Moinmoin bea,
meine Meinung dazu:
440k
sind für passive Bässe zu wenig. Wie in einem anderen Thread geschrieben, habe ich an meinem Imperator nicht an der Vorstufe wirklich geändert, sondern einen FET mit 1M Gatewiderstand davor geschaltet. Tat auch der bei mindestens meinem Gerät etwas zu laschen Eingangsempfindlichkeit gut.
(Hat aber der Bassking I nicht ohnehin die 10M Schaltung mit Anlaufwiderstand?)
Was ich von einem Bright-C halte, weiß ich nicht so richtig. Gerade beim Bass habe ich das Gefühl, dass die Gesamtheit aus Bass, Amp, Box, Ohr und Hirn ohnehin bei nicht weit ausgesteuertem Amp oben mehr Bandbreite zeigt. Da noch Höhen draufzusetzen... Andererseits: In den Blackface Fendern und den 1:1 nachgebauten Alembic Preamps klingt's mit 120pF über dem 1MOhm Volume-Poti gut. Probier's aus, es kostet ja so gut wie nix.
Zur unteren Grenzfrequenz hast du aus zwei Gründen die richtige Vermutung. Aus einem Bass kommt ab Tonabnehmer als stärkster tiefer Signalanteil nicht die Grundfrequenz, sondern die 1. Harmonische. Das liegt an der Position der Pickups wie auch am Zusammenhang zwischen Magnetismus und Induktion und ist auch den meisten Bassverstärkerbauern bekannt (ich las es mindestens schon mal als großartige Erkenntnis eines berühmten amerikanischen Solchen im Bassplayer
)
Unsere Ohr-Hirn-Kombination fügt jedem ansonsten harmonisch tonalen Obertongemisch mit Obertönen, die eben nicht Ganzzahlige der Grundfrequenz sind, den Grundton hinzu. Wir Bassisten hätten übrigens ohne diesen Zusammenhang akustisch wie elektrisch gegen andere Instrumente nicht die Spur einer Chance...
Im Orgelbau wird das seit Jahrhunderten als Residualtonverfahren ausgenutzt: Aus 16" und leicht zurückgenommenen 51/3" entsteht ein "virtuelles 32"-Register". Überraschenderweise - das machen nicht nur Pfeifenorgelbauer sondern auch Hammondorgelspieler so - hat in den 60ern Dr. Böhm dafür bei seinen elektronischen Orgeln noch ein Patent gekriegt.
Wenn du einen 5-Saiter mit tiefer H-Saite spielst, willst du übrigens trotz der Residualtöne ziemlich weit runter, die erste und zweite Harmonische müssen sauber kommen. 70Hz wären mir dann zu hoch, ich würde auf 40Hz bei 3dB gehen.
Bei Koppelkondensatoren verstehe ich allerdings wenig Spaß: Der Gesamtfrequenzgang setzt sich aus der Überlagerung der Frequenzgänge aller Stufen zusammen. Daher ruhig was dazugeben, hier kann man ja nicht mehr viel falsch machen, wenn die untere Grenzfrequenz an
einer Stelle begrenzt wurde. Das tut man am besten zu Anfang, damit erst gar kein "Mulm" in den Amp reinkommt.
Wie immer aber alles nur die Meinung von
Martin