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Einkanaler mit ECC82, EF86, ECC83

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Offline DocJay

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Re:Einkanaler mit ECC82, EF86, ECC83
« Antwort #45 am: 7.03.2011 09:03 »
Hallo zusammen,

Es ist vollbracht!! Am Wochenende habe ich noch das Gehäuse bezogen und nun ist er fertig.
Ich bin stolz wie Oskar, da alles so funktioniert wie ich mir das vorher vorgestellt habe.

Zuerst möchte ich dem mal dem Forum hier im Allgemeinen danken. Ohne wäre es für mich
wohl nicht möglich gewesen dieses Projekt zu einem guten Ende zu führen. Es hat mir einfach
viele Problemfragen beantwortet (auch wenn ich sie nicht selbst gestellt habe – ich sag nur
Suchfunktion). Nicht zuletzt profitierte ich auch durch die ausführlichen Bauanleitungen von
z.B. mac-alex_2003 und NilsH von denen ich mir einige Details abschaute. (Eigentlich hatte ich
mir auch so einen Baubericht vorgenommen, aber es hat irgendwie nicht funktioniert.)

Letztendlich gelang mir ein nahezu brummfreier Aufbau. Störgeräusche gibt es zwar auch,
aber die gehören wohl immer dazu:
-   Rauschen bei vollaufgedrehten Volume- und Gain-Reglern
-   leichtes Master-volume abhängiges Brummen
-   leichtes Reverb-abhängiges  Brummen (Einstreuen des Netztrafos in den Reverbtank)

Von Clean bis volles Brett ist alles möglich. Reverb funktioniert auch sehr gut. Ich werde bei
Gelegenheit mal ein paar Soundsamples erstellen.

Den Schaltplan werde ich auch noch aktualisieren, ich habe die gesamte Siebkette noch mal
geändert, da die ursprünglichen Spannungen zu hoch waren.

Achja, nun noch ein paar Bilder....

Grüße
Janko

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Offline 12stringbassman

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Re:Einkanaler mit ECC82, EF86, ECC83
« Antwort #46 am: 7.03.2011 12:08 »
Hi Janko!

Das sieht doch sehr gut aus! Kompliment!

Ich habe den Fred sehr aufmerksam verfolgt (und dazu parallel Merlins Buch gelesen ;) ) und erwäge allen Ernstes den Bau eines sehr ähnlichen Ämps, allerdings wahrscheinlich mit EL84 in der Endstufe.

Nun habe ich ein paar Fragen:

1. rentiert sich der Aufwand mit der Doppeltriode am Eingang?
2. wie macht sich das Morph-Poti an der Pentode?
3. dto. Pentode/Triode-Schalter in der Endstufe?
4. Hast Du die Heizung der Pentode tatsächlich so angeschlossen wie im Schaltplan, also an Wechselstrom? Ich hätte rein aus dem Bauch heraus Gleichstrom verwendet wie bei den anderen Vorstufenröhren auch (braucht natürlich dann einen weiteren Spannungsregler, an dem 6,3V*200mA verbraten werden). Brummt's?
"Fachmännisch wurde genau berechnet, dass der
Starnberger See tief, seicht, lang, kurz, schmal und breit zu gleicher Zeit ist." (Karl Valentin)

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Offline DocJay

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Re:Einkanaler mit ECC82, EF86, ECC83
« Antwort #47 am: 7.03.2011 15:33 »
Hallo Hiasl,

eins mal vornweg: ich bin selbst noch in der Experimentierphase und im Moment noch zu begeistert
 um wirklich kritisch zu sein. Außerdem fehlen mir die direkten Vergleiche mit „richtigen“ Amps.
(Der einzige kommerzielle Röhrenamp den ich bisher angespielt habe war der HB-GA15 und den fand
ich nicht so toll.) Meine Einschätzungen sind also subjektiv und mit Vorsicht zu genießen.
(Aber dafür gibt es demnächst mal Soundsamples).

