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Trafos - Kernblechmontage

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Offline Nils H.

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Re:Trafos - Kernblechmontage
« Antwort #15 am: 26.05.2011 14:59 »
ja, das stimmt natürlich.

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Offline Hucky

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Re:Trafos - Kernblechmontage
« Antwort #16 am: 27.05.2011 02:50 »
Moin,

schau Dir mal die Trafos der billigen Peaveys an, da sind die Bleche immer verschweißt - die werden angeblich ziemlich warm, auch bei geringem Leistungsabruf. Ich denke schon, dass das ein Zeichen für verfrühte Sättigung ist, was nichts anderes bedeutet als Leistungsverlust. Die Wirbelströme steigern die Eisenverluste und senken ja damit schließlich die Kernpermeabilität.

Auf jeden Fall halte ich das verschweißen der Trafobleche für eine dumme Idee.

Gruß, Nils

Das verschweissen der Trafobleche durch eine Schweissnat auf der Aussenseite des Blechpackets ist nicht die billige Variante. Im Gegenteil ist dies die aufwendigere Machart die sich Peavey hier leistet und hat folgenden Zweck:

Die Trafobleche werden mechanisch fest fixiert und können sich nicht bewegen. Das Blechpacket wird zu einem Block vereint. Dadurch ergeben sich fogende Vorteile:
1. die Bleche können mechanisch nicht vibrieren und sich akustisch (Netzbrumm oder Musik aus dem Trafo)
2. die Bleche können sich nicht aneinander reiben und dadurch ihre Isolationswirkung verlieren.
3. der stabile Aufbau des Kerns hilft bei der stabilität des Chassisaufbaus (kein Verdrehen, Torsion möglich)
4. Die Trafobleche bleiben in engem mechanischen Kontakt, was den Temparaturausgleich (Kühlung) von innen nach aussen begünstigt.

Ein Problem mit einer Erhöhung der Wirbelstromverluste (durch Kurzschlusswindung) tritt nicht in Erscheinung.
Das gleiche gilt auch für die nichtisolierte Schraubverbindung. Der Aufbau der Bleche mit der dazu senkrechten Schraubverbingung (oder Schweissnaht) entspricht magnetisch (magnetischer Kreis) wie auch elektrisch (Kurzschluss zwischen den Blechen) einer abgeglichenen Brückenschaltung. Alles Bleche sind gleich (magnetisch und elektrisch).
Ein Querstrom (oder magnetischer Fluss) findet nicht statt.

Die erwänten Isolierhüllsen über den Schrauben werden primär eingesetzt um mechanische Vibrationen zu vermeiden und eine genauere Positionierung der Bleche zu erreichen, als dies mit der Oberfläche des Gewindes möglich wäre.
Also eine einfachere Lösung als die Schweissnaht.

Warum werden die Peavey Netztrafos dann so heiss:

1. Peavey Slogan No. 1: best for money - best price / performance
dies spricht dafür den Trafo eher knapp oder kleiner zu bemessen.
Das geringere Gewicht ist sicher auch eine bessere Performance für alle tragbare Amps (SuitcaseAmps)

2. Durch das verschweisste Blechpacket wird die Wärme besser von innen (innere Bleche und Wicklung)
nach aussen geleitet. Aussen auf der Oberfläche hat eine solche Kontrunktion eine höhere Kontakttemperatur,
obwohl der Trafo innen (an der heissesten Stelle) kühler ist. Analoges Beispiel: Ein Amp in einem Kunststoffgehäuse fühlt sich immer kühl an auch wenn es innen schon fast brennt. Oder eine externe Harddisk (Verlustleistung ca. 10watt). Das Modell mit dem Alugehäuse (beste Kühlung für die Harddisk) fühlt sich heisser an als das Modell im Plasikgehäuse.

3. Peavey Exportgeräte haben die gleiche Kerngrösse wie die "domestic 60Hz" Amps. Bei 50 Hz braucht man jedoch einen Kern mit 20% mehr Querschnitt um die gleiche "Kernsättigung" zu fahren. Unsere Trafos bei haben daher die grösseren magnetische Verluste und erwährmen sich dadurch stärker - dafür haben sie auch das gleiche Gewicht wie in den USA.
Bei Peaey werden die Amps mit bis zu 240 volt getestet (mit Stepup Trafo) jedoch lediglich mit 60 Hz.

