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Mods, Effektloop, Master beim Laney VC-30

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Offline slinky

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Mods, Effektloop, Master beim Laney VC-30
« am: 6.07.2011 23:03 »
Hi,

mein Laney VC-30 ist grad zur Generalüberholung bzw. Putzaktion zuhause, nach 2 Jahren Live- und Probeeinsatz und immer zufriedenem Sound.

Er bekommt einen Eigenbau Beamblocker spendiert, der grad trocknet, um die Kollegen weniger mit dem "Abgasstrahl" zu nerven und ich dachte mir, vielleicht gibt es auch ein paar nützliche Mods für den Kleinen. Außerdem hab ich endlich mal die Hallspirale ausgebaut und die Chinchkabel entfernt. Hall aus dem Amp brauch ich ebenfalls nicht. Macht es dem Amp irgendwas, wenn ich den Hall einfach rausnehme? Und sollte man da noch was aus dem Signalweg nehmen, das evtl. Sound klaut?

Gefunden hab ich leider nicht allzu viel im Internet zu Mods für den Laney. Die Meisten, die etwas modifizieren, bauen den Effect Loop von parallel auf seriell. Für mich bringt das eigentlich nichts, da ich eh nie Effekte im Loop verwende, aber im Zusammenhang, dass man den Effect-Level als Master umbauen kann, fand ich das ganz nützlich und habs ausprobiert.
R49 ausgebaut bzw. einseitig abgeknippst und isoliert, zum Test ein Patchkabel in den Effectloop und siehe da, Effectlevel funktioniert super als Master. Man kann den normalen Levelregler weiter aufdrehen im Clean und/oder Drivekanal, den neuen Masterregler runter und der Amp klingt runder, ausgewogener. Jedenfalls ist das mein Eindruck.
Da ich nicht ständig ein Patchkabel einstecken will, hab ich einfach Hot von send und return gebrückt mit einem Kabel, das so angeschlossen ist, dass es aus dem Signalweg genommen wird, sobald man wieder patchkabel anschließt. Die Send und Returnbuchsen sind diese Plastikteile fürs aufs PCB, die einen Schaltkontakt öffnen, wenn man ein Kabel einsteckt. Auf diese Weise müßte ich doch eigentlich den seriellen Loop erhalten haben, sobald man einen Effekt einschleift? Probiert hab ich das mit einem billigen Behringer-Chorus. Es funktioniert, aber leider klingt das etwas verzerrt und wenig schön. Woran könnte das liegen?

Hier ist eine Seite, wo es um den Effect-Loop geht. Da hab ich das so ungefähr entnommen, was ich am Effect-Loop verändert habe.

http://www.petrucciforum.com/forums/showthread.php?69442-modifying-my-amp-s-effects-loop-parallel-to-series

Jetzt aber die eigentliche Frage. In dem Loop, durch den ja jetzt ständig das komplette Signal durchgeht, befindet sich ein TL072. Bringt das Klangeinbußen, oder wird der jetzt komplett umgangen, da ja R49 gekappt ist? Könnte man da noch was verbessern? Welche Art Master werkelt da jetzt eigentlich in meinem Laney? Leider fällt mir Elektrotechnik-Theorie und Schaltpläne lesen immer schwerer als es mir lieb ist.

Und zu Guter Letzt, fallen euch noch ein paar sinnvolle und klangverbessernde Mods an der Schaltung für den Laney ein. Manchmal ist er trotz alledem etwas zu harsh und spitz. Vielleicht gibts noch etwas, was man machen kann? Ich häng mal den kompletten Schaltplan an. Einen anderen Speaker als den Seienspeaker hat er schon von Anfang an. G12H30. Passt ganz gut finde ich.

Viele Grüße und ich danke schonmal für die Tipps, falls ihr welche habt.

Grüße
Jan

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Offline snyder80

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Re:Mods, Effektloop, Master beim Laney VC-30
« Antwort #1 am: 8.07.2011 19:04 »
Hi!

Also so ganz klar ist mir nicht, WAS genau Du jetzt gemacht hast. Denn in dem Link sind mindestens 3 verschiedene Möglichkeiten aufgezählt, um die Loop umzuschalten.