Nun zu Deinen Fragen:
1. Kommt drauf an. Das System dient ja als Boost um die EF86 übersteuern zu können. Manche
    Gitarren haben soviel Output die schaffen das auch so oder man verwendet ein Boost-Pedal.
    Dann braucht man dieses Eingangssystem nicht und kann gleich mit dem Signal in eine EF86
    reingehen. Für mich hat es sich gelohnt,  denn ich kann nun am Volume-Poti der Gitarre in
    gewissem Umfang die Verzerrung der EF86 regeln.
    Die Unterschiede der beiden Eingänge untereinander sind dabei deutlicher als zwischen „Crunch“
    und parallelem Betrieb.
    In meinem Aufbau ist die V1 jedoch sehr empfindlich, was die Mikrophonie der Röhre betrifft (oder
    vielleicht hatte ich auch nur Pech). Eine EH 12AU7 und eine TT 12AU7 fielen glatt durch da der Amp
    mit denen leise vor sich hin klingelte. Im Moment nutze ich hier eine gebrauchte Tungsram ECC82 vom Flohmarkt.
2. Ist noch nicht voll ausprobiert. Zumindest gibt es einen hörbaren Unterschied zwischen voll nach links (Triode)
    und voll nach rechts (Pentode). Und das nicht nur in der Lautstärke.
3. Er funktioniert, getestet habe ich bis jetzt jedoch nur im Pentoden-Modus. Man sollte ihn auch nur im stromlosen
    Zustand umlegen sonst knallt es ganz schön.
4. Die Heizung der EF86 ist am Wechselstrom angeschlossen. Da sie nicht V1 ist erschien es mir hier nicht so kritisch
    (in dem Falle kann man auch Frage 1 mit ja beantworten). Ich habe auch hier im Forum mal gelesen, das
    Gleichstrom- oder Wechselstromheizung nicht so einen großen Einfluss hat wie hochgelegt oder nicht hochgelegt.
    Das könnte ich nun bestätigen. Brumm gibt es im Vorstufenbereich keinen hörbaren, lediglich ein Rauschen wenn
    man alle Regler aufreißt, aber dann kommt auch schon fast die Polizei wenn ich einen Akkord anschlage.

Viele Grüße
Janko

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Offline darkbluemurder

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Re:Einkanaler mit ECC82, EF86, ECC83
« Antwort #48 am: 7.03.2011 18:44 »
Hallo Janko,

Glückwunsch zum Amp!

Viele Grüße
Stephan
Bauten
Chieftain, HoSo56, Cleartone, Dirty Shirley, CJ 11, Junior Chief, Peggy 40

Conversions
Marshall 1959 SLP RI zu Minimalist HRM, Fender Bassman zu Mark Overdrive Special, Marshall 100W JMP zu Fat BE100, Marshall JTM 45 Reissue zu Dirty Daisy; Guyatone Bassman zu Basstonemaster

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Offline DocJay

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Re:Einkanaler mit ECC82, EF86, ECC83
« Antwort #49 am: 19.03.2011 18:34 »
Hallo zusammen,
nun gibt's die versprochenen Soundsamples. Künstlerisch nicht wertvoll. Aber sie
demonstrieren den Klang ganz gut.
Viele Grüße
Janko

Zuerst Clean:

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Offline DocJay

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Re:Einkanaler mit ECC82, EF86, ECC83
« Antwort #50 am: 19.03.2011 18:36 »
Bei dem Clip EF86 Modi ist vor der Pause der Pentode und nach der Pause der Triodenmodus zu hören.

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Offline DocJay

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Re:Einkanaler mit ECC82, EF86, ECC83
« Antwort #51 am: 19.03.2011 18:39 »
Zum Schluß noch ein Clip mit viel Gain und einer mit Reverb.

Viele Grüße
Janko

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Offline DocJay

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Re:Einkanaler mit ECC82, EF86, ECC83
« Antwort #52 am: 19.03.2011 19:01 »
Und weil ich schonmal dabei bin noch ein paar kleine Impressionen...

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Offline DocJay

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Re:Einkanaler mit ECC82, EF86, ECC83
« Antwort #53 am: 1.04.2011 18:53 »
Hallo zusammen,

den Schaltplan habe ich nun auch mal aktualisiert. Eingetragen sind auch die gemessenen Spannungen.

Grüße
Janko

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Offline DocJay

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Re:Einkanaler mit ECC82, EF86, ECC83
« Antwort #54 am: 29.04.2011 09:11 »
Hallo zusammen,

diese Woche hatte ich die Gelegenheit den Verstärker mal mit in meine Musikschule
zu nehmen und dort in Bühnenlautstärke von fachkundigen Musikern testen zu lassen.
Als grobes Fazit: Das Teil gefällt, aber ...

Der Clean-Ton konnte begeistern, auch Blues im Stile von Gary Moore's "Still Got The Blues",
Rock geht auch gut und "Boah, der ist aber leise !"(in Bezug auf Brummen und Rauschen).
Aber im High-Gain konnte er nicht überzeugen und zeigte hier einige Schwächen auf.
Beschrieben hat es der eine Musiker so sinngemäß: "Bei schnellen Läufen scheint es, als werden
einige Töne verschluckt".

Auch scheint der Ton dann zu basslastig und der Basston scheint etwas zu schwingen wenn über
den "Lead"-Schalter beide Eingänge parallelgeschaltet sind. Der zusätzliche "Hochpass" durch
Kathoden-R und C an V1a wenn man nur den "Crunch"-Eingang benutzt hat hier einen positiven Einfluss.
Er beseitigt aber das Problem nicht ganz.

In Verdacht habe ich hier den PI der als Kathodyn bei Übersteuerung etwas seltsam reagieren kann, ich
muss das aber nochmal testen. Vielleicht hilft auch ein Gridstoppervor V4b (nach Merlin Blencowe 100k-1M).
Evtl. hat aber noch jemand eine andere Idee, woran es liegen könnte? Ich bin für jeden Tipp dankbar.