Warum werden dann auch die Peavey Ausgangstrafos so heiss ?
Hier geht es primär um Performance und der geringere Preis des kleineren Trafos ist eher eine Zugabe.
Das geringere Gewicht ist auch eher eine Zugabe.
Primär geht es hier um den gewünschten Sound. Der OT ist ein wichtiges Bauteil für den Sound eines Tubeamps
(oder besser gesagt GuitarAmps - denn auch bei Solidstate Amps hat Peavey desswegen auch schon Ausgangstrafos eingesetzt - Modell Musician, Special, usw).
Der stark gesättigte und gleichzeitig übersteuerte Ausgangstrafo ist ein dynamische Filter. Er schneidet die Bässe und drückt dabei auch die Höhen weg (midboost, fat). Die Impedanz bricht primär wie auch sekundär zusammen (matchless) und drückt die Endröhren in eine Stromsättigung (konträr zu normalen Uebersteuerung) - der Lautsprecher wird stärker bedämpft und hat geringeres Nachschwingen - klingt trotz der magnetischen Uebersteuerung eingentlich klarer.
Die Magnetische Sättigung (Softclipping inkl. modulation (AM) der Obertöne) ist ein zusätzlich erwünschter Effekt, welcher durch andere Schaltungen (Röhre, Transistor, Fet) nicht realisiert werden kann. Dies gibt es sonst nur in teuren ComputerPlugIns, AnalogTapes oder teuren AmpSimulatoren (AxeFX).
Das beste Beispiel, dass es anders nicht geht sieht man am HiWatt Amp. Die Jungs hatten wirklich Ahnung und wollten jetzt alles besser und richtig machen nachdem sie die "Sparamps" des Schlagzeugers Jim Marshall gesehen hatten.
Sauberer Aufbau und Layout, dicke Trafos und UltraLinear OT. Alles richtig nur eines blieb auf der Strecke wie die Geschichte gezeigt hat: der geile Sound eines Marshalls, die Musikgeschichte geschrieben hat. Hartley Peavey möchte halt auch lieber Musikgeschichte schreiben als sein technisches Können zur Schau stellen. Im Gegensatz zu Jim der Alles richtig gemacht hat weiss Hartley auch was er tut.

Hucky  :guitar:
"sponsored and evangelised by Harley Peavey back in the 80s"

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Offline Athlord

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Re:Trafos - Kernblechmontage
« Antwort #17 am: 27.05.2011 06:26 »
Das beste Beispiel, dass es anders nicht geht sieht man am HiWatt Amp. Die Jungs hatten wirklich Ahnung und wollten jetzt alles besser und richtig machen nachdem sie die "Sparamps" des Schlagzeugers Jim Marshall gesehen hatten.
Sauberer Aufbau und Layout, dicke Trafos und UltraLinear OT.

Das ist nicht nur richtig gemacht - sondern sogar gewollt.

Alles richtig nur eines blieb auf der Strecke wie die Geschichte gezeigt hat: der geile Sound eines Marshalls, die Musikgeschichte geschrieben hat.

Der klingt auch nicht wie ein Fender - Dietzel - Dynacord oa.
Und auch das war gewollt.....

Hartley Peavey möchte halt auch lieber Musikgeschichte schreiben als sein technisches Können zur Schau stellen. Im Gegensatz zu Jim der Alles richtig gemacht hat weiss Hartley auch was er tut.

Hucky  :guitar:
"sponsored and evangelised by Harley Peavey back in the 80s"


Tja und spätestens nach diesem Abschnitt ist klar, das hier ein Peavey-Jünger geschrieben hat....
Deine Begründung wieso Peavey etwas gemacht hat , das klingt geschönt und abgeschrieben.
Mich würde mal die Meinung von Ingo dazu interessieren.

Cheers
Jürgen
Ich danke allen, die nichts zur Sache beizutragen hatten und trotzdem geschwiegen haben!

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Offline jacob

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Re:Trafos - Kernblechmontage
« Antwort #18 am: 27.05.2011 08:09 »
Moin Jürgen,

das sehe ich irgendwie fast genauso wie Du...

