Hi zusammen,
habe nochmal gestöbert, die VDE hat da EMV-technisch ganz klare Installationsleitlinien.
Seite 16
EN 50174-2:2000
6.3.2 Installationsleitlinien
Ist die Installation geschirmter Verkabelung vorgesehen, sollte Folgendes beachtet werden:
a) ein Schirm sollte nicht mit dem Gerät verbunden werden;
b) ein Schirm, der an beiden Enden mit dem Gerät (d. h. mit dem Gehäuse der Endeinrichtung) verbunden ist,
vermindert die elektromagnetische Abstrahlung nach dem Prinzip des Faradayschen Käfigs;
c) ein Schirm, der einseitig geerdet ist, bietet Schutz gegen elektrische Felder;
d) ein Schirm, der beidseitig geerdet ist, bietet Schutz gegen elektrische Felder und kompensiert, wo Probleme
mit hohen Schirmströmen bestehen, teilweise das beeinflussende Magnetfeld;
e) ein Schirm hat in den Fällen a) bis d) praktisch keine Wirkung gegenüber sehr niederfrequenten Magnetfeldern
(z. B. 50 Hz), sofern keine besonderen Werkstoffe verwendet werden (m-Metall, Permalloyusw.).
Gemäß diesen Überlegungen gilt:
1) der Kabelschirm muss vom Sender bis zum Empfänger durchgängig sein. In jedem Fall muss ein Kabelschirm
an beiden Enden an Endeinrichtungen oder Buchsen angeschlossen werden;
2) der Kabelschirm muss nach EN 50173 einen geringen Kopplungswiderstand haben;
3) besondere Aufmerksamkeit muss der Montage von Verbindungselementen geschenkt werden. Der Schirmkontakt
sollte, dem Prinzip des Faradayschen Käfigs folgend, für 360 Grad wirksam sein. Die Schirmverbindung
sollte niederohmig ausgelegt sein, siehe Bild 2;
4) der Kabelschirm sollte das Kabel auf seiner ganzen Länge vollständig umgeben. Ein Schirmkontakt, der lediglich
durch den Beilaufdraht hergestellt wird, hat bei hohen Frequenzen kaum eine Wirkung;
5) die Schirmung sollte durch eine ausreichende Schirmverbindung beibehalten werden; gewöhnliche Kontaktstifte
dürfen nicht verwendet werden;
6) man vermeide selbst kleine Unterbrechungen der Schirmung: z. B. Löcher im Schirm, Kabelschwänzchen,
Schleifen. Schirmunterbrechungen in der Größenordnung von 1 % bis 5 % der Wellenlänge können die
gesamte Schirmwirkung verschlechtern.
ANMERKUNG Befindet sich außerhalb des Kabelaufbaus ein Schirm oder Erdungsleiter, wird er als paralleler Erdungsleiter
(PEC) angesehen, der an beiden Enden geerdet werden sollte. Innenschirme oder -erdungsleiter werden ebenfalls an einem
oder an beiden Enden geerdet. Bei TN-C- oder TN-S-Systemen siehe A.6.2.2.
Bild 2 - Verbindung des Kabels mit örtlicher Erdung [en: earth]
Siehe Berichtigung 1 zu DIN EN 50174-2 (VDE 0800 Teil 174-2):2001-09
Gruß Axel