Daher folgendes:

1: Was für ein Master Du hast? Jedenfalls nicht den im Schaltplanlesen ;)
Falls Du auf die Frage PPIMV und co abstellen willst. NEIN. HIer hast Du einfach ein 08/15 MAster vor dem PI. - Du weisst aber schon was Du da in dem Amp veranstaltest? Da fließen tödliche Spannungen und Ströme in Verstärkern! Da gilt akute LEbensgefahr, auch wenn die Amps nicht mehr ans Stromnetz angeschlossen sind !!!

2: Die TL072 sind hier invertierend, nach U3a als einmal in der Phsae verschoben und nach U3b damit "doppelt verschoben" und wieder entsprechend dem Signal aus den beiden Vortsufen-Kanälen.

Der Tl072 sollte hier eigtl auch ohne Probleme funktionieren, da er buffert bzw. 2x das Signal in der Lautstärke anpasst (halbiert). Für weniger Rauschen könnte uU ein NE5532 passen. Ich würds aber lassen.

3: Der R49 wird in der SChaltung die Du beschrieben hast insoweit gebrückt, als dass ohne Kabel in der Loop der und bei FX Level voll aufgederht R50+R54 parallel mit R. 49 liegen.
R 49 ist dann effektiv ca. bei 50k. Durch den 47k in U3b wird somit das Signal nach U3a nahezu 1:1 ausgegeben. Denn die VErstärkung bei invertierenden Opamp ist Rfeedback/Rin, also R52/R49 bzw. R52/R54+VR8...


Durch deine Mod hast Du also die Loop auf höhere VErstärkung getrimmt. Wie und wo es dann mit dem BEhringer Chorus übersteuert verstehe ich aus deinem Post leider nicht.  Ht es denn vorher nicht übersteuert?

Ich würd das wieder rückgängig machen, und einfach das Patchkabel nehmen.

Grüße,

snyder80

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Offline slinky

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Re:Mods, Effektloop, Master beim Laney VC-30
« Antwort #2 am: 9.07.2011 00:41 »
Hi snyder80,

danke für deine Antwort. Keine Angst, was in so einem Amp an "Lebensgefahr" versteckt ist, ist mir bewusst. Ich hab bisher 3 Röhrenamps selber gebaut, der letzte ein DC-30. Bevor da auch nur irgendwas passiert im Inneren, kommt mein "Entlader" und das Messgerät zum Einsatz. Leider fällt mir eben das theoretische Verständnis etwas schwer. Ich geb mir Mühe und hoffe deshalb auf tatkräftige Hilfe, denn den Master im Schaltplan Lesen werd ich wahrscheinlich wirklich nie erreichen!

Ob der Chorus oder ein anderes Effektgerät vorher auch übersteuert hat weiß ich nicht. Ich verwende den Loop nie und hab das auch noch nicht probiert, bis auf den jetzigen Test, sozusagen nur zu Testzwecken;) Einzig wäre mir wichtig zu wissen, ob mein "Umbau" jetzt so verwendet werden kann wie er ist. D.h. R49 ausgeknippst, Send und Return gebrückt, egal ob mit Patchkabel oder per Drahtbrücke im Inneren, und den Effekt-Level als meinetwegen 0815-Master. Erstaunlichweise funktioniert das mit dem Master wirklich recht gut und die Lautstärke lässt sich ohne für mich großartig bemerkbare Klangeinbussen, eher im Gegenteil, sehr gut regeln. Ich kann den "alten" Levelregler weiter aufdrehen und die Lautstärke sehr gut mit dem "neuen" master runterregeln. Dadurch klingt der Amp imho bei gleicher Lautstärke runder finde ich.

Grüße
Jan



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Offline snyder80

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Re:Mods, Effektloop, Master beim Laney VC-30
« Antwort #3 am: 9.07.2011 00:54 »
N´Abend!

Dann will ich dich ermutigen nach 3 DIY-Röhrenamps ruhig mal veruschen die jeweiligen schaltungen auch nachzuvollziehen.
Das ist zum einen für ein sicheres Arbeiten ganz nötig und wichtig und ausserdem machts ja doppelt so viel Spaß, wenn man weiß was man da macht. Auch kann man dann gezielt klangliche Optimierungen machen.