In Jogis Röhrenbude ist ein schöner Artikel von Gerhard Haas zu finden, in dem er verschiedene Trafokonstruktionen behandelt:

ZITAT:
"Wenn dann noch der typische EI- Kern verwendet wird, indem man alle E von einer Seite in den Spulenkörper steckt, und alle I an der anderen Seite anbringt und die Stoßstelle verschweißt, ist dies zwar billigst in der Herstellung, aber garantiert einen schlechten Trafo mit hohen Verlusten. Mit der Schweißung erreicht man zwar, dass der Kern mechanisch nicht brummt, allerdings werden damit auch die Wirbelstromverluste erhöht. Die Kornstruktur des Eisens ist an der Schweißnaht zerstört und verursacht durch die leitende Verbindung der Bleche zusätzliche Wirbelstromverluste. Durch die unnötige Hitzeentwicklung kommt es auch zu Frühausfällen."

http://www.jogis-roehrenbude.de/Radiobasteln/Trafobasteln/Uebertrager.htm

Ich persönlich jedenfalls mag keine Eisenverzerrungen durch unter- / oder "hart auf Kante" dimensionierte Übertrager.

Aber diesbezüglich hat/ hatte wohl jeder Amphersteller seine eingene Philosophie: Soldano SLO mit dickem DeYoung- Übertrager, (60er Jahre-) Marshalls, Hiwatt, Orange/ Matamp, E*ngl, Dynacord in den achtzigern (mit ihren Midi- Röhrenamps) u.s.w.

Und natürlich interessiert mich ebenfalls brennend die Meinung von Ingo zu dieser Thematik  :laugh:
Hoffentlich findet er die Zeit, sich dazu zu äußern  ???

Gruß

Jacob

« Letzte Änderung: 27.05.2011 08:18 von jacob »
Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist grundsätzlich in der Praxis größer als in der Theorie. (Unbekannt)

Ein Mensch, der spürt, wenn auch verschwommen, er müsste sich, genau genommen, im Grunde seines Herzens schämen, zieht vor, es nicht genau zu nehmen. (Eugen Roth)

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Offline Nils H.

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Re:Trafos - Kernblechmontage
« Antwort #19 am: 27.05.2011 08:53 »
ZITAT:
"Wenn dann noch der typische EI- Kern verwendet wird, indem man alle E von einer Seite in den Spulenkörper steckt, und alle I an der anderen Seite anbringt und die Stoßstelle verschweißt, ist dies zwar billigst in der Herstellung, aber garantiert einen schlechten Trafo mit hohen Verlusten. Mit der Schweißung erreicht man zwar, dass der Kern mechanisch nicht brummt, allerdings werden damit auch die Wirbelstromverluste erhöht. Die Kornstruktur des Eisens ist an der Schweißnaht zerstört und verursacht durch die leitende Verbindung der Bleche zusätzliche Wirbelstromverluste. Durch die unnötige Hitzeentwicklung kommt es auch zu Frühausfällen."

http://www.jogis-roehrenbude.de/Radiobasteln/Trafobasteln/Uebertrager.htm

 ;D - das ist der Abschnitt, den ich oben auch schon zitiert habe 8).

Und natürlich interessiert mich ebenfalls brennend die Meinung von Ingo zu dieser Thematik  :laugh:

Genau....

Gruß, Nils

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Offline jacob

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Re:Trafos - Kernblechmontage
« Antwort #20 am: 27.05.2011 09:02 »
Ohhh wie peinlich-   :o ich sollte halt wirklich nicht zu früh aufstehen und mir vor allem jeden Beitrag zuerst mal gründlich durchlesen... na ja, Gerhard Haas und Jogi werden sich freuen, und doppelt genäht hält ja auch besser  ;D

Gruß

Jacob
Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist grundsätzlich in der Praxis größer als in der Theorie. (Unbekannt)

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Offline Nils H.

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Re:Trafos - Kernblechmontage
« Antwort #21 am: 27.05.2011 09:07 »
Ohhh wie peinlich-   :o ich sollte halt wirklich nicht zu früh aufstehen und mir vor allem jeden Beitrag zuerst mal gründlich durchlesen... na ja, Gerhard Haas und Jogi werden sich freuen, und doppelt genäht hält ja auch besser  ;D

Gruß

Jacob

Naja so war's nicht gemeint von mir... doppelt hält außerdem besser ;D.

