[Nils H.]

Moin,

ich hab im Moment wohl mit Röhren kein Glück, ich hab anscheinend schon wieder 'ne mikrophonische Eingangsröhre im Zerrkanal meines Zweikanalers. Die Symptome sind allerdings ganz merkwürdig. Das vorsichtige Abklopfen der Röhren förderte eigentlich nix besorgniserregendes zu Tage (allerdings habe ich den Abschirmbecher nicht runter genommen), aber: Der Amp reagiert total mikrophonisch auf Berührung der Eingangsbuche. Möglichwerweise käme sogar was aus dem Speaker, wenn ich in die Buchse reinbrülle  .

Der Amp zeigt sonst eigentlich keine der typischen Mikrophonieprobleme, gemerkt hab ich's wirklich nur beim Anfassen des Steckers, der in der Buchse steckte. Normalerweise müsste die Röhre ja sofort anfangen zu klingeln, wenn man drauftippt oder der Amp vibriert, tut sie aber nicht. Ich hab sie noch nicht getauscht, war am Ende der letzten Probe, und ich hatte keine Lust mehr zum rumprobieren. Vermutlich ist nach einem Tausch alles wieder in Butter.

Trotzdem, ich bin ratlos. Erklärung?

Edit: Also, einen Erklärungsansatz habe ich schon: Die Leitung vom Input zum ersten Röhrensystem ist ungeschirmt und wirkt bei der mikrophonischen Röhre wahrscheinlich jetzt prima als Antenne. Ist bei einer mikrophonischen Röhre die Gitterzuleitung dearart viel empfindlicher als wenn man auf den Glaskolben klopft? Aber warum macht der Amp sonst keine Probleme (fiepen, pfeifen) ? /Edit

Gruß, Nils

[Showitevent]

Hi Nils.

Also als Antenne ist vielleicht ein wenig übertrieben.
Die Gitarre ist eigentlich wie ein Abschlusswiderstand am Amp. Mikrofonisch können hier wirklich nur schlechte Leitungen sein. In der Triode selbst hast du ja so extrem hohe impedanzen dass die systeme untereinander klingeln können.
Ich würde das vielleicht mal auf eine bessere Leitung umbauen und vorsorglich auch die Buchse checken. Mache Buchsen, sein sie auch für Lötungen vorgesenen, danken es dir nicht wenn du zu lange an ihnen brätst. Dann werden kontakte schon mal schlecht. Jeder übergangswiderstand wirkt sich mikrofonisch auf deinen amp aus, so auch die zu dünne ungeschirmte Leitung.

Gruß

[silverface]

Doch, doch, das gibts. Der Draht zwischen Buchse und Gitter bildet mit dem Chassis einen Kondensator, dessen Kapazität durch jede Erschütterung beeinflusst wird. Schon hast du ein schönes Kondensatomikrofon, das durch die hohe Impedanz der Röhrenschaltung ungehindert verstärkt wird.

Gruß, Gernot

[Nils H.]

Doch, doch, das gibts. Der Draht zwischen Buchse und Gitter bildet mit dem Chassis einen Kondensator, dessen Kapazität durch jede Erschütterung beeinflusst wird. Schon hast du ein schönes Kondensatomikrofon, das durch die hohe Impedanz der Röhrenschaltung ungehindert verstärkt wird.

Gruß, Gernot

Genau, so ungefähr hab ich mir das auch gedacht. Was mich halt verwundert hat: Der Amp steht auf der Box, und ich spiele auch nicht gerade leise; da müsste die Röhre / der Amp nach meinen Erfahrungen eigentlich klingeln wie doof - tut er aber nicht. Fan ich irgendwie seltsam.

Gruß, Nils

[Robinrockt]

Lol, da ist dann Kondensator-Tuning durchaus anzuwenden
Hatte ich auch bei meinem alten Hiwatt, Buchse gewechselt-Ruhe.

Grüße,
Robin