Ich werde auf jeden Fall weiter berichten

Viele Grüße
Janko
 




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Offline darkbluemurder

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Re:Einkanaler mit ECC82, EF86, ECC83
« Antwort #55 am: 29.04.2011 13:17 »
Hallo Janko,

Du beschreibst ein Phänomen, das ich bei meinen einkanaligen Amps auch beobachtet habe. Clean und Crunch geht super, High Gain eben nur mit Abstrichen. Das betrifft auch die HoSo-Amps - würde ich da mehr Gain einpflanzen, hätte ich gar keinen Headroom mehr für Cleansounds.

Das beschriebene Phänomen liegt m.E. daran, dass auch der PI noch zur Übersteuerung eingesetzt werden muss, um insgesamt genug Gain zu haben. Das führt aber dazu, dass der Effekt der Klangregelung teilweise zunichte gemacht wird. Heftige Basscuts in der Vorstufe verbessern das Problem, allerdings auf Kosten des Cleansounds, dem dann ggf. die Fülle fehlt.

Den Gridstopper vor dem PI kannst Du auf jeden Fall probieren. Da Du aber den Kathodyn mit der vorhergehenden Stufe direkt gekoppelt hast, glaube ich nicht, dass es das Problem löst.

Für richtiges High Gain sind eben entweder drei heftig verstärkende oder vier Gainstufen vor der Klangregelung ideal. PI und Endröhren steuern dazu normalerweise keine Verzerrungen mehr bei. Eine High Gain Schaltung, die recht gut beim Zurückdrehen des Guitarvolumes cleaner wird, ist der Deliverance (ich habe eine ähnliche Vorstufe jetzt in einem meiner Marshalls). Die klarste Einstellung wäre aber auch hier ein "Light bis Medium Crunch". 

Viele Grüße
Stephan
Bauten
Chieftain, HoSo56, Cleartone, Dirty Shirley, CJ 11, Junior Chief, Peggy 40

Conversions
Marshall 1959 SLP RI zu Minimalist HRM, Fender Bassman zu Mark Overdrive Special, Marshall 100W JMP zu Fat BE100, Marshall JTM 45 Reissue zu Dirty Daisy; Guyatone Bassman zu Basstonemaster

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Offline DocJay

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Re: Einkanaler mit ECC82, EF86, ECC83
« Antwort #56 am: 16.09.2011 18:24 »
Hallo zusammen,

Es wird nun mal Zeit für ein Update. Das beschriebene Problem ist im Hausgebrauch ja nicht so schlimm und so habe ich es ein wenig ruhen lassen.
Heute habe ich mich endlich aufgerafft und den Verstärker mal wieder aufgeschraubt, denn noch etwas anderes ist mir aufgefallen. Der Bassregler hatte irgendwie wenig Einfluss auf den Klang und ein wenig mehr Fülle im Clean-Modus bei den hohen Tönen wollte ich auch haben.

Zum ersten "Problem": - Gridstopper vor V4b zur Reduktion des Waberns und Schwingens beim Übersteuern des PI
Ich habe mit dem Oszi schön sehen können, dass bei Übersteuerung des PI ein "frequency-doubling effect" (wie Merlin Blencowe das beschreibt) auftritt. Also habe ich einen Gridstopper eingebaut. Die vorher beschriebenen Werte sind jedoch zu hoch und machen den Amp sehr leise. Bei mir funktioniert nun ein 130 Ohm Widerling, den ich direkt an die Röhrenfassung zwischen 6 und 2 gelötet habe. Ich hätte auch 100 probiert, hatte ich aber keinen da. Mit dem Oszi sehe ich nun, dass der Effekt nun ausbleibt, auch klanglich ist eine deutliche Verbesserung zu hören.

Zum zweiten "Problem": - etwas mehr Fundament
In der Vorstufe war ja eine sehr starke Bassreduzierung vorhanden. Insgesamt 3x (mit V1a) mit einer "roll-off" Frequenz von 72Hz. Davon habe ich jetzt zwei auf 50Hz verringert und zwar durch C1 4,7nF ->6,8nF und C8 2,2µF -> 3,3µF. Das klingt nach nicht viel, aber ich bilde mir ein es ist besser ;o) Auf jeden Fall hat der Bassregler nun einen für mich hörbaren Einfluß

Und weil ich ihn schonmal aufhatte habe ich gleich noch R22 im Kathodenfolger von 100k auf 82k verringert um etwas mehr Kompression zu erreichen.

Alles zusammen keine großartigen Veränderungen, aber der Gesamteindruck ergibt nun einen runderen Klang ohne das er den (für mich) gewohnten Charakter verliert.

Viele Grüße
Janko

PS: Anbei der nun aktuelle Schaltplan.

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Offline Ron55555

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Re: Einkanaler mit ECC82, EF86, ECC83
« Antwort #57 am: 16.09.2011 18:56 »
Hallo Janko,

Glückwunsch toller Amp geworden, aber die Kippschalter mit den LEDs finde ich oberlässig   ;)

Gruß Ronald