allen normalen Bässen auf der sicheren Seite. Die Gesamtverstärkung muss also


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bea

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Re:Volksbassverstärker der Theoriefred
« Antwort #39 am: 15.02.2011 20:27 »
...pflegt. Ist das gemittelt? Die Peaks liegen doch eher in der 2-5V Ecke und aktive Elektronik macht da 18V Peak to Peak draus (EMG Datenblatt und Oszi). Ein "schwacher" Singlecoil sollte deutlich mehr haben. Liege ich daneben?

nein, tust du nicht, Max. Auch ich habe ja schon derartige Werte gemessen, nicht nur beim Bass: die Aktivelektrnik meiner Jazzgitarre klipp, wenn ich sie mit nur 9 V betreibe. Der Aktivbass meiner Lehrerin läuft ebenfalls mit nur 9 V und kommt damit ans Klippen.

Wie müssen also zwei Dinge betrachten: die notwendige Empfindlichkeit für Vollaussteuerung - das sind die 30-60 mV. Und eben die Aussteuerbarkeit - neudeutsch den "clean headroom". Für die erste Stufe bedeutet das eben, dass wie mit Eingangsspannungen von 9 V peak to peak rechnen müssen (also dem maximalen Ausgangssignal einer Aktivelektronik, die mit 18V betrieben wird). Das gilt insbesondere auch für die erste Stufe, wenn deren Verstärkung eher hoch liegt:

nehmen wir der Einfachheit mal einen Spannungshub des Eingangssignals von 5 V und eine Verstärkung von 50 in der ersten Stufe (ECC83). An der Anode entspricht das einem Spannungshub von 250 V.
Um bereits das zu erreichen, müssen wir uns ganz gewaltig strecken. Nicht von ungefähr rede ich ja ständig davon, daß ich mit meinem MM-Humbucker die erste ECC83 meines Epiphone-Amps übersteuern kann, wenn ich die Verstärkung nicht durch eine lokale Gegenkopplung begrenze.

Beate

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Offline Han die Blume

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Re:Volksbassverstärker der Theoriefred
« Antwort #40 am: 15.02.2011 21:43 »
nehmen wir der Einfachheit mal einen Spannungshub des Eingangssignals von 5 V und eine Verstärkung von 50 in der ersten Stufe (ECC83). An der Anode entspricht das einem Spannungshub von 250 V.

Das geht aber nur gerade so noch mit centerbiased B+=300V oder mehr und ~300k als Ra.

Ist es denn so wichtig mit einem armseligen Singlecoil mit 30mV Ausgang die Endröhren zu übersteuern?
Wir könnten ja auch sagen, wer so ein trauriges Teil spielt, soll sich noch einen Booster kaufen..  :)

LG

Kai
Der frühe Vogel kann mich mal!

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Kpt.Maritim

  • Gast
Re:Volksbassverstärker der Theoriefred
« Antwort #41 am: 15.02.2011 21:58 »
Hallo

Ich kann Beate nur beipflichten. Es geht hier nicht um irgendwelche Pegelspitzen oder die erste Wellenfront, sondern um gemittelte Werte und die liegen in dem bereich. ich habe das überhaupt nicht gelesen, sondern gemssen.

Zitat
Ist es denn so wichtig mit einem armseligen Singlecoil mit 30mV Ausgang die Endröhren zu übersteuern?

Zum einen spiele ich so ein trauriges Teil und zwar aus klanglichen Gründen und viele andere tun es auch.  Der VBV muss mit jedem Bass die volle Leidstung bringen, übersteuern muss er nicht und so haben wir auch gar nicht gerechnet, sondern immer nur Vollaussteurung. Betrachte es als nettes Gimmick für den Besitzer eines Aktivbasses, dass er auch übersteuern kann.

Viele Grüße
Martin

*

bea

  • Gast
Re:Volksbassverstärker der Theoriefred
« Antwort #42 am: 15.02.2011 22:41 »
Halten wir fest: wir benötigen eine Eingangsempfindlichkeit von, sagen wir mal 30 mV, um an den Endröhren oder ggf. am PI Vollaussteuerung zu erzeugen. Dazu haben wir allemal genügend Reserven.

Wir benötigen eine möglichst hohe Aussteuerbarkeit der Stufen vor dem Volumenregler. Da sollten wir schon aufpassen, allerdings tendiere ich zum Pragmatismus: wir müssen in dieser Hinsicht nicht besser werden als Ampeg, Hiwatt, Fender Bassman. Immerhin haben aktive Bässe ja den Vorteil, dass sie ohne klangliche Verluste leiser gestellt werden können (wenn sie nicht komplett bescheuert konstruiert sind).


Das Problem können wir mit wenig Aufwand relativieren, indem wir z.B. eine schaltbare lokale Gegenkopplung von der Anode auf das Gitter  einfügen. Oder aber den Katoden-C der Eingangsstufe schaltbar machen. Oder noch einfacher einen Spannungsteiler vor den Eingang setzen  (Hi/Low-Eingänge) - in der Hoffnung, dass dieser den Klang nicht vedirbt.

Nebenbei: wer hindert und denn daran, die Vorstufenröhren mit knapp unter 300V zu betreiben?

Beate

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Kpt.Maritim

  • Gast
Re:Volksbassverstärker der Theoriefred
« Antwort #43 am: 15.02.2011 23:07 »
Hallo Beate

Zitat
Nebenbei: wer hindert und denn daran, die Vorstufenröhren mit knapp unter 300V zu betreiben?

Niemand. macht ja auch Sinn: Endrohre 400V, Phasenumkehr 350V, Eingang 300V.

Spannungsteiler finde ich wegen des erhöhten Rauschens nicht so doll. Ungebrückte Cks sind dagegen das Mittel der wahl. Nur sollte man es in der zweiten Stufe anwenden. EIn halbe ECC83 kann problemlos Hifiepegl von weit über 1V ohne zu zerren. Deswegen ist erst die Zweite Stufe eine Zerrstufe.

Viele Grüße
Martin

*

bea

  • Gast
Re:Volksbassverstärker der Theoriefred
« Antwort #44 am: 15.02.2011 23:34 »
Ok, den RK der zweiten Stufe werden wir wohl auf jeden Fall ohne Ck benötigen. Bewährt sich ja auch klanglich - obwohl der Ausgangswiderstand steigt und wir ein wenig bei der Anpassung der folgenden Stufe aufpassen müssen, nicht zuletzt auch wegen Blocking Distortion.
Tun wir uns deshalb nicht einen Gefallen, wenn wir an Stelle der Stromgegenkopplung den minimal höheren Aufwand einer lokalen Spannungsgegenkopplung vorsehen?

Den ersten Rk würde ich zusätzlich schaltbar machen, ggf. sogar umschaltbar. Wer den Schalter nicht möchte, kann ja eine Brücke einsetzen.

Viele Grüße

Beate