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Ultralinear

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Offline Burkhard

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Ultralinear
« am: 22.09.2011 22:34 »
Guten Abend

Es werden 100W, es kommt der ganze Sound rein aus der/den Vorstufen. (3 Kanal, ala CAE3+)
Nu meine Frage, hab die Möglichkeit den AÜ auch auf Ultralinear zu klemmen. somit das Ganze auch umschaltbar, macht das Sinn für Gitarre? Weniger  Leistung, klar. Und so ein kleiner Zacken bei Vollausteuerung auf dem Scope. Hat das schon jemand umschaltbar gemacht und Erfahrungen, wie gesagt, keine Endstufenzerre geplant. Sonst bohr ich da gar nicht erst nen Schalterloch, hinterher wäre das schwierig.
Daher die Frage...  :)

Gruß Burkhard

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Offline haebbe58

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Re: Ultralinear
« Antwort #1 am: 23.09.2011 08:50 »
Hi,

weniger Leistung?

Nee, ich dachte immer, Ulralinear bringt mehr Leistung .... schau Dir z.B. mal die Fender Teile an, die UL-Trafos haben (Twin und Konsorten) .... die hauen Dir glatt den Schädel weg oder drücken die Fensterscheiben raus..... :headphone:

Wenn Du ohne Zerre haben willst, bringt die UL-Schaltung garantiert etwas!  Mehr Leistung und saubere Transienten usw ... hat sich z.B. auch bei Bass und HiFi oft bewährt. Und cleane Sounds sind mit UL ohnehin eine Wucht (siehe z.B. Fender)

Gruß
Häbbe

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Offline Burkhard

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Re: Ultralinear
« Antwort #2 am: 23.09.2011 09:27 »
Moin

15 Watt weniger gemessen. Na gut, bei hundert macht das den Kohl nicht fett. Werd mal warten bis der Cleankanal steht, mit dem Umlöten ist das nicht so wild. An den Twin dachte ich ja auch  ;)
Mich stört grad nur der kleine Zacken da auf dem Oszi an den Spitzen.....

Gruß Burkhard

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Offline mc_guitar

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Re: Ultralinear
« Antwort #3 am: 23.09.2011 09:28 »
Hallo,

Ich kenn mich mit UL nun nicht direkt/praktisch aus, habe das Ganze aber schon so verstanden, daß man mit UL erstmal weniger Leistung, dafür aber verzerrungsärmer erzielt. Der Vorteil liegt doch darin, daß die Schirmgitter mit einer besser definierten und deutlich niedrigeren Spannung über die Anzapfungen (z.B. 60% HT) versorgt werden. Damit kann man die Versorgungsspannung der Endstufe deutlich erhöhen und die Schrimgitter sind immer noch safe. Erst dann erziele ich insgesamt gesehen sicherlich ein Plus an Leistung. Oder hab ich das falsch interpretiert?

Viele Grüße Micha
Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher...(Albert Einstein)

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Offline mc_guitar

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Re: Ultralinear
« Antwort #4 am: 23.09.2011 09:31 »

Mich stört grad nur der kleine Zacken da auf dem Oszi an den Spitzen.....

Gruß Burkhard

Hallo Burkhard,

Stellt sich das nur ein bei Vollaussteuerung? Vielleicht macht es Sinn, das Ganze dann nicht voll auszufahren? Die Twins etc. sind ja auch für ihren ekligen Sound beim Überfahren der Endstufe bekannt, daher bauen viele Nicht-Jazzer ja auch aus dem UL-Betrieb zurück.

Grüße Micha
Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher...(Albert Einstein)

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Offline Burkhard

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Re: Ultralinear
« Antwort #5 am: 23.09.2011 10:10 »
Erst mal Danke für die Teilnahme...  :danke:
@ Micha: Ja, der Zacken ist nur bei Vollaussteuerung. Kann ja mal knipsen, der ist schon etwas komisch....
@ Franz: Hast Du nun mit und ohne UL getestet? Mir geht es ja grad um 'schön/nicht ganz so schön in der Endstufe...