Ich kann dringend die Seite vom valvewizard (Merlin Blencowe) empfehlen. Da gibts nämlich nicht bloße Formeln, sondern erklärte und anschauliche Designerklärungen warum was wie gemacht wird bzw. geändert werden könnte. Die 2 Bücher von ihm kann ich auch uneingeschränkt empfehlen!

Zu deinem Amp:
Also, wenn R49 aus der Schaltung genommen wird und man Send und Return brückt, dann ist das ganze eben fast wie ein "normaler" Mastervolume vor einem PI. Das es sich so schön reglen lässt ist ja schön, aber eigtl. ist es "nur" eine art "anti-booster/buffer" zwischen der Vorstufe und der Endstufe mit PI. Das muss sich nicht negativ klanglich auswirken. Wenn es Dir gefällt, dann lass dir da nix einreden.

Grß,
snyder80

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Offline slinky

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Re:Mods, Effektloop, Master beim Laney VC-30
« Antwort #4 am: 9.07.2011 01:27 »
Mittlerweile moin,

ich dank dir für die Tipps. Bei valvewizard werd ich mal stöbern.

Noch eine Frage, vielleicht kannst du mir helfen bevor ich alles bei valvewizard durchgestöbert und hoffentlich irgendwann mal nachvollzogen hab;) Wenn der Effektlevel-Regler voll auf ist, funktioniert bzw. ist das Signal dann nach meinem Mod genauso wie vor dem Mod trotz des ausgeknippsten R49 oder ist da irgendwas anders?
Nach meinem theoretischen Verständnis fehlt ja jetzt R49, der sonst im Signalweg ist, wenn der Loop ohne Mod nicht genutzt wird. Anstelle von R49 geht das Signal ja jetzt immer durch den nun seriellen Loop und der Effectlevel regelt die Signalstärke. Kann sich dadurch am Sound oder am Signal, dass durch den Amp geht, ändern? Vielleicht eine etwas dämlich Frage, aber du merkst, es fällt mir nicht ganz einfach das nachzuvollziehen ;)


Gruß
jan

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Offline snyder80

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Re:Mods, Effektloop, Master beim Laney VC-30
« Antwort #5 am: 9.07.2011 10:09 »
Hi Jan!

Fahre doch mal mit nem Finger oder Stift im Schaltplan den Weg zwischen dem Ausgang von U3a bis zum (-)-Eingang des U3b.

Was erkennst Du im Vergleich mit und ohne deinen Umbau ?

Richtig, vor der Mod geht es durch R49 (100k) und an den beiden Vorspanndioden D3/D4 (beugt möglichem Clipping vor, als eine Art Biasregelung des IC ).

Nach der Mod  geht es durch R50, dann durch dein verlegtes Jumperkabel, durch das voll aufgedrehte VR8 Poti und - Überraschung, wieder einen 100k, nämlich R54.

Neu im Signalweg ist also:
R50 und das VR8 Poti (das Jumperkabel lass ich mal aussen vor). Inwieweit dieser Spannungsteiler etwas verändert kannst Du ja mal bei http://www.diystompboxes.com/analogalchemy/emh/emh.html im Voltage Divider eingeben.
Um eine "prozentuale" Veränderung durch diesen Spannungsteiler ausrechenen zu lassen kannst Du einfach als fiktive Vin "100" eingeben.

Ergebnis: wir sind im mittleren einstelligen %-Bereich was die Pegeländerung angeht.

Gruß,
snyder80
 

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Offline slinky

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Re:Mods, Effektloop, Master beim Laney VC-30
« Antwort #6 am: 11.07.2011 11:47 »
Hi snyder80,

besten dank für deine Erklärung. Auf die Art lässt sich das für mich jetzt schon besser nachvollziehen. Gestern hab ich den Amp mal im Proberaum im Bandkontext getestet. Der Regelweg des Effectloop-Master ist etwas feinfühlig und die Klangregelung scheint etwas weniger effektiv als früher. Ich muß die Höhen mehr aufdrehen als früher. Das könnte allerdings auch am beam-blocker liegen, der jetzt in dem Amp werkelt. Ich bin also noch nicht so ganz am Ende angekommen wie es scheint.

Viele Grüße
Jan