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Offline Ingo_G

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Re:Trafos - Kernblechmontage
« Antwort #22 am: 27.05.2011 09:26 »
Hallo

zu der ganzen Thematik werde ich mich übers Wochenende äußern. Da gibt es doch einiges zu berichtigen ;D

Gruß
Ingo

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Offline jacob

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Re:Trafos - Kernblechmontage
« Antwort #23 am: 27.05.2011 09:27 »
Hallo Ingo,

klasse!  :bier:

Gruß

Jacob
Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist grundsätzlich in der Praxis größer als in der Theorie. (Unbekannt)

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Offline robdog.ch

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Re:Trafos - Kernblechmontage
« Antwort #24 am: 27.05.2011 10:31 »
Jep da freu ich mich auf drauf! Wissen aus erster hand ist doch immer noch das beste!  ;)

Gruss
Röbi
Madamp M15MkI, TT-Sam, TT66 Mod, JTM45, 18Watt TMB, Tweed-Twin, RW8-Prototyp, "RW8-Serie", 18Watt TMB mit VoCo & PRIMV

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Offline Ingo_G

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Re:Trafos - Kernblechmontage
« Antwort #25 am: 29.05.2011 21:31 »
Hallo

ganz kurz und knapp zu den Äußerungen:

Zitat von: Hucky
Das verschweissen der Trafobleche durch eine Schweissnat auf der Aussenseite des Blechpackets ist nicht die billige Variante. Im Gegenteil ist dies die aufwendigere Machart die sich Peavey hier leistet und hat folgenden Zweck:

Die Trafobleche werden mechanisch fest fixiert und können sich nicht bewegen. Das Blechpacket wird zu einem Block vereint. Dadurch ergeben sich fogende Vorteile:
1. die Bleche können mechanisch nicht vibrieren und sich akustisch (Netzbrumm oder Musik aus dem Trafo)
2. die Bleche können sich nicht aneinander reiben und dadurch ihre Isolationswirkung verlieren.
3. der stabile Aufbau des Kerns hilft bei der stabilität des Chassisaufbaus (kein Verdrehen, Torsion möglich)
4. Die Trafobleche bleiben in engem mechanischen Kontakt, was den Temparaturausgleich (Kühlung) von innen nach aussen begünstigt.

Ein Problem mit einer Erhöhung der Wirbelstromverluste (durch Kurzschlusswindung) tritt nicht in Erscheinung.
Das gleiche gilt auch für die nichtisolierte Schraubverbindung. Der Aufbau der Bleche mit der dazu senkrechten Schraubverbingung (oder Schweissnaht) entspricht magnetisch (magnetischer Kreis) wie auch elektrisch (Kurzschluss zwischen den Blechen) einer abgeglichenen Brückenschaltung. Alles Bleche sind gleich (magnetisch und elektrisch).
Ein Querstrom (oder magnetischer Fluss) findet nicht statt.

Die erwänten Isolierhüllsen über den Schrauben werden primär eingesetzt um mechanische Vibrationen zu vermeiden und eine genauere Positionierung der Bleche zu erreichen, als dies mit der Oberfläche des Gewindes möglich wäre.
Also eine einfachere Lösung als die Schweissnaht.

Warum werden die Peavey Netztrafos dann so heiss:

1. Peavey Slogan No. 1: best for money - best price / performance
dies spricht dafür den Trafo eher knapp oder kleiner zu bemessen.
Das geringere Gewicht ist sicher auch eine bessere Performance für alle tragbare Amps (SuitcaseAmps)

2. Durch das verschweisste Blechpacket wird die Wärme besser von innen (innere Bleche und Wicklung)
nach aussen geleitet. Aussen auf der Oberfläche hat eine solche Kontrunktion eine höhere Kontakttemperatur,
obwohl der Trafo innen (an der heissesten Stelle) kühler ist. Analoges Beispiel: Ein Amp in einem Kunststoffgehäuse fühlt sich immer kühl an auch wenn es innen schon fast brennt. Oder eine externe Harddisk (Verlustleistung ca. 10watt). Das Modell mit dem Alugehäuse (beste Kühlung für die Harddisk) fühlt sich heisser an als das Modell im Plasikgehäuse.

3. Peavey Exportgeräte haben die gleiche Kerngrösse wie die "domestic 60Hz" Amps. Bei 50 Hz braucht man jedoch einen Kern mit 20% mehr Querschnitt um die gleiche "Kernsättigung" zu fahren. Unsere Trafos bei haben daher die grösseren magnetische Verluste und erwährmen sich dadurch stärker - dafür haben sie auch das gleiche Gewicht wie in den USA.
Bei Peaey werden die Amps mit bis zu 240 volt getestet (mit Stepup Trafo) jedoch lediglich mit 60 Hz.


Persönlich mag ich keine verschweißten Trafos, warum? Zum einen lassen sich nur die minderwertigen Bleche verschweißen, da diese nicht nachgeglüht werden und somit auch keine Kohlenoxidschicht an der Außenkante haben. Es gibt zwar auch kornorientiert schweißbares Material, dieses ist aber ebenfalls nicht nachgeglüht. Bei verschweißten Trafos werden die Blechpakte durch die Schweißmaschine zusammengehalten, wer da auf die Idee kommt mit den isolierten Nylonbuchsen zum Zentrieren ;D. Während des Schweißen wird der Druck auf die I und E Bleche immens erhöht, so dass sich diese nach außen biegen, sprich das Teil wird unter enormer Verspannung zusammen geschweißt. Nicht selten passiert es, dass mit der Zeit bei solchen Trafos durch ständige Erwärmung und Abkühlung Risse in der Schweißnaht entstehen können. Bei verschweißten Transformatoren ist der Eisenfüllfaktor etwas besser, deshalb werden die etwas schlechteren Verlustwerte teilweise wieder ausgeglichen. Heiße Trafos gehören in den Schaltschrankbau aber nicht in Verstärker, die meistens so oder so unter eine schlechten Kühlung leiden.
Wie Peavey darauf kommt, dass durch das Verschweißen die Kühlung von innen nach außen verbessert werden soll, ist mir ein Rätsel, denn der Mittelschenkel ist ja nicht verschweißt, er ist genauso wie bei jedem anderen Trafo auch. Die beschriebene "gefühlte" Temperatur ist ein wirklich ein guter Marketing Gag.

Zitat von: Hucky
Warum werden dann auch die Peavey Ausgangstrafos so heiss ?
Hier geht es primär um Performance und der geringere Preis des kleineren Trafos ist eher eine Zugabe.
Das geringere Gewicht ist auch eher eine Zugabe.
Primär geht es hier um den gewünschten Sound. Der OT ist ein wichtiges Bauteil für den Sound eines Tubeamps
(oder besser gesagt GuitarAmps - denn auch bei Solidstate Amps hat Peavey desswegen auch schon Ausgangstrafos eingesetzt - Modell Musician, Special, usw).
Der stark gesättigte und gleichzeitig übersteuerte Ausgangstrafo ist ein dynamische Filter. Er schneidet die Bässe und drückt dabei auch die Höhen weg (midboost, fat). Die Impedanz bricht primär wie auch sekundär zusammen (matchless) und drückt die Endröhren in eine Stromsättigung (konträr zu normalen Uebersteuerung) - der Lautsprecher wird stärker bedämpft und hat geringeres Nachschwingen - klingt trotz der magnetischen Uebersteuerung eingentlich klarer.

Hoppla, neues physikalisches Gesetz, seit wann erhöht eine Impendanzerhöhung die Bedämpfung des Lautsprechers? Sämtliche Bücher müssten aufgrund dieser Aussage neu geschrieben werden. Heiße AÜs gibt es höchst selten und kommen daher, dass der Draht aufgrund des begrenzten Wickelraumes einfach zu dünn ist.


Zitat von: Hucky
Das beste Beispiel, dass es anders nicht geht sieht man am HiWatt Amp. Die Jungs hatten wirklich Ahnung und wollten jetzt alles besser und richtig machen nachdem sie die "Sparamps" des Schlagzeugers Jim Marshall gesehen hatten.
Sauberer Aufbau und Layout, dicke Trafos und UltraLinear OT. Alles richtig nur eines blieb auf der Strecke wie die Geschichte gezeigt hat: der geile Sound eines Marshalls, die Musikgeschichte geschrieben hat. Hartley Peavey möchte halt auch lieber Musikgeschichte schreiben als sein technisches Können zur Schau stellen. Im Gegensatz zu Jim der Alles richtig gemacht hat weiss Hartley auch was er tut.

Hiwatt Verstärker hatten nie AÜs mit Ultra Linear Anzapfungen, die Sounds, die Marshall berühmt gemacht hat, stammen aus der Ära, wo noch richtig dicke und fette AÜs und NTs in den Teilen verbaut waren,
Beispiel JTM 45, RS NT und AÜ, beide Teile werden maximal handwarm und waren damals schon mit kornorietem Blech gefertigt, auch die späteren Drake Teile hatten kaum eine Erwärmung zu verzeichnen. Die ersten 100 Watt Teile hatten auch Drake Transformatoren, knappe 8 kg brachten diese auf die Waage. Die ersten "heißen" Netztrafos kamen dann von "Dagnall", und die flogen einem reihenweise um die Ohren. Der AÜ dieser Baureihe wurde aber auch nicht warm.
Wer das Innenleben beider Verstärker betrachtet, der weiß auch, dass ein Hiwatt nicht zum selben Preis wie ein Marshall gefertigt werden konnte.

Manchmal beneide ich die Leute, die soviel Hirnschmalz an den Tag legen können, gutes Marketing ist auch was wert, die Leute glauben es da keiner die Wahrheit hören möchte.

Abschließend noch ein Satz zu den Winkeln. Winkel können ohne irgendetwas auf dem Blech befestigt werden. Kritisch wird es erst dann, wenn eine Kurzschlusswindung entsteht, dies passiert, wenn man elektrisch leitende Trafohauben mit unisolierten Schrauben befestigt. Man kann dies beobachten, wenn man eine Leerlaufstrommessung mit und ohne Hauben durchführt.
Bezüglich der Schrauben selber, wer sich mal die Frequenzgangkurve eines Gitarrenlautsprechers anschaut, der weiß, dass nach 4kHz sehr schnell Schluss ist, nicht metallische Schrauben machen hier nun wirklich keinen Sinn, wohl aber eine Isolierung. Auch bei diesen Arten von Netztrafos steigen die Verluste mit magnetischen Schrauben nicht. Isoliert sollten sie aber auch hier sein, und auch nur wenn sich Tränkharz in den Schraublöchern befindet, so wie bei meinen.

Gruß
Ingo


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Offline jacob

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Re:Trafos - Kernblechmontage
« Antwort #26 am: 30.05.2011 08:28 »
Hi Ingo,

vielen Dank für Deine interessanten Erläuterungen!

Gruß

Jacob
Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist grundsätzlich in der Praxis größer als in der Theorie. (Unbekannt)

Ein Mensch, der spürt, wenn auch verschwommen, er müsste sich, genau genommen, im Grunde seines Herzens schämen, zieht vor, es nicht genau zu nehmen. (Eugen Roth)

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Offline Robinrockt

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Re:Trafos - Kernblechmontage
« Antwort #27 am: 30.05.2011 08:34 »
Hallo Ingo,

danke für die Erklärungen :)

Grüß,
Robin
Gefangen vom Ton

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Offline _peter

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Re:Trafos - Kernblechmontage
« Antwort #28 am: 30.05.2011 10:45 »
Hallo,

Abschließend noch ein Satz zu den Winkeln. Winkel können ohne irgendetwas auf dem Blech befestigt werden. Kritisch wird es erst dann, wenn eine Kurzschlusswindung entsteht, dies passiert, wenn man elektrisch leitende Trafohauben mit unisolierten Schrauben befestigt. Man kann dies beobachten, wenn man eine Leerlaufstrommessung mit und ohne Hauben durchführt.

Wenn ich dass richtig verstehe, macht es nichts, wenn die beiden äußeren Kernbleche auf jeder Seite über das Chassis kurzgeschlossen
sind. Dann sind auch Iso-Scheiben unter den Muttern nicht nötig. Der Schaft der Schraube sollte aber isoliert sein, um im Kern selbst
nicht alle oder mehrere Bleche nacheinander kurzzuschließen.

Auch von mir nochmal danke für die Erklärung.

Gruß, Peter
vintagevalveamps
Der Imperativ von "messen" lautet: miss!

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Offline Ingo_G

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Re:Trafos - Kernblechmontage
« Antwort #29 am: 30.05.2011 12:33 »
Hallo Peter

ganz kurz, Du kannst das erste und letzte Blech nicht kurzschließen denn dort wo die Winkel montiert werden, sind die Bleche isoliert.

Gruß
Ingo