Also, um nach dem ersten Schock noch mal was konstruktives beizutragen:
So'n Verstärker ist kein Kinderspielzeug oder Effektgerät. Wenn Du bei einem Bodentreter versehentlich (oder weil's schmeckt) an der Batterie leckst, ziehst Du höchstens eine Grimasse. Wenn Dir das mit der HT im Amp passiert, ziehst Du nie wieder eine Grimasse.
Dein Aufbau ist hochgradig unsicher, und die vielen langen fliegenden Leitungen überflüssig. Wo ist denn das Netzteil?
Ob man jetzt jedes Bauteilbein im rechten Winkel biegen muss oder nicht sei mal dahin gestellt; aber Dein Aufbau läßt halt doch recht wenig Sorgfalt erkennen, und einige grundlegende Fehler hat er auch. Was mir spontan auffällt:
- die Schirmgitterwiderstände und Gridstopper gehören direkt an die Oktalfassung. Besonders letztere sind quasi nutzlos, wenn drei Meter Kabel vom Widerstand zur Fassung führen. Gleiches gilt auch für die Vorstufenfassungen.
- unisolierte, frei baumelnde Lötstellen gehen gar nicht
- hab ich schon über Lochraster geschimpft?
- Leitungen so kurz wie möglich
- falls das nicht klar sein sollte: Der PE-Anschluss des Netzsteckers darf für nichts anderes verwendet werden, auch nicht für die Masseverbindung zum Gehäuse
- Massekonzept: Da gibt's unterschiedliche. Ein reines Sternmassekonzept funktioniert nur bis zu einer bestimmten Komplexität des Amps. Ich halte mich eigentlich immer an das Multi-Stern-Konzept wie es u.a. im Buch vom Valve Wizard zu finden ist. Alles andere kann funktionieren, muss aber nicht.
- Mach einen sorgfältigen Plan, das erspart Dir viel Ärger beim Aufbau. Und auch wenn's spießig wirkt: Versuche den Aufbau auch ordentlich und optisch ansprechend zu gestalten - Du wirst Dich hinterher besser fühlen, und Fehlersuche ist auch leichter.
Gruß, Nils