Gruß Burkhard

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Offline Burkhard

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Re: Ultralinear
« Antwort #6 am: 23.09.2011 10:50 »
Danke Franz, clean also UL auf jeden Fall besser...
Hab den Zacken abgelichtet, schön symmetrisch wenigstens...  :)

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Offline Doublecut

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Re: Ultralinear
« Antwort #7 am: 24.09.2011 08:14 »
Hallo zusammen,
ich muß da mal was Dummes fragen. Micha schrieb weiter oben, dass an den Schirmgittern nur 60% Spannung ankommen? Wie kann das sein, der OT funtioniert doch nicht als Spannungsteiler, oder doch? Ich dachte bis jetzt das hier eigentlich nur das Übersetzungsverhältnis für g2 zum LS definiert wird, die Spannung jedoch gleich zur Anodenspannung bleibt. Mach ich da einen Denkfehler?
Grüße, Robert

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Offline SvR

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Re: Ultralinear
« Antwort #8 am: 24.09.2011 10:56 »
Salü,
ich muß da mal was Dummes fragen. Micha schrieb weiter oben, dass an den Schirmgittern nur 60% Spannung ankommen? Wie kann das sein, der OT funtioniert doch nicht als Spannungsteiler, oder doch? Ich dachte bis jetzt das hier eigentlich nur das Übersetzungsverhältnis für g2 zum LS definiert wird, die Spannung jedoch gleich zur Anodenspannung bleibt. Mach ich da einen Denkfehler?
Hier wird glaub hier wird vergessen das sich da eine Gleich- und eine Wechselspannung überlagern. Die Gleichspannung an g2 entspricht ungefähr der Anodengleichspannung (ohmsche Verluste im AÜ nicht berücksichtigt). Die Wechselspannung an g2 entspricht nur noch 60% und wirkt als Gegenkopplung, weshalb die Ausgangsleistung etwas sinkt. Außerdem wird der Klirrfaktor besser und wenn ich mich nicht irre auch der Innenwiderstand kleiner (-> weshalb die Endstufe den Lautsprecher besser dämpft). Die Röhren arbeiten dann in der Schaltung in einer Mischung aus Trioden- und Pentodenschaltung.
mfg sven
Rettet den Wald, esst mehr Biber!
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Offline es345 (†)

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Re: Ultralinear
« Antwort #9 am: 24.09.2011 11:25 »
Hi,

als Ergänzung dem Kommentar von Sven hier noch einmal angehängt als Basiswissen ein Referenzartikel zum Thema Ultralinear aus dem Jahr 1951. Er beschreibt auf 3 Seiten die wesentlichen Fakten - wo gibt es das heute noch?  ;)

Zum Thema Spannung:
- wenn keine galvanisch getrennte G2 Wicklung vorhanden ist, hat G2 im Idle Mode die Spannung der Anode. OTs mit getrennter Wicklung werden auf dem Markt nicht als Standardware angeboten, daher basieren alle kommerziellen UL Schaltungen auf gemeinsame Stromversorgung von G2 und Anode.
- Bei vielen Röhren ist die zulässige G2 Spannung geringer als die der Anode. Reizt man die Anodenspannung voll aus - Beispiel 2*EL34 bei 800V Anode und 400V G2 - ereicht man eine höhere Leistung als in Standard Ultralinearschaltung, da man dann auf ~400 V Ub begrenzt ist.
- Bei gleichem Ub für UA und Ug2 im Vergleich von UL zu non UL sollte die gleiche Leistung möglich sein. Es erfordert aber eine höher Ansteuerung aufgrund der UL Gegenkopplung über G2.

Die Kurvenform auf dem Scope deutet noch auf ein Designproblem, bei "guten" UL Endstufen gibt es keinen Überschwinger. Bitte stell mal den Schaltplan ein und die Messkonfiguration

Gruß Hans- Georg
« Letzte Änderung: 24.09.2011 11:28 von es345 »

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Offline SvR

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Re: Ultralinear
« Antwort #10 am: 24.09.2011 11:28 »
Salü,
Es wäre mir auch ein Rätsel wieso die Gleichspannung niedriger sein sollte.
Ich hab mich da auch mehr auf die Aussage von mc_guitar bezogen.
Der Vorteil liegt doch darin, daß die Schirmgitter mit einer besser definierten und deutlich niedrigeren Spannung über die Anzapfungen (z.B. 60% HT) versorgt werden. Damit kann man die Versorgungsspannung der Endstufe deutlich erhöhen und die Schrimgitter sind immer noch safe.
Das ist so nicht richtig, durch die Anzapfung wird nur (wie bei nem Spartrafo) die Signal(wechsel)spannung reduziert. Deshalb sollte man bei der Planung von Ultralinearendstufen beachten, dass die maximale g2-Spannung bei manchen Pentoden niedriger ist als die maximale Anodenspannung und die Versorgungsspannung so wählen, dass g2 nicht überlastet wird. Deshalb sind auch einige Röhren nicht so gut für Ultralinear geeignet, wenn man eine maximale Leistungsausbeute erreichen will (die GU50 kann z.B. nur 250V bis 300V an g2 ab: Ua=Ug2=250V gibt dann laut Datenblatt maximal 28W in PP; mit Ua=800V u. Ug2=300V sind bis zu 120W drin).
mfg sven

Edit: Danke für die PDF, die Sache mit der Extrawicklung hab ich so noch nicht gesehen/gehört. :)
« Letzte Änderung: 24.09.2011 11:32 von SvR »
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Offline es345 (†)

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Re: Ultralinear
« Antwort #11 am: 24.09.2011 11:53 »
... Ritter wickelt getrennte UL nach Deinen Angaben, ich habs schon erfolgreich ausprobiert (siehe 200W Endstufe).

Gruß Hans- Georg

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Offline es345 (†)

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Re: Ultralinear
« Antwort #12 am: 24.09.2011 14:15 »
Hallo Franz,

noch zur Sicherheit ein Hinweis/eine Überlegung:

die Wicklungszahl für die getrennte G2- Wicklung muß nach meinem Verständnis im Verhältnis von Ug2/Ua veringert werden, daß heißt z.B. 40% UL Anzapfung und Ug=Ua ist  ie Wicklungszahl 40% von der Anodenwicklung, bei Ug2/Ua=0,5 sind es dementsprechend 20% der Wicklungszahl von der Anodenwicklung.

Gruß Hans- Georg

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Offline SvR

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Re: Ultralinear
« Antwort #13 am: 24.09.2011 14:26 »
Salü,
die Wicklungszahl für die getrennte G2- Wicklung muß nach meinem Verständnis im Verhältnis von Ug2/Ua veringert werden, daß heißt z.B. 40% UL Anzapfung und Ug=Ua ist  ie Wicklungszahl 40% von der Anodenwicklung, bei Ug2/Ua=0,5 sind es dementsprechend 20% der Wicklungszahl von der Anodenwicklung.
Kommst du nicht mit Wechsel- und Gleichspannung durcheinander?
Wenn man getrennte Wicklungen hat, muss man für die Windungsanzahl der g2-Wicklung 60% der Windungen für die Anodenwicklungen rechnen, wenn man bei gemeinsamer Wicklung eine Anzapfung bei 60% hatte. Und wenn man jetzt Ug2DC nur halb so groß wie UaDC sein darf, speist man in die zweite Wicklung eben nur die maximale g2-Spannung ein. An der Windungsanzahl ändert das Verhältnis Ug2DC zu UaDC allerdings nichts. Das Windungsverhältnis bestimmt nur wie stark die Gegenkopplung ist. Oder hab ich dich falsch verstanden?
mfg sven

Edit: Vielleicht nochmal an dem Beispiel GU50: Ua=800V, Ug2=300V, Anzapfung bei 60%
Jetzt muss man das mit getrennten Wicklungen machen, da die Anodenspannung die maximale g2-Spannung weit übersteigt. Die Windungsanzahl muss dann für die g2-Wicklung 60% von der Windungsanzahl der Anodenwicklung (bei PP von der Mitte der Wicklung bis zu einer Anode) betragen. An die Anodenwicklung legt man dann 800V an und an die g2-Wicklung 300V als Versorgungsspannung
« Letzte Änderung: 24.09.2011 14:32 von SvR »
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Offline es345 (†)

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Re: Ultralinear
« Antwort #14 am: 24.09.2011 14:55 »
Zitat
Edit: Vielleicht nochmal an dem Beispiel GU50: Ua=800V, Ug2=300V, Anzapfung bei 60%
Jetzt muss man das mit getrennten Wicklungen machen, da die Anodenspannung die maximale g2-Spannung weit übersteigt. Die Windungsanzahl muss dann für die g2-Wicklung 60% von der Windungsanzahl der Anodenwicklung (bei PP von der Mitte der Wicklung bis zu einer Anode) betragen. An die Anodenwicklung legt man dann 800V an und an die g2-Wicklung 300V als Versorgungsspannung

Hallo Sven,

nehmen wir Dein Beispiel:

Annahme: minimale Anodenspannung bei Vollaussteuerung 100V, heiß 700V Upeak. von Ub zur Anode.
Wenn du jetzt 60% der Anodenwicklung für die G2 Wicklung nimmst, wird auf der G2 Wicklung 420V peak induziert, was zu -120V an G2 führt - eher ungesund.

Meine Überlegung war, G2 auf keinen Fall negativ werden zu lassen, sondern entsprechend der Spannungsverhältnisse zu skalieren. Beim Aufbau mit den FL 152 werde ich den Test am lebenden Objekt machen können, ich habe ja einen Trafo da mit getrennter Wicklung, 20% und 40%.

Gruß Hans- Georg