Hallo Sepp,
wegen Brummeinstreuungen in die Endröhren durch die Heizung brauchst Du Dir erst Gedanken zu machen nachdem Du ein Netzteil hast das 1µV Brumm auf der Anodenspannung hat, wenn alle Vorstufenröhren auch mit solch einem geregeltem Gleichstrom geheizt werden und der Gitteranschluß der ersten Röhre komplett mit Mu-Metall abgeschirmt ist, erst dann...
Aber auch dann machst Du Dir nur Gedanken, hören wirst Du das eher nicht.
Verdrillt werden Heizleitungen damit sie weniger auf die umgebenden Bauteile einstreuen, nur deshalb brummt das in der Vorstufe weniger, nicht etwa weil sich irgendwie der Heizstrom entbrummen würde.
Bei der ECC83 in der ersten Stufe sollte man die Pins 6 - 7 - 8 als erste Röhre nehmen, macht aber nur Sinn wenn der Heiztrafo eine Mittelanzapfung hat und diese geerdet ist, siehe im Datenblatt, und ist auch so.
Sinn macht eine Gleichstromheizung der ersten Röhre auf alle Fälle, gerade bei High-Gain-Amps.
Aber so einfach wie das scheint ists nicht.
Ich sag mal der Franz hat etwas Glück gehabt wenns weniger gebrummt hat, denn mit 6.3V, einem Brückengleichrichter und einem 4700µF kommt man auf eine Spannung die zwischen 6,5 und 7,1V im 100Hz Rhytmus schwankt, der Elko wird dabei mit Stromspitzen von etwa 2,5A nachgeladen, und das kann sich äußerst störend bemerkbar machen, das brummt dann munter weiter, nur eben mit einem zusätzlichem Zirpen im Bereich so ab 5kHz.
Erst mit zwei 10000µF Elkos, einem 4,7Ohm dazwischen und nur die erste Hälfte der Vorröhre damit geheizt ist Ruhe, dabei gibts aber immer noch Spitzen von ca. 1,5A, die Gleichrichter und die Elkos sollten also weit weg sein.
Besser ist natürlich gleich eine höhere Spannung dafür zu nehmen und diese dann zu regeln.
Man kann immer wieder lesen "Es hat gebrummt, und eine Gleichstromheizung hat auch nichts gebracht", kein Wunder.
Ohne Gleichstromheizung wirst Du die erste Vorröhre etwa so laut brummen hören wie sie auch rauscht, im günstigsten Fall, wenn Du alles Andere richtig gemacht hast, und das kriegst Du dann auch nicht weg, weder den Brumm noch das Rauschen.
Höchstens mit einem Gate dahinter, aber das will auch gut überlegt sein.
Deshalb bin ich hier auf einen OP-Amp umgestiegen, nur in dieser Stufe, am Sound machts dort gar nichts aus, jedenfalls mir nicht, nur die Störgeräusche sind fast weg, ganz weg gibts nicht, aber ich sag mal mindestens 20 mal weniger, damits nicht gleich nach Übertreibung klingt.
Das Rauschen dieser Röhre kriegt man nicht weg, rauscht eine Röhre weniger dann verstärkt sie auch in der Regel weniger, mit viel Auswahl findet man vielleicht eine die besonders gut ist, und die ist dann ausgerechnet mikrofonisch...
Aber Brummen und Rauschen ist ein Thema für sich, da kann man lange drüber reden...
Hi Franz,
Jogis Röhrenbude
dort habe ich gerade vor Weihnachten etwas mitgelesen, schreiben tu ich dort nicht.
War wieder einmal schön Zoff, die bekriegen sich ja fast wenn einer mit neuen Ideen kommt, war recht lustig.
Natürlich ist falsche Heizung nicht gut, wobei Unterheizung noch schädlicher ist als Über-, soweit das im Rahmen bleibt, bei Unterheizung mit wesentlich geringerem Anodenstrom als ansonsten möglich aber passiert dann wenig, außer im Klang, das Rauschen wird aber im Verhältnis viel mehr, auch bei Überheizung, irgendwo ist ein Punkt bei dem es am Besten ist, aber den muss man ausmessen, und der gilt auch nur für diese eine Röhre.
Wenn man sich vorstellen kann was dort im Inneren so abläuft dann kommt man auch dahinter warum das alles so ist.
Da fliegen ja alle möglichen Teile aus der Kathode, nicht nur Elektronen.
Und das kann man auch sehen, das gibt dann diesen Belag den man am Besten bei den alten PL500 sehen kann wenn die lange im Fernseher ihr Werk getan haben, eine Mischung aus Ionen und Atomen die mit aus der Kathode geflogen sind und dem Restgas in der Röhre.
Aber dieser Dreck fliegt natürlich auch durch die Gitter zur Anode, an den Gittern wir diese Mischung, Elektronen, Atome, Ionen und Gase noch verwirbelt und teilweise abgebremst und beschleunigt, beim Auftreffen auf die Anode prallt davon auch so Einiges wieder ab, oder rutscht je nach Einfallswinkel drüber wie ein Tropfen Wasser auf der heißen Herdplatte, schlägt Elektronen und auch anderes Material aus der Anode heraus, und bei all diesen unzählbaren Ereignissen trifft kein einziges Teil gleichzeitig mit einem anderen auf.
Das also erzeugt das Rauschen, so wie der Regen auf ein Dachfenster prasselt und das schwingt noch in seiner Resonanz mit, wird dabei aber gleichzeitig abgedämpft oder angeregt, unberechenbar, nur den Mittelwert kann man ungefähr bestimmen, manchmal kommt auch für kürzeste Zeit gar kein Tropfen an, dafür aber gleich danach 27 kurz hintereinander, ssshhshh.
Schon ein Wunderwerk diese Glühdings.
die Heizleitungen ...: Klar, möglichst knapp am Chassis...
Nein, das ist falsch. Die Heizleitungen sollten hochgelegt werden, möglichst weit weg vom Chassis.
Durch die Nähe zum Chassis fließt dort ein Strom der sich verteilt und irgendwo wieder zu einem Brumm werden kann. Die Wellen können sich im Chassis sogar gegenseitig addieren, ihr Verlust ist durch das rel. dicke Blech gering, und Alu leitet auch noch gut.
Meiner Meinung nach ist es besser, pingleich zu verdrahten. Nur so werden die Brummspannungen (die in der Endstufe nur mehr marginal in Erscheinung treten) vom OT wieder aufgehoben.
Überleg mal: Die Heizfäden sind in der Regel gewendelt, oft dann noch gefaltet und in das Kathodenrohr eingeschoben.
Es gibt keine zwei Röhren bei denen das genau gleich ist, schau Dir das doch mal selbst genau an.
Bei einer Röhre schauen sie oben etwas heraus, bei der anderen nicht, unten, wo sie verschweisst sind ist das eine Stück länger als das andere usw.
Dann noch, was eigentlich wesentlich ist, fliegen die Elektronen von der Kathode aus in alle Richtungen, der Brumm der ihr dabei von der Heizung aufgedrückt wird fliegt da mit, und der ist schön gleichmäßig bei jeder Halbwelle, sollte jedenfalls so sein, wenn nicht liegt ein Verdrahtungsfehler vor oder ein Konzept...
Wäre die Anode geteilt, also eine links und eine rechts, und die Heizung wäre symmetrisch aufgebaut, also Pin4 geht an links und Pin 5 an rechts, dann müsste auch der AÜ für jede Anodenhälfte eine separate Wicklung haben, dann würde die pingleiche Kabelführung Sinn machen.
So aber nicht, aber schön mal darüber gesprochen zu haben.
Gruß,